The Roundup
Originaltitel: Beomjoidoshi 2
Herstellungsland: | Südkorea (2022) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Action, Krimi, Thriller |
Alternativtitel: | Crime City 2 The Outlaws 2 |
Bewertung unserer Besucher: |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Note: 7,25 (4 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Detective Ma (Don Lee) und Captain Jeon (Choi Guy-hwa) von der Seouler Polizei bekommen den Auftrag, einen nach Vietnam geflohenen Kriminellen zurückzuführen. Dabei stoßen sie in Ho-Chi-Minh-Stadt auf die blutigen Spuren des Killers Kang (Son Sukku), der in die Entführung eines koreanischen Geschäftsmannes verwickelt ist. Dessen Vater will das Lösegeld jedoch nicht zahlen und schickt stattdessen ein chinesisches Söldnerteam, um Kang zu ermorden. Jeon und der schlagkräftige Beast Cop Ma geraten daraufhin in einem Land, in dem sie eigentlich gar nicht ermitteln dürfen, in eine blutige Spirale der Gewalt... (Capelight Pictures)
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich nicht unbedingt ein Fachmann bin, was aktuelle koreanische Action angeht. Den von mir kürzlich gesichteten und für befriedigend befundenen Actionreißer The Killer - Someone Deserves To Die (2022) einmal ausgenommen, ging asiatische Genrekost in den letzten Jahren weitgehendst an mir vorbei. Durch positive Mundpropaganda und einen vielversprechenden Trailer bin ich auf den südkoreanischen Action Krimi The Roundup (2022) gestoßen, dessen Filmcover das gestresste Gesicht von Don Lee ziert. Als der Streifen bei der 99 Cent Action von Amazon dabei war, habe ich zugeschlagen und ich muss sagen, dass ich es trotz der ein oder anderen Länge im Film nicht bereut habe. The Roundup ist ein unterhaltsamer Actioner, der sich neben dem kriminellen Hintergrund ganz auf seinen schlagkräftigen Star verlässt, während immer wieder rasant choreografierte Nahkampfduelle, egal ob bewaffnet oder unbewaffnet, eingestreut werden, aber das ist man aus Fernost ja fast schon gewöhnt.
Regie führte Lee Sang-yong. The Roundup ist die Fortsetzung zum 2017 erschienen Actionfilm The Outlaws. Die Handlung basiert lose auf einem 2008 stattgefundenen Kriminalfall: Yoon Cheol-wan war ein vermisster südkoreanischer Soldat, der vermutlich zu den Opfern einer Mord- und Entführungsserie gehörte, die zwischen 2008 und 2012 auf den Philippinen stattfand, bei der mehrere Koreaner verschwanden und umgebracht wurden. Auf Grund der unbestätigten Zahl der Opfer und der Ungewissheit über Yoons tatsächliches Schicksal ist der Fall bis heute nicht wirklich aufgeklärt worden. Im Film begibt sich Dedektiv Ma (Don Lee aká Ma-Dong Seok) gemeinsam mit seinem Partner und Vorgesetzten Captain Jeon Il-man (Choi Gwi-Hwa) nach Vietnam, um den skrupellosen Killer Kang Hae-Sang (Son Su-Ku), der für die Entführung von einem koreanischen Geschäftsmann verantwortlich ist, zurück nach Korea zu überführen. Als die Frau des Entführungsopfers das Lösegeld nicht zahlen will und bezahlte Söldner auf Kang ansetzt, überschlagen sich die Ereignisse und ein blutiges Intermezzo nimmt seinen Lauf...
Das Kräfteverhältnis der unterschiedlichen Unterhaltungsschwerpunkte wird quasi auf 3 Schultern aufgeteilt. Zum einen bekommt Ma-Dong Seok, der außerhalb Asiens unter dem Künstlernamen Don Lee bekannt ist, natürlich seine Bühne. Wer wissen will, warum er gerne auch als Bud Spencer Koreas betitelt wird, muss bei The Roundup einfach nur gut aufpassen: Der dunkelhaarige Hüne mittleren Alters hat schätzungsweise 20 - 30 Kilogramm zu viel auf den Rippen und sieht aus wie ein bulliger Kampfmops. Trotz seiner Masse ist er aber alles andere als langsam. Seine unterlegenen Gegner schaltet er mit einer Mischung aus kraftvollen Schlägen und brachialen Wurf- und Würgetechniken meist unbewaffnet aus, während er selbst auch relativ viel einstecken kann, so dass Parallelen zum vielleicht beliebtesten Italiener der Filmgeschichte unverkennbar sind. Auffällig ist, dass ihm in The Roundup immer wieder Szenen ins Drehbuch geschrieben worden sind, wo er seine Stärken nahezu zelebrieren kann, wenn er seine Feinde nach allen Regeln der Kunst vermöbelt, was immer auch mit einem Schuss Humor bzw. Slapstick verbunden ist. In die gleiche Kerbe schlägt dabei das Zusammenspiel mit seinem Kollegen Captain Jeon. Hier wird auf Grund der Gegensätzlichkeit der beiden Männer auf den Buddie Faktor gesetzt, was ebenfalls nicht ganz so bierernst interpretiert wird und für das ein oder andere Schmunzeln gut ist.
In einem funktionierenden Actionfilm wird selbstverständlich auch ein verachtungswürdiger Bösewicht benötigt, womit The Roundup dementsprechend auch dienen kann: Der hinterhältige und gnadenlose Killer Kang, der von Son Su-Ku mit einer gehörigen Portion Diabolik verkörpert wird, verübt ein paar grausame Bluttaten und fällt vor allem durch sein quasi nicht vorhandenes Gewissen auf, wenn er Unschuldige, Partner oder Konkurrenten ausschaltet. Auch er wird in einige halsbrecherische Fights verwickelt, in denen er seine Martial-Arts Fähigkeiten unter Beweis stellen kann. Aber auch beim Schusswaffengebrauch ist er alles andere als zimperlich. Damit der Plot nicht nur auf ein Duell der beiden Alphatiere ausgelegt ist, kommen in der Mitte des Films die bereits erwähnten, angeheuerten Söldner ins Spiel, die Kang ausschalten sollen, was ebenfalls zu einigen unterhaltsamen Actionsequenzen führt. Allgemein betrachtet besteht die Action aus temporeich inszenierten Fights, vereinzelten blutigen Schusswechseln und aus der ein oder anderen rasanten Verfolgungsjagd, so dass es von Abwechslung her keinen Grund zum Meckern gibt, auch wenn mir die handlungsbezogenen Verschnaufpausen teilweise etwas zu lange gedauert haben und auch der Härtegrad höher hätte sein können.
Eine weitere Säule besteht aus dem Fortschritt der kriminellen Rahmenhandlung, der relativ viel Bedeutung zugetragen wird, da The Roundup in erster Linie ein Krimi sein will mit Action als zusätzlicher Ergänzung. So fließt enorm viel Energie in die Ermittlungen der Polizei ein und der Aufbau der kriminellen Machenschaften von Kang und seinen Hintermännern wird ebenfalls eine gehörige Portion Beachtung geschenkt, was gemeinsam mit dem parallel eröffneten Handlungssträngen um die Lösegeld Affaire und um die sich oft dämlich anstellenden Söldner phasenweise überladen wirkt. The Roundup hat somit mit ein paar spürbaren Längen zu kämpfen, die mit etwas weniger Balast und einer flüssigeren Umsetzung hätten vermieden werden können. So beschleicht einen nicht nur einmal das Gefühl, dass die 107 Minuten Nettospielzeit etwas zu lange ausgefallen sind und eine straffere Abwicklung am Ende des Tages bestimmt kein all zu großer Nachteil gewesen wäre.
Last but not least geht The Roundup aber als deutlich überdurchschnittlich durch die Ziellinie, da die Darsteller allesamt überzeugen, die Action technisch einwandfrei realisiert ist und auch die Story mehr als 0815 Einheitsbrei bietet. Don Lee ist auf jeden Fall ein Actionstar mit enormen Entwicklungspotenzial, von dem wir in nächster Zeit noch einiges hören werden. Aus wirtschaftlicher Sicht war bei The Roundup übrigens auch alles in Butter: Der Film ist der umsatzstärkste südkoreanische Streifen seit der COVID-19 Pandemie. Er konnte die 100 Millionen Dollar Umsatz Schallmauer mit einem Einspiel von 101,1 Millionen Dollar durchbrechen und insgesamt 12,59 Millionen Besucher in die Lichtspielhäuser locken. Wer kann, der kann. MovieStar Wertung: 7 von 10 Punkte.
Kommentare
22.03.2023 13:00 Uhr - Phyliinx |
|
![]() ![]() ![]() |
Klingt ganz nett. Gute Kritik.
|
22.03.2023 23:04 Uhr - TheMovieStar |
|
![]() ![]() ![]() |
Danke Dir Phyl fürs Lesen und für dein Lob. Hat mich sehr gefreut.
|
Um Kommentare auf Schnittberichte.com veröffentlichen zu können, müssen Sie sich bei uns registrieren.

