Halloween Ends
Herstellungsland: | USA (2022) |
Standard-Freigabe: | FSK keine Jugendfreigabe |
Genre: | Horror, Thriller |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 5,63 (58 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Vier Jahre sind seit den blutigen Ereignissen von Halloween Kills vergangen. Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) lebt inzwischen mit ihrer Enkelin Allyson (Andi Matichak) zusammen und schreibt ihre Memoiren. Der psychopathische Serienmörder Michael Myers wurde seitdem nie wieder gesehen. Für Laurie Grund genug, sich endlich von dem Schrecken loszusagen, der ihre Realität jahrzehntelang verfolgt und bestimmt hat, Angst und Wut den Rücken zu kehren und ihr Leben zu genießen. Doch als der junge Babysitter Corey Cunningham (Rohan Campbell, Hardy Boys, Virgin River) beschuldigt wird, einen kleinen Jungen ermordet zu haben, entfacht das eine Welle der Gewalt und des Terrors, die Laurie zwingt, sich noch einmal dem ultimativen Bösen zu stellen – und es endgültig auszulöschen! (Universal Pictures)
Reviews zu Filmen der Halloween-Reihe
Halloween 1 - Halloween VI - Halloween H20 - Halloween Ends
Vorab: Das Review enthält wenige Spoiler - ähnlich eines Trailers - und seien wir mal ehrlich: Bei Teil 13 weiß man doch, worauf man sich grob einlässt, oder?! Allerdings suggerieren die Trailer - einschließlich exklusiver Trailerszenen?! (Spezials: #1 + #2) - einen falschen Eindruck von dem, was dieser Film bietet. Die Zitate sind mitunter eher sinngemäß denn wörtlich.
Ein 6-jähriger Junge tötet seine Familie, wächst in einer Irrenanstalt auf und beginnt Jahre später nach seinem Ausbruch immer neue Versuche seine letzte lebende Verwandte zu töten. Die kleine Stadt Haddenfield kommt einfach nicht zur Ruh... Der Name des Franchises? Halloween (1978 bis vllt / voraussichtlich 2022). Anno 2022 soll eben diese Filmreihe mal wieder abgeschlossen werden, was angesichts verschiedener Zeitebenen u.ä. natürlich nicht endgültig geklärt ist. Aber alles nacheinander.
Halloween Ends
(2022). Nach John Carpenters Quasi-Trilogie, Halloween - Die Nacht des Grauens (1978), Halloween II - Das Grauen kehrt zurück (1981 - immer noch (sinnlos) beschlagnahmt) & Halloween H20: 20 Jahre später (1998), gaben Rob Zombies umstrittene Neuauflagen Halloween (2007) & Halloween II (2009) aus meiner Sicht eine gelungene Verjüngerungskur.
David Gordon Green dachte sich wohl, dass aller guten Dinge drei seien und inszenierte eine neue Trilogie (2018 bis 2022), deren Start dann der dritte Film mit dem Titel Halloween (2018) lautet und der dritte zweite Teil ist, der direkt, nur halt mit 40 Jahren Abstand, an einen ersten Teil anschließt. Halloween Kills (2021) folgte alsbald. Beide Werke konnten mich nicht überzeugen und Teil 3 erhielt dann auch noch überwiegend negative Kritiken. Trotzdem gab ich dem Abschluss eine Chance. Zum Glück!
„Ich bin der Psycho, du bist der Freak.“
Der 20 Mio. $ teure (Einspiel im Kino: 104 Mio. $) Halloween Ends wäre (fast) auch als eigenständiges Sequel / zweiter Teil möglich. Zu Beginn erhalten wir via Rückblenden und Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) als Erzählerin einen Einblick in das, was in den letzten vier Jahren (nach Halloween Kills) geschah und dass Micheal Myers' Hass wie eine Seuche Haddenfield im Griff hatte. Eben diese Wut kriegt Corey Cunningham (Rohan Campbell) ab, da ein Junge starb, bei dem er babysittete. Als er mit Lauries Enkelin Allyson (Andi Matichak) anbandelt, ist etwas im Busch...
Mit Corey wird ein neuer Charakter eingeführt, der neben der aus den beiden Vorgängern bekannten Allyson sowie dem Halloween-Urgestein Laurie überzeugen muss; und dies gelingt mit Bravour. Durch seine Opferrolle, aber gleichzeitig etwas massive Statur, die auf künftige Gegenwehr hoffen lässt, zieht er schnell die Sympathien auf sich - Lauries "Starthilfe" sei zudem Dank. Sie als etablierter Hauptcharakter konnte im 2018er- & 2020er-Film (mich) zwar keineswegs begeistern, hat aber klar Vorschusslorbeeren, da man DIE letzte noch lebende Verwandte von Michael Myers und Scream Queen der 80er doch einfach mögen muss - zumindest als Fan der Reihe. Vor allem auch Frank Hawkins (Will Patton) als alter Freund lässt sie menschlicher wirken, was ihrer hiesigen Rolle weit besser steht. Wenn Corey & Allyson anbandeln und die Gewaltspirale immer höher geschraubt wird, trägt die Zeit, die man sich für die Charakterzeichnung, den Aufbau der Sympathien und das Kennenlernen der Figuren gelassen hat, ihre Früchte. Ein überzeugendes Pärchen mit dem Reiz des Verbotenen / Bösen und Laurie, die sich immer weiter selbst ins Abseits manövriert als "Gegnerin" (?!), der man einiges zutraut.
„Wissen Sie, es gibt zwei Arten des Bösen.“
Bis dahin ist aber fast die Hälfte des rund 110 Minuten langen Slasherdramas vorüber. Eben diese (zu) lange Einleitung ist das Problem des Werks. Hier wäre mehr Geschick in Punkto Drehbuch und Schnitt von Nöten gewesen. Sehr schade. Wenn einen das Ganze so überzeugen konnte, wie mich, bekommt man dann genau das, was man von einem harten Slasher erwartet und zudem noch klasse Darsteller & einen kultig-bös-unaufhaltsamen Fiesling und einen gut klingenden und abwechslungsreichen Soundtrack.
Im Laufe des Werks sterben 18 Menschen - 16 oder 17 davon in der zweiten Filmhälfte. Die Morde sind nicht bloß brutal und zumeist mit "Kamera hält voll drauf", sondern auch abwechslungsreich und optisch spitze inszeniert. Hier wird mit Küchenmessern auf Körper eingestochen, Kehlen durchgeschlitzt, ein Kopf zertreten, im Pool sowie aufm Schrottplatz getötet - bei letzterem auch mal mitm Bunsenbrenner (verschwommen) - und auch schon einmal jemand "jesusmäßig gekreuzigt" (näher beschreibe ich das absichtlich nicht). Das Horrorfilmherz darf dabei zurecht höher schlagen und das R-Rating bzw. die Keine Jugendfreigabe / ab 18 Jahren sind zurecht vergeben; letztere sogar fast erstaunlich.
Durch die anfänglichen Rückblenden - eine solche Einleitung hatte bereits Halloween: Der Fluch des Michael Myers (1995) - werden bereits Verweise auf die Vorgänger, allen voran an / auf Halloween (1978), gezeigt. Dazu passt dann, dass Corey & Jeremy Das Ding aus einer anderen Welt (1982) im TV schauen. Nicht nur, dass dies ebenfalls ein Film von John Carpenter ist, Laurie & Tommy guckten im Original dessen Original Das Ding aus einer anderen Welt (1951). Die kultige Szene mit Michael vorm Haus aus Teil 1 wird hier mit Corey abermals dargeboten. Eben dieser ist in Punkto Optik übrigens an Arnie Cunningham (Keith Gordon) aus Stephen Kings Christine (1983) angelehnt. Zudem wurde der Nachname übernommen, den ich einfach mal als Anspielung auf den Freitag der 13.-Regisseur sehen würde. Apropos Stephen King-Verfilmungen: Wenn Corey auf der Suche nach Micheal in die Kanalisation geht, erinnert mich der Eingang an Es (2017).
„Ich dachte, du wärst das Böse, aber du bist nur ein Mann, der gleich aufhört zu atmen.“
Dass der Schwarze Mann bzw im O-Ton The Boogeyman (1980) erwähnt wird, fügt sich ebenfalls ein. Ein vergleichbares Problem ((zu) lange Einleitung & langsames Vorgehen), wie Halloween Ends, hatte anno 2022 bereits der ansonsten ganz gelungene The Batman (2022). In Punkto Grundstimmung kann man dort weitere Übereinstimmungen finden, ähnlich, wie bei Logan - The Wolverine (2017), bei dem es bestens umgesetzt wurde oder eben auch dem mittelmäßigen 007 - Keine Zeit zu sterben (2021).
Nochmal zurück zum Halloween-Franchise: Ein schwarzes Cabrio, das schlussendlich zerstört wird, kennen wir aus Halloween 5: Die Rache des Michael Myers (1989). Neben den zurückkehrenden Mimen führt Part 3 die These fort, die Laurie am Ende von Halloween Kills (2021) kundtat, nämlich dass Michael Myers einige übernatürliche Eigenschaften hat und aus der Angst seiner Opfer seine Kraft und "Unsterblichkeit" erhält. Myers wird erst wieder richtig stark und mordlustig, als er den Polizisten getötet hat. Dies ist dann quasi eine Übernahme von Freddy Kruegers Eigenschaft, welche in Freddy vs. Jason (2003) zutage kam. Nochmal zur Erinnerung: David Gordon Greens Halloween-Trilogie schließt direkt an John Carpenters Halloween an und ignoriert alle Fortsetzungen (selbst Halloween II (1981). Myers ist also "nur" ein Mensch - einer, der nur geht und nie rennt und trotzdem alle einholt, aber bloß ein Mensch.
„Er ist tot.“
„Nicht tot genug!“
Fazit:
Ich war nach den letzten beiden bescheidenen Teilen mehr als skeptisch, ob ich den Abschluss der neuen Trilogie überhaupt schauen sollte, aber Halloween Ends ist für mich nach der Erstsichtung fast schon ein unausgegorenes Meisterwerk.
Bis der Film ausm Quark kommt, dauert es sehr lange, aber dann merkt man, dass eben diese lange Einleitung, die neuen und alten Charaktere und die (Grund-)Stimmung des Werks ihre Wirkung zeigen. Spannend, brutal (dass das ab 18 durchging ist fast überraschend), unterhaltsam. U.a. die gelistet Querverweise sind dann das i-Tüpfelchen. Ein Spitzen Mix aus Drama und Slasher ohne irgendwelchen amüsanten Unterbrechungen. Daher gibbet mindestens
08 von 10 Punkten
Kommentare
22.11.2022 16:08 Uhr - Punisher77 |
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23.11.2022 08:19 Uhr - TheMovieStar |
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24.11.2022 13:46 Uhr - Kaiser Soze |
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