Choose or Die
Herstellungsland: | USA (2022) |
Genre: | Horror, Drama, Thriller |
Alternativtitel: | CURS>R |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 6,00 (6 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
In der Hoffnung auf ein Preisgeld starten zwei Freunde ein mysteriöses Videospiel aus den 80er-Jahren und betreten eine surreale Welt des Terrors. (Netflix)
„Choose or Die“, der zuvor unter dem Arbeitstitel „CURS>R“ lief, welcher auch im Film der Titel eines wahrhaft verfluchten 8-Bit Spiels aus den 80ern ist, stellt die junge Kayla als Protagonistin und Spielerin in mehreren „Leveln“ vor die titelgebende Wahl, also entweder wählen, oder sterben. Klingt komisch, interessant, macht Lust auf den Film? Muss jeder selbst entscheiden, hier jedenfalls folgt meine Meinung dazu.
Inhalt: Im Prolog sehen wir den Familienvater Hal, der, anstatt sich um seine Frau und seinen rebellischen Teenagersohn zu kümmern, lieber in seinem Hobbyraum verschwindet, wo er den schon längst vergangenen Zeiten seiner Jugend in den 80ern nachtrauert, und eben auch Spiele aus jener Zeit sammelt. Eines davon ist das ominöse Textadventure „CURS>R“, welches sofort nach Spielstart direkt mit Hal und seiner Umgebung zu interagieren beginnt, mit schmerzhaften Folgen für seine Familie. 3 Monate später ist die junge, Kayla, die als Putzfrau arbeitet, um über die Runden zu kommen und ihre nach dem Tod ihres kleinen Bruders traumatisierte Mutter zu unterstützen, bei ihrem Computerspielverrückten Freund Isaac, bei dem sie CURS>R entdeckt und mit nach Hause nimmt. Als sie spät nachts in einem Café das Spiel startet wird ihr nach wenigen Minuten klar, dass dieses Spiel die Realität in tödlicher Art und Weise beeinflusst. Spätestens, nachdem ihre Mutter in der darauffolgenden Nacht – Level 2 im Spiel – nach einem Sprung aus dem Fenster dem Tod gerade noch so von der Schippe gesprungen ist, macht sie sich zusammen mit Isaac auf, dem Rätsel des Spiels und seiner tödlichen Regeln auf den Grund zu gehen…
Meinung: Ich hatte von diesem Netflix-Film bisher Nichts mitbekommen, ich bin lediglich gestern Abend beim Herumsuchen auf den Titel aufmerksam geworden und da 2, 3 bekannte Namen wie Robert Englund, Eddie Marsan sowie Asa Butterfield im Cast gelistet sind dachte ich mir, ich geb dem Streifen mal ne Chance. Der Anfang mit Hal und seiner Familie ist auch gut gelungen, die junge und mir unbekannte Iola Evans in der Hauptrolle der Kayla ist sympathisch genug, um den Film über ne Laufzeit von um die 84min größtenteils allein auf ihren Schultern tragen zu können, und die Idee des verfluchten Spiels mag nicht neu sein, unterhält aber doch bis zum Ende den Zuschauer, zumal einige Referenzen auf die 80er – wie eben die heute altbacken wirkende 8-Bit Grafik des Spiels – dem Ganzen zusätzlich positiv zu Gesicht stehen.
Es gibt auch ein paar recht gelungene Todeszenen, speziell die erste, in der das Spiel eine Kellnerin zwingt, solange Glasscherben zu essen, bis sie stirbt, hinterließ bei mir ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend. Auch beim finalen „Boss Fight“, den Kayla mit – Spoiler – Hal austrägt, hat als Ausgangslage oder eher Regel den fiesen Einfall, dass sich z.B. Kayla verletzt, sie selbst davon aber nix spürt, sondern ihr Gegenüber Hal. Sprich wenn sie angeschossen wird, hat er die Wunde und die Schmerzen, und vice versa. Robert Englund tritt zwar nicht physisch auf, ist aber als Stimme des Computerspiels bzw. der Gewinnhotline einige Male zu hören, ein netter Cameo, wie ich finde. Eddie Marsan hat leider bis auf den Prolog und das Finale keinen weiteren Auftritt, er spielt okay sage ich mal, aber ich hab schon Besseres von ihm gesehen.
Asa Butterfield als bester Freund von Kayla ist zwar deutlich öfter zu sehen, aber auch er hinterläßt keinen besonders bleibenden Eindruck, das ist jetzt keine schlechte Leistung, aber mehr als durchschnittlich zu bezeichnen eben auch nicht.
Ein wenig enttäuscht hat mich die Vorhersehbarkeit von „Choose or Die“: Sofort nach dem ersten Auftritt von Isaac war mir klar, dass der den Film nicht überlebt. Sein Tod mit dem Bandsalat war aber zumindest ein kurioser Einfall. Ebenso eindeutig war es für mich als Zuschauer, dass Hal im Verlauf des Films nochmal auftauchen wird, nur für den Beginn der ersten 5 Minuten wäre zu wenig für Eddie Marsan gewesen, oder anders gesagt, da hätte man solch einen Schauspieler mitsamt seinem Auftritt völlig verschenkt. Die musikalische Untermalung war soweit in Ordnung und creepy, sowie mit einigen Fitzelchen 80er-Jahre (Synthie-/Elektro-)Sound versehen, jedoch war der Ton an manchen Stellen im Film extrem laut und weder gruselig noch das gerade auf dem Bildschirm stattfindende Geschehen unterstützend, sondern nur ohrenbetäubend nervig. Siehe die Szene, in welcher Kayla nach dem Sturz ihrer Mutter aus dem Fenster zurück in ihr Appartement geht.
Das Finale hat mich dann auch ein wenig enttäuscht, das lag aber nicht am Boss Fight Kayla vs Hal, sondern an den Szenen davor. Hal hat das Spiel bis Level 2 durchgehalten, was aber – sichtbare – Spuren an seiner Frau und seinem Sohn hinterlassen hat. Bereits im Prolog hat sein Sohn seine Zunge verloren, später dann wohl noch ein Auge. Aber anstatt eine Augenklappe o.ä. zu tragen, hat Gabe – der Sohn – aus einem Magazin/Heft eine Auge und einen Mund ausgeschnitten, und sich das auf sein fehlendes Sehorgan und seine Kauleiste geklebt. Ich weiß nicht, wer von den Verantwortlichen von „Choose or Die“ auf diese bekloppte Idee gekommen ist, aber das ist weder schockierend, noch erschreckend, das ist einfach nur dämlich bis zum Abwinken und hat schon einen leichten Trash-Einschlag. Aber nicht Trash im Sinne von „so good it's bad“, sondern „so bad it’s just bad“…Das hat mir dann irgendwie den ganzen Rest vom kurz darauf stattfindenden Kampf nach unten gezogen.
Auch die letzte Szene, in der plötzlich der Entwickler des Spiels mit Kayla telefoniert und „enthüllt“ wird, dass er der Eigentümer des Wohnkomplexes ist, in welchem Kayla jede Nacht geputzt hat, war zumindest für mich recht überflüssig und lahm. Vielleicht war ich auch zu blöd, um den Zusammenhang hier zum Rest des Films oder einer vorherigen Szene zu erkenne, keine Ahnung.
Fazit: Trotz ein paar nicht so dollen Aspekten konnte mich „Choose or Die“, vor allem aufgrund seiner Hauptdarstellerin und der gelungenen Prämisse um das verfluchte Spiel über seine gesamte Laufzeit hinweg zum größten Teil gut unterhalten. Das ist jetzt kein neuer Geheimtipp am Horrorfilm-Himmel, aber für den ein oder anderen ist er durchaus mal einen Blick wert.
6,5 -7 tödlichen Arcade Games.
Kommentare
10.05.2022 06:54 Uhr - CheesyAK47 |
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Ansich gut formulierte, informative Review. Für meinen persönlichen Geschmack wird aber zuviel Verraten, ich hab so das Gefühl , jetzt brauch ich den Film nicht mehr gucken....
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10.05.2022 12:25 Uhr - Belphegor1999 |
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Sehe ich ein bisschen anders: Die Schilderungen machen richtig Lust auf den Film. Danke für die Vorstellung.
Ein bisschen Spoilern hat noch keinem geschadet :-) |
10.05.2022 18:17 Uhr - cecil b |
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![]() Moderator ![]() ![]() |
Ich treffe mich da in der Mitte der Kommentatoren.
Auf jeden Fall eine tolle Besprechung. :) |
11.05.2022 08:22 Uhr - shharry2 |
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