Der Wixxer
Herstellungsland: | Deutschland (2004) |
Standard-Freigabe: | FSK 12 |
Genre: | Komödie, Krimi, Parodie |
Alternativtitel: | Trixxer, The |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 8,21 (14 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
DER WIXXER hat wieder zugeschlagen! Ganz England zittert vor dem wohl gefährlichsten Serienverbrecher aller Zeiten. Vor allem aber die Londoner Unterwelt, denn um die Herrschaft über das Böse an sich zu reißen, muss DER WIXXER erst einmal die Konkurrenz beseitigen. Sein jüngstes Opfer: der Mönch mit der Peitsche! Doch diesmal gab es Zeugen: Doris und Dieter Dubinsky, ein Touristenpaar aus Ostdeutschland. Sir John setzt Scotland Yards beste Männer auf den Fall an: Inspector Very Long und Chief Inspector Even Longer. Die erste Spur führt nach Blackwhite Castle, eines der ältesten Schlösser Englands - und eines der letzten in Schwarz-Weiß! Dort treffen sie auf Longers alten Erzfeind, den mysteriösen Earl of Cockwood, der sich nach außen hin seiner traditionellen Mopszucht widmet, in Wirklichkeit aber einen illegalen Mädchenhandel leitet und Girl Groups in die ganze Welt verkauft. Doch auch ihm sitz DER WIXXER im Nacken - und schon bald stellt sich für alle nur noch die eine Frage: Wer stirbt als nächstes? Und wer zum Teufel ist DER WIXXER? (Universum Film DVD-Cover)
„Der Wixxer“ ist ein Film von Tobi Baumann, welcher 2004 mit einer FSK-Freigabe ab 12 Jahren veröffentlicht wurde. Die Hauptrollen verkörpern Oliver Kalkofe und Bastian Pastewka, in Nebenrollen sind Anke Engelke, Thomas Fritsch und Christoph Maria Herbst zu sehen.
Der Mönch mit der Peitsche wird dreist ermordet. Schnell kommt raus: ein maskierter Verbrecher namens WIXXER hat seine behandschuhten Finger im Spiel. Und genau mit diesem Typen hat Chief Inspector Even Longer noch eine Rechnung offen. Also nichts wie ran an den Fall-bei dem ihn der unerwünschte, neue Partner Very Long begleiten und einige Male an den Rande des Wahnsinns treiben wird.
Sehr geehrte Leser und Leserinnen, diese Parodie auf die Werke von Edgar Wallace zählt für mich zu den Sternenstunden im geschundenen Genre deutscher Komödien, denn immer wieder entdeckt man in ihren witzigen Szenen neue, verborgene Details, die alles noch ein wenig lustiger machen Hinzu kommt die fast schon dreiste Direktheit, mit welcher man den überdrehten Faktor des Filmes präsentiert. Da sind Namen wie Even Longer, Rather Short oder Very Long von der Partie, die Nähe zum Schloss Black White des Earl of Cockwood (der Titel ist übrigens erkauft) färbt alles schwarz-weiß und der Butler ist die wohl beste Hitler-Verlade vor und vielleicht auch nach „Er ist wieder da“. Hinzu gesellen sich, überraschenderweise, unglaubliche, musikalische Darbietungen.
Wenn Thomas Fritsch nämlich seinen größten aller Auftritte bekommt, sitzt man staunend vor dem Bildschirm, da der Film im letzten Drittel nach zahlreichen, brüllend komischen Aktionen immer noch weiß, ein fantastisches, skurriles Highlight zu zünden, das da in dem Liedtext steckt, den der leider schon verstorbene Darsteller mit einer Bühnenpräsenz darbietet, die ihm beinahe schon den ersten Platz in der Liste bester Castmitglieder beschert, einfach, weil sie mit einer frivolen Einzigartigkeit glänzt. Bekommt man von diesen genialen Filmminuten nicht genug, ist außerdem noch der Abspann da, in welchem der gesamte Cast sein Können für eine letzte, große, rockige Nummer vereint. In ihrer Rolle der Doris blüht Anke Engelke voll auf. Jede Szene kostet sie aus, jeden Dialog sächselt sie bis zum Es-geht-nicht-mehr, immer wieder treibt sie ihr Dasein auf die Spitze und so macht die Darstellerin richtig Spaß.
Was ebenso richtig Spaß macht, ist das Duo Kalkofe/Pastewka. Kalkofe spielt Even Long. Even hat seinen Partner Rather Short im Kampf gegen den Wixxer eingebüßt und ertränkt die Gefühle darüber in Alkohol. Er möchte regelrecht depressiv und genervt von allem sein, da ist der neue, motivierte Partner natürlich keine große Bereicherung. „Warum sind sie in Zeitlupe gerannt?“, fragt er den Trauernden, am Grabe Rathers dessen Geschichte lauschend. „Ihr Herz ist so kalt wie ein gefrorenes Fischstäbchen“ wirft er ihm vor. Doch immer, wenn wir denken, dass Very Long durchaus der Geschicktere des Gespanns ist, obwohl ihn eine sehr übertriebene Naivität auch mal in die Fänge der Schurken treibt, holt sein Vorgesetzter Überraschungen aus dem Nähkästchen, mit welchen wirklich keiner rechnet-oder traut ihr Oliver Kalkofe eine akrobatische Kampfszene zu, bei der selbst Scott Adkins verblassen würde?
Und dann wäre da noch Alfons Hatler, der Butler mit Scheitel und Bärtchen. Christoph Maria Herbst wurde nicht umsonst oft für die Besetzung des Führers im Film „Er ist wieder da“ umworben. Seine parodistische Performance des Vorbildes ist einfach unvergleichlich und ebenso wie das gesamte Werk mit Anspielungen gespickt, die erst mehrere Sichtungen vollkommen offenbaren.
Schon beim ersten Zusammentreffen mit den Ermittlern schlägt er Cockwood vor: „Ich könnte mich als Führer anbieten!“ und der antwortet mit „Heute nicht!“. Später hält er sich dann durch Sportübungen zum Lied „I´ve been looking for freedom“, kommend aus einem Grammophon, fit. Auch seine ehrliche Ader ist nicht zu unterschätzen. Wenn ihm Longer nach einem Autounfall begegnet, ist das Urteil des Butlers eindeutig: „Chief Inspector, sie sehen aus, wie von einem russischen Spähpanzer überrollt!“ Hach ja, ich liebe die Truppe um diesen Film, der nach einem zweiten Teil keinen Dritten mehr erhalten sollte, da sich kreative Differenzen zwischen Kalkofe und Pastewka auftaten.
Oliver Welke ist übrigens auch dabei, aber nicht als Cameo-Auftritt in einer Fernsehshow, wie zum Beispiel Günther Jauch. Welke gibt den Mann, der die Leichen untersucht. Man ahnt es: das bahnt dem Film den Weg zu einer Menge schwarzen Humors. Zum Beispiel ertönt dramatische Musik, als die Leiche des Mönchs von der Motorhaube des Mordfahrzeuges gezogen wird-aber nur, weil die nebenstehende Blaskapelle gerade übt.
Zum Abschluss des Plots gibt´s natürlich einen riesigen Showdown. Komisch und actionreich wird er serviert, mit einem Zusammentreffen aller beteiligten Figuren sowie diversen, abschließenden, aberwitzigen Twists.
„Der Wixxer“ ist ein grandioser Film, wirklich, ein einmaliges Meisterwerk, an das humoristisch wohl nur sein Sequel, „Neues vom Wixxer“, ganz ähnlich gestrickt, anknüpfen sollte. Von mir gibt´s für diesen Haudegen die volle Punktzahl.
Kommentare
29.01.2023 23:08 Uhr - TheMovieStar |
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Danke für das erstklassige Review. Hat Spaß gemacht zum Lesen. Ich fand den Film auch richtig stark, als ich ihn vor Jahren gesehen hatte.
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30.01.2023 03:14 Uhr - Founding Father |
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30.01.2023 05:31 Uhr - Phyliinx |
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30.01.2023 12:53 Uhr - Founding Father |
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Na gut, dann sollte ich dem doch einfach mal eine faire Chance einräumen... Trotz Kalkofe 😉
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30.01.2023 14:19 Uhr - Insanity667 |
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30.01.2023 14:20 Uhr - Insanity667 |
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Hoppala, Doppelpost! :(
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