The Stylist
Herstellungsland: | USA (2020) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Horror, Drama |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 4,60 (5 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Jeder träumt davon, jemand anderes zu sein... aber für Claire wird dieser Traum von einer Besessenheit zu einem lebenden Albtraum. Ihr Job als Friseurin erlaubt es ihr, sich in den Welten anderer Menschen zu bewegen, aber wenn das richtige Ziel auf ihrem Stuhl sitzt, tut sie mehr, als das Leben des Kunden zu beobachten - sie beendet es und behält ein dauerhaftes Andenken. Ihr einsames Leben, ihre akribische Methode und ihre schockierenden Geheimnisse werden plötzlich in Aufruhr versetzt, als ihre Stammkundin Olivia sie bittet, ihre Haare für ihre Hochzeit zu stylen. (Nameless Mediabook-Cover)
Wenn wir einmal ehrlich sind, gibt es kaum Horrofilme, von der Dame in Inside und Audition mal abgesehen-, und ja natürlich meinen teuflische Liebe, The Babysitter-, in denen sich weibliche Anmut mit soziopathisch mörderischen Tendenzen vereinbaren. Somit erwartete ich mir hiervon ich eine weiblich, erotische Version oder angehauchte Interpretation von Maniac.
Tribut zollend und vielversprechend hierzu wäre der erste Mord, den unsere ansonsten attraktive Friseurin Claire, alias Najarra Townsend zelebriert, aber dann sackt die ganze Handlung in ein soziologisches Drama, der eigenen Agonie, ohne wirklichen Beweggrund, denn Claire wäre weder häßlich noch mit anderen Makeln-, von der dissoziativen Diskrepanz Leute skalpieren zu wollen um mit ihrem Haupt einen auf Ed Gein zu machen mal abgesehen, gezeichnet, um dies thematisch zu begründen.
Keiner piesackt sie jahrelang, oder macht sich mit einem Eimer Schweineblut auf der Abschlußparty vor versammelter Mannschaft lustig. Sie wird weder gefoltert noch isoliert, daß einzige was an ihr äußerlich nicht stimmen würde, wäre ihre schüchterne Zurückhaltung.
Aber wenn Introvertiertheit ein Zeichen von wahnhafter Mordlust wäre, dann wächst gerade jetzt eine Generation von Killern heran. Scherz beiseite.
Regisseurin Jill Gevargizian, lebt meiner Meinung nach eine, durch ihre zehnjährige Berufserfahrung als Hairstylistin unterdrückte Phantasie aus, bei der sie plappernden Kundinnen die ihr auf den Geist gingen, wohl gern mal an den Haaren gezogen hätte und treibt dies nun visuell auf die Spitze.
Aber wäre der auf dem Kurzfilm basierende Streifen in beiden Fällen nicht mit der äußerst attraktiven Townsend besetzt, welche wiederum einige Horrorstreifen für sich verbuchen kann, wurde dieses Werk ziemlich verblassen, denn die Figur Claire bietet zu wenig Morbidität, um tatsächlich im Gedächtnis hängen zu bleiben und gleichzeitig zu viel forciert, emotionale Widersprüchlichkeit um an ihr interessiert zu sein.
Hiermit meine ich kein Interesse, ob ihres Werdegangs, aber bei Killern ist es doch so, daß man ab einem gewissen Punkt an deren Hintergrund interessiert ist oder zumindest von ihrer gnadenlos böswilligen, oder gar teuflischen Ausstrahlung fasziniert. Bei Claire dachte ich mir nur, daß Daddy ihr vielleicht ein Pony hätte kaufen sollen, einmal mehr in den Arm genommen und ähnliches und alles wäre gut gewesen.
Das Schlimmste daran ist, daß man gezwungen wird sich zu fragen wie zum Geier Claire mit den Leichen umgeht, respektive sie entsorgt, denn man sieht nichts dergleichen und die Morde finden nicht mal wirklich im Verborgenen statt.
Es widerstrebt mir bekanntermaßen selbst eine Interpretation zugrundelegen zu müssen, um den Film aufzuwerten.
Eine Art American Psycho als Aufschlüsselung nun selbst einzuflechten, erklärt ihre Beweggründe, sich durch fiktive Morde in ihrer Phantasie wie eine andere Person fühlen zu können, um es dadurch vor sich selbst zu rechtfertigen, während manische Phasen ihr Innerstes quälen kaum, und wäre erneut eine lobende Sichtweise auf eine im Ganzen ermüdende Inszenierung, insbesondere wenn dann andere Sequenzen in der Erzählung dagegen sprächen, sodass ich hier einmal wirklich von einer mit Haarspray zu gekleisterten Handlungslücke sprechen will, die man zu kaschieren sucht.
Der Film bleibt ein One Way Ticket des faden Geschmacks, aber darin ist er, bis auf die doch sympathische Hauptdarstellerin, Oscar reif.
Kommentare
26.06.2022 12:56 Uhr - McGuinness |
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26.06.2022 18:02 Uhr - Insanity667 |
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27.06.2022 09:19 Uhr - Ghostfacelooker |
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Danke an Euch Insanity und MCG. immer eine Freude euch in jedweder Hinsicht zu lesen (Ausser wenn Brosnan mal wieder unverständlicherweise über den grünen Klee gelobt wird)^^^^^^^^
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27.06.2022 10:45 Uhr - McGuinness |
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@Ghostfacelooker
Da bringst du mich doch gleich wieder auf eine Idee 🤔 und ich denke, ich sollte bald eine Huldigung des irischen Gottes in Form einer Review folgen lassen 😘 |
27.06.2022 18:23 Uhr - Ghostfacelooker |
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