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American Fighter 5

Originaltitel: American Ninja V

Herstellungsland:USA (1993)
Standard-Freigabe:FSK 16
Genre:Action, Martial Arts, Komödie
Alternativtitel:American Dragons
American Fighter V
American Ninja 5 - The Final Battle
American Warrior 5
Bewertung unserer Besucher:
Note: 3,42 (19 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

Dr. Strobel, ein bekannter Chemiker, entwickelt eine neue, tödliche Giftart. Simon Glock, ein unbarmherziger Chemiemagnat, will diese um jeden Preis besitzen.
Um sicher zu gehen, lässt er Strobels Tochter entführen. Die Viper, ein brutaler Ninja-Söldner, übernimmt für ihn den Auftrag und verschleppt die Tochter nach Venezuela.
Doch niemand hatte mit Joe Kastle (David Bradley), den Freund der Tochter und selbst Ninja-Meister, gerechnet.
"American Fighter" David Bradley: eine tödliche Waffe ist zurück. (Cannon DVD-Cover)

eine kritik von themoviestar:

Nachdem American Fighter 4 - Die Vernichtung aka American Ninja 4 (1990) als trauriger Tiefpunkt des in den späten 80er Jahren beliebten Ninja Franchises trotz aller gravierender Mängel wenigstens für Trash Fans mit niedrigsten Ansprüchen noch eingermaßen akzeptabel war (MovieStar Wertung 2019: 3/10 Punkte), folgte mit der Spät Cannon Produktion American Fighter 5 (1993) nochmal ein Sequel, dass a) kein Mensch mehr brauchte und b) die wirklich schon am Boden liegende Qualität des direkten Vorgängers noch einmal unterbieten sollte. Da meine letzte Begegnung mit American Fighter 5 zum VHS Release 1993 erfolgte, musste ich für dieses Review mit einer zum Glück kostenlosen Neusichtung auf YouTube mein Gedächtnis auffrischen, was kein besonders erquickendes Unterfangen war. An meinem damaligen, vernichtenden Urteil hat sich somit nichts geändert. Der Streifen ist der gescheiterte Versuch, die für ein erwachsenes Zielpublikum ausgelegte American Ninja Marke jugendtauglich zu gestalten, was im wahrsten Sinne des Wortes in die Hose gegangen ist. 

Kein offenes Geheimnis ist es, dass American Fighter 5 ursprünglich ein alleiniger, eigenständiger Film war, der nichts mit der American Ninja Serie zu tun hatte. Der eigentliche Arbeitstitel vor Veröffentlichung hieß American Dragons, ehe Cannon Films den Streifen per Umbenennung kurz vor dem Release der hauseigenen Ninja Reihe zuordnete, was auch Hauptdarsteller David Bradleys unterschiedliche Filmcharaktere erklären dürfte, der in American Fighter 3 und 4 Sean Davidson spielt, in American Fighter 5 auf einmal Joe Kastle.  Sich "rühmen", Regie geführt zu haben, darf sich Bobby Jean Leonard, während John Bryant Hedberg, Greg Letzter und George Saunders das Drehbuch gemeinschaftlich verbrochen haben, wobei die Hintergrund Aufhänger mit dem Wissenschaftler Daddy, mit der vom bösen Super Ninja entführten Tochter, mit der biologischen Giftwaffe, mit den Terroristen, die damit die Welt bedrohen und mit dem amerikanischen Ninjameister Joe, der die bunte Ninja Armee der bösen Buben fast im Alleingang besiegt, wie eine Mixtour aus American Fighter 1 - 3 wirkt, nur der nervige Ninja Azubi auf Karate Kid Spuren ist neu mit von der Partie. 

Ja, es stimmt, dass die Storys bei den American Fighter Filmen noch nie das Gelbe vom Ei waren, doch was uns die Autoren hier auftischen wollen, geht wirklich auf keine Kuhhaut mehr. Völlig uninspiriert werden die oben genannten Plotbestandteile, die quasi als "Worst of American Ninja" durchgehen könnten, in einen Topf geschmissen und mit der "erfahrener Ninja formt frechen, Sega Game Gear zockenden Rotzlöffel zum Kampfsportexperten" Formel gekreuzt. Spannung kommt so gut wie keine auf, da alles komplett vorhersehbar ist, die Chemie zwischen Lehrer und Schüler nicht passt und der beigestreute, kindliche, humorige Unterton mit fürchterlichsten Dialogen und einem, noch moderat ausgedrückt, anstrengenden Kindesschauspieler den Zuschauer belästigt. Der Unterhaltungswert pendelt irgendwo zwischen RTL 2 Hartz IV TV und einer dreifachen Schlaftabletten Ration, weil auch der Entführungsteil und die nachfolgende Befreiungsmission nicht überzeugen können. Am traurigsten ist, dass sich selbst Pat Morita, der Guru aus den Karate Kid Filmen, nicht zu schade war, in diesem Rohrkrepierer mitzuwirken, er tauch in einer kleinen Nebenrolle als Ober Ninja Meister auf.

Der Actionanteil von American Fighter 5 ist verschwindend gering und die wenigen, unspektakulären und unblutigen Prügeleien mit den wie Hampelmänner hoppsenden Ninjas sind meist schneller zu Ende, als bis drei gezählt werden kann, auch wenn ein paar vereinzelte Kämpfe als gerade noch annehmbar durchgehen, da die Bewegungsabläufe sauber eingefangen worden sind. Auch Teile der Trainingsmontagen wurden ganz ordentlich in Szene gesetzt, wenn Joe und sein Anhängsel im Schatten der untergehenden Sonne an ihrem Kampfstil feilen. Ein 100 prozentiger Reinfall hingegen ist wieder das komplett in die Hose gegangene Finale im Flugzeug, welches an dreister Dämlichkeit kaum zu überbieten ist und dem über weiteste Strecken unlogischen Treiben die Krone aufsetzt, weil sich die Akteure dermaßen idiotisch verhalten, dass es fast schon weh tut und das alles, für ein bisschen Spektakel, was diese Gurke vor dem Herrn auch nicht mehr rettet.

Das David Bradley nicht schauspielern kann, wussten wir alle schon von seinen bisherigen Franchise Auftritten und auch hier bekleckert er sich wahrlich nicht mit Ruhm. Sobald es ein bisschen anspruchsvoller wird, versagt er auf ganzer Linie, wenn er zum Beispiel Trauer oder Besorgnis simulieren soll. Zu seiner Ehrenrettung kann er wenigstens in den Kampfdarbietungen seine unbestritten hervorragenden Martial-Arts Skills zumindest andeuten, was seinem erklärten Hauptgegner, dem angeblich unbesiegbaren, möchtegern furchteinflößenden Nija Meister "The Viper" (James Lew) nicht einmal im Ansatz gelingt. Der Typ ist so ziemlich der lächerlichste Schurke, den ich seit langem in einem Film gesehen habe. Sein Ninja Anzug sieht aus wie ein ausrangiertes Faschingskostüm und seine Bewegungen in den Fights erinnern eher an Schultheater, anstatt an eine ernstzunehmende Choreografie. Was die restlichen Darsteller betrifft, würde ich gerne einen Lichtblick präsentieren, doch Pustekuchen, in American Fighter 5 gibt es niemanden, der das unterirdische Niveau auch nur ansatzweise anhebt.

Fazit: Bei all den Verfehlungen, die sich American Fighter 5 leistet, ist eigentlich jedes weitere Wort zu viel. Der langweilige Streifen kann weder von seiner Story, noch von seiner Action und noch von seinen Darstellern überzeugen und stellt selbst die nicht gerade intelligenten Vorgänger mit seiner Dummheit nochmals in den Schatten. Selbst das avancierte Zielpublikum, Jugendliche ab 12 Jahre, hat deutlich angenehmere, bessere und niveauvollere Unterhaltung verdient. Minimales Lob ernet American Fighter 5 für die ein oder andere, akzeptable Kampfszene beziehungsweise für die ein oder andere stimmige Trainingsmontage, was aber zumindest für mich für keinen Gnadenpunkt reicht und die völlig verdiente "Rote Laterne" nicht verhindern kann. MovieStar Wertung: 1 von 10 Punkte. 

1/10
Weiter:

Kommentare

11.05.2022 20:53 Uhr - sonyericssohn
1x
Moderator
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Und da dachte ich Teil 4 war schon die Vollkatastrophe... Wie gut daß ich DEN hier vorsorglich stets ignoriert habe ! Aber tatsächlich nur 1 Punkt ? Stimmt da echt gar nix ?

11.05.2022 21:19 Uhr - Argamae
1x
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Au weia. Aber diese Ninja-Filme waren zu der Zeit, wie du ja auch schreibst, längst passé. Das ist Zeug, dass nicht mal frierende Obdachlose aus dem Altkleidercontainer ziehen würden. Am Ende jedoch auch eine selbsterfüllende Prophezeihung, denn ohne frische Ideen kann das Genre ja auch nix anderes als sterben.

11.05.2022 22:10 Uhr - dicker Hund
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Unterhaltsamer Verriss. Hätte ich eine Sichtung erwogen, wäre diese jetzt ein Stück weggerückt.

12.05.2022 08:42 Uhr - TheMovieStar
2x
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@ Sony: Danke fürs Lesen und fürs Kommentieren. Der Schlussabsatz mit dem Fazit nennt die ein oder andere akzeptable Kampfszene bzw. die ein oder andere nette Trainingsmontage als minimal lobenswert und ich hatte wirklich bei der Bewertung auch drüber nachgedacht, einen Gnadenpunkt dafür zu verteilen. Das grausame Gesamtpaket und die ganzen aufgelisteten Verfehlungen ließen mich jedoch zu dem Entschluss kommen, dass nicht zu tun. Es mag also durchaus auch Leute geben, die den Film vielleicht um einen Punkt besser bewerten, dass ändert aber nichts daran, dass er einfach nur Schrott ist.

@Argamae: Danke auch dir fürs Lesen und fürs Kommentieren. Du hast Recht, die Zeit der Ninja Filme war 93 schon vorbei, was damals dann "in" war sind die zahlreichen Videotheken Klopper, die es bis Mitte der 90er Jahre zu bestaunen gab. Manche alten Ninja Filme aus den 80ern sehe ich auch heute manchmal noch gerne an, wenn sie einigermaßen gut gemacht sind oder einen sympathischen Trash Charme haben, wie beispielsweise der erste American Fighter Teil. Von Fortsetzung zu Fortsetzung ist es aber mit der Quali bergab gegangen und der fünfte Teil ist der traurige Tiefpunkt der Reihe.

@ Hund: Danke auch dir fürs Lesen und fürs Kommentieren. Der Verriss darf und soll auch als Warnung verstanden werden, da selbst Leute, die sich für dererlei Unterhaltung interessieren, sich schwer tun werden mit dieser Gurke.

12.05.2022 20:15 Uhr - Romando
1x
Ich würde sagen: Das klingt nach einem grandiosen "SchleFaz"-Kandidaten. :-) Zum Glück habe ich dieses Machwerk nie zu Gesicht bekommen und ich glaube, ich habe hier gottlob nichts versäumt.

16.05.2022 09:45 Uhr - TheMovieStar
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@Romando: Danke auch dir fürs Lesen und fürs Kommentieren. Da hast Du Recht, in dieser Reihe könnte der Film tatsächlich laufen, wobei bei SchleFaz es eher Kandidaten sind, die so schlecht sind, dass sie schon wieder gut sind und das ist bei American Fighter 5 gewiss nicht der Fall :-))))

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