Joker
Herstellungsland: | USA, Kanada (2019) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Action, Comicverfilmung, Drama, Krimi, Thriller |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 7,81 (69 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Regisseur Todd Phillips’ „Joker“ widmet sich dem ikonischen Erzfeind und ist eine originale, eigenständige fiktive Story, die noch nie zuvor auf der Leinwand zu sehen war. Phillips’ Studie über Arthur Fleck, unvergesslich porträtiert von Joaquin Phoenix, zeigt einen Mann, der darum kämpft, seinen Weg in Gothams zerrütteter Gesellschaft zu finden. Während man ihn tagsüber als Clown anheuern kann, strebt Arthur nachts danach, ein Stand-up-Comedian zu sein … doch am Ende scheint der Scherz immer auf seine Kosten zu gehen. Eine düstere Charakterstudie, in der Arthur – gefangen in einer Abwärtsspirale aus Gleichgültigkeit und Grausamkeit – eine Fehlentscheidung trifft, die zu einer Kettenreaktion von eskalierenden Ereignissen führt. (Warner Bros.)
Andere Reviews zu Comicverfilmungen:
R.E.D. - R.E.D. 2 - 300: Rise of an Empire - The Dark Knight - Joker - Sin City - Kick-Ass - Kick-Ass 2 - Spawn - The Crow - X-Men Origins: Wolverine - Wolverine: Weg des Kriegers - Logan - The Wolverine - X-Men: Apocalypse
„Was ist so lustig?“
Vorab, wie üblich: Ich habe die Vorlage / Comics nicht gelesen und bewerte den Film als eigenständiges Werk. Da ich kein Comic- / Batman-Freak bin, möge man mir einige laienhafte Aussagen bitte verzeihen. Zwecks Spoilerfreiheit deute ich einiges nur an und verrate nicht mehr als man beim Anschauen eines Trailers erfährt.
Den Regisseur Todd Phillips (*1970) schätze ich für seine Hangover-Trilogie (2009 bis 2013 - Review). Nun ist Humor immer Geschmackssache, über die man nicht streiten sollte. Weit weniger amüsant als in den drei Werken gehts bei seiner 2019 erschienenen Vorgeschichte zu einem der Erzfeinde Batmans zu, den ich nun erstmals sah:
Joker
Wer ist bzw. war Arthur Fleck und wie wurde aus diesem Mann der titelgebende, berüchtigte "Clown" aus Gotham City?
In dem rund zwei Stunden langem und 55 Mio. $ teuren Drama-Thriller lernen wir als Zuschauer Arther (Joaquin Phoenix) anno 1981 etwas besser kennen. Er lebt mit seiner Mutter Penny (Frances Conroy) in der Wohnung 8J in Gotham City. Warum 8J? Es gab vorher 8 Batman-Filme (von Batman hält die Welt in Atem (1966) bis The Dark Knight Rises (2012)) und J steht für ... *Trommelwirbel*... Jedenfalls läuft sein Leben nicht allzu gut und seine psychischen Probleme, viele viele Medikamente und die gewalttätigen schlechten Menschen der Stadt machen ihm zu schaffen. Und dann kommt der berühmte Topfen (u.a. auch Robert De Niro als Murray Franklin).
„Ich denke, es ging mir besser als ich im Krankenhaus eingesperrt war.“
Der Film steht und fällt mit seinem Hauptdarsteller, wie man es von diversen Titel, etwa Zimmer 1408 (2007 - Review), kennt. Joaquin Phoenix meistert diese Aufgabe mit Bravour! Er nahm nicht bloß viel Gewicht vorher ab und sieht oberkörperfrei mitunter erschreckend aus, sondern brilliert auch mit seiner einstudierten, wahnsinnig wirkenden Lache und all dem kranken Gehabe. Tim Currys in The Rocky Horror Picture Show (1975) nahm er sich wohl zum Vorbild.
Die Handlung ist in eine realistisch wirkende Welt / Stadt eingebettet; kein Fantasiefilmchen, keine futuristisch anmutenden Waffen, Anzüge oder sonstwas. Da ich vielen Comicverfilmungen und Co. eher weniger zugeneigt bin - Ausnahmen: Siehe oben - ist solch ein Setting ein klarer Pluspunkt. Das Geschehen und was man im Laufe der Zeit alles an Hintergrundinformationen (z.B. über seine Kindheit / Arkham State Hospital) erhält, während der Alltagswahnsinn immer weiter voranschreitet, macht den späteren Fiesling sympathisch und durch seine Krankheit (Lachanfälle) tut er einem auch Leid.
„Sie hören nie zu, oder?“
Dass einige seiner (Wahn-)Vorstellungen tatsächlich nur Vorstellungen waren, erfährt man mitunter auch erst später. An für sich sehr geschickt gemacht. So wirkt vieles (etwa glückliche Momente / Zazie Beetz als Sophie Dumond) dann anders als man es zuvor bewertet hatte. Leider og sich der Film bis dahin aber dann doch etwas (zu sehr). Einige von Arthurs Lachszenen oder eine etwas zügigere Inszenierung wären hier mMn besser gewesen.
Wenn der Joker oder das, was man mit diesem verbindet (Wahnsinn, Gewalt, Mord) dann nach und nach in Arthur aufkommt und aus anfänglicher Notwehr die Lust am Töten (auch aus Rache) wird, gibts hier uns da auch einige brutalere Momente. Die FSK 16-Freigabe kann angesichts des fünften (von 13) Mordes (in der Wohnung / Kopf mehrfach gegen die Wand gedonnert) fast schon verwundern. Optisch fällt hier eine gewisse Ähnlichkeit zur Eric (Brandon Lee) in The Crow - Die Krähe (1994) auf. Am Ende quasi Joe Chill zu zeigen war dann auch eine geschickte Sache in Punkto Ende Vorgeschichte.
„... weil Thomas Wayne ein guter Mensch ist.“
Nochmal zurück zu Joaquin Phoenix Darstellerleistung. Joker wurde bei den Oscars 2020 für elf (!) Oscars nominiert. Zwei Auszeichungen konnten eingeheimst werden: Joaquin Phoenix: Bester Hauptdarsteller & Hildur Guðnadóttir: Beste Filmmusik; + viele weitere Preise. Der Soundtrack kann sich tatsächlich sehen (bzw. hören) lassen und untermalt die triste, aufgewühlte Stimmung in der sündigen Stadt sowie die Szenen mit den Darstellern sehr gut und passend.
"Lustigerweise" gabs auch eine Nominierung für den Anti-Oscar / Goldene Himbeere 2020 in der Kategorie Rücksichtsloseste Missachtung von Menschenleben und öffentlichem Eigentum. So oder so schaffte es der Film als erster R-Rated-Film in der Geschichte weltweit über eine Milliarde Dollar einzuspielen.
„Welcher Clown trägt ne verschissene Knarre bei sich?“
Fazit
Joker ist anders als viele andere Comicverfilmungen und genau deshalb mag ich den Film auch (lieber). Joaquin Phoenix spielt den verrückten Clown sehr übereugend und abgesehen von einigen Lach-, Illusion- und Freakszenen gefällt mir das Werk gut. Nach der Erstsichtung anno 2023 gibbet daher
08 von 10 Punkten
PS:
Neben den anderen Reviews hier bei uns kann ich vor allem die Besprechung von Markus Haage auf seiner Neon Zombie-Seite empfehlen. Wie üblich top von ihm verfasst und sehr interessant zu lesen.
Kommentare
29.01.2023 14:25 Uhr - Insanity667 |
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29.01.2023 22:04 Uhr - Phyliinx |
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Du machst mir dieses Werk schmackhaft. Mit seinem Comic-Hintergrund schreckt es mich immer ein wenig ab, doch vielleicht sollte ich es doch mal in den Player stecken.
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30.01.2023 12:58 Uhr - Kaiser Soze |
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30.01.2023 15:03 Uhr - Insanity667 |
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