House 2: Das Unerwartete
Originaltitel: House II: The Second Story
Herstellungsland: | USA (1987) |
Standard-Freigabe: | FSK 12 |
Genre: | Horror, Fantasy, Komödie |
Alternativtitel: | House II |
Bewertung unserer Besucher: |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Note: 7,67 (9 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Jesse McLaughlin erbt ein Haus seiner Familie. Als er seinen neuen Besitz in Augenschein nimmt, wird er neugierig. Er beginnt, seine Ahnenreihe zurückzuverfolgen und stößt dabei auf Ur-Ur-Großvater "Gramps". Während seines abenteurlichen Lebens hatte dieser einen atztekischen Kristallschädel entdeckt der magische Kräfte besitzt. Diesen hat er mit in sein Grab genommen. Als Jesse das Grab öffnet, entdeckt er mehr als er sich in seinen kühnsten Träumen vorstellen konnte: Sein Ur-Ur-Großvater lebt...und scheint nur auf ihn gewartet zu haben...
Jesse ist gezwungen, diesen mürrischen Untoten zurück in sein "House" zu schaffen, doch als Schädel und House vereinigt sind, spielen sich seltsame Dinge ab! Jesse wird nur all zu bald erkennen müssen, dass das große House ein mysteriöser Tempel ist - ursprünglich gebaut, um dem Schädel eine Heimat zu bieten. Die verschiedenen Eingänge führen in bizarre Welten - bevölkert mit eigentümlichen Kreaturen. Im Laufe seiner Bemühungen, den magischen Schädel vor Plünderern zu beschützen, bedient sich Jesse der Hilfe dieser Kreaturen, die - in gewissem Sinne - die Familie bilden, die er bisher nicht hatte. Doch als ein von Gramps betrogener Partner von den Toten aufersteht, der auf Rache sinnt und den Schädel stiehlt, beginnt ein Katz und Mausspiel. Ohne den Schädel wird Gramps sterben - und Jesse mit ihm... (Ascot Elite DVD-Cover)
HOUSE 2: Das Unerwartete: Ja, wer hat das erwartet, dass dem erfolgreichen Original eine Fortsetzung folgt, die den Horror kleinschreibt, eine Komödie groß, und eigentlich ein Fantasyfilm mit Horrorelementen ist ? Ein paar der kreativen Köpfe, die HOUSE realisierten, gehörten wieder zum Ensemble.
Sean S. Cunningham produzierte die kompletten HOUSE- und FREITAG DER 13TE- Reihen, Harry Manfredini arrangierte jeden musikalischen Ton dafür, er verwendete manche Lieder sowohl bei HOUSE 2 als auch Teil 6 der zweitgenannten. Ethan Wiley, der den Humor von HOUSE schriftlich einbrachte, übernahm bei der Story der Fortsetzung fast komplett das Ruder, und führte auch die Regie. Als Regisseur gab er unter anderem Mac Ahlberg († 2012, Re-Animator) seine Anweisungen, im Vorgänger hatte sich der Kameramann bereits bewährt. Martin Nicholson (Deadwood -Der Film) war für die Schnitte zuständig.
Ein Haus, das böse Überraschungen auf Lager hat, und das Leben seiner Bewohner durcheinanderbringt, das ist an HOUSE angelehnt. Die Unterschiede zum Original sind aber groß.
THE SECOND STORY
Der stumme Protagonist ist ein begrüßenswerter Schauplatz. Das Stimson House in Los Angeles, Kalifornien, wurde 1891 erbaut, einst war dort der Millionär Thomas Douglas Stimson wohnhaft, heute ist das Gebäude eine Sehenswürdigkeit. Fortsetzungen versuchen sich oft an einer Steigerung, dieses Haus ist wirklich riesig, einige Blickwinkel präsentieren es in seiner vollen Pracht. Dort verliert sich ein ganzer Haufen Menschen in der imposanten Geräumigkeit. Auch die Set-Dekoration, die verschiedene Auswüchse versteckter Dimensionen ihr Eigen nennt, strotzt vor Liebe zum Detail. Präparierte Tiere, wie ein Bison, der aus einer Wand guckt, tun ihr Übriges. Anwesende staunen und schlottern.
Arye Gross (Minority Report, Regie: The Prince and the Surfer) spielte die naive Hauptfigur, Jesse, Jonathan Stark (Fright Night) deren nervigen Freund Charly. Die hübschen Freundinnen der jungen Männer wurden von Lar Park-Lincoln (Sky Sharks) und Amy Yasbeck (Pretty Woman) verkörpert. Weibliche Figuren sind nur am Rande von Bedeutung, es geht um Jesse, der eine Coming of Age- sowie Fish out of Water- Bredouille überstehen muss, und ein merkwürdiges Treffen der Generationen durchlebt. Sein mumifizierter Ur Urgroßvater im Cowboy-Dress wurde von Royal Dano, († 1994 Der Texaner) schwungvoll gegeben. Der intrigante John ( gut: Bill Maher, Iron Man 3) gesellt sich auf einer Houseparty dazu. Partygäste sind ein Beiwerk, das Gags den Weg ebnen soll. Die aufeinanderfolgenden Kalauer wirken oft angestrengt, ein paar Szenen locken immerhin potenziell ein Schmunzeln herbei. Stürzen welche durch ein Dach, sagt ein anderer: "Wieso benutzt ihr nicht die Treppe?" Es gibt aber ein paar Sprüche, die gehen auf keine Kuhhaut: "Du bringst meine Polypen zum Rotieren!" Wichtiger sind Monstren, Geister und Gestalten aus vergangenen Zeiten, die der Schädel herbeirufen kann. Beispielsweise Kane Hodder (Hatched) und John Ratzenberger (Cheers) schlüpften dafür in Kostüme. Die eindimensionalen Figuren werden alle brauchbar gespielt, dass sie sich meistens einfallslos verhalten, steht der Unterhaltung nicht im Weg.
Mit Jesse haben wir einen Loser, der vollkommen uninteressant ist. Welch ein Brüller, ausgerechnet sein knochiger Verwandter ist dafür total wild, ein Raser und Säufer mit Herz. Ist ja zum Totlachen, eine Art Zombie als Draufgänger. Charly und seine Freundin sind durchgehend so nervig und aufgedreht wie Jugendliche auf einer Überdosis Alkopops, nur, dass ihnen nicht wie sonst oft in so einem Fall ein maskierter Killer blutig den Gar ausmacht. Was wünschenswert gewesen wäre. Dann steigt ja noch die Halloween-Fete. Da fällt der liebe Untote nicht auf, um ihn herum scheinen genügend ulkig kostümierte Hirntote im Partyrausch zu versinken. Ein richtiger Schenkelklopfer, Hodder erscheint brüllend als Urzeitmensch auf der Tanzfläche, keiner ahnt, dass er nicht kostümiert ist, und es gibt eins hinter die Löffel. Perfekt, für einen Sonntag -Mittag, als Alternative zu einem Bud Spencer- und Terence Hill - Film. Es ist jedoch tunlichst zu vermeiden, ausreichend Logik in diesem übermäßig konstruierten Etwas zu vermuten. So wie es sich empfiehlt, möglichst darüber hinwegsehen, dass die erzielte Komik oft vorhersehbar abläuft. Überraschungen gibt es nämlich auch.
Hinter Türen tun sich Dimensionen zu verschiedenen Zeiten auf, Eingänge zu anderen Kulturen, die ganz schön wild waren. Und zu einem Highlight, in einer Welt, wie sie ungefähr war, als es noch keine Menschen gab. Stattdessen schöne Pappkulissen und große Bilder im Hintergrund, die Millionen Jahre alte Dschungel-Gegenden nachbilden. Vor Ort geht es abenteuerlich zugange, und die Auswahl der Perspektiven ist wirklich einfallsreich. Wenn das Bild sich in eine Richtung hin austauscht, kann eine Hommage an alte Monsterfilme zugesprochen werden. Wer nicht schwindelfrei ist, sollte sich eventuell die Augen zuhalten, wenn eine Figur auf einem extrem hohen Baum sitzend ihre Fallhöhe einschätzt. Ungeheuer sowie gefährliche Menschen aus vergangenen Zeiten sind immer so fokussiert, dass ihre mächtige Erscheinung nicht zu kurz kommt, etliche altbekannte Einstellungen verstärken solide die szenische Dramatik. Saurier -artige Monster sind eine wahre Freude, für alle, die Stop-Motion-Effekten nachtrauern, oder sie einfach lieben. Wie ich. Garstige Viecher, von denen nicht jeder etwas mitkriegen soll, sorgen für Kurzweil. Schwierig wurde es für mich aber, in den Szenen, die durch eine putzige Mischung aus Mops und Raupe auch noch darum bemüht sind, den Possierlichkeit -Faktor zu bedienen. Und dafür hemmungslos Handpuppen gebrauchen, die sofort als solche erkannt werden können. Das ansehnliche Finale punktet mit einem Zombie-Pferd, mein persönlicher Favorit. Hinzu kommen ein bisschen Horror im düsteren, gut beleuchteten Look, und ein netter Druck auf die Tränendrüse, durch den Jesse mehr Haare auf der Brust bekommt. Unter dem Strich hörte ich auch deutlich aus den vielen klassischen Instrumenten raus, dass Manfredini ganz schön was auf dem Kasten hat. Aber, so manches Geklimper ist wirklich nichts für einen Gruselfilm, mehr was für die, die Mopsraupen mögen.
HOUSE 2 ist ein gut inszeniertes, ereignisreiches Sequel. Allerdings ist das nur ein netter Fantasyfilm für zwischendurch.
Trivia:
Marvel veröffentlichte damals auch ein Comicbuch zum Film, verfasst von Ralph Macchio, dem Protagonisten aus KARATE KID !
Kane Hodder und Lar Park-Lincoln trafen als Jason und Tina in FREITAG DER 13. Teil VII – Jason im Blutrausch wieder aufeinander.
Das Playboyplaymate Devin DeVasquez hatte ihr Schauspieldebüt in diesem Film, ihre Figur kommt in einer Dimension in Gefahr. Während der Dreharbeiten bekam DeVasquez einen der künstlichen Schädel auf den Kopf, kam aber mit einem blauen Auge und einer leichten Gehirnerschütterung davon.
Kommentare
29.06.2022 11:44 Uhr - TheMovieStar |
|
29.06.2022 12:01 Uhr - cecil b |
|
29.06.2022 13:41 Uhr - Insanity667 |
|
29.06.2022 16:06 Uhr - leichenwurm |
|
29.06.2022 16:51 Uhr - dicker Hund |
|
![]() ![]() ![]() |
Ich mag Mops-Raupen...
;-) Die Rezi ist aber wahrscheinlich dennoch besser als der Film. |
29.06.2022 20:00 Uhr - TheMovieStar |
|
29.06.2022 20:35 Uhr - cecil b |
|
Um Kommentare auf Schnittberichte.com veröffentlichen zu können, müssen Sie sich bei uns registrieren.

