Armageddon - Das jüngste Gericht
Originaltitel: Armageddon
Herstellungsland: | USA (1998) |
Standard-Freigabe: | FSK 12 |
Genre: | Abenteuer, Action, Katastrophenfilm, Science-Fiction, Thriller |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 7,12 (126 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Ein Asteroid von enormer Größe rast mit einer Geschwindigkeit von 40.000 Stundenkilometern auf die Erde zu. Ein Aufprall würde das Ende der Menschheit bedeuten. Nur 18 Tage bleiben NASA-Chef Truman, um etwas dagegen zu unternehmen. Kurzerhand heuert er den Ölbohrexperten Stamper an. Er und sein Team werden im Schnellverfahren zu Astronauten ausgebildet. Sie sollen auf dem Asteroiden landen, ein 300 Meter tiefes Bohrloch bis zu seinem Kern vorantreiben, um dort einen Nuklearsprengkörper zu plazieren. Für Stamper und seine Männer beginnt ein Rennen gegen die Zeit. Wird es ihnen gelingen, den Aufprall zu verhindern, oder steht die Menschheit endgültig vor ihrem Ende... dem Armageddon? (Buena Vista)
Vorab: Ich bewerte die Kinofassung des Films und es kommen einige Spoiler im Text vor. Zudem dürften einige Passagen nur völlig klar werden, wenn man den Film gesehen hat.
Früher als ich als Kind und Jugendlicher (trotz Werbung) noch Fernsehen und Trailer sehr gerne schaute, war die Programmvorschau am Ende der Werbung immer ein kleines Highlight für mich. Diese... sagen wir mal Filmempfehlungen... waren mitunter Trailer und wurden zudem von Sprechern kommentiert und angepriesen. Seinerzeit wurden die 'teuren' Hollywoodproduktionen mitunter als Blockbuster angekündigt und dies bedeutete oftmals unterhaltsame Filme - so jedenfalls meine Erinnerung. Einer dieser Werke ist Michael Bays
Armageddon - Das jüngste Gericht
(USA, 1998), in dem Harry (Bruce Willis) zusammen mit seinem Ölbohrteam (u.a. Ben Affleck, Will Patton, Steve Buscemi, Owen Wilson) via Spaceshuttel auf einen riesigen Asteroiden geflogen werden soll, um die Welt zu retten, in dem ein 254 Meter tiefes Loch gebohrt wird und Atombomben platziert werden. Wer nun denkt, dass das merkwürdig bis völlig schwachsinnig klingt, der soll beruhigt sein, die Männer werden immerhin ganze 12 Tage ausgebildet, da kann doch nichts schief gehen!
Spätestens jetzt sollte klar sein, dass man die Logik besser in die Ecke stellt (kleine Einwurf: 10G) und einfach genießt, was dort aufm Bildschirm zu sehen ist. Dafür kommen wir gefühlt durchweg - die Laufzeit liegt immerhin bei 2,5 Std. - sympathisch-überdrehte Darsteller (von cool b is bekloppt ist alles dabei) sowie bombastisch-laut-knallige Action geboten, die hier und da durch amüsante Sprüche aufgelockert werden. Vielleicht wird letzteres durch die Zitate etwas in Erinnerung gerufen - sofern man sich an die Szenen erinnert...
„Hey Harry.“
In Nebenrollen können etwa Liv Tyler, die ihren Vater durch ihre Männerwahl wahnsinnig / eifersüchtig macht, Billy Bob Thornton als "Houston" & William Fichtner + Peter Stormare als Astronauten überzeugen.
Der 140 Millionen Dollar teure PG-13- / FSK 12-SciFi-Actioner bietet auch aus heutiger Sicht - immerhin fast zweieinhalb Jahrzehnte später - gute Effekte. Ob nun kleine Meteoritenschauer durch Wolkenkratzer schießen, eine Raumsonde fliegt oder Leute beim Training im überdimensionalen Wasserbecken Astronautenarbeit vollrichten wollen bzw. später aufm Asteroiden wirklich aktiv sind, es sieht stets überzeugend aus.
Hier und da haben sich ein paar kleinere Längen eingeschlichen, etwa am Anfang bis das Team bei der NASA angekommen ist oder bei der Ankunft aufm Asteroiden. Es ist aber soweit im Rahmen und nicht (all-)zu störend. Dafür bekommen wir hier und da einige unerwarteten Einwürfe (z.B. das Sekundarprotokoll) spendiert und im Gegensatz zu sehr vielen anderen Werken sollte man sich hier nie komplett sicher sein, ob wirklich alle unversehrt zurückkehren... oder die Welt überhaupt gerettet werden wird? Naja, wers glaubt ;-)
„Der Entdecker darf sich doch einen Namen aussuchen (...) dann möchte ich ihn nach meiner Frau
Dottie benennen. Sie ist eine hinterhältige Giftschlange, die einem das Mark aus den Knochen saugt!“
Im Film selbst gibts massig Anspielungen auf andere Werke bzw. diese kann man rausinterpretieren. So erinnert mich die Szene um das erste Zitat immer an Paul Verhoevens Starship Troopers (1997 - Review), wobei die dortige Szene weit freundlicher fortgeführt wurde. Da sich Armageddon mit Roland Emmerichs Godzilla (1998 - Exklusive Trailer-Szenen-Spezial) im Konkurrenzkampf befand, wird dieser hier auch aufs Korn genommen, Star Wars (seit 1977 - Review) wird erwähnt, jemand will, wie in Star Trek (seit 1979), hochgebeamt werden, der Schaltknüppel hat einen Terminator-Kopf (seit 1984 - Review) und „Housten, wir haben ein Problem“ sowie die Gedenktafeln verweisen auf Apollo.
Aber auch andere Genrevertreter werden einbezogen, etwa beim Anblick einer langen Nadel, wenn Pulp Fiction (1994) zur Sprache kommt. Der Soundtrack - allen voran das Titellied I Don’t Want to Miss a Thing von Aerosmith oder das (teils falsch) gesungene Lied Leaving on a Jet Plane von John Denver - sei noch als sehr gut lobend erwähnt.
„Amerikanische Bauteile, russische Bauteile... die kommen doch alle aus Taiwan.“
Fazit:
Ein Blockbuster (Einspiel im Kino: über 500 Mio. Dollar / 4 Oscar- & 7 Goldene Himbeere-Nominierungen), wie man ihn von früher kennt: Unterhaltsam, laut, actiongeladen und völlig unlogisch. Dazu kommen jede Menge amerikanische Selbstinszenierung, Kitsch und ein paar kleinere Längen. So oder so ein guter Film, der alle paar Jahre wieder unterhält und zeigt, dass selbst Yippie Ka Yeah Schweinebacke Bruce Willis mal Haare aufm Kopf hatte.
Ich schwanke irgendwie zwischen 7 und 8 Punkten, also gibts die goldene Mitte:
7,5 von 10 Punkten
Kommentare
20.06.2022 21:58 Uhr - McGuinness |
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21.06.2022 14:53 Uhr - cecil b |
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![]() Moderator ![]() ![]() |
Sehr schön humorvoll geschriebene Review! Der Popcorn-Film macht bestimmt das richtig, was er machen möchte. ;)
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21.06.2022 15:50 Uhr - Kaiser Soze |
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22.06.2022 10:32 Uhr - Insanity667 |
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22.06.2022 13:54 Uhr - Kaiser Soze |
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