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Contact

Herstellungsland:USA (1997)
Standard-Freigabe:FSK 12
Genre:Abenteuer, Drama, Liebe/Romantik,
Science-Fiction
Bewertung unserer Besucher:
Note: 9,00 (8 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:


Die Wissenschaftlerin Ellie Arroway ist besessen von der Idee, die Existenz außerirdischer Intelligenz zu beweisen. Eines Tages gelingt es ihr tatsächlich, eine Nachricht aus dem All aufzuzeichnen: Eine fremde Lebensform macht ein verschlüsseltes Angebot zur Kontaktaufnahme! Ein großer, atemberaubender Science-Fiction-Film von Robert Zemeckis mit Starbesetzung. (Warner Internetseite)

eine kritik von founding father:

" Stellen Sie sich vor, 400 Milliarden Sterne sind da draußen, allein in unserer Galaxis. Wenn von einer Millionen dieser Sterne bloß einer Planeten hat, ja und wenn von einer Millionen dieser Planeten nur einer Leben hat, und wenn von einer Millionen dieser Planeten auch nur einer intelligentes Leben hat, dann gibt es draußen im All Millionen von Zivilisationen "

 

 

Soweit die Erforschung des Weltalls in den letzten Jahrzehnten gekommen ist: Die Tiefen des Alls halten immer noch jede Menge Geheimnisse bereit. Dazu zählen beispielsweise Radiowellen, die sich keinem bekannten Phänomen zuordnen lassen. Womöglich handelt es sich bei solch unbekannten Objekten um eine neue Klasse von langsam rotierenden, sehr hellen Neutronensternen mit einem extrem starken Magnetfeld. Das Radiowellensignal des Objektes, das man sich vereinfacht wie einen galaktischen Leuchtturm vorstellen kann, hält dabei meist für mehrere Sekunden an. Derlei Pulsfrequenzen sind nur äußerst selten zu beobachten und wenn die Signale wieder verschwinden, deutet das darauf hin, dass sie mit einem dramatischen, einmaligen Ereignis zusammenhängen, vielleicht mit einem Sternenbeben.

Regisseur Robert Zemekis, besonders bekannt für seine " Zurück in die Zukunft " - Reihe (1985 - 1990), kehrte im Jahre 1997 erneut zu seinen heimatlichen, in diesem Fall wohl eher außerweltlichen Wurzeln zurück, und präsentierte uns mit " Contact " einen absolut faszinierenden Science - Fiction Film, der sich inhaltlich mit dem Phänomen von vermeintlich außerirdischen Signalen in Form von Radiowellen befasst sowie den Disput zwischen Wissenschaft und Religion zum Kerninhalt seiner Unterhaltung macht. Das aufspielende Starensembles, die gradlinige Inszenierung und die Frage nach unserem Ursprung und der Existenz außerirdischen Lebens, machen dieses Werk zu einem kostbaren Juwel am Firmament der Science - Fiction Unterhaltung und bieten einen sehr niveauvollen, ansprechenden und überaus intelligenten Film.

Inhaltlich geht es dabei um die Wissenschaftlerin Dr. Ellie Arroway, die seit frühester Kindheit eine Faszination für das Weltall hegt und nach Anzeichen für außerirdisches, intelligentes Leben sucht. Eines Tages empfängt Ellie tatsächlich ein Signal aus den Tiefen des Alls beziehungsweise aus dem sogenannten Wega - System, welches viele Lichtjahre von der Erde entfernt ist und mit den Möglichkeiten der jetzigen Menschheit unerreichbar bleibt. Die empfangenen Radiowellen stellen sich dabei jedoch nicht nur als eine Botschaft von scheinbar höheren Wesen heraus, sondern beinhalten zudem eine Anleitung zum Bau einer Kapsel, welche offenbar als Transportmittel zum weit entfernten Wega - System dient. Diese unfassbare Entdeckung soll die Menschen für immer verändern, stellt die Belange dieser allerdings auf eine harte Probe, denn Glaube und Wissenschaft lassen sich bekanntlich nicht miteinander vereinen. Eine schmerzliche Erfahrung, die auch Ellie im Zuge ihres bevorstehenden Abenteuers noch machen wird.

Jodie Foster, jedermann bekannt durch ihre einzigartige Rolle in " Das Schweigen der Lämmer " (1991) als auch in " Nell " (1994), verkörpert hier die Wissenschaftlerin Ellie Arroway, die ihr Leben der Suche nach intelligentem Leben in den weiten des Alls gewidmet hat und dabei stets nach rationalen Erklärungen sucht. Ellie ist Atheistin und glaubt daher an keine höhere Macht. Die Faszination für die Sterne, andere Planeten und das Universum, besteht seit ihrer Kindheit und wurde ihr quasi von ihrem Vater in die Wiege gelegt, obwohl dieser kein Astronaut gewesen ist, sondern nur ein einfacher Mann, der seinem Kind Liebe und Geborgenheit zukommen ließ und stets darauf bedacht war, ihren Wissensdurst zu stillen und Ellie vor allem Geduld und Ausdauer lehrte, Eigenschaften, die sie als erwachsene Frau überhaupt erst so weit gebracht haben und diese Hartnäckigkeit soll sich eines Tages bezahlt machen.

Der Film nimmt sich dabei viel Zeit, um die Person Ellie Arroway vorzustellen und ihre persönlichen Beweggründe auszuloten, die zu solch einer Verbissenheit führen, wenn es um das Empfangen von Signalen geht, die aus den Tiefen des Alls kommen und dabei nicht menschlichen Ursprungs sind. Ihr Weg ist dabei gekennzeichnet von persönlichen Tiefen und beruflichen Rückschlägen, der Borniertheit einiger Vorgesetzter und der drohenden Schließung des SETI - Institutes (Search for Extraterrestrial Intelligence), da keinerlei Erfolge zu verzeichnen sind… bis zu jenem Abend.

Man braucht als Zuschauer kein Physiker, Astronom oder Mathematiker zu sein, um zu verstehen, worum es sich bei der empfangenen Botschaft mittels Radiowellen handelt, welche von Ellie zuerst entdeckt werden. Derlei Informationen werden für uns verständlich aufbereitet und lassen sich in einen plausiblen Kontext bringen. Es ist schlichtweg absolut faszinierend, wie sich nach und nach die Puzzlestücke aus den gewonnenen Daten zusammensetzen und eine Art Bauanleitung ergeben, die eine Maschine in Form einer Kugel zeigt, in dessen Mitte eine einzige Person Platz findet. Nun stellt sich für den Zuschauer natürlich die drängende Frage, was es mit diesem fremdartigen Apparat auf sich hat, welche geheimnisvollen Funktionen diesem innewohnen und wohin dieses offensichtliche Transportmittel den Reisenden bringt. Etwa zum Wega - System, dem Ursprung des Signals oder doch an irgendeinen anderen Ort quer durch die Galaxis ? Die Konstruktion der Maschine ist über alle Maßen beeindruckend, einfach gigantisch und phänomenal. Bis es allerdings soweit ist, dass Ellie ihre Reise antreten kann, muss man sich schon gehörig gedulden, denn mit einer Laufzeit von gut 144 Minuten, ist dieses Werk alles andere als ein kurzer Spaziergang und weit davon entfernt mit Titeln wie " Independence Day " (1996) oder aber " Armageddon - Das jüngste Gerichts " (1998) in einen Topf geworfen zu werden.

" Contact " ist ein sehr ruhiger, emotionaler und tiefgründiger Film, ein Werk, welches ich bei meiner Erstsichtung nicht zu schätzen wusste, da ich von zuvor anderen Produktionen aus dem Science - Fiction - Genre stark beeinflusst gewesen bin, dazu noch ein junger Geist, der erst einmal reifen musste. Ich sah dieses heute für mich faszinierende Lichtspiel damals mit meiner Mutter im Kino und konnte mit dem Dargebotenen nur wenig anfangen: So gut wie keine Action, viele Dialoge, ruhige Kamerafahrten und keine bombastische Soundkulisse. Dazu die hohe Laufzeit, was alles in allem dazu führte, dass ich relativ ernüchtert den Saal verließ. Frau Mama gefiel der Film hingegen ziemlich gut, nicht zuletzt, da sie großer Fan von Jodie Foster und ihrem Ausnahmewerk mit dem wohl berühmtesten Kannibalen der Filmgeschichte ist.

Ein zentraler Bestandteil ist bei " Contact " zudem der angesprochene Disput zwischen Wissenschaft und Religion bzw. der rationalen Erklärung hinsichtlich des menschlichen Ursprungs, welcher der Schöpfungsgeschichte gegenüber steht. Der Glaube an Gott und die damit untrennbar verbundene Erschaffung des Weltalls sowie uns Menschen, manifestiert sich in der Person des Palmer Joss, einem Priester, der hier von Matthew McConaughey gespielt wird, bekannt aus " Texas Chainsaw Massacre - Die Rückkehr " (1995) und " Die Jury " (1996). Obwohl Ellie und Palmer zwei völlig unterschiedliche Auffassungen haben, finden diese zwei Seelen doch zueinander, bewusst nicht frei von Meinungsverschiedenheiten und doch ist da dieses undefinierbare Gefühl von Zweisamkeit und dem Wunsch die eigene innere Leere zu füllen, was sich eben auf rationale Weise nicht erklären lässt. Beide nähern sich dem anderen behutsam und doch auf so vertraute Weise, dass mir das Gezeigte mit seinen sorgfältig ausgewählten Dialogen, den sanften Kamerafahrten von Don Burgess (Blinde Wut - 1989 und Forrest Gump - 1994) sowie den streichelnden Klängen des Komponisten Alan Silvestri (Predator - 1987 oder Meine Stiefmutter ist ein Alien - 1988), richtig nahe ging. Auch hier wird sich also wieder viel Zeit genommen, um die sich anbahnende Beziehung zwischen Ellie und Palmer zu vertiefen, doch durch das hohe Niveau dieser Konversationen, bereitet es mir heutzutage Freude, diesen beiden tollen Darstellern dabei zuzusehen.

Selbstverständlich möchte der wissbegierige Zuschauer nun auch entlohnt werden und fordert vehement den Platz durch Ellie in der mysteriösen Kapsel einzunehmen und sie auf die Reise zu den Sternen zu schicken. Dies geschieht äußerst bildgewaltig, farbenfroh und atemberaubend. Es ist das einzige Mal, dass Kamera, Schnitt und Soundkulisse einen wilden Tango tanzen und uns auf psychedelisch bebilderte Art an der Reise durch Raum und Zeit teilhaben lassen, an deren Ende ein farbenfrohes, wunderschönes und nicht zuletzt auch sentimentales Ereignis wartet, welches ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten werde. Oder war alles vielleicht doch nur ein Traum, eine Halluzination oder gar ein riesiger Schwindel ?

Schlussendlich möchte ich hier eine ganz klare Empfehlung für diesen wahnsinnig tollen, hochemotionalen und einfach durch und durch fesselnden Science - Fiction Film aussprechen, der den Gusto actionverwöhnter Sternenkrieger nicht gerade treffen wird, allen anderen jedoch, die bereit sind eine etwas längere und vor allem anspruchsvollere Reise auf sich zu nehmen, umso mehr munden dürfte. Wir kommen aus den Sternen und eines Tages werden wir zu ihnen zurückkehren… jeder von uns. 

10/10
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Kommentare

28.01.2023 14:02 Uhr - Insanity667
1x
DB-Helfer
User-Level von Insanity667 11
Erfahrungspunkte von Insanity667 1.882
Wow, eine wirklich tolle Besprechung die dieser kleinen Filmperle mehr als gerecht wird. "Contact" ist wirklich ein toller Film der, wie Du ja schreibst, nicht weiter von "Independence Day" & Co entfernt sein könnte.

Ich mag vor allem Jodie Foster und Tom Skerrit in ihren Rollen, aber auch John Hurt (wie passend, dass er und Skerritt Seite an Seite in einem anderen Science-Fiction Meilenstein zu sehen waren) und Matthew McConaughey haben mich beeindruckt. Was mich ein wenig gestört hat ist, dass in Sachen "Amerika", Politik und Fanatismus ein wenig zu sehr die Klischees geritten wurden. Ich hätte in einem Film, in dem es vorranig um Wissenschaft und Glauben geht, gerne ein wenig mehr Licht im Dunkeln seitens der Rolle von Jake Busey gehabt, dafür ein bisschen weniger dieses ätzenden, schleimigen Bürokratie-Militarismus. Das Geplänkel hier und da streckt die Laufzeit schon ein bisschen über Gebühr und auch das Ende war mir ein wenig unbefriedigend, wenn auch wunderschön emotional und rührend.

Deswegen von mir "nur" 9/10 Punkte! :) Trotzdem ein super Film der zeigt, dass es nicht immer Effektschlachten und böse grüne Männchen braucht, wenn es um Leben außerhalb unseres Sonnensystems geht! :)

28.01.2023 21:53 Uhr - Founding Father
2x
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Erfahrungspunkte von Founding Father 157
@Insanity667

Ein ganz großes Dankeschön für solch einen ausführlichen Kommentar, worüber ich mich sehr freue ☺️ und mich an dieser Stelle bei dir persönlich für das nahezu regelmäßige Lesen und Kommentieren meiner Reviews herzlich bedanken möchte 🤗

" Nur " 9/10 Punkte sind schon verdammt nah an der Höchstwertung 😉 ich kann aber deine Kritikpunkte sehr gut nachvollziehen, gerade auch was Amerikas Sicht der Dinge und die Auseinandersetzung mit denen anbelangt, welche meist nur oberflächlich geschieht und allzu gerne vom eigenen Nationalstolz bewußt überschattet wird. Alles, was die eigene Verwundbarkeit aufzeigen oder Missstände in Gesellschaft und Politik näher beleuchten könnte, wird gern mal ausgeblendet oder abmildernd inszeniert.
Die Einführung von Buseys Charakter endete genauso abrupt wie sie begonnen hatte, somit ist dies ein völlig berechtigter Kritikpunkt von dir, auch wenn dieser mich persönlich weniger störte, da mein Hauptaugenmerk einerseits Ellies Person galt und all den Widerständen, gegen die sie zu kämpfen hatte, als auch der Vorbereitung zur Reise zu einem unbekannten Ort.

Vom Ende bin ich einst in jungen Jahren ebenfalls unbefriedigt bzw. enttäuscht gewesen, doch heutzutage weiß mich dieses umso mehr zu erreichen und zu begeistern, denn es symbolisiert etwas, dass sich quasi jeder von uns wünscht und das ist das " Sich Wiedersehen ", die Rückkehr zum Anfang und die Frage nach dem Warum, Wieso und Weshalb sowie dem eigentlichen Ursprung.
Etwas kitschig darf dies ruhig genannt werden, aber auch farbenfroh, sehr ergreifend und fast schon einer psychedelischen Reise gleichzusetzen.
Als Zuschauer darf man für einen kurzen Moment sogar an sich selbst zweifeln und sich fragen, ob die Reise zu den Sternen tatsächlich stattgefunden hat oder nur in Ellies Kopf existierte.
Eine plausible und faszinierende Antwort darauf wurde mir geboten, die mir dieses grandiose Werk so unglaublich nahe gebracht hat.

Dein letzter Absatz fasst meine Gedanken gerade im Genre des Science - Fiction wunderbar zusammen und bringt es auf den Punkt; eine außerweltliche Erfahrung kann so wundervoll sein, ohne das gleich mit Laserkanonen geschossen werden muss.

29.01.2023 10:09 Uhr - Kassiopeia
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Hallo Founding Father. Da ich ein großer Fan von Jodie Foster bin, kam ich gar nicht drum herum, deinen Text zu lesen. Absolut toll, was du hier geschrieben hast, dem ich in allen Punkten nur zustimmen kann. Sehr ausführlich, anschaulich und bewegend erzählt. Ich bin begeistert und finde es großartig, dass du uns allen hier eine so ansprechende Review präsentierst. Contact ist total faszinierend, mit einer ganz starken Jodie Foster und ergreifenden Eindrücken vom Weltall und allem was uns umgibt. Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag und bitte schreibe auch zukünftig so tolle Texte für uns.

30.01.2023 05:26 Uhr - Founding Father
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Erfahrungspunkte von Founding Father 157
@Kassiopeia

Einen wunderschönen guten Morgen die Dame 😊

Ich bin hocherfreut, dass dir meine Review so gut gefällt, denn auch ich erachte Jodie Foster als eine erstklassige Schauspielerin.
Ich möchte dir bei dieser Gelegenheit noch " Die Fremde in dir " (2007) nahelegen, falls du den noch nicht kennen solltest, denn du bekommst hier eine echt starke Leistung von Foster zu sehen, vor allem in einer untypischen Rolle für sie.

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