Caveat - Die Warnung
Originaltitel: Caveat
Herstellungsland: | Großbritannien (2020) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Horror, Thriller |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 8,00 (2 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Isaac bekommt den lukrativen Auftrag, sich um die psychisch instabile junge Olga zu kümmern. Die lebt in einem alten Haus auf einer verlassenen Insel. Der Deal erfordert, dass Isaac angekettet wird, so dass er nicht alle Räume betreten kann. Olga aber streift mit einer Armbrust bewaffnet durchs Haus. Bald deckt Issac erschreckende Geheimnisse in dem alten Haus auf. Jetzt geht es ums Überleben. (Tiberius Film)
"Hast du schon einmal einen Fuchs weinen hören ?
Klingt wie das Schreien eines Teenagers."
'Moe Barrett'
Ein überraschendes Jobangebot für den abgebrannten Isaac. Moe Barrett bietet ihm an für ein paar Tage auf seine Nichte Olga aufzupassen. Pro Tag winken 200 $. Nach einigem Zögern willigt dieser ein und begibt sich mit Moe zu dem einsam gelegenen Haus. Doch der Job ist, wie Isaac nun erfahren muss, an ein paar Regeln gebunden. Somit kann er angekettet wie ein Hund nur bestimmte Räume betreten und ist dadurch in seinem Aktionsradius eingeschränkt. Zusätzlich fällt Olga durch ihr merkwürdiges Verhalten auf. Und warum geht für Isaac von dem dunklen Keller eine derartige Anziehungskraft aus ?
CAVEAT - Die Warnung
Damian Mc Carthy, der bis zu dem Zeitpunkt nur mit Kurzfilmen beschäftigt war, gab mit vorliegendem Film im Jahre 2020 sein Langfilmdebüt. Seine Vorlieben für Fantasy, Thriller und Horror ließ er auch hier mit einfließen. Und so entstand eines dieser Werke die entweder eins vor den Latz knallen oder fragend verwirrt zurücklassen. Genau genommen eigentlich beides…
Bei den Akteuren griff Mc Carthy auf Akteure zurück die ich als "unverbraucht" bezeichnen möchte. Isaac wird von Jonathan French verkörpert der bis dato auch eher nur in Kurzfilmen auftrat. Doch so unverbraucht der Darsteller sein mag desto verbrauchter wirkt er in seiner Rolle. Ein dicker, rötlicher Bart wuchert in seinem Gesicht welches von dunkel unterlaufenen Augen geziert wird. Es scheint als hätte der Mann schon länger keine Möglichkeit mehr zum duschen gehabt. Zur Verwahrlosung sei es ein kleiner Schritt. Umso verwunderlicher ist es daß nun dieser…
…Moe Barrett (Ben Caplan; wenigsten jener durfte bereits in einigen Serien und Spielfilmen wie -The Commuter- mitwirken) an ihn herantritt. Mit dieser Bitte die gleichzeitig Job ist. Wenn er denn einwilligt. Aber Moe weiß schon wie er es Isaac schmackhaft machen kann. Mit Geld geht ja so einiges. Und zu wissen braucht er auch nicht viel über…
…Olga (Leila Sykes; Lancaster Skies) die dort im Nirgendwo in dem alten Haus lebt. Alleine, ohne Ansprechpartner, Vater verstorben, die Mutter spurlos verschwunden. Und sie ist psychisch äußerst labil…
"Du erinnerst dich an nichts ?"
Viele Horrorfilme bedienen sich ja ganz gerne mal bei anderen Werken. Was bei einigen eine gewisse Eigenständigkeit vermissen lässt. Zudem ist die Story mit Spukhäusern und geistig kranken Personen auch nicht mehr völlig neu. Und trotzdem ist dieser Streifen anders als man im ersten Moment denken möchte. Schon das Intro schafft eine Atmosphäre die dichter kaum sein könnte ! Eine kleine Lampe mit schiefen Schirm, stehend auf nem kleinen Tischchen in der Ecke eines Raumes dessen Wände ihre Tapeten abzustreifen versucht wie alte Haut, spendet spärliches aber warmes Licht. Ein junges Mädchen betritt den Raum und hält ausgestreckt an ihrem Arm einen alten Spielzeughasen. Die kleine Trommel vor dessen Kunststoffkörper scheint nur darauf zu warten daß die kleinen Stöckchen in den Pfoten des Hasen auf sie einschlagen. Jedes Zimmer wird in der Form von dem Mädchen sondiert. Doch nichts geschieht. Als sie jedoch in die Nähe einer bestimmten Örtlichkeit kommt passiert es… takatam-takatam…
Dieses Intro hat es echt in sich ! Der Puls ist erhöht, die Augen versuchen Informationen an das Gehirn zu liefern während die Ohren von der Stille überrannt werden. Bis dann der Hase ins Spiel kommt. Was zum Teufel ? Es bleibt keine Zeit seine Gedanken zu ordnen, denn sogleich lernt man Isaac kennen der scheinbar bei Moe zu Gast ist. Wer er ist, was er macht und woher sich die beiden kennen weiß man nicht. Offenbar wurde er von Moe eingeladen. Jedenfalls wirkt das ganze wie in etwa einem Bewerbungsgespräch. Nein halt, viel mehr wie ein Einstellungsgespräch, denn offensichtlich kommt niemand anderes für den Job in Frage. Halbgare Informationen werfen mehr Fragen auf als gewünscht. Fakt ist nur daß es um Moes Nichte Olga geht die seit dem Verlust ihrer Eltern alleine lebt. Hier verlässt sich Kameramann Kieran Fitzgerald auf die Wirkung minimaler Einstellungen. Eine statische Optik nimmt abwechselnd die Charaktere ins Bild. Keine Fahrten oder ähnliche Bewegungen. Nur zwei Bilder für zwei Personen. Was dem ganzen fast ein Gefühl der Isolation verleiht… Wobei ich damit schon beim eigentlich Thema bin. Die Sache mit der Isolation zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Film. Nicht nur daß sich das vom Verfall in Beschlag genommene Haus auf einer Inseln in einem See abseits der Zivilisation befindet. Isaac nicht schwimmen kann und deshalb auf ein Boot angewiesen ist… Es kommt noch schlimmer ! Isaac muss für den Job auch noch eine stabile Weste tragen an der eine lange, rostige Kette hängt. Gerade so lange daß er in bestimmte Räume kann…in andere nicht. Zum Schutz von Olga wegen ihrer Krankheit heißt es. Aber weshalb bleibt die Türe zum Keller immer offen auch wenn sie zuvor erst geschlossen wurde ? Wer spricht immer durch die hauseigene Sprechanlage mit Isaac ? Wem gehört der angeleinte Hund im Garten ? Und was hat es mit dem diabolisch dreinschauenden Hasen auf sich der sich mit einem "Hallo." seitens Isaac entsprechend mitteilt. …takatam-takatam…
Liebe Freunde gepflegter Gruselkost, wenn sie auf der Suche nach einem geradlinigen und schnörkellosen Horrorfilm sind, dann sind sie hier falsch. Denn der Streifen passt so gar nicht in das gewohnte Schema F sondern schlägt verschiedenste Wege ein. Zum einen funktioniert der Film als Drama wenn man die Story Olgas beleuchtet. Zum anderen sind Isaac's anfangs verzweifelte Versuche mit der Kette zu leben und den merkwürdigen Geschehnissen außen rum eher im Thriller angesiedelt. Nebenbei darf der Hase und ein seltsames Bild im Schlafzimmer für Horror sorgen. Und wieder steht die Türe zum Keller offen… Dadurch daß mit Dialogen oder generell mit Wortwechseln über die Hälfte der Laufzeit gespart wurde kann man die Story bestens genießen und darf sich angenehm verwirren lassen. Denn wie gesagt, auch wenn es einen roten Faden gibt ist die Geschichte alles andere als leicht zu verstehen. Vor allem gegen Ende wird's echt konfus ! Und genau dieser Umstand verleiht dem Film das gewisse Etwas. Nichts ist wie es scheint, alles was als klar erschien wird komplett über den Haufen geworfen. Nichts von dem was man sich gedanklich zurechtgelegt hat ist am Schluss mehr anzuwenden. Trotzdem macht alles Sinn ! …. irgendwie… Dabei wurde der gesamte Film in eine solche Ruhe verpackt welche selbst einer Kathedrale Konkurrenz machen würde. Stets verharrt die Kamera an einem Ort. Wie ich bereits erwähnte gibt es hauptsächlich Schuss / Gegenschuss Aufnahmen und so gut wie keine Bewegung. Außer man folgt kurzzeitig Isaac durch das Haus befindet sich die Linse manchmal hinter ihm was den Eindruck erweckt ETWAS verfolge ihn. Der Zuschauer als Bedrohung ? Und auch wenn am Schluss alles geklärt scheint wirft einen der Film den nächsten Knüppel zwischen die Beine…
"Du hast mich betrogen !"
Trau hier weder deinen Augen, Ohren oder Worten. Du kommst auf keinen grünen Zweig wenn du versuchst dies Werk sofort zu verstehen. Doch vielleicht soll das auch gar nicht sein ? Evtl. besitzt der Streifen sogar 3 unterschiedliche Erklärungen ? Bei drei Leuten ? …Oder sogar 4 ? Wer neugierig ist kann einen Blick riskieren. Wer geradlinigen Schubladengrusel möchte macht besser einen Bogen hier herum. Und wer Freude an Experimenten hat schaut ebenfalls zu. Aber ne reine Empfehlung will ich eigentlich nicht geben. Konfusius sagt: …takatam-takatam…
ses
Kommentare
12.06.2022 18:06 Uhr - tp_industries |
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12.06.2022 18:35 Uhr - sonyericssohn |
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Danke dir !
Mit dem Und war ich wohl etwas zu großzügig :-D Na mal sehen ob dir der gefallen könnte... |
12.06.2022 21:31 Uhr - Insanity667 |
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12.06.2022 21:38 Uhr - sonyericssohn |
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Da bleibt mir nichts anderes übrig als zu sagen Und los ! :-D
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13.06.2022 13:54 Uhr - cecil b |
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13.06.2022 14:11 Uhr - sonyericssohn |
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15.06.2022 16:25 Uhr - cecil b |
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![]() Moderator ![]() ![]() |
TANTE Edith hat sich beruhigt, und ich teile dir mit, wenn ich den Film gesehen habe.
Wäre nicht der erste gute Tipp von dir. |
15.06.2022 17:46 Uhr - sonyericssohn |
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![]() Moderator ![]() ![]() |
Fabulös ! 😆
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