Das Netz ist ein Thriller des Regisseurs Irwin Winkler, der 1995 entstanden ist. Winkler inszenierte bereits die Filme Schuldig bei Verdacht, Night and the City und später noch Das Haus am Meer. Das Drehbuch schrieben John D. Brancato und Michael Ferris, für die Produktion stehen nochmals Winkler selbst als auch Rob Cowan.
Die Hauptrollen spielen hier Sandra Bullock, die mir besonders gut in Speed gefallen hat, als Computerexpertin Angela Bennett, und Jeremy Northam, den ich noch aus Mimic - Angriff der Killerinsekten in Erinnerung habe, als der Auftragsmörder Jack Devlin. Als Angela eine ominöse Diskette von einem Kollegen aus der Firma zugeschickt bekommt, hat sie auf einmal Zugang zu hoch brisanten Informationen, die niemals für ihre Augen bestimmt gewesen ist. Kurz bevor sie sich mit dem Kollegen treffen kann, stirbt dieser bei einem Flugzeugunglück. Angela nimmt sich dennoch eine Auszeit und fliegt in den Urlaub, wo sie den charmanten Jack Devlin kennenlernt und mit ihm die Nacht verbringt. Sie ahnt jedoch nicht, dass es dieser Mörder auf sie abgesehen hat, da er an die Diskette gelangen will und anschließend gedenkt, Angela zu töten, da keine Zeugen geduldet werden. Mit Mühe und Not kann Angela entkommen, verliert jedoch alle ihre Papiere und als sie wieder zu Hause ankommt, ändert sich schlagartig ihr gesamtes Leben, da per Computermanipulation durch Jack, ihr gesamtes Leben gelöscht und umgeschrieben wird. Sie ist nun auf der Flucht und auf der Suche nach der Wahrheit.
Wenn ich mir Das Netz ansehe, dann betrachte ich diesen immer irgendwie als den Vorreiter von dem einige Jahre später entstandenen Der Staatsfeind Nr. 1, da sich hier erstaunlich viele Parallelen ergeben, nur das hier eine Frau gejagt wird und die Computertechnik noch nicht so weit ausgereift ist wie bei dem Thriller mit Will Smith. Das Netz ist aber weit weniger spannend und gefällt mir nur mittelmäßig, trotz der starken Hauptdarstellerin Sandra Bullock. Das liegt zum einen daran, dass man der Manipulation durch die Computer nur bedingt folgen kann, zumindest ging es mir so, aber Computer sind jetzt auch nicht mein Fachgebiet. Zum anderen konnte ich nicht nachvollziehen, weshalb Angela für eine Firma arbeitet, in der sie noch nie anwesend sein musste, sondern alles von zu Hause aus erledigt. Der Inhalt der Diskette ist dann auch nicht so wahnsinnig interessant, als das man dafür einen Auftragsmörder engagieren muss. Es dreht sich um einen Politiker und eine fehlerhafte ärztliche Diagnose. Der eigentliche Betrug mit einem vorgegaukelten Sicherheitsprogramm, das sich dabei als eine Falle von Hackern entpuppt, kommt erst im weiteren Verlauf hinzu und auch die Aufbereitung dieser Informationen ging dabei für mich irgendwie unter.
Die Jagd durch Jack auf Angela bleibt aber spannend, wozu die Musik von Mark Isham, der schon einen tollen Beitrag zu Aus der Mitte entspringt ein Fluss, Romeo is Bleeding und Nell leistete, ziemlich gut zu beiträgt und die Linse des Kameramanns Jack N. Green fängt dabei die atemlose Hatz stimmungsvoll ein und kreiert eine spannungsgeladene Atmosphäre..
Es ist erschreckend, welche Macht Computer besitzen, wenn sie in die falschen Hände gelangen und wie sehr man damit unser aller Leben manipulieren kann, ein Umstand, der damals schon galt, heute jedoch aktueller denn je ist. So wird Angela's Name einfach gelöscht und durch Ruth Marx ersetzt, der auch noch etliche Vorstrafen angedichtet werden, wodurch ihr nun auch noch die Polizei auf den Fersen ist. Angela ist aber schlau und schlägt schließlich die Bösen mit ihren eigenen Waffen.
Einige Kniffe bietet Das Netz zwar durchaus und es ist schon erstaunlich, wie sehr Angela bereitet ist, zurückzuschlagen, wenn sie in die Enge getrieben wird. Besonders gewalttätig ist dieser Film nun aber nicht und das muss er auch gar nicht, da er trotzdem spannend ist, wenn leider auch für mich an einigen Stellen nicht immer nachvollziehbar bleibt. Trotzdem ein Thriller, den man sich anschauen kann und der ganz gut unterhält.
6/10