Thor: Love and Thunder
Herstellungsland: | USA (2022) |
Standard-Freigabe: | FSK 12 |
Genre: | Abenteuer, Action, Comicverfilmung, Fantasy, Komödie, Liebe/Romantik, Science-Fiction, Musikfilm |
Alternativtitel: | Thor 4 |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 4,25 (12 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Marvel Studios' THOR: LOVE AND THUNDER begleitet den Gott des Donners (Chris Hemsworth) auf eine Reise, die für ihn komplett neu ist: die Suche nach innerem Frieden. Doch die wird empfindlich gestört als ein galaktischer Killer, bekannt als Gorr der Götterschlächter (Christian Bale), ins Spiel kommt, der die Auslöschung aller Götter anstrebt. Um gegen diese Bedrohung anzukommen, holt Thor sich Unterstützung von Königin Valkyrie (Tessa Thompson), Korg (Taika Waititi) und seiner Ex-Freundin Jane Foster (Natalie Portman), die – zu seiner Überraschung – nun unerklärlicherweise als Mighty Thor seinen magischen Hammer Mjölnir schwingt. Gemeinsam begeben sie sich auf ein nervenaufreibendes kosmisches Abenteuer, um die Hintergründe des Götterschlächter-Rachefeldzugs zu ergründen und ihn aufzuhalten, bevor es zu spät ist. (Disney)
"Thor: Love & Thunder"
- eine Kurzbesprechung -
Thor. Der allmächtige Halbgott. Der Gott des Donners. Oder doch eher Thor, halb garer Eintopf und Gott der Tonne?!
- Was einmal war…
2008 war das Jahr, als die Kinos zwei Filme auf ihren Leinwänden flimmern ließen. „Iron Man“ und „der unglaubliche Hulk“. Wow. Tolle Superheldenfilme. Der Aufbau der Handlung, diese gebrochenen Menschen die einen Konflikt mit ihrer Person selbst haben. Tony Stark als millionenschwerer Playboy und Kopf hinter einer Rüstungsindustrie für Waffen, der alles in Frage stellt, nachdem er von Terroristen gefangen genommen wird und nur knapp dem Tod entkommt. Bruce Banner, der auf der Flucht vor der Regierung ist, gesteuert von General Ross, dem Vater seiner großen Liebe Betty Ross.
Unaufhaltsame Wut, immer die Angst, das Alter Ego Hulk unkontrolliert herauszulassen und in seiner rasenden Wut alles zu zerstören. Nicht einmal Sex kann der arme Mann haben, der nur für etwas Gutes forschte. Nicht umsonst heisst das bekannte Theme aus der TV-Serie „the lonely man“.
- ASSEMBLE!
In einer zusätzlichen Szene, kurz vor dem eigentlichen Abspann, sehen wir dann noch einmal General Ross, Zigarre qualmend in einer Bar abhängen, besoffen von dem Alkohol. Ein schnittiger Mann betritt die Bar und spricht mit dem General.
Oha, wie sich herausstellt, kennen wir den Mann im Anzug. Es ist Tony Stark. Gespielt vom gleichen Mann wie in „Iron Man“ - Robert Downey Jr.
Um was geht es? Es geht darum, dass Tony ein Team aus verschiedenen Menschen mit besonderen Fähigkeiten zusammenstellen will.
Und ich glaube jeder Comicfan bzw. Marvelfan wusste schon 2008 nach dieser Szene, dass wir verschiedene Filme bekommen werden und einen Film, wo alle vereint sein werden. Die Vorfreude auf die „Avengers“ war groß.
Und mit jedem Film erhielten wir mehr Hinweise auf kommende Geschichten, Helden und dem eigentlichen Kopf hinter all dem Schrecklichen. Eine Art „Spectre“ im Marveluniversum.
- … das kommt nicht wieder
Womit wir heute, nach 14 Jahren, bei Filmen wie „Thor: Love & Thunder“ wären. Oder wie ich ihn gerne nenne: „Thor: Trash & Garbage“.
Es ist bekannt, dass seit den letzten Jahren Marvel zu Disney gehört oder Disney zu Marvel. Disney hat seinen eigenen streamingdienst auf den Markt gebracht, Disney+. Marvel hatte damals schon angekündigt, dass deren Output enorm wachsen wird. So wie das Unternehmen zusammen mit Disney in den letzten Jahren gewachsen ist.
Mit der Infinity Saga, also den ersten drei Phasen, die in sich geschlossen einen roten Faden um sechs Infinity Stones, also Edelsteine mit besonderen unterschiedlichen Kräften, die zusammen jedem einen Wunsch erfüllen.
Klingt spannend, garnicht mal so übel und vor allem hat es Marvel tatsächlich geschafft, eine kontinuierliche Geschichte zu erzählen und über 22 Filme lang sogar bei Laune zu halten. Hier und da gibt es zwar auch den einen oder anderen übertriebenen Moment oder unlogische Dinge, anders als Beispielsweise „Fast & Furious“ was nach den ersten drei Teilen nicht mehr zusammenpasst, im Großen und Ganzen funktioniert die Infinity Saga aber in Sich sehr gut und mir gefällt Sie sogar mit all ihren Figuren und Facetten.
Doch nach Abschluss dieser Geschichte, was soll man da noch erzählen?
- Wer sind all die Leute?
Sagen wir es einfach klar heraus. Marvel hat sein Pulver verschossen.
Charaktere wie Captain America, Iron Man, Hulk, Thor, Spider-Man. Selbst wenn man nichts oder nicht viel mit Marvel oder Comics im Allgemeinen anfangen kann, viele wissen trotzdem wer diese Figuren sind. So ähnlich wie viele Menschen wissen, dass Darth Vader Lukes Vater ist, obwohl sie „Star Wars“ nie gesehen haben.
Und jetzt? Was machen, wenn die größten Kaliber verbrannt sind? Marvel hätte so viele Möglichkeiten gehabt. Alleine dass Sam Wilson der neue Captain America ist, wäre eine dieser Möglichkeiten gewesen. Allerdings kommt der vierte Captain America Teil mit Wilson als neuen Cap aber tatsächlich erst am 03.05.2024 in die Kinos und die Lücken müssen gefüllt werden.
Es wäre zumindest eine der Möglichkeiten gewesen, an einem bekannten Charakter halt zu haben, auch wenn eine andere Person unter dem Kostüm steckt.
Stattdessen greift Marvel aber ganz weit in die Comickiste und grabscht die unbekanntesten und teils auch weirdesten Figuren aus ihrem Repertoire!
She-Hulk, die Anwältin und Cousine von Bruce Banner, Ms. Marvel, die ihre Arme stretchen kann und zu Fäusten ballen kann, Moon Knight, den ich zwar kenne, aber die Meisten dürften die Figur wohl nicht gekannt haben. Oder die Marvel Zombies, die schon in What If… eingeführt wurden… die Liste ist endlos.
Für die vierte Phase wurden beispielsweise Shang-Chi und die Eternals eingeführt und ich muss echt gestehen, ich kannte beides nicht. Mir waren die Figuren völlig fremd und teilweise sogar fast schon egal. Und von dem bisherigen Output seitens Marvel fand ich bisher auch nur Shang-Chi wirklich gut! Obwohl beeindruckende Szenen wie der Kampf im Bus schon als geklaut und uninspiriert angesehen werden können wenn man u. A. an „Police Story“ denkt.
Mit „Dr. Strange 2“ wurde dann neben der Serie „WandaVision“ sogar das Multiversum eröffnet und die Phasen 4, 5 und 6 sind nun Teil der „Multiverse Saga“.
Einige Figuren sind auch noch seit Anfang an dabei. Darunter Thor.
- TAIKA, WHY TITI?
Regisseur und Drehbuchautor Taika Waititi ist bekannt für seine teils überdrehte Art. Egal ob es sich dabei um Darstellungen wie in „Free Guy“ handelt oder Autor- und Regiearbeiten wie „Jojo Rabbit“. Letzterer funktioniert als Satire herrlich schwarz-humorig!
Eben auch dieser Taika Waititi hat die Regie bei „Thor 3: Ragnarok“ übernommen. Und man hat da schon deutlich gemerkt, dass die Inszenierung eine andere Handschrift trägt als der für die Verhältnisse geerdete Erstling oder düstere zweite Teil. Funktioniert hat das dann letztendlich nur bedingt. Zumindest bei mir. Denn die klatschigen bunten farben und der Humor, der hier endgültig zum peinlichen Slapstick mutiert ist, war überhaupt nicht meins und passte auch nicht zum Rest des bisherigen MCU. Gerade wenn man sich die Anfänge mit „Iron Man“ und „Hulk“ von 2008 anschaut.
Mit den letzten Filmen vor „Thor 3“ ist Marvel sowieso immer wieder eine Stufe höher gegangen was den Humoranteil und die Farben betrifft. Das kann zurückzuführen sein auf erfolgreiche Filme wie „Deadpool“ oder eben durch eigene Produktionen wie „Guardians of the Galaxy“ oder Spideys humorvoller Auftritt in „Civil War“.
Die Humoreinlagen und Slapstick-Momente wie sowas: „Hey, ich dachte… du wärst… tot?!“ „Oh ja, ich äh… naja hab den Stein berührt“. „Oh achso“. kam jetzt bestimmt in keinen der Filme vor, aber so etwa müsst ihr euch das vorstellen. Es ist ganz mies. Überdreht und weird wurde es im Serienbereich ja mit „Loki“ und „WandaVision“. Und spätestens mit „Thor 3: Ragnarok“ im Filmbereich wurde es ganz ganz hunzendumm und miserabel!
Was aber endgültig den Vogel abschießt und für mich der nun endgültige Schlussstrich ist, wirklich spätestens jetzt, ist der vierte Eintrag von Thor in seinem Soloauftritt…
- Selbstironie zu fast 100%
Wenn man sich mal den imdb score anschaut, dann kommt der dritte Thorfilm zwar stärker weg als beispielsweise der zweite Teil.
Allerdings wird der neueste Beitrag „Love & Thunder“ ebenfalls nur mit 6,8 bewertet. Und das obwohl der Film laut Studios alles bietet, was das heutige Publikum will. Expositionen bis zum erbrechen. Wirklich ALLES wird hier erklärt. Warum dies, warum das. Als würde man einem kleinen Kind die Welt erklären müssen und alles was das Kind mit seinen Augen sehen kann. Dann ist der Film Knallebunt, bunter war ein Marvelfilm vorher nicht. Nicht einmal der zweite „Guardians of the Galaxy“ Film. Überdrehter Humor, den man nicht benötigt und der nur mit der aktuellen Sehgewohnheitswelle der Influencer und Instgram-Medienwelt mitschwimmt. Und die angesprochenen Slapstick-Momente die hier wirklich zur Farce verkommen und den Film total affig machen, dass es mir schon weh tut A-Lister wie Christian Bale oder Russell Crowe zu sehen. Wobei man sagen muss, dass die Rolle von Bale auch von einem Noname gespielt hätte werden können, da Bale der Figur keinerlei Leben einhaucht oder Gorr, dem Götterschlechter wie er heißt, ein Gesicht gibt, außer der Tatsache, dass wir jetzt Christian Bale da auf der Leinwand sehen.
Auch Russell Crowe als Obergott Zeus ist die Lachnummer schlechthin.
Ich habe mich nach Sichtung nochmal informiert und in den Comics ist Zeus kein so karrikaturhafter Witz wie er in „Thor: Love & Thunder“ gezeigt wird.
Da hat es DC wieder mal besser gemacht und uns, wenn es auch nur kurz war, einen Zeus gezeigt, wie man sich Zeus, den Gott aller Götter auch wirklich vorstellt. Das Netz zerreißt sich auch bei dem Vergleich der beiden Zeus‘.
Natalie Portmans Figur Jane ist jetzt auch wieder mit dabei. Ok. So schwach, ohne Kraft und slapstickhaft, wie das Wiedersehen zwischen ihr und Thor hier gezeigt wird, so vergesslich ist ihre Performance genau so wie bei Bale. Nachdem man sich seitens Marvel entschieden hat, ihre Rolle seit „Infinity War“ raus zu nehmen, hätte man auch bei der Entscheidung bleiben sollen.
Der absolute Höhepunkt sind wohl die zwei Ziegen, die die ganze Zeit am Schreien sind. Soll es auch so in den Comics geben, aber so oft wie die hier eingesetzt werden, das hält man echt nicht aus. Nach dem dritten Schrei einer dieser Ziegen hat man es endlich satt als Zuschauer, und will diese Viecher einfach nicht mehr wieder sehen.
Auch Thor selbst ist nicht mehr dieser gebrochene Kerl, den wir einst in „Infinity War“ oder zu Beginn von „Endgame“ sehen. Er ist eine Karikatur und Parodie seiner selbst. Jemand, der R. I. P. Loki auf seinem Rücken tattoowiert hat und die Namen seiner verstorbenen Geliebten auf einer Liste, aber so wirkt, als ob alles Friede Freude Eierkuchen ist, kann man auch absolut nicht ernst nehmen. Denken sich wahrscheinlich auch die Guardians, denn die sind nämlich tatsächlich bodenständiger in ihrer Screentime zu Beginn des Films, als alle anderen Charaktere im gesamten Film. Und das heißt schon was!
Wahrscheinlich war es selbst dem Haufen rund um Rocket und Quill zu blöd, worin sie sich da gerade befinden. Und das muss man sich im Hinblick auf James Gunn, dem Regisseur von „Guardians 1 und 2“ und seiner neuesten Arbeit „The Suicide Squad“ mal auf der Zunge zergehen lassen.
- R. I. P. MCU
Der ganze Kitsch und Kindergarten hat seinen Zenit erreicht. Schon der Trailer zu „Thor: Love & Thunder“ hat erahnen lassen, was auf uns zu kommt. Wer einen charmanten Knix vor Filmen wie „Flash Gordon“ erwartet, schlägt fehl.
„Thor 4“ ist stranger, als Dr. Strange und eine einzige Parodie seiner selbst und des gesamten Marveluniverums. Die bunte, Regenbogenkotzende Tour de Torture erinnert eher an Verbrechen wie „Batman & Robin“. Aber was die Generation Fortnite erwartet und haben will, bekommt diese Generation auch.
Ob Marvel weiß, was Marvel tut, oder ob sie nicht sehen, in welchen Abgrund sie drauf zu fahren… das muss Marvel selbst entscheiden. Genau wie jeder Konsument selbst entscheiden muss, ob er dem Kaspertheater noch weiter folgen will und die Zeit aufwendet um B-Movie-artige Charaktere wie She-Hulk oder Ms. Marvel in 6 (Phase 5) oder 7 (Phase 4) Serien !!! auf Disney+ zu bestaunen.
Mit Filmen wie „The Winter Soldier“, der das Genre Polit- und Agententhriller in das MCU transportierte, hat Marvel/Disney gezeigt, dass sie es ernst meinen. Mit allem, was wir jetzt erleben und was auf uns zu kommt, zeigen sie aber, dass sie uns Zuschauer und Konsumenten wirklich für jeden Schmarrn und Durchfall kriegen können.
Was einem zum Nachdenken anregen sollte und mir persönlich Angst macht.
Kommentare
26.07.2022 22:38 Uhr - Insanity667 |
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26.07.2022 23:06 Uhr - Phyliinx |
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Also eine 1/10 ist das ganz bestimmt nicht.
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26.07.2022 23:46 Uhr - Watchman013 |
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26.07.2022 23:49 Uhr - Lukas |
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27.07.2022 08:12 Uhr - Cyberdyne |
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27.07.2022 08:23 Uhr - Cyberdyne |
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27.07.2022 09:19 Uhr - Insanity667 |
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27.07.2022 09:50 Uhr - ifoundfootage |
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27.07.2022 09:59 Uhr - ifoundfootage |
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27.07.2022 10:20 Uhr - leichenwurm |
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27.07.2022 10:39 Uhr - TheMovieStar |
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27.07.2022 15:05 Uhr - McReedy |
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26.07.2022 23:06 Uhr schrieb Phyliinx Also eine 1/10 ist das ganz bestimmt nicht. Zwar habe ich den Film noch nicht gesehen, aber 1/10 halte auch ich für ziemlich abwegig. |
28.07.2022 07:16 Uhr - Phyliinx |
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28.07.2022 09:21 Uhr - TheMovieStar |
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28.07.2022 09:23 Uhr - Insanity667 |
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29.07.2022 16:37 Uhr - .Stem |
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30.07.2022 15:17 Uhr - McReedy |
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