Christmas Bloody Christmas
Herstellungsland: | USA (2022) |
Standard-Freigabe: | FSK keine Jugendfreigabe |
Genre: | Horror |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 4,93 (14 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Es ist Heiligabend. Eigentlich wollen Tori und Robbie nach ihrer Schicht im Plattenladen nur feiern, sich volllaufen lassen und das deprimierendste aller Feste hinter sich bringen. Als jedoch ein Weihnachtsmann-Roboter in einem nahe gelegenen Spielzeuggeschäft zur Axt greift und einen Amoklauf quer durch die beschauliche Kleinstadt startet, wird die Heilige Nacht zum Kampf ums nackte Überleben. (JPC)
Joe Begos, Regisseur hinter Bliss oder auch VFW - Veterans of Foreign Wars, soll angeblich durch den wesentlich eindringlicheren und besseren Silent Night, Deadly Night von 1984 auf die Idee für dieses Machwerk gekommen sein.
Einen Geniestreich, möchte ich diesen Film eben sowenig wie Bliss nennen, denn hier wie dort wird man als Zuschauer zu einer Geduldsprobe herausgefordert in der die halbwegs attraktive Tori, dargestellt von Riley Dandy und ihr naiv Sprüche klopfender Mitarbeiter Robbie, gespielt von Sam Delich, nach ihrer Schicht im eigenen Plattenladen am Heiligabend nur eins im Sinn haben.
Nun, jeder der beiden, hat etwas anderes im Sinn, denn Tori, die hier das maskuline polternde Mannsweib geben muss, welches jeden noch so standfesten Säufer laut eigener Aussage unter den Tisch trinken kann, will eigentlich nur saufen, während Rob nur sie will.
Diese selbst für einen Teenager peinlich zu nennende Avance und die noch sinnloseren Dialoge in den ersten dreißig Minuten bestehen aus primitivstem Balzverhalten und anwidernder, umgekehrt verstandener Emanzipation, denn wenn es noch etwas schlimmeres, als eine besoffene Frau gibt, dann ist es eine gespielt besoffene Frau, die größere Eier haben will als ein Typ.
Dandy, welche in dem auf Netflix zu sehenden Interceptor, noch eine halbwegs passable Figur abgibt, büßt hier jeden Funken eventuell vorhandenes schauspielerisches Talent ein.
Aber sagt man nicht, daß ein Schauspieler nur so gut spielen kann, wie dass Drehbuch oder die Einfühlsamkeit und das Verständnis des Regisseurs vorhanden ist?
Nun in diesem halbgaren Slasher, neben dem jeder Terminator-Abklatsch wie ein Meisterwerk wirkt, hat sich der Regisseur wenig Mühe, geschweige denn Herzblut gegeben und als er sich dies wahrscheinlich selbst eingestanden hat, lässt er Robbie endlich an Tori ran.
Was eine hoch erotische, und kaum zu erwartende Liebesszene hätte werden können, verpufft in einem passabel aber doch halbgar inszenierten Cunnilingus. Ja Freunde, nach minutenlanger Balz, reicht es den beiden, oder besser gesagt ihm, ihr einfach die Zunge...
Vielleicht wird unser Dicker Hund, welchem ich hiermit einen Knochen hinwerfen und lieb grüßen möchte, in seiner unnachahmlichen Art niederschreiben, was er darüber denkt, denn mir fehlen die Worte.
Nachdem man diese Enttäuschung halbwegs mit der ersten Tötung erträglicher wird und man indirekt darauf wartet, daß der elektrische Weihnachtsmann seine Taten angeht, bekommt man eine weitere perfekt für neuen Unmut gemachte Sequenz präsentiert, in welcher man die Logik zu verdauen hat, daß der Roboter, nicht weiß, daß sich Personen in dem Anwesen befinden und so tut als würde er weitergehen, nur um dann durchs Fenster zu brechen.
Dem nicht genug, folgt nach diesem armseligen Scare Jump, weitere Tötungen, welche dann noch in einem noch stumpfsinnigeren Dialog mit dem Besitzer eines Fahrzeugs enden, der wiederum die überraschender Weise äußerst schnell herbeieilenden Gesetzeshüter auf den Plan ruft, welche aber in ihrer Ausübung ebenso dilettantisch vorgehen, und als Schlachtvieh herhalten, wie der ganze Film gut gemacht sein will.
All dies gipfelt natürlich in jenem vorhersehbaren Showdown der Maschine und dem Mädchen, welche man bereits mehrfach besser und emotional intensiver gesehen hat, womit ich meinem Autoren-Freund Moviestar, welcher durch sein positiv zu lesendes Review dieses von vorn bis hinten mehr als trashigen Machwerks, mal wieder als Grund für diese Kritik von mir erkoren wurde, und den ich aufs herzlichste Grüßen will.
Er schreibt, das das Finale actionreich und voluminös ausgefallen sei, ihn teilweise tatsächlich an den Todeskampf zwischen Sarah Connor und dem T-800 aus Terminator, erinnert und dass der der voraussehbare Schlusspunkt den Zuschauer gebührend verabschiedet.
Nun, dem widerspreche ich hiermit, denn der Showdown, nimmt sich genauso lächerlich wie der gesamte Film aus, und folgt dem selben unlogischen Handlungsmuster und beginnt damit, daß die Maschine zu doof ist, Lebensformen unter einem Schreibtisch scannen zu können.
Es hat nicht mal die schlichte Fähigkeit Wärmesignaturen wahrnehmen zu können, obwohl man später grüne Laserstrahlen aus seinen Augen scheinen sieht. Zudem lässt der grün leuchtende Weihnachtsmann sich einem simplen Elektroschocker ausschalten, wo er anfangs doch noch einige Schüsse aushalten musste.
Diese ganze Farce, mündet dann in einer kurzen Fahrt mit dem Krankenwagen, welche für mich persönlich, nicht nur aufgrund des asozialen wirkenden Hilferufs ins Funkgerät der Hauptdarstellerin, sondern auch wegen ihrem Inhalt, insgesamt als wahrscheinlich ungewollt lustigste Szene im ganzen Film wirkt, bei dem jedes Surfbrett, (angefangen von dem bei Lethal Weapon) und jeder Schauspieler, die je im Film als durch Fliehkraft unfreiwilliges Geschoss gewirkt hatte, neidisch werden könnte.
Zum eigentlich nicht actionreichen und voluminös ausgefallen Finale im Plattenladen, möchte ich nur spitzfindig sagen, daß es wiedermal ein Beweis dafür ist, dass man von manchen Sachen besser hätte die Finger lassen sollen.
Vielleicht wie ich von diesem Film, aber immerhin wäre sonst nicht dieses Review entstanden, und wer weiß wofür das Gut ist.
Kommentare
05.02.2023 19:49 Uhr - TheMovieStar |
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05.02.2023 20:14 Uhr - Ghostfacelooker |
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05.02.2023 20:15 Uhr - TheMovieStar |
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06.02.2023 17:12 Uhr - Ghostfacelooker |
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06.02.2023 17:30 Uhr - TheMovieStar |
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07.02.2023 06:54 Uhr - pseudonym |
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07.02.2023 12:24 Uhr - Ghostfacelooker |
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