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I Saw the Devil - Rache ist ein tiefer Abgrund

Originaltitel: Akmareul Boatda

Herstellungsland:Südkorea (2010)
Standard-Freigabe:juristisch geprüft
Genre:Drama, Krimi, Thriller
Alternativtitel:I Saw the Devil
Bewertung unserer Besucher:
Note: 8,91 (145 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

Kyung-chul (Choi Min-sik) ist ein gefährlicher Serienmörder, dem die Polizei schon lange auf den Fersen ist. Skrupellos und äußerst brutal vorgehend, vergreift er sich an jungen Frauen. An einem verschneiten Abend ermordet er Ju-yeon (Oh San-ha), die Tochter des Polizeichefs Jang (Jeon Gook-hwan), auf bestialische Weise. Ihr Verlobter – Geheimagent Soo-hyun (Lee Byung-hun) – schwört gnadenlose Rache. Er will Kyung-chul all die Schmerzen zufügen, die dieser seinen Opfern antut. Auch wenn er dazu selbst zum Monster werden muss. Er lässt sich für zwei Wochen beurlauben. Nicht, um das schreckliche Trauma zu verarbeiten, sondern um den psychopathischen Killer auf eigene Faust zu jagen. Ein erbarmungsloser Schlagabtausch beginnt, bei dem Soo-hyun seinen intelligenten Kontrahenten zu unterschätzen scheint... (Splendid)

eine kritik von founding father:

" Er ist einer von uns. Weißt du wieso ? Für ihn ist es ein geiles Gefühl zu jagen. Jagen und zappeln lassen. Er spielt den Jäger. Er will, dass sein Opfer leidet " 

 

 

Sie gelten als verpöntes Relikt aus alten Tagen… Racheakte. Indem man einen Missetäter nicht ungeschoren davonkommen lässt, soll das innere moralische Gleichgewicht wiederhergestellt werden. Rache ist dabei so diabolisch wie kreativ und kaum etwas anderes beflügelt die menschliche Fantasie so sehr wie der Drang, eine widerfahrene Ungerechtigkeit zu vergelten. Rachegefühle sind komplex. Wir empfinden sie als befriedigend oder befreiend, dann wieder als bedrückend und beschämend. Mal wollen wir anonym bleiben und dann wiederum wollen wir, dass das Opfer sehr genau weiß, wem es die Rache zu verdanken hat.

Regisseur Kim Jee - woon, der bereits die sehr populären Werke " Bittersweet Life " (2005) und " The Good, the Bad, the Weird " (2008) inszenierte sowie später noch für Arnold Schwarzeneggers quasi Wiedereinstieg nach seiner Zeit als Gouverneur mit " The Last Stand " (2013) verantwortlich zeichnet, bescherte uns im Jahre 2010 mit " I Saw the Devil " einen erstklassigen Rache - Horror - Thriller, der von der ersten bis zur letzten Minute fesselt, absolut großartig bebildert und wahnsinnig atmosphärisch kreiert worden ist, als auch mit zwei der besten und talentiertesten Hauptdarsteller des asiatischen Kinos aufwarten kann. Der deutsche Zusatz zum Film, nämlich " Rache ist ein tiefer Abgrund ", wird diesem Werk dabei mehr als gerecht und lässt unweigerlich Erinnerungen an Nietzsches berühmten Satz " Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein " hochkommen.

Inhaltlich geht es dabei um den Serienmörder Kyung - chul, zu dessen bevorzugter Beute junge Frauen gehören, denen er nachts in ländlichen Gegenden und an einsamen Bushaltestellen auflauert, sich durch vorgetäuschte Hilfsbereitschaft deren Vertrauen erschleicht, nur um dann mit hemmungsloser Gewalt zuzuschlagen. Als er sich jedoch an Joo - yeon, der Tochter des ehemaligen Polizeichefs, vergeht, die dazu noch von ihrem Verlobten Kim Soo - hyeon, seines Zeichens ebenfalls Polizist, schwanger ist, ahnt er nicht, dass er dadurch in Soo - hyeon einen inneren Dämon entfesseln wird, dessen Rache fürchterlich sein wird und der bereit ist, alle Grenzen hinter sich zu lassen.

Wer glaubt, hier einen gewöhnlichen Rache - Thriller zu sehen, der stupide nach Schema F abläuft, der ist ein Narr und soll eines besseren belehrt werden, denn einen derart packenden, harten und erbarmungslosen Film, der in aller Konsequenz seinen Weg unbeirrt bis zum bitteren Ende beschreitet, ist mir bis dato noch nicht untergekommen, allenfalls Alexandre Ajas " High Tension " (2003) wusste mir bisher noch die Art von Nervenkitzel zu bieten, die ich bis zur Sichtung von " I Saw the Devil " bei vielen Produktion gänzlich vermisste. Ein rohes Stück Fleisch bietet Kim Jee - woons Film dem geneigten Zuschauer, das nicht etwa fein säuberlich filetiert, denn mehr mit grobem Schnittwerkzeug geradezu zerhackt wird.

Choi Min - sik, bestens bekannt durch seine geniale Darbietung in " Oldboy " (2003) und " Lady Vengeance " (2005), mimt hier besagten Psychopathen Kyung - chul, der zunächst recht unauffällig wirkt, tagsüber Kinder in einem Schulbus nach Hause fährt, beim Eintreffen der Nacht jedoch seine bestialische Seite entfesselt und mit unbeschreiblicher Brutalität dabei vorgeht. Völlig empathielos weidet sich dieser Irre an der Angst seiner Opfer, demütig und missbraucht diese, bis er sie schlussendlich zerstückelt, gerne auch mit Hilfe einer Guillotine, die er in einem schäbigen Gewölbe aufgestellt hat, in welchem er sich in aller Abgeschiedenheit an seinen Opfern vergeht. Der Charakter dieses Mannes ist schwarz wie die Nacht, ein Herz der Finsternis wohnt seiner Brust inne und ein wahr gewordener Alptraum offenbart sich all denjenigen, die das Pech haben, seinen Weg zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt zu kreuzen.

Ganz anders hingegen der Polizist Kim Soo - hyeon, ein Mann des Gesetzes, des Rechts und der Ordnung. In seiner bisherigen Laufbahn dürfte dieser schon sicherlich so einiges gesehen und erlebt haben, doch seine schwangere Verlobte enthauptet vorzufinden, mit soetwas kann man gar nicht rechnen, wie denn auch, dermaßen surreal mutet solch eine Situation an, dass das Geschehene nicht greifbar, nicht fassbar wird. Lee Byung - hun, gesehen in " Once in a Summer " (2006) oder " G. I. Joe - Geheimauftrag Cobra " (2009), gibt der Menschlichkeit ein Gesicht, einem Antlitz, das im Moment der Erkenntnis um den grausamen Tod des meist geliebten Menschen verblasst, erlischt und zu Stein wird, so wie die Seele des Mannes, der glaubte, bereits alle Facetten der menschlichen Verdorbenheit gesehen zu haben.

Wie nahe doch Licht und Schatten beieinanderliegen, soll sich ab nun beispielhaft zeigen, indem die Grenzen zwischen Recht und Unrecht, Ethik und Moral für Soo - hyeon immer mehr verschwimmen und nur noch der Rachegedanke zählt. Es offenbart sich uns als Zuschauer ein alles verzehrender Strudel der Gewalt, der uns mit auf eine Reise nimmt, die von schonungsloser Brutalität geprägt ist, stets auf das einzige Ziel ausgerichtet, den Mörder von Joo - yeon zu fassen und ihn die gleichen Qualen durchleiden zu lassen wie all seine Opfer, besonders aber im Hinblick auf seine Verlobte und sein ungeborenes Kind.

Völlig enthemmt geht Soo - hyeon dabei mit äußerster Brutalität vor, allein schon bei der Überprüfung möglicher Verdächtiger, indem beispielsweise ein Sexualstraftäter beim onanieren von Soo - hyeon überrascht wird und die anschließende Befragung, in Kombination mit einer Rohrzange und dem sich daraus ergebenden morgendlichen Rührei, brauch an dieser Stelle wohl nicht weiter erläutert werden. Nachvollziehbar bleibt der Wandel Soo - hyeons aufgrund des erlittenen Verlusts für uns als Zuschauer durchaus, ob man solch ein Handeln aber nun gutheissen mag und ggf. selbst so handeln würde, allen moralischen Prinzipien zum Trotz, das muss ein jeder freilich für sich selbst entscheiden. Auseinandersetzen muss man sich mit derlei Fragen aber ohnehin, da Regisseur Jee - woon einem gar nicht erst die Möglichkeit lässt abzublenden und sich so vor der zentralen Frage nach der eigenen für angemessenen Gerechtigkeit und Strafe befundenen Lösung zu drücken.

Kameratechnisch werden durch Lee Mo - gae (A Tale of Two Sisters - 2004 und April Snow - 2005) hochauflösende Bilder geliefert, die jederzeit und in allen Momenten voll überzeugen können, mir persönlich besonders gut in den Augenblicken gefielen, als Kyung - chul mit seinem Schulbus nachts über die einsamen Landschaften streift, entlang der nur spärlich beleuchteten Straßen und im zart fallenden Schneegestöber im Laternenlicht unterhalb einer Bushaltestelle zum stehen kommt. Ein fast schon magischer Moment, ruhig und friedlich, so wunderschön, nur um sich im nächsten Moment in eine rasende Bestie zu verwandeln und unbarmherzig über sein Opfer herzufallen. Hier sei ganz besonders die 360 Grad Rundfahrt um ein Taxi hervorzuheben, in dessen Innenraum Kyung - chul zwei Insassen mit einem Messer auf brutalste und blutigste Art und Weise regelrecht abschlachtet. 

Unterlegt werden solch Einstellungen mit den Klängen des Komponisten und Bassisten Mowg (The Outlaws - 2017 oder Unstoppable - 2018), bürgerlich bekannt unter Lee Sung - hyun, dessen dumpfe Töne drohendes Unheil subtil ankündigen, um sich in Konfrontationen dann zu entladen und unter dem Einsatz von Trommeln und Paarbecken auch höhere Oktaven anzuschlagen, ohne jedoch die Ohren dabei unangenehm zu penetrieren. Emotionale sowie melancholische Abschnitte werden uns durch sanfte Streicher, Zupfer und hohe Klaviertöne dabei genauso ergreifend näher gebracht, wie Momente des Kontrollverlustes, die nicht zwingend immer gewalttätiger Natur sind, und Kyung - chul und Kim Soo - hyeon gleichermaßen betreffen.

Die Möglichkeit, Kyung - chul zu töten, als Soo - hyeon die Möglichkeit dazu hat, lässt dieser also bewusst verstreichen und führt das gefährliche Katz und Maus - Spiel unbeirrt fort, um ihn dieselben Qualen durchleben zu lassen wie seine Verlobte. Wird er am Ende Erlösung finden oder frisst die Gier nach Rache ihn letztendlich auf ?! Was bleibt, ist ein rigoroses Meisterwerk des asiatischen Kinos; stringent in der Handlung, konsequent brutal, und die eigenen Moral - und Wertvorstellungen auf eine harte Probe stellend. Für mich einer der besten Serienkiller - Filme überhaupt und eine glasklare Empfehlung.

10/10
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Kommentare

03.02.2023 06:45 Uhr - Jichi
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TOP, Founding Father !
Ja, ja und nochmals ja zu den 10 Punkten für dieses phänomenale Ausnahmewerk des koreanischen Kinos. Selbst unter vielen wirklich starken Vertretern aus diesem Genre aus Korea, der hier bleibt König.
Ich könnte wirklich ewig über " I sagen the Devil" schwärmen. Das Schauspiel der zwei Hauptdarsteller, die Kamerafahrt im Taxi, der gnadenlose Aufbau, das Ende. Mehr an Perfektion geht nicht.
Den Film im Kino auf der großen Leinwand zu sehen, das wäre mal was.

03.02.2023 08:26 Uhr - Phyliinx
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So eine gelungene Kritik...und dann STEHT DER AUF DEM INDEX. Na doll.. Jetzt muss ich den suchen.

03.02.2023 09:03 Uhr - Founding Father
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@Jichi

Hey mein Lieber... Das ich mit dieser Review deinen Geschmack treffen würde, war mir irgendwie bereits im Vorfeld klar 😉
Der Film ist aber auch absolute Spitzenklasse 👍🏻 und holt mich jedesmal erneut ab; für mich ebenfalls so ziemlich der stärkste Vertreter aus dem asiatischen Raum !
Den mal auf der großen Leinwand bestaunen zu dürfen, oh ja, das wäre wahrlich ein Hochgenuss 😚👌🏻

03.02.2023 09:04 Uhr - Founding Father
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@Phyliinx

Als Filmliebhaber weißt du doch, wie du an diesen begehrten Titel kommst 😉... Es lohnt sich definitiv !!!

03.02.2023 09:20 Uhr - Phyliinx
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03.02.2023 09:04 Uhr schrieb Founding Father
@Phyliinx

Als Filmliebhaber weißt du doch, wie du an diesen begehrten Titel kommst 😉... Es lohnt sich definitiv !!!


😉

Ich wünschte manche Filme wären heutzutage erschienen, wo terrifier 2, Project Wolf Hunting und the Sadness uncut ins Kino kommen

03.02.2023 09:55 Uhr - Founding Father
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@Phyliinx

Stimmt wohl, etwas mehr Gnade für uns Freunde der etwas härteren Gangart wäre wirklich wünschenswert und vor allem zeitgemäß 😊

03.02.2023 11:33 Uhr - Dissection78
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Blendend getroffen! Da kann man nichts mehr hinzufügen. Das war für mich persönlich einer der besten Filme der Jahre 2010/11, auch wenn ich ihn erst etwas später sah. Kim Jee-woons Werk brennt sich definitiv ein. Verstörend, düster, barbarisch, spannend, grandios. Da gehe ich mit, Founding Father! :)

03.02.2023 12:24 Uhr - Founding Father
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@Dissection78

Der Gründungsvater dankt ganz herzlich für dein Lob, Einschätzung und Sicht der Dinge 🤗 zu einem bebilderten, hochintensiven Meisterwerk !
Nicht weniger als ein auf Zelluloid gebannter Teufel, den Kim Jee - woon da auf die Menschheit losgelassen hat !

03.02.2023 14:22 Uhr - Jichi
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@Founding Father: Ganz genau, meine Art von Film ;-)
Wobei "I saw the Devil" wirklich auch für Leute, die nicht aus dem extremen Underground kommen, einen Blick wert ist. So einen intensiven Thriller sieht man schließlich selten, auch wenn man eine gewisse Toleranzgrenze für Gewaltdarstellungen braucht.

@Phyliinx: Als Tipp: Schau mal bei Filmundo, falls Interesse besteht ;-)

03.02.2023 15:42 Uhr - TheMovieStar
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Auch hier wieder eine klasse Vorstellung, Founding Father, die Du hier veröffentlicht hast. Meine must see Liste wird ja immer länger und länger. Ich weiß gar nicht wie ich das alles gucken soll :-)))

Vor allem dieser Absatz macht mich neugierig:

Wie nahe doch Licht und Schatten beieinanderliegen, soll sich ab nun beispielhaft zeigen, indem die Grenzen zwischen Recht und Unrecht, Ethik und Moral für Soo - hyeon immer mehr verschwimmen und nur noch der Rachegedanke zählt. Es offenbart sich uns als Zuschauer ein alles verzehrender Strudel der Gewalt, der uns mit auf eine Reise nimmt, die von schonungsloser Brutalität geprägt ist, stets auf das einzige Ziel ausgerichtet, den Mörder von Joo - yeon zu fassen und ihn die gleichen Qualen durchleiden zu lassen wie all seine Opfer, besonders aber im Hinblick auf seine Verlobte und sein ungeborenes Kind.

Hört sich ziemlich intensiv und vielversprechend an.

03.02.2023 16:19 Uhr - Founding Father
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@Jichi

Absolut... So einen packenden Thriller muss man einfach gesehen haben und da gehört Gewalt nunmal dazu, die alles andere als schonungslos präsentiert wird; mildernde Umstände lassen wir hier nicht gelten 😉

03.02.2023 16:21 Uhr - Founding Father
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@TheMovieStar

Den darfst bzw. solltest du dir auf deiner Must See - Liste ganz nach oben packen... Du kannst gar nicht enttäuscht werden 😉

05.02.2023 13:57 Uhr - EvilCat
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So klasse dieser Film auch ist, eines hat mich dabei immer gestört, nämlich dass der als übermächtig erscheinende Serienkiller von dem im Vergleich dazu eher schmächtig wirkenden Polizisten mit ein paar Tritten außer Gefecht gesetzt werden konnte. Der Polizist war dem Killer körperlich immer weit überlegen, obwohl es von der Optik her eigentlich genau umgekehrt hätte sein müssen.

Entweder war das wieder so ein Märchen-Wunschdenken der Drehbuchautoren, oder der Polizist war ein Mega-Kampfsportexperte, aber im Normalfall haut man so einen kräftigen Killer nicht so einfach weg, würde ich jetzt einfach mal behaupten. Außer vielleicht Chuck Norris, aber der spielt ja hier nicht mit. ;-)

05.02.2023 18:45 Uhr - Jichi
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@EvilCat: Kampfsportler hier, und ich kann dir sagen, wenn du bestimmte Techniken richtig anwendest und darin ausgebildet wurdest (der "Polizist" arbeitet ja sogar für den Geheimdienst, da lernt man so etwas), dann spielen körperliche Vorteile keine große Rolle. Und denk dran: Der Killer war seit dem ersten Mal schwer im Nachteil dank gebrochener Hand und beim ersten Aufeinandertreffen hatte der Agent den Überraschungseffekt auf seiner Seite. So unlogisch ist das alles nicht.

05.02.2023 23:25 Uhr - Insanity667
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DB-Helfer
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Spitzenklasse! Deine Reviews begeistern mich immer wieder auf's neue und Dein Feedback spricht auch Bände! 😎
Zum Film sei gesagt, in der Tat ein Meisterwerk über die Abgründe des Menschen, roh, düster, brutal auf mehreren Ebenen... Einfach wahnsinnig intensiv inszeniert und herausragend gespielt. Der damalige Hype war absolut gerechtfertigt, 10/10 auch von mir! 👍 😁

06.02.2023 06:52 Uhr - Founding Father
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@EvilCat und Jichi

Das sehe ich auch so wie Jichi, denn Soo - hyeon ist körperlich top - fit 💪🏻 und eben auch kampfsporterfahren, man denke nur an die Szene, wo er den Rollerfahrer mit Fäusten und Füßen bearbeitet.
Es ist ja nicht nur Kyung - chul, der rein äußerlich zunächst überlegen wirkt, sondern auch sein Freund der Kannibale, der ein kräftiger Bursche ist, doch Soo - hyeon hat einfach die bessere Technik, um sich zur wehr zu setzen 💥👊🏻💥


06.02.2023 06:54 Uhr - Founding Father
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@Insanity667

Vielen lieben Dank für solch ein tolles Feedback von dir 😘 worüber ich mich riesig freue ☺️

Ein wirklich ganz starker Vertreter des asiatischen Kinos wird uns hier präsentiert, der neue Maßstäbe setzt und an den so schnell kein Titel herankommen dürfte.

06.02.2023 11:05 Uhr - Stoi
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Gestern Abend gesichtet.
Founding Father, ein schön zu lesendes Review hast du da geschrieben aber Deine Bewertung teile ich nicht. Die Story ist interessant und dass der Rächer nicht sofort zuschlägt, sondern ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt, ist dramaturgisch sicherlich eine interessante Idee.
Ob die aber zu dem Moralkodex der eingeführten Figur Soo-hyun wirklich passt, sehe ich nicht so. Durch das Katz-und-Maus-Spiel gefährdet er immer wieder Dritte, was natürlich egoistisch und rücksichtslos ist und auch der fiese Schluss würde für mich auf einen ganz anderen Rächer-Charakter als Soo-hyun passen.
Ausserdem hat mir die "Ermittlungsarbeit" missfallen. Gleich nach der Tat gibt es ohne ersichtlichen Grund sofort vier Hauptverdächtige, von denen natürlich einer gleich passt. Klar, so hat der Film mehr Zeit für die Racheaktion aber storytechisch ist das unausgegoren. Ansonsten ist die Racheaktion toll und konsequent inszeniert und die Gewaltspitzen sinnvoll drapiert. Das Ganze wird zu einem extrem alptraumhaften Road Movie.
Was ich noch ganz furchtbar fand, war die Musik. Zum Teil grauenhaft theatralisch und zu gleich billig wirkender Orchesterscore aus dem Rechner. Das mag natürlich am Kulturkreis liegen, mir ist - für einen Geschmack - sehr unpassende Musik bei asiatischen Filmen schon öfter aufgefallen, aber hier fand ich das bei manchen Szenen unerträglich. Zum Glück waren es bei der langen Laufzeit nur recht wenige Szenen. Meine Gesamtwertung liegt eher bei 7/10.

06.02.2023 13:20 Uhr - Founding Father
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@Stoi

Ich freue mich auch über dein Feedback Stoi, selbst wenn wir hier nicht einer Meinung sind, was überhaupt kein Problem ist, da du einige Punkte halt anders gewichtest als ich.

Aufgrund des Verlusts seiner Verlobten wirft Soo - hyun alle moralischen Empfindungen über Bord und blendet dabei alles andere aus, wodurch der Tunnelblick entsteht, der einzig und allein auf die Rache ausgerichtet ist.
Da die üblichen Verdächtigen ohnehin in das Muster des triebgesteuerten Psychopathen passen, wundert es mich ehrlich gesagt keineswegs, dass Soo - hyeon hier mit ungewöhnlicher Härte vorgeht.

Die Musik gefiel mir sehr gut, auch wenn ich mit asiatischen Werken jetzt weniger vertraut bin, aber hier fand ich diese doch schon sehr passend.

Letzten Endes bleibt es aber dem persönlichen Geschmack geschuldet, daher kann ich deine Bewertung durchaus nachvollziehen 😉

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