Guglhupfgeschwader
Herstellungsland: | Deutschland (2022) |
Standard-Freigabe: | FSK 12 |
Genre: | Komödie, Krimi |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 7,29 (7 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Diesmal bekommt es Bayerns gemütlichster Dorfpolizist nicht nur mit unverhofftem (Familien)-Zuwachs, sondern auch mit mafiösen Geldeintreibern zu tun, die nicht mal davor zurückschrecken, die frischgebackenen Guglhupfe der Oma zu zerschießen. Und da hört der Spaß dann wirklich auf! Darüber hinaus ist ganz Niederkaltenkirchen im Lottofieber, Flötzinger wähnt sich gar schon als Millionär, Rudis neue Flamme crasht das Ermittler-Duo und dann fliegt auch noch der Lottoladen in die Luft. Und überhaupt, was hat es eigentlich mit diesem Lotto-Otto auf sich, der Franz verdächtig ähnlich sieht? Chaos pur und wieder nichts mit der ersehnten Tiefenentspanntheit für den phlegmatischen Niederbayern. (Constantin Film)
Wenn man in Niederkaltenkirchen zum Geburtstag ein Geschenk im Wert von 1,25 Euro, einen dreibeinigen Hund mit fragwürdigem Namen, welcher implizieren könnte, daß die Autorin, Rita Falk, entweder ein großer Fan eines ehemaligen Nationalfußballspielers mit selben Vornamen ist, oder aber diesen nicht ausstehen und dies dadurch subtil auszudrücken versucht, oder aber man halbgar morbid tröstende Worte als Hinterbliebener vom ortsansässigen Mediziner gratis bekommt, obwohl man gerade einen geliebten Menschen verloren hat, dann muss man keine hellseherische Fähigkeiten besitzen, um zu wissen, daß der neue Eberhofer Film, wieder eine Mordsgaudi ist.
Als Hellseherin (Stefanie Reinsperger) jedoch, welche sich für unseren Franz, seltsamerweise in der Wohnung vom Birkenberger manifestiert hat, sieht man das emotionale Dilemma, natürlich, aus der spirituellen Sicht, die, wenn sie sich dann schlussendlich noch in Reime fassen lässt, ja bekanntlich immer gut ist, daß wusste auch schon ein rothaarig, zeitweise unsichtbarer Untermieter, eines anderen, bayrischen Unikats.
Unsichtbar, ist bis dahin, für unseren Franz auch die drohende Gefahr, die sich im Form eines mutmaßlich missglückten Attentats und besagtem Lottoschein, zielsicher, einer schwarzen Katze ähnelnd, nur tatsächlich in Form des neuen, ungewollt, aber dafür irgendwie doch putzigen Hundes auf ihn zubewegt.
Dazu kommt auch noch, daß besagter Trauernder, genannt Lotto-Otto, nicht nur ein Problem mit unsichtbaren Attentätern zu haben scheint, eine Fähigkeit, die dessen Vater ebenfalls innewohnt, sondern auch noch das Auto vom Birkenberger entwendet hat, was uns als Zuschauer folgend und auch im Vorfeld an einer köstlich allegorischen Konversation über Synonyme des Beischlafs teilhaben lässt, welche unseren Rudi, neuerdings Rudolph, auf eine fast schon infame Theorie und unseren Dorfsheriff, in arge Bedrängnis bringen könnte, wenn dies sich bewahrheiten würde.
Simon Schwarz und Sebastian Bezzel, in für mich ihren Paraderollen des bayrisch, damisch, ähm dynamischen Duo a lá Batman und Robin, legen in diesem Film wieder mal eine Galavorstellung an schwarzhumoriger Wortakrobatik an den Tag, die nur von des einen Zynismus und des anderen absichtlicher Gleichgültigkeit getoppt wird und sich dabei so perfekt ergänzen wie es lediglich Bud Spencer und Terence Hill oder Laurel und Hardy vermochten.
Das, oder aber, dies ist einer der besten Eberhofer Filme der Reihe.
Aber mehr wird zum Thema nicht verraten, weil do hod der Spaß a Loch, oder besser gesagt darüber breiten wir, genau wie über die Vorlieben vom Simmerl sein Buam, den Mantel des nicht spoilernden Skribenten, denn was in Vegas...ähm, Tschechien passiert, bleibt in Tschechien.
Des hoast, außer man ist deutscher Kriminalbeamter. Was das bedeutet erfährt der Eberhofer, in einer Casino-Sequenz, die fast als bayrische Hommage an Guy Ritchie-Filme zu werten wäre. Was des einen Leid, zumindest, wenn man Lotto-Otto( gespielt von Johannes Berzl), der Franz, oder sein Bruder ist, wäre dann gemäß des Sprichworts, des anderen Glück, jedenfalls wenn man der Flötzinger wäre, welcher wieder großartig naiv, aber dennoch en vogue, von Daniel Christensen, gespielt wird. Weitere erwähnenswerte Gastauftritte haben der ehemalige Comedian Marek Fis, als Pfarrer, oder Serienstar Michael A. Grimm, als Polizist Kuglmayer.
Jedenfalls, dumm nur, daß Susi, nicht nur die Hosen, sondern auch bereits einen Termin zur Paartherapie vereinbart und obendrauf noch eine tratschend, vergessliche Freundinnen hat, die sich an ein seltsam zurückliegendes Schäferstündchen erinnern kann, welche ja auch schon vom Birkenberger impliziert wurde, welches man natürlich brühwarm gleich als Thema im Termin aufgreift, natürlich nur um alle Unklarheiten zu beseitigen, versteht sich.
Lisa Maria Potthoff, spielt die emanzipiert skurrile Provinzprinzessin erneut großartig und sorgt ihrerseits für die feminine Unruhe zwischen all den Testosteron geschwängerten Machos auf der Suche nach dem Glück, oder der eigentlich bayrischen Gemütlichkeit, zumindest wenn man den Franz fragen würde, was aber keiner macht.
Die Antwort auf die Fragen, nach dem wahren Vater, dem Lottogewinn, der Daseinsberechtigung des Hundes, oder was passiert, wenn die Polizei, die eigenen Kollegen beschattet, jedoch, bekommt man nur, wenn man sich den wirklich hervorragend inszenierten, neuen, zuweilen ungewohnt bleihaltigen, aber gewohnt lustigen Teil der Eberhofer-Saga ansieht.
Kommentare
20.12.2022 15:40 Uhr - TheMovieStar |
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21.12.2022 18:39 Uhr - Ghostfacelooker |
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22.12.2022 08:34 Uhr - TheMovieStar |
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Genau so sehe ich das auch. Habe bisher alle Teile gesehen und freue mich auf den nächsten.
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26.12.2022 15:34 Uhr - Calahan |
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Danke für die Vorstellung Ghost. Den habe ich noch nicht gesehen, wird aber bald nachgeholt.
Eine oder zwei Leberkässemmeln gehen immer. :) |
26.12.2022 18:08 Uhr - Ghostfacelooker |
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26.12.2022 15:34 Uhr schrieb CalahanDanke für die Vorstellung Ghost. Den habe ich noch nicht gesehen, wird aber bald nachgeholt. Eine oder zwei Leberkässemmeln gehen immer. :) Ja eh^^^^^^ |
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