Road to Perdition
Herstellungsland: | USA (2002) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Comicverfilmung, Drama, Thriller |
Alternativtitel: | Camino a la perdición Droga do zatracenia |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 8,29 (22 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Amerika, im Winter 1931. Michael Sullivan (TOM HANKS) lebt, der Zeit der großen Depression zum Trotz, mit seiner Familie in bescheidenem Wohlstand. Nur wissen seine Frau und seine beiden Söhne nicht, womit ihr schweigsamer Vater sein Geld verdient: Er arbeitet als Killer für den Gangsterboss John Rooney (PAUL NEWMAN). Doch dann wird Sullivans älterer Sohn Michael jr. (TYLER HOECHLIN) eines Nachts Zeuge, wie sein Vater einen Job erledigt - und Zeugen kann Rooneys Clan nicht brauchen. Sullivans Frau und sein jüngerer Sohn werden ermordet, er selbst und Michael jr. kommen nur durch Zufall davon. Gejagt von dem Auftragskiller Maguire (JUDE LAW) fliehen sie wochenlang quer durchs Land. Während Sullivan seinen Racheplan schmiedet, kommen er und sein Sohn sich langsam näher. Doch auch Sullivan kann den Tag nicht endlos hinzögern, an dem die Entscheidung fällt, ob er alleine auf seinem Weg in die Verdammnis weitergeht - oder ob Michael jr. ihn begleitet... (20th Century Fox)
„Ein Ehrenmann bezahlt immer seine Schulden und steht immer zu seinem Wort.“
Vorab, wie üblich: Ich kenne die Vorlage nicht und bewerte den Film als eigenständiges Werk. Eigentlich schaue ich diesen nicht zum ersten Mal, konnte mich allerdings an quasi nichts mehr erinnern - ergo fast eine Erstsichtung. Meine Besprechung verrät nicht allzu viel, ähnlich wie ein Trailer. Zwecks Spoilerfreiheit deute ich einiges nur an.
Der britische Regisseur Sam Mendes (*1965) hat sich Ende des letzten Jahrtausends mit American Beauty (1999) einen Namen gemacht; ich verbinde mit Kevin Spacey allerdings eher andere Filme - etwa diesen oder jenen. Nachdem Arnie in der Nacht ohne Morgen (ebenfalls 1999 - Review) die Welt vor dem Untergang retten konnte, folgte der für mich beste Film von Mendes: Das Gangster-Drama
Road to Perdition
(2002) um einen Vater und Handlanger der Mafia (Tom Hanks), der Anfang der 1930er-Jahre mit seinem Sohn (Tyler Hoechlin) vor seinem ehemaligen Chef (Paul Newman) sowie einem Auftragsmörder (Jude Law) fliehen muss und noch eine offene Rechnung mit denen (u. a. auch Daniel Craig) zu begleichen hat.
Wenn man nicht weiß, dass das 80 Mio. $ teure Werk (lose) auf einem Comic basiert, fällt dies beim Anschauen auch nicht auf. Es ist kein Fantasiestreifen, sondern ein Gangster-Drama mit einigen Actionszenen in einer realistisch wirkenden Welt; das Einspiel im Kino lag übrigens bei > 181 Mio. $ und von den 6 Oscarnominierungen wurde ein Goldjung (beste Kameraarbeit) abgestaubt.
„Nimm Mike mit.“
Der 112 Minuten-Laufzeit (o.A.) beginnt zwar direkt (mit einer Beerdigung und ersten Einblicken in die Welt, in die wir mitgenommen werden), lässt sich dabei genügend Zeit, alle Beteiligten sowie die Hierarchie, Sympathien & Antipathien vorzustellen, wird aber nicht langweilig / zieht sich nicht. Denn vor allem der Hauptdarsteller Tom Hanks darf hier zeigen, dass er auch mal der härtere Mann sein kann und stellt dies, wenn nötig, auch ohne zu zögern unter Beweis - mal off Off (Maschinengewehr) und teils offensichtlich (Brief).
Insgesamt werden 28 Menschen sterben. Da überraschen die internationalen Freigaben, die von ab 0 (Polen) über FSK 16 bis R-Rating und ab 18 (Arabische Emirate) schwanken doch etwas. Die deutsche Freigabe ist denke ich angemessen aufgrund der realistischen Inszenierung und der mitunter gezeigten Gewalt sowie dem gewählten Ende. Hingegen fehlt bei der gekürzten 12er-Fassung so wenig, dass dies vllt etwas zu wenig war?!
„Behält er es für sich?“
„Er ist mein Sohn.“
„Das reicht mir.“
Wenn die Flucht von Vater und Sohn dann beginnt, ist gerade auch deren Zwischenmenschliche und die Entwicklung der Beziehung ein Kontrast zum bisher gezeigten Gangsterfilm, wird mit eben diesem gepaart und ist bringt beiden nochmals mehr Sympathien des Zuschauers ein. Hier wird kein kitschiger "alles läuft dufte"-Quatsch gezeigt, man weiß nie, was als nächstes passieren wird. Dieses Unvorhersehbare ist ein klarer Pluspunkt.
Dass hier mehr geboten wird als man auf den ersten Blick ("ach, wieder ein Gangsterfilm") vermuten könnte, fällt auch beim Blick auf den Filmtitel auf. Übersetzt bedeutet dieser Straße ins Verderben, was zu dem blutigen Pfad passt, den Vater und Sohn auf ihrer sechswöchigen Reise beschreiten. Auf der anderen Seite ist die (fiktive) Stadt Perdition hier das Ziel der Reise, in der sich das Haus der Tante befindet. Somit wäre Weg nach Perdition ebenfalls möglich, was übertragen dann ebenfalls das Ende der Gewalt darstellt. Sowas kennen wir auch von Saw (seit 2003) / Säge <-> gesehen, Good Will Hunting (1997) / guter Will Hunting <-> Jagd nach dem guten Willen uvm. Gleiches gilt für besagte Vater-Sohn-Beziehung(sentwicklung). Zu Beginn wird zumeist eine Distanz zwischen den beiden gezeigt (zB: Junge im Flur, Vater im Zimmer), im Laufe der Flucht näher die beiden sich an (z.B. Sohn am Bett des verwundeten Vaters).
„Dieses Leben haben wir uns ausgesucht, so wollen wir leben.
Nur eines steht fest: Keiner von uns kommt in den Himmel.“
Aber was wäre ein guter (Gangster-)Film ohne einen überzeugenden Gegner? Okay, Al Capone schaffte es nicht in die finale Fassung, aber vor allem Paul Newman mit seinen menschlichen sowie kalten Seiten wie auch Daniel Craig als Sohnemann mit gewissen... nennen wir es mal Unvollkommenheiten, der auch eiskalt seine Ziele verfolgt und über Leichen geht, sind Kaliber, die unter dem Schutz der Mafia - etwa den berüchtigten Frank Nitti (Stanley Tucci) - nicht unterschätzt werden dürfen. Wenn Tucci denn "einen Spezialisten" (Jude Law) engagiert, werden aus heutiger Sicht Erinnerungen an Lucky # Slevin (2005 - Review) wach. Law gibt als eiskalter Auftragskiller definitiv eine gute Figur ab, denn er wirkt so unnahbar, zielstrebig und sieht so bleich-böse aus, dass man nie sicher sein kann, ob er es nicht doch noch schaffen wird seinen Auftrag auszuführen - o.g. Unvorhersehbarkeit.
Der stimmige Soundtrack und die zumeist ruhige Kamera runden das Ganze dann harmonisch ab. Dank der selten eingestreuten, etwas / leicht amüsanten Momente (etwa Juniors Autofahrten) gibts sogar was zum Schmunzeln.
Fazit:
Tom Hanks ist einer meiner Lieblingsmimen und zeigt hier wie auch seine Kollegen, was er kann. Top-Darsteller in einem sehr gelungenen Gangsterfilm mit Action und Dramenteil, das vor allem auch durch seinen Stil und die konsequente Machart sowie Vorangehensweise weit mehr bietet als ich vorab erwartet hatte.
Nachdem ich den Film nach vielen Jahren mal wieder geschaut habe, vergebe ich
8,5 von 10 Punkten
Kommentare
27.01.2023 13:23 Uhr - NoCutsPlease |
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28.01.2023 22:06 Uhr - Founding Father |
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29.01.2023 22:06 Uhr - Thrax |
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30.01.2023 05:20 Uhr - Founding Father |
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@Thrax
Danke für den Tipp Thrax 👍🏻 ich werde mir den Film nun anschauen 😉 |
30.01.2023 11:44 Uhr - Lukas |
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30.01.2023 13:49 Uhr - Kaiser Soze |
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