Jurassic World: Ein neues Zeitalter
Originaltitel: Jurassic World: Dominion
Herstellungsland: | USA (2022) |
Standard-Freigabe: | FSK 12 |
Genre: | Abenteuer, Action, Science-Fiction, Thriller |
Alternativtitel: | Jurassic World 3 |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 5,92 (12 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Vier Jahre sind ins Land gezogen, seitdem die Isla Nublar zerstört wurde, und die Dinosaurier überall auf dem Globus eine neue Heimat fanden. Dass dadurch das Ökosystem gestört ist und Dinosaurier mit den Menschen um die Vorherrschaft ringen, liegt auf der Hand. Während Dino-Züchter Owen Grady (Chris Pratt) und seine On-Off-Freundin Claire Dearing (Bryce Dallas Howard) auf der heimischen Ranch für die Sicherheit der Dinosaurier plädieren, häufen sich globale Desaster. Wer wird an der Spitze der Nahrungskette verweilen? Die Menschen oder die Dinosaurier? (Amazon)
„Jurassic World: Ein neues Zeitalter“, im Englischen „Jurassic World: Dominion“, ist ein 2022 veröffentlichter Film von Colin Trevorrow mit Chris Pratt, Bryce Howard, Sam Neill, Laura Dern und Jeff Goldblum in den Hauptrollen von Owen Grady, Claire, Dr. Alan Grant, Dr. Ellie Sattler und Dr. Ian Malcolm. Bei einer Länge von 150 Minuten gab die FSK den Film ab 12 Jahren frei.
Eine Heuschreckenmutantenplage bedroht die Welt. Owen Grady, Alan Grant und ihre Freunde versuchen herauszufinden, wo die Wurzel allen Übels liegt.
Während des Filmes versucht der Zuschauer dann auch herauszufinden, was um aller Welt das jetzt genau mit den Dinosauriern zu tun hat, die hier sehr in den Hintergrund gerückt werden, um eine merkwürdige James Bond-Kopie auf aalglatten Skriptzeilen zu erschaffen. „Jurassic Park 3“ hat den Fehler begangen, diverse Nebenfiguren bereits in den ersten Minuten zum Dinofraß verkommen zu lassen, dieses Missgeschick führt „Jurassic World 3“ nun zu einer sehr ungelenken Perfektion, bei der man sich mittendrin fragt, warum man sich überhaupt Sorgen um die Plotbeteiligten machen sollte. Indes beschäftigt Trevorrow sich auch nicht mit dem Thema, wie das Zusammenleben von Mensch und Dinosaurier in freier Wildbahn funktioniert, davor wird zugunsten einer, Überraschung, kleinen, isolierten Insel zurückgeschreckt, auf der große Teile der überschaubaren Handlung spannungsarm stattfinden. Falls ihr euch nach dem deutlich besser strukturierten „Das Gefallene Königreich“ von 2018 also genau darauf eingestellt habt, dürften die ersten paar Minuten etwas für euch sein, bevor alles dort endet, wo es angefangen hat und praktisch kein Fortschritt hinsichtlich dieser Idee geschieht, was bei einem Trilogie-oder-Franchiseende schon arg belastet. In den straff gehaltenen Dinomomenten werden die heiß erwarteten Riesenechsen fast ausnahmslos als gefräßige Maschinen ohne den altbekannten Jurassic Park/World-Charakter präsentiert, sodass man ohne das weitläufige Auftreten von Blue keine richtige Verbindung mehr zu den sonst immer sehr unterschiedlich dargestellten, tierischen Hauptdarstellern bekommt. Dass Campbell Scotts Antagonist Lewis Dodgson schlussendlich ebenso uninteressant ausfällt, hilft im Grunde kein bisschen. Es ist, wenn es um ihn geht, eben alles wie früher: „See? Nobody cares.“
Jeff Goldblum führt den Cast an der Seite von Sam Neill an. Die beiden zusammen mit Laura Dern auf dem Bildschirm zu sehen, macht Jurassic World 3 zumindest teilweise unterhaltsam. Mit der Jugend von Chris Pratt kombiniert, ergibt „Dominion“ einen ansehbaren Abenteuerfilm für zwei Generationen. Wer richtige, dramaturgische Funken hinter dem Aufeinandertreffen der Jurassic-Heldenschar erwartet, dürfte jedoch enttäuscht werden, wenn sich das alles nur auf ein paar wenige Dialoge der Marke „Ich habe ihr Buch gelesen“ beläuft. Positiv anzumerken sind die Rollengrößen der Altstars, welche weit über Nebenauftritte oder sogar Cameos hinweggehen und sich durchgängig bemerkbar machen. Wie bereits angedeutet, kann man das von den Dinosauriern nicht behaupten. Der Plot rund um die Heuschreckenplage nimmt ihnen zu viel an Bedeutung in einem „Jurassic“-Film. Sie greifen nur als Nebenprodukt der Suche nach einer Lösung in einige Sequenzen ein, deren Ausgang sich gern voraussehen lässt. Überall wurde der Giganotosaurus beworben und sein Duell mit dem Tyrannosaurus wird früh im Film groß aufgebauscht, letztendlich steckt jedoch viel heiße Luft dahinter. Der einst gezeigte Prolog hätte vielleicht nicht aus dem fertigen Werk editiert werden dürfen.
Generell ist Jurassic World 3 ein hübscher Film, wenn auch streckenweise hypermoderne Gebäude sowie die Farbe weiß das visuelle Feld langweilig dominieren. Abenteueraspekte wie Dschungel oder Höhlen kommen zu kurz, enthalten aber einige wirklich toll umgesetzte Gruselsequenzen, die einem Gänsehaut bescheren dürften. Die mitunter etwas logiklöchrigen Actionsequenzen wurden angemessen bearbeitet und das nötige CGI macht einen gewohnt verlässlichen Job, wobei manch ein Schnitt etwas seltsam wirkt, gerade weil der Soundtrack mindestens einmal mitspringt, aber das kann auch ein Fehler meines Wahrnehmungsvermögens gewesen sein. Einmal werden handgemachte Dilophosaurier wahrlich geschickt für das Horrormomentum eingesetzt und wenn diese Wesen dann wirklich solide beziehungweise greifbar wirken, taucht in ihren Gesichtern noch ein ganz anderer, unterschwellig unangenehmer Ton auf. Manch ein Dino-Animatronik wirkt jedoch auch arg starr und künstlich, das ist schade. Serientypisch findet auch „Jurassic World: Dominion“ Mittel und Wege, sein PG-13 mancherorts auf die Spitze zu treiben. Der Soundtrack an sich ist nicht zu bemängeln, doch bei großen Momenten wie Ian Malcolms erster Rede hätte er auch gerne ruhen dürfen.
Jurassic World: Dominion ist kein durchgängig mieser Film, er hat mich einfach nur sehr selten beeindruckt oder etwas in mir angesprochen, was gerade etwas frustrierend ist, weil viele Dinomomente im Horrorbereich so unerwartet gut gelingen, wie beim Indoraptor aus dem Vorgänger. Trevorrow hätte darauf aufbauen sollen, nicht auf Dino-James Bond.
Kommentare
12.06.2022 16:38 Uhr - Schwachkopf79 |
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16.06.2022 20:31 Uhr - ActionJackson77 |
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