Der Boss von San Francisco
Originaltitel: Slaughter in San Francisco
Herstellungsland: | Hongkong, USA (1974) |
Standard-Freigabe: | FSK 18 |
Genre: | Action, Martial Arts |
Alternativtitel: | Chuck Norris vs. the Karate Cop Huang Mian Lao Hu Kampens by San Francisco Karate Cop Yellow Faced Tiger |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 8,33 (3 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Obwohl der junge Polizist Dong Wong und sein Kollege einen guten Job in den Straßen von San Francisco erledigen, stoßen sie bei ihren Vorgesetzten oft auf Unverständnis. Eines Tages wird plötzlich Wongs Kollege gekidnappt. Ohne zu zögern macht sich Wong auf den Weg seinen Freund zu befreien und tötet dabei einen der Kidnapper. Daraufhin verliert er seinen Job und wandert in den Knast. Nach seiner Entlassung arbeitet er als Kellner und versucht sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Als dann aber sein Freund bei einem Überfall getötet wird, schwört er Vergeltung. Sofort begibt er sich auf einen Rachefeldzug um ein ganzes Syndikat zu zerschlagen. Dabei steht er bald dem Boss von San Francisco gegenüber... (Splendid)
Mit The Big Boss, hierzulande Die Todesfaust des Cheng Li, und Fist of Fury, der besser bekannt ist unter Todesgrüße aus Shanghai, oder einiger Jackie Chan Streifen ist Regie Legende Lo Wei, bei Leibe kein unbeschriebenes Blatt in Punkto guter Martial Art Inszenierung, welche sich dem geneigten Fan mit solider Handlung und für damalige Verhältnisse gut gemachter Kampfchoreographie präsentierte.
Um so trauriger die Tatsache, daß man es mit Slaughter in San Francisco, mit einem der in der heutigen Ausdrucksweise „schlecht gealterten Werke“ zu tun bekommt, welchen ich zur damaligen Zeit besser in Erinnerung hatte, was umso enttäuschender nachwirkt.
Was Hauptdarsteller Wang Tao, Antagonist Chuck Slaughter ähm Norris und Regisseur Lo Wei, in diesem Streifen eint, ist eine weitere, und wahrscheinlich ewig unsterbliche Legende, namens Bruce Lee welcher nach seiner Zusammenarbeit mit Wei, bei Way of the Dragon, aka Die Todeskralle schlägt wieder zu, eigenhändig Regie führte und den bis heute im Gedächtnis haftenden Zweikampf in eindrucksvoller Kulisse des römischen Kolosseum, gemeinsam mit Chuck Norris inszenierte.
Dieser Film, ist ein Merkmal dafür, wie dankbar man als jugendlicher Fan der asiatischen Eastern war, und wie wenig man auf dilettantische Handlungsabläufe achtete, solange die Kampfeinlagen halbwegs begeistern konnten.
Wenn man Wang Tao zudem aufgrund Werken wie, Die Zwillingsbrüder von Bruce Lee, Die 10 Siegreichen der Shaolin, oder In den Krallen des Adlers, für sich entdecken konnte, dann war es auch egal, dass eine der Hauptstränge dieses Films, der Tod des Partners, eigentlich den wichtigsten Antrieb des Helden begründet, dies aber so seltsam anmutet, wie Norris´erster Auftritt mit getönter Sonnenbrille, Schnurrbart und unverständlich sadistischer Höflichkeit.
Aber nicht nur die wohl seltsamste Art der Entführung findet in diesem Werk ihren Platz, sondern auch so manch andere Sequenz, wie der Weg des Spürhundes, welcher die Fährte der Leiche aus einem Kilometer Entfernung durch die Kanalisation aufnimmt, obwohl man auch um das Haus hätte herumgehen können, da der später Verblichene vorher nie durch einen Kanalschacht ins Frei gelangte sondern die daraus hervorkriechenden Gangster ertappte.
Mehr als lächerlich wäre dann auch das bipolare Verhalten der weiblichen Hauptdarstellerin, Sylvia Chang, welche sich erst nicht entscheiden kann ob sie ein Opfer einer Vergewaltigung ist, oder dies nur spielt, nur um dann gemeinsam mit dem Helden, welchen sie vorher noch so richtig durch den Kakao zieht und wegen ihr ein Jahr im Gefängnis verbringt, unter schauspielerischer Amnesie zu leiden und sich für den Rest der Handlung mit ihm zu verbünden .
Ein lächerlich wirkendes Armutszeugnis einer ansonsten in vielen Hongkong-Streifen vertretenen guten Schauspielerin, welche hierzulande besonders durch die Mad Mission Reihe bekannt sein dürfte
Diese Ungereimtheiten der Handlung und das schon fast laienhafte Schauspiel, aller Beteiligten, insbesondere Wang Taos, welcher nicht nur in seinen angesprochenen Filmen auch besser choreographierte Kampftechniken zeigt, lässt diesen Film mittlerweile zu einer schlecht gereiften Erinnerung werden, welche man sich kaum zurück ins Gedächtnis rufen will.
Die vereinzelt passablen Kämpfe, die der Held hier bestreitet, wirken kaum wirklich nach und scheinen, durch die schon mit brüchigem roten Faden gestrickte Handlung einfach wie eine sinnlose Zusammenstückelung, auch wenn man den Showdown mit Norris, gerade wenn man wie ich nie wirklich begeistert von seinem fragwürdigen Können ist, gerade deshalb dann doch genießen kann.
Schließen wir dieses Review für alle drei Personen positiv mit folgendem Fakt, daß man Chang in Mad Mission, Norris in Delta Force, und Tao in einem seiner dreiundachtzig anderen Streifen schon besser erleben konnte, und daß dieses Werk im Nostalgie-Ranking noch weit, weit hinter allen Werken von Michael Dudikoff, insbesondere Night Hunter, anzusiedeln ist.
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