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The Menu

Herstellungsland:USA (2022)
Standard-Freigabe:FSK 16
Genre:Horror, Komödie
Bewertung unserer Besucher:
Note: 7,61 (18 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

Auf einer abgelegenen Insel lädt ein enigmatischer Koch (Ralph Fiennes) zu einem opulenten Mahl. Unter den Gästen befindet sich auch eine junge Frau (Anya Taylor-Joy), die zusammen mit ihrem Freund (Nicholas Hoult) angereist ist und schnell merkt, dass sich hinter der Fassade des extravaganten Restaurants mehr verbirgt als auf den ersten Blick zu erkennen ist... (Disney)

Diese Kritik enthält Informationen über den späteren Handlungsverlauf der Geschichte.
eine kritik von sonyericssohn:

"Alle Köche sind beschissen die sich nicht zu helfen wissen."

'...is so'n Spruch'

Etwas großes wartet auf die kleine Gruppe an Personen. Tyler und seine Begleitung Margot befinden sich darunter und sie sehnen sich nach den Gaumenfreuden die sie in Kürze genießen dürfen. Dort draußen auf dieser kleinen Insel bereitet Maitre Slowik jene Köstlichkeiten zu. Angekommen im eleganten Lokal und seinen Platz eingenommen erwarten sie…

THE MENU

Und wieder ein Regisseur, von dem ich bis dato nichts gehört, geschweige denn gesehen habe. Serien wie -Game of Thrones-, oder -Ali G. in da House- waren sein Zuhause. Doch nun wagt er sich an einen Spielfilm der sich der Kulinarik ebenso annimmt wie der Art bzw. der Beziehung zum Essen von manchen im Besonderen. Und dies so rabenschwarz und köstlich, dass einem das Wasser im Munde zusammenläuft ! 

Anya Taylor-Joy (The Nortman, New Mutants, Glass, Split) spielt Margot, die mit diesem ganzen Schickimicki- Zeug eigentlich gar nix anfangen kann. Doch sie fühlt sich irgendwie ziemlich geehrt, dass sie von…

…Tyler (Nicholas Hoult; X-Men: Dark Phoenix / Apokalypse; Mad Max: Fury Road) zu dem doch ziemlich kostenintensiven Diner eingeladen wurde. Und er scheint tatsächlich etwas vom Kochen zu verstehen…

In jedem Fall mehr vom zubereiten von Speisen versteht allerdings Chef Slowik (genial, Ralph Fiennes; Keine Zeit zu sterben, Spectre, Skyfall, Zorn der Titanen, Harry Potter), der dafür sorgt, daß in seiner Küche jeder sein Bestes gibt. Und da lässt er auch keine Widerworte zu…von niemandem ! 

"Sie werden weniger essen als sie erwarten und mehr als sie verdienen."

Ich liebe es zu kochen. Und dabei bin ich ein absoluter Laie, da ich erst sehr spät nen Draht zur Zubereitung von Speisen gefunden habe. Vielleicht war auch ein kleines bisschen Angst dabei. Es soll ja auch schmecken und da bin ich schon recht ehrgeizig…geworden. Mittlerweile geht's aber schon ganz gut. Aber ich lass mich auch gerne bekochen und suche des öfteren Lokalitäten auf die meinen Geldbeutel etwas mehr beanspruchen. Wichtig ist mir Herkunft und Qualität der Produkte und da geb ich auch gern etwas mehr aus. Ich selbst kaufe niemals Tiefkühlware, Fleisch bei Aldi oder ähnlichen Discountern. Gehe nie zu McDonalds oder Börgerking… Da ist mir das Geld einfach zu schade. Was in meinen Augen auch etwas mit der Wertschätzung der Tiere zu tun hat. Ähem, das soll es aber auch gewesen sein. Wollte es nur erwähnen. Ich hab keine Ahnung ob Tyler, den man nun kennenlernt, auch so denkt. 

Denn er und Margot warten an nem Bootssteg zu Beginn auf die Dinge, die da kommen. Tyler selbst kommt aus dem schwärmen schon jetzt nicht mehr raus, und dabei ist noch gar nix passiert. Er wirft mit Fachausdrücken nur so um sich, eifert sich über Slowik aus der ja ach so begnadet sein soll. Margot hingegen scheint eher froh zu sein, wenn das Theater endlich rum sei. Die junge Dame fühlt sich ned so ganz wohl, was Tyler nicht wirklich nachvollziehen kann. 

Weitere 9 Personen gesellen sich nun zu ihnen. Ein eitler "Filmstar" (John Leguizamo; Spawn, Land of the Dead) in einer Schaffenskrise gepaart mit gnadenloser Selbstüberschätzung und weiblicher Begleitung, 2 Restaurantkritiker mit der Nase oben auf der Stirn, 3 Selfmade- Firmenchefs und ein Ehepaar (darunter Judith Light aus der 80er Serie -Familienbande) wohl auf der Suche nach sich selbst. Eine Yacht legt an, eine Art Taxi zur Insel der Gaumenfreuden…

AMUSE GUEULE

An Bord des schnuckeligen Schiffes erfreuen Auster und Kaviar den Gaumen der Anwesenden. Hier erfährt man als Zuschauer einiges über die restlichen Charaktere. Man prahlt über Einnahmen und Geld als solches, spricht über Restaurants die man mit miesen Kritiken überhauft hat und freut sich darüber oder fragt sich warum manche Leute überhaupt hier sind. …will sich vor Fans schützen die nicht existieren… Nur Margot sitzt da, fühlt sich wie das fünfte Rad am Wagen, während Tyler seine Auster in sich hineinschlürft und dabei aus dem Schwärmen nicht mehr rauskommt. Jetzt ne Currywurst denkt sie sich vielleicht ;-) Angekommen auf jener Insel beginnen die ersten Irritationen. Freundlich, aber befremdlich, beinahe schon militärisch korrekt, wird die Gruppe von Elsa (Hong Chau) empfangen. Distanziert… Vor allem, dass diese Margot dabei ist, scheint ihr zu missfallen, aber trotzdem darf sie passieren. Die anschließende Führung durch die Insel zeigt den Gästen, wie respektvoll mit dem umgegangen wird, dass in Kürze konsumiert wird. Man lebt und arbeitet mit dem, was die Natur preisgibt. Und das hat halt seinen Preis. Als ob ich es nicht gesagt hätte… Das Lokal selbst, das Hawthorne, präsentiert sich als moderner und wenig gemütlicher Laden mit großer offener Küche in der jede Menge Köche mit weißen Jacken und blauen Schürzen umherwuseln. Tyler ist davon, wie soll es auch anders sein, hellauf begeistert und kann es kaum erwarten den Meister selbst zu erblicken. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass dieser Tyler ein kleiner…Wichtigtuer ?...ist. Gut, passt ja ins Bild zusammen mit den restlichen Gästen. Sogleich betritt dann auch der Maitre himself die Bühne. BAM !! Die Küchenmannschaft steht stramm als der Chef krachend in die Hände klatscht und die Gäste vor Schreck zusammenzucken. Mit stoischer Ruhe und ganz klar wissend was er tut erklärt er was nun folgt…

VORSPEISE

"Essen sie nicht. Genießen sie."

Es sei erwähnt daß die Kreation sämtlicher Speisen von Chefköchin Dominique Crenn unter der Beratung entstanden sind ! Also war ein echter Profi mit an Bord. Überhaupt sieht es danach aus, als arbeiten in der Küche hier keine Schauspieler sondern gelernte Köche. Abläufe, Bewegungen, Fingerfertigkeit…es wirkt wie aus einem Guss. Oder sie spielen auch einfach brillant, was weiß ich. Doch was serviert wird wirkt eher wie gewollt aber nicht gekonnt. Ein Hauch von Nichts steht nun vor den Gästen die versuchen zu entschlüsseln was ihnen der Koch sagen möchte. So richtig geholfen hat seine Erklärung zuvor nämlich nicht. Doch Tyler stopft in sich hinein, schwärmt und Margot wundert sich einfach. Aber die Laune stimmt und die Stimmung ist gut. Zumindest…noch…

ERSTER GANG

Standard in guten Lokalen ist ja, Brot zu reichen. Meistens noch mit einem hausgemachten Dip oder Aufstrich. Doch nachdem Slowik ein weiteres Mal mit seinem Klatschgetöse für Aussetzer im Herzschrittmacher gesorgt hat, erzeugt der Gang mehr Unverständnis als Gusto. Der Gedanke des Meisters sei hier, daß Brot unter vielen Essern, wie er es abfällig nennt, keine Beachtung oder Respekt geschenkt und deswegen gar nicht erst serviert wird. Nur diverse Dips der Marke "Unklar". Na zumindest die  Gastrokritiker sind sich halbwegs einig. Doch als die drei Geschäftsleute nach eben diesem Brot fragen heißt es seitens Elsa nur 'Nein." Da helfen auch keine Drohungen a la "Sie wissen wer wir sind ?". Margot verweigert, Tyler schaufelt… 

ZWEITER GANG

Okay, bis jetzt gestaltet sich das ganze wenig spektakulär. Jedenfalls hatte man bis hierhin jede Menge Zeit sich an die doch ziemlich ungewohnte Szenerie zu gewöhnen und auch auch die verschiedenen Charaktere kann der Zuschauer mittlerweile ganz gut einordnen. Und doch verweigert sich der Film noch völlig. Keine Ahnung wohin Mylod mit dem Konsumenten hinwill. Definitiv aber kann man nicht übersehen daß irgendetwas rein gar nicht stimmt. Aber was ?  Als schließlich Tortillas mit aufgedruckten, eigentlich geheimen Infos über die Gäste serviert werden, fühlen sich viele zunehmend unwohl. Margot ist irritiert, Tyler schaufelt…

DRITTER GANG

Keine Sorge, ich werde sicherlich jetzt nicht jeden der weiteren Gänge filetieren. Was aber im Laufe des Films auf den Zuschauer einstürmt, ist für mich schlichtweg brillant ! Jeder der filigran gestalteten Speisen wird durch Maitre Slowik mit einer eigenen Geschichte präsentiert (nachdem er ein weiteres Mal mit seinem Klatschen für Aussetzer…). Dabei sind seine Erläuterungen ebenso elegant formuliert wie unschön deren Inhalt auch sein mag. Erinnerungen an Misshandlungen aus seiner Kindheit, der Gewalt des Vaters gegenüber seiner Mutter die im Lokal alleine und schweigend an einem Tisch in der Ecke sitzt und eine Flasche Wein nach der anderen in sich hineinleert. Zwischendurch ertränkt man den Besitzer der Insel in nem See, schneidet einem der Gäste nen Finger ab weil fliehen wollte und zudem erschießt sich der Sous- Chef nachdem er von Slowik vorgeführt wurde… Nur Margot wirkt so, als sei sie durch ihr etwas respektloses Verhalten dem Ganzen und Slowik gegenüber…"immun". Was außerdem mit Tyler los ist kapiert man eh ned. Als ob ihn das alles nix angehen würde stopft er sich mit allem voll was man ihm vorsetzt, lobt alles über den grünen Klee und scheint die merkwürdigen Geschehnisse um ihn herum nicht zu registrieren. Nicht Mal als ihm Margot ne schallende Ohrfeige gibt, ist seine Reaktion nur "Trüffelschaum und Mango" (oder so ähnlich). 

Mylod schafft es tatsächlich auf eine ganz subtile Art und Weise den Zuschauer gleichermaßen mit schwärzestem Humor, Komik, Thriller und Horror zu bombardieren ohne daß irgendein Genre wirklich im Vordergrund steht. Und bis über die Hälfte des Streifens ist rein gar nicht klar wohin das alles führen soll. Etwas abschreckend dürfte für so manchen die ziemlich ausschweifenden Monologe und Dialoge wirken. Allerdings ist es ratsam zuzuhören weil sonst vieles von Film verloren gehen würde. Klar dürfte aber sein worauf der Regisseur abzielt. Hier nimmt er schonungslos u.a. die vielen Möchtergernkulinare aufs Korn, die denken sie haben Ahnung vom Kochen weil sie in Lokalen Speisen fotografieren und die Bilder auf Fäisbuk, Instadings und ähnlichem hochladen. Oder Kategorie Inflünzer welche Kochtipps geben, aber das Messer an der falschen Seite anfassen. Auch jene Restaurantkritiker die bewerten wie sonst was, aber Zuhause nicht mal ne Dose Ravioli öffnen können. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Da ist noch viel mehr drin ;-) Und Richtung Finale wird einmal einer draufgelegt ! Und das anders als als man es erwartet hätte !

"Schatz, bitte nicht rauchen. Du tötest deine Geschmacksnerven."

"Dann sterben sie wenigstens glücklich."

Noch nie ist der persönliche Geschmack bei einem Film so ausschlaggebend wie hier. Am besten könnte es sein, wenn man völlig unvoreingenommen an die Sache rangeht und sich einfach überraschen lässt. Ich möchte sagen daß der Film in seiner Art allein auf weiter Flur steht. Jedenfalls wüsste ich ned womit ich den vergleichen sollte. Vielleicht mit -Die Schlemmerorgie- oder -Das große Fressen-... Oder ? Nö. Eigentlich gar nicht. Als Filmtipp möchte ich den Streifen aber besser nicht anpreisen, dafür isser doch etwas speziell. Für mich in jedem Fall eines der Highlights des noch jungen Jahres. Bon Appetit.

ses

 

9/10
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Kommentare

01.02.2023 17:02 Uhr - Founding Father
1x
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Meine Geschmacksknospen sind in freudiger Erregung auf das gespannt, was mir diese sonderbare kulinarische Reise wohl bieten wird 😃 lediglich das du ein Verzichter auf beispielsweise einen hervorragenden Royal TS oder den legendären Whopper bist 🍔👑 dämpft meine Vorfreude auf diesen Titel, wenn auch nur marginal 😉

Essen gehe ich z. B. mit meiner Gattin äußerst gerne und da spielt der Preis auch mal keine Rolle, solange die Qualität der Speisen den Endbetrag der Rechnung rechtfertigt 😋

Deine Review ist jedenfalls schmackhaft verfasst und mit Informationen gut gewürzt, ohne bereits anzudeuten oder gar preiszugeben, welches Dessert auf den bekennden Gaumenfreund wartet 😊

01.02.2023 17:45 Uhr - sonyericssohn
1x
Moderator
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Danke fürs lesen, Father. Ich gestehe daß ich früher oft die genannten Ketten aufgesucht und diverse Dinge vergenusswurzelt hab. Allerdings ist mein Geschmack mittlerweile ein wenig anders eingestellt und meide deshalb diese Dinge 😎😉 Essen ist halt einfach nicht nur Nahrungsaufnahme sondern auch Genuß und darunter fallen Whopper & Co. für mich nicht mehr. 🤷

01.02.2023 17:55 Uhr - Founding Father
1x
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Meine Hauptnahrungsquelle sind Burger & Co. der einschlägig bekannten Fast Food - Ketten jetzt auch nicht gerade, nur hin und wieder gelüstet es mir dann doch mal nach einer schnellen Mahlzeit, immer dann, wenn es eben fix gehen muss 😁 aber ich kann voll und ganz verstehen, wenn du dich davon distanziert hast, denn wir alle wissen schließlich... Gesunde Ernährung geht definitiv anders 😉

Schön, dass wir uns auch mal kurz auf kulinarischer Ebene austauschen konnten, wozu deine Review einen gepflegten Anlass bietet 😊

01.02.2023 18:32 Uhr - sonyericssohn
Moderator
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Ich will natürlich nicht mit dem erhobenen Zeigefinger rumlaufen. Das wär frech und steht mir nicht zu. Aber evtl. mal seine Beziehung zum Essen an sich hinterfragen könnte für manch einen sinnvoll sein. Ich kenn da Typen aus meinem Bekanntenkreis...es graut einen 😬😅 Allerdings ist der Film hier etwas mehr als nur das.

01.02.2023 19:01 Uhr - Phyliinx
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Ich bin so heiß auf diesen Film. Eigentlich könnte ich ihn im Stream sehen...doch solch eine nette Kritik lässt mich auf die Blu Ray hoffen!

01.02.2023 19:10 Uhr - Cinema(rkus)
3x
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Herrlich schmackhafte Vorstellung eines exzellenten Hochgenusses.
An Silvester im Kino genossen und keinen Gang...ähmmmm.....keine Minute bereut.

Für mich die Kino-Überraschung des Jahres 2022. Wir zuckten im Kino-Saal kollektiv zusammen, wenn der Meisterkoch in die Hände klatschte. Herrlich unberechenbar, als Zuschauer ahnst Du nicht, was als nächstes passiert. Starke darstellerische Leistungen von ALLEN. Fiennes, Taylor-Joy, Hoult (der bravourös, egal was passiert, stoisch weiter genießt, genießt, genießt.....wir mussten im Kino ständig schmunzeln), ein gut aufgelegtes Ensemble, das den Film irgendwie unvergesslich macht. Ja, für mich heute schon ein kleiner, feiner Klassiker, den ich nie vergessen werde.

Das Finale, dieser letzte Gang ?
Meisterhaft arrangiert, optisch hervorragend dargeboten, vor allem wenn die Kamera von oben filmt.
Mann, ich konnte fast meinen Augen nicht trauen.
Und, Sony, wurde ein Cheese-Burger je so toll zubereitet, wie in diesem Film ?
Jedenfalls super von Dir vorgestellt, für diesen Film kann man gar nicht genug die Werbetrommel rühren.

Übrigens:
Deine Einstellung zum Essen, zu Fast-Food-Ketten gefällt mir sehr gut.
Nein, wir müssen alle nicht den SALATISTEN-Mambo tanzen, militante Veganer sind mir auch ein Graus.
Fleisch-Verzehr einfach etwas reduzieren; mir gefällt es , wenn Fleisch auch heute noch in der Woche etwas Besonderes ist. Und wenn Fleisch, dann nur von Betrieben , die ich wirklich persönlich kenne, weiß, wie die Tiere dort gehalten werden. Das ist ganz, ganz wichtig.
Und noch etwas. In Deutschland wird prozentual, am eigenem Einkommen gemessen, so wenig Geld für Essen/Trinken/diesbezügliche Qualität ausgegeben, wie in keinem anderen westlichen Land. Lieber wird das 80 Euro Motor-ÖL in den geleasten Wagen reingekippt :-(((
Einfach hier ein wenig umdenken und immer daran denken, dass der Mensch mit der Erde, der Umwelt, den Geschöpfen dieser Welt respektvoll umgehen sollte.

Jedenfalls, Sony, tolle Review zu einem gaaaaaaaaaaaaaaaaaanz außergewöhnlichen Film.
Wir haben im Nachhinein den Kino-Besuch an Silvester total abgefeiert, wurden köstlich unterhalten, wie noch selten im Kino.
Gruß C.M.

01.02.2023 20:53 Uhr - sonyericssohn
1x
Moderator
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@c.m.
Ich sehe wir sind uns einig ;-) Danke.

02.02.2023 09:45 Uhr - Draven273
2x
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Der Film ist ein Hochgenuss genau wie deine hervorragende Review hierzu. Das ich ja immer ein Fan deiner Texte war, ist dir ja bekannt, habe ich nie einen Hehl draus gemacht. Mir gefällt gefällt hier vor allem deine persönliche Note. Ich selbst mag ja auch gerne persönliche Erfahrungen und Erinnerungen bzw. Erlebnisse mit einfließen lassen, dass macht diese Reviews auch dann gleich ne ganze Ecke persönlicher.
Nun gut, ich möchte das hier nicht in die Länge ziehen, doch das Thema passt wirklich gut zu eben diesem Film. Wie du mit deiner Ernährung umgehst finde ich super, ich finde es einfach geil, dass du dies uns eben auch mitteilst. Jeder kann und soll machen und sich ernähren was und wie er will. Die ganzen Extreme sind mir auch zu blöd und vor allem einfach auch schwachsinnig. Totaler Veganer zu sein ist auch nicht gesund. Da läuft man aber gegen Windmühlen. Insgesamt ist es schon wichtig was man in sich reinstopft, grade wir Deutschen, wo man das Essen eben nicht wirklich wertschätzt, wie Cinemarkus bereits auch berichtet, sollten da mal mehr drüber nachdenken. Aufgrund meiner Krankheit war ich letztes Jahr gezwungen mein Essverhalten zu verändern und ich kann entsprechend aus eigener Erfahrung sprechen und sagen: Du bist was du isst. Dein Körper wird es dir danken, das heißt nicht, das ich alles ungesunde meide, völliger Blödsinn, aber man wundert sich doch was mit dem Körper passiert wenn man mal eine ganze Zeit darauf achtet. Was ich eher schlimm finde ist die Möchtegernmoral unserer Gesellschaft, die frech in die Kamera lügen und sagen sie ernähren sich vegan oder vegetarisch und das Tierwohl liegt uns am Herzen bla bla, sich dann aber in Verkaufszahlen und Statistiken und Umfragen ganz andere Ergebnisse abzeichnen. Aber darin sind wir Deutschen ja sowieso Spitzenreiter. Zeigt für mich nur wie verlogen wie sind. Genug gemeckert und falls jemand fragt, ich mag unser Land, es gibt hier viele tolle Dinge von denen wir alle etwas hätten.
Deine Review ist wie gesagt der Hammer und schön das auch dir der Film so gefallen hat, war mir damals bei dem Trailer nicht ganz sicher, was mich erwarten würde, ich wurde jedoch nicht enttäuscht. Toller Film.

02.02.2023 09:57 Uhr - sonyericssohn
Moderator
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Wow ! Auch dir danke für dein Feedback Draven. Ich wollte hier kein übertrieben großes Fass der Ernährung wegen aufmachen, aber im Rahmen des Films war es dann irgendwie eine Art Selbstläufer.

02.02.2023 14:13 Uhr - Stoi
2x
Ich kann mich der Begeisterung nicht so anschliessen.
Das Ganze ist sicherlich im Ansatz eine interessante Idee, der Cast, die Ausstattung, die Zubereitung der Mahlzeiten und das Setting sind hervorragend aber ich finde, besonders das letzte Viertel, an den Haaren herbeigezogen.

SPOILER*SPOILER*SPOILER*SPOILER*

Zum einen hat mich der Plot schwer an CRYSTAL ONION erinnert, eine Gruppe Durchgeknallter isoliert auf einer Luxusinsel. Dass das Menu im Laufe der Gänge immer bösartiger wurde, fand ich ein schöne Idee. Der Höhepunkt waren die Verfehlungen der Gäste, die auf die Tacos gelasert waren. Danach ist das Skript arg gekippt.
Der Selbstmord des ersten Küchenagestellten war schon over the top. Da dachte ich zuerst noch an eine Inszenierung, ein Fake um die Gäste zu schockieren. Je krasser die Handlung wurde, um so unglaubwürdiger waren die Reaktionen der Gäste. Niemand hat sich wirklich gewehrt - was ja selbst Ralph Fiennes bemängelte - aber der Gipfel war der Schluss. Alle liessen sich wehrlos als Dessert verkleidet, abfackeln und die Küchenmanschaft ging stramm stehend in den Feuertod. Was für ein Bullshit, da gab es für mich gar keinen wirklichen Grund. Warum sollten die sich alle opfern? Die dekadenten Gäste stillvoll für ihre Verfehlungen zu bestrafen, war ja noch ein glaubwürdiger Ansatz aber der Rest war - gelinde gesagt - Schwachsinn, der mich irgendwann richtig geärgert hat. Das einzige kleine Highlight des letzten Viertels war die Cheesburger-Zubereitung und dass Anya Taylor-Joy davonkam.

02.02.2023 14:31 Uhr - sonyericssohn
Moderator
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Warum überascht mich das nicht ?

02.02.2023 15:41 Uhr - Stoi
2x
02.02.2023 14:31 Uhr schrieb sonyericssohn
Warum überrascht mich das nicht ?

Keine Ahnung. :)
Aber anscheinend siehst du meine Kritikpunkte nicht oder anders.

02.02.2023 15:56 Uhr - Cinema(rkus)
1x
User-Level von Cinema(rkus) 1
Erfahrungspunkte von Cinema(rkus) 28
Stoi

********************** Achtung, auch Spoiler ****************************************************

Unterschätze nie die Macht eines EINZELNEN Menschen über eine Gruppe.

Die gesamte Belegschaft der Insel, das Küchenpersonal, jeder einzelne Teller :-)) war(en) SLOWIK doch hoffnungslos ergeben, hörig, unterwürfig. Es war doch ein sektenähnlicher Aufbau, eine sektenähnliche Struktur, die die gesamte Handlung durchzog.

Und jetzt der geniale Schachzug:
Mit der Besetzung von Ralph Fiennes, dessen fulminanten Schauspiel, seinem Charisma, seinem gesamten Erscheinungsbild war diese Ergebenheit ihm gegenüber für mich total glaubwürdig. Dass diese Leute ihm zum Höhepunkt des Menüs sogar durchs Feuer folgen, war für mich nullonix unglaubwürdig.
Hey, wir wissen doch über zahlreiche MASSEN-SEKTEN-SELBSTMORDE bescheid, die in der Realität immer wieder passieren.

Slowik war es einfach leid, auch künftig für diesen dekadenten Haufen seine Künste zur Verfügung zu stellen, er war dem allem gegenüber überdrüssig geworden. Und deshalb das von ihm inszenierte Finale Grandioso.

Für mich - ich bleibe dabei - ein genialer Film.
Und die Besetzung mit Ralph Fiennes war das erforderliche Sahnehäubchen, um den Film eben nicht ins
UNGLAUBWÜRDIGE kippen zu lassen. Solch charismatische Typen besitzen eine unglaubliche psychische Macht über Menschen; manchmal bis zum bitteren Ende :-))

02.02.2023 16:54 Uhr - Insanity667
1x
DB-Helfer
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Zunächst einmal vielen Dank an Küchenchef Sony, der hier ein wundervolles Review-Menu zusammengestellt hat, es hat, wie immer, hervorragend gemundet.

***SPOILER***

Zum Film selbst, den ich nun aufgrund Deiner Empfehlung auch gesehen habe, muss ich sagen, dass ich durchaus verstehen kann, wenn sich der eine oder andere über den z.B. mangelhaften Selbsterhaltungstrieb der Gäste wundern mag. Andererseits, wie wäre denn eine offene Auseinandersetzung mit der Security und dem Personal für die unterzähligen Gäste ausgegangen? Kann man sich ja ausrechnen, der Film hätte so zumindest nicht funktioniert und die Suche nach Logik ist in einem Werk wie diesem eben auch überflüssig... Es geht in der Kunst nicht darum, eine Idee immer wasserdicht und glaubhaft darzustellen, es geht um die Ambition und Intention dahinter, was gerade "The Menu" eben auch sehr gut zeigt und was den Film letztendlich ausmacht. Manchmal sind es eben die einfachsten Dinge, in diesem Falle ein Cheeseburger, die einen am Ende des Tages erfreuen oder gar retten, die (Er)Lösung ist nicht immer um 20 Ecken gedacht. Ralph Fiennes One-Man-Show hat mir persönlich jedenfalls sehr gut gefallen und auch Anya Taylor-Joy ist wieder eine Wucht. Von mir gibt's 8/10 Punkte, Tyler fand ich total komisch...

02.02.2023 17:23 Uhr - Cinema(rkus)
2x
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Erfahrungspunkte von Cinema(rkus) 28
************************** Spoiler *************************************************************

Die mangelnde Wehrhaftigkeit der Gäste war für mich schlüssig, ja, hat sogar zur Glaubwürdigkeit der Story beigetragen. Dieser wohlhabende, großmäulige, dekadente Haufen hat eben dann keine Pfeile im Köcher, wenn es darauf ankommt. Körperliche Auseinandersetzungen ? Solche Charaktere ? Nein, Danke, hätten die sich plötzlich gewehrt, wie die süße Betty Gilpin in "The Hunt", dann hätte ich mit dem Kopf geschüttelt. Herrlich, als die feigen Kerle die Chance der Flucht ergreifen, dabei die Damen zurücklassen. Dass sich diese Jammerlappen bei der Ergreifung nicht wehren, war so was von klar und für die gesamte Story sogar wichtig.

Außerdem hatte aufgrund diesem mangelnden Kampfgeist Anya Talor-Joy ein cooles Alleinstellungsmerkmal. Sie, ursprünglich nicht eingeladen, von Anfang an dort fehl am Platze, war aber die einzige, die Slowik Paroli bieten konnte, auch beim Kampf mit Elsa Durchhaltevermögen zeigte. Klasse.

Ein rundum überzeugender Film, mit völlig durchdachter Charakterzeichnung eines jeden einzelnen Protagonisten. Soooooooo erfrischend gegenüber dem Krawall-Gedöns, was sonst aktuell so die Kino-Leinwände verstopft.


02.02.2023 19:04 Uhr - sonyericssohn
1x
Moderator
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Erfahrungspunkte von sonyericssohn 10.038
Nicht umsonst vermerkte ich am Ende des Textes, daß hier der persönliche Geschmack ausschlaggebend ist. Und vielleicht auch daß man hier einem "Schauen sie nicht, genießen sie." nachkommen könnte. Jeder nimmt Filme einfach anders wahr. Is so.

02.02.2023 20:40 Uhr - TheMovieStar
1x
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Da scheine ich ja was verpasst zu haben.... Schönes Review Sony, danke fürs Vorstellen. Hast mich neugierig gemacht...

02.02.2023 20:50 Uhr - sonyericssohn
Moderator
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Erfahrungspunkte von sonyericssohn 10.038
Merci Movie. Wenn man Mal was anderes "probieren" möchte dann kräftig zubeißen 😄

02.02.2023 21:35 Uhr - Stoi
1x
SPOILER*SPOILER*SPOILER*SPOILER*

Die mangelnde Wehrhaftigkeit der Gäste war den größten Teil des Films tatsächlich einigermassen schlüssig.
Selbst nach dem Selbstmord und dem abgehackten Finger. Wobei ich nach den beiden Vorfällen wenigstens teilweise mehr Panik und Irritation erwartet hätte. Aber das Finale war absolut nicht nachvollziehbar. Auch ein großmäuliger, dekadenter Haufen ohne Kampferfahrung lässt sich nicht wehrlos grillen. Ich selber würde mich eher erschiessen, erstechen oder totschlagen lassen, als lebendig zu verbrennen. Das war dramaturgischer Bullshit. Das gilt auch für das Küchenpersonal. Willenlose und hörige Jünger, die ihrem Guru sogar in den Tod folgen würden, sind meist eher wehrlose Loser mit psychischen Defiziten. Die Küchencrew waren alles selbstverantwortliche, bestens ausgebildete Spitzenkräfte. Jeder von denen hätte ausserhalb der "Sekte" warscheinlich erfolgreich ein Feinschmecker-Restaurant eröffnen können. Auch wenn Slowik seien Gästen überdrüssig geworden ist, heisst das nicht automatisch, dass sich sein Crew das gemeinschaftlich genauso sieht und sich in einem Flammeninferno rösten lässt. Das ist und bleibt nicht nachvollziehbarer Bullshit.

SPOILER*SPOILER*SPOILER*SPOILER*

Die Leistung aller Akteuere war großartig, keine Frage. Da hat alles gestimmt. Ich kritisiere nicht die Inszenierung, das Setting, die Ausstattung oder die Schauspieler, ich kritisiere das letzte Drittel des Buchs. Und das hat mir - abgesehen von dem Cheesburger und Anya Taylor-Joy - die Stimmung massgeblich zerhauen.

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