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Der Feuerteufel

Originaltitel: Firestarter

Herstellungsland:USA (1984)
Standard-Freigabe:FSK 16
Genre:Horror, Thriller
Alternativtitel:Stephen King's Firestarter
Stephen King's Der Feuerteufel
Bewertung unserer Besucher:
Note: 7,08 (39 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

Die 8-jährige Charlie (Drew Barrymore, der Wonneproppen aus "E.T. - Der Außerirdische") besitzt eine furchtbare Gabe: Sie kann mit bloßer Gedankenkraft ein flammendes Inferno auslösen. Und diese Kraft wächst ständig weiter. Charlies brisante Fähigkeit bleibt nicht lange unentdeckt. Obskure Agenten und skrupellose Profikiller töten ihre Mutter und entführen sie. Charlies Vater gelingt die Befreiung seiner Tochter, denn auch er verfügt über besondere Kräfte. Aber die Verfolger jagen sie und sind ihnen dicht auf den Fersen... (20th Century Fox)

eine kritik von chollo:

Die Achtziger Jahre waren das Jahrzehnt der Stephen King Verfilmungen. Allein in den Jahren 1983 und 1984 erblickten mit "Cujo"; "Dead Zone"; "Christine" ; "Kinder des Zorns"; "Der Feuerteufel" 5 Produktionen das Licht der Welt oder besser gesagt der Lichtspielhäuser. So unterschiedlich die Auswahl der Beteiligen, das zur Verfügung gestellte Budget und die Umsetzung der literarischen Vorlage in ein Filmskript, so verschieden auch die Qualität der schlussendlich hergestellten Produkte. Der hier vorgestellte "Feuerteufel", oder im Original etwas schnittiger "Firestarter" tituliert, reihte sich da nach dem Konsens der Fans und einem überwiegenden Teil der Kritiker Stimmen im sogenannten Mittelfeld ein. Im Vergleich zu seinen oben genannten Jahrgängen fällt diese Umsetzung meiner Meinung nach sogar noch etwas mehr ab, obwohl es mitunter vielversprechende Ansätze gab.

Einer dieser Pluspunkte ist die Wahl bzw. Verpflichtung der  Beteiligten vor und hinter der Kamera. Das Zepter in der Hand und auf dem Regiestuhl sitzend übernahm nach einigen hin und her Mark L. Lester. Seine Position war eigentlich John Carpenter angedacht, dieser hatte mit seinem Sci-Fi Kulthorror "Das Ding aus einer anderen Welt" aber unverdienterweise eine unerwartete Bruchlandung an den Kinokassen hingelegt, sodass das Risiko der Produzenten mit seiner Vision zu arbeiten wohl zu unberechenbar erschien. Auf Grund dessen Griff man eben auf Lester zurück, dieser hatte 2 Jahre zuvor mit seinem "Die Klasse von 1984" einen Achtungserfolg hingelegt, und schien so auch was das Genre angeht prädestiniert für den vakanten Job. Lesters Inszenierung kann man am Besten wohl mit dem Wort Solide beschreiben. Ähnlich wie bei dem 1985 entstanden Arnold Schwarzenegger Vehikel "Phantom Kommando wirken seine Werke auf mich wie Auftragsarbeiten ohne eigene Handschrift. Trotz alledem versteht er sein Handwerk, sodass seine Umsetzung zu keiner Minute billig oder gar dilettantisch wirkt.

Stichwort Solide ist trotz illustrer Runde auch bei den Darstellern die passende Bezeichnung. Nach ihrem denkwürdigen Auftritt in dem Kassenerfolg "E.T.- Der Außerirdische" übernahm die damals 9 jährige Drew Barrymore die Rolle der titelgebenden Figur. Eine Kinderdarstellerin zu beurteilen fällt einem Im Vergleich zu den erwachsenen Kollegen ungleich schwerer, doch fand ich ihre Leistung ähnlich wie bei Spielbergs Werk größtenteils überzeugend. Eine überschaubare Palette im Mimenspiel reicht aber für die vom Drehbuch her eher oberflächlich angeschnittene Rolle der Hauptdarstellerin mehr als aus. Ähnlich unterfordert wirken ihre Eltern gespielt von David Keith und Heather Locklear. Erstem kommt die ihm von Natur aus zugestandene Physiognomie entgegen, die ihm meiner Meinung nach hilft Schmerzen, Angst und andere negative Empfindungen besser darzustellen. Letzterer hilft das Skript, da ihre Onscreen-Time relativ überschaubar bleibt. Die beste Performance legen dann bezeichnenderweise noch die beiden Bösewichte in der Geschichte ab. Martin Sheen als schmieriger Captain Hollister kann sich wie sein bösartiger Paladin George C. Scott als John Rainbird sehen lassen. Einen Oscar gewinnen beide freilich damit trotzdem nicht.

Da "Firerstarter" im Vergleich zu den anderen in diesem Zeitraum entstandenen Verfilmungen  ein durchaus üppiges Budget von 15 Mill. USD zur Verfügung stand (man bedenke James Cameron hatte Im selben Jahr für seinen "Terminator" weniger als die Hälfte im Portemonnaie) , dürfen sich dann auch die zum Einsatz kommenden Effekte sehen lassen. Leider sind diese äußerst rar gesät und kommen erst zum Ende hin zu einer halbwegs zufriedenstellenden Entfaltung. Natürlich wirken diese aktuell alles andere als zeitgemäß, doch Mitte der Achtziger war das Spiel mit dem Feuer auf der Leinwand keine so einfach zu berwerkstellende Sache. Eine wohl dosierte Verteilung über die gesamte Spielzeit hätte dem Endprodukt aber besser gestanden als die Zaubertüte erst zum Schluss zu öffnen.

Früher ab 18 Jahren freigegeben kommt der Feuerzauber heute mit einem blauen Flatschen daher. Bei  objektiver Betrachtung der Härten geht das auch völlig in Ordung, da gab es schon damals wahrlich schlimmeres. 

Positiv hervorzuheben ist der Soundtrack der deutschen Band Tangerine Dream. Die Jungs waren in den Achtzigern schwer gefragt und durften ihr Können  unter anderem auch in Ridley Scotts "Legende" oder Kathryn Bigelows "Near Dark" unter Beweis stellen. Die Elektro-Klänge passen sich auch  hier hervorragend in das Geschehen mit ein, obwohl mitunter fast schon zu offensichtlich versucht wird, in die Soundtrack Sphäre eines John Carpenters zu gelangen.

Insgesamt bleibt "Firestarter" für mich ein netter Happen für zwischendurch, der zu Halbzeit ein paar Passagen aufweist, die sich ziehen wie zähes Kaugummi. Mit einem etwas kantigeren Regisseur, einer Verfeinerung des Drehbuchs und einer besseren Dosierung der Effekte Kunst, wäre hier wahrscheinlich mehr drin gewesen.

5/10
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Kommentare

21.08.2022 19:58 Uhr - dicker Hund
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Mein Kontakt mit dem Feuerteufel lag schon bei Ashs Review lange zurück. Seitdem habe ich ihn nicht mehr erneuert und habe es nach dieser griffigen Kritik auch nicht gerade eiliger damit. Punktemäßig könnte das eine "5" sein, was Du da schreibst, auch wenn Du bisher keine Zahl angewählt hast.

22.08.2022 00:50 Uhr - CHOLLO
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Danke für deinen Kommentar. Und auch danke für den Hinweis, hab völlig vergessen meine Punkte zu hinterlassen. Hast du aber richtig eingeschätzt, ist glattes Mittelmaß bei mir und demnach eine 5 ;)

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