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The Price We Pay

Herstellungsland:USA (2022)
Standard-Freigabe:SPIO/JK geprüft: keine schwere Jugendgefährdung
Genre:Horror, Thriller
Bewertung unserer Besucher:
Note: 6,55 (11 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

Die brutalen Gangster Alex und Cody überfallen ein Pfandhaus, doch die Aktion eskaliert. Auf ihrer Flucht nehmen sie die junge Grace als Geisel. Nach einer Autopanne verschanzen sie sich in einem abgelegenen und weitläufigen Bauernhaus. Doch sehr bald müssen die kriminellen Brüder erkennen: Sie haben sich den falschen Zufluchtsort ausgesucht. Die Polizei ist bald ihr geringstes Problem… (Tiberius Film)

Diese Kritik enthält Informationen über den späteren Handlungsverlauf der Geschichte.
eine kritik von sonyericssohn:

"Nicht auffallen. Kennst du die Bedeutung der Worte Nicht auffallen ?"

'Seth Gecko'


Bei einem brutalen Überfall auf eine Pfandleihe nehmen die Gangster Cody, Alex und Shane die Kundin Grace als Geisel und flüchten mit ihrem Wagen. Doch mitten im Nirgendwo verreckt plötzlich die Karre und es geht zu Fuß weiter. Dann entdecken sie eine abgelegene Farm, auf der sie dank dem jungen Danny, der dort arbeitet, in einem Angestellten- Bungalow übernachten können. Doch der hitzige und leicht schießwütige Alex lässt es sich nicht nehmen, die Farm zu erkunden und Danny auf den Leib zu rücken. Plötzlich kehren die Besitzer des Anwesens zurück und sind über die Besucher nicht sehr erfreut. Aber sie haben eine ganz eigene Methode mit dieser Art Gäste umzugehen…

THE PRICE WE PAY 

Fans von Filmen der härteren Gangart dürften bei dem Namen Ryühei Kitamura aufhorchen. Werke wie der grandiose -Downrange-, -No One Lives-, der düstere -Midnight Meat Train- (fliegt bei mir eher unter dem Radar) oder der durchgeknallte -Versus- sorgen dafür, daß die Gemüter der Splattfans kaum zur Ruhe kommen. Nun setzt der Regisseur mit dem vorliegenden Streifen einen weiteren, blutrünstigen Cocktail dem nach rotem Lebenssaft dürstenden Filmvolke vor. Und schießt sich damit leider selbst ins Knie. Na zumindest mich konnte der nicht so ganz überzeugen…

Mit Stephen Dorff (Leatherface, Jackals, Krieg der Götter, Blade) in der Rolle des Cody hat man zumindest schon mal nix falsch gemacht. Er spielt zwar nach außen hin den rauhbeinigen Gangster, aber wie man weiß sind auch stille Wasser…äh…nass. Und er ist derjenige, der das Sagen hat ! 

Doch das möchte auch sein Kollege Alex (Emile Hirsch; Never Grow Old, The Autopsy of Jane Doe, Lone Survivor) für sich beanspruchen. Allerdings ist er im Gegensatz zu Cody stets kurz davor, seine Sicherungen durchbrennen zu lassen. Was oftmals zu nicht eingeplanten Entwicklungen führt… 

…und sich im aktuellen Coup äußerst negativ auswirkt. Nun muss es Grace (Gigi Zumbado; 9-1-1: Notruf L.A. , Criminal Minds) ausbaden, die leider zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Sie und ihr Wagen soll die Flucht der Ganster ermöglichen und auch die folgende Entwicklung war so nicht eingeplant…

"Du hast ja wirklich ein abgefahrenes Hobby…"

Da sitzt man an der Bar und bestellt einen Filmcocktail. Dieser besteht nun aus einem Spritzer -From Dusk Till Dawn-, einem Löffelchen -Mike Mendez Killers-, etwas Würze von -Turistas- und abgeschmeckt geshaked mit -TCM-. Nur dumm daß diese Mixtur nicht so gut mundet als die Zutaten klingen. 

Einleitend macht der Zuschauer Bekanntschaft mit Grace, die sich offenbar in einer dusseligen Situation befindet. Nämlich chronischer Flaute im Geldbeutel die dazu führt, daß sie Dinge ihres Alltags beim Pfandleiher zu Geld machen will. Doch die junge Dame scheint bei diesem zwielichtigen Herrn mit so einigem in der Kreide zu stehen. Mehr erfährt man allerdings nicht. Zeitgleich stürmen besagte Herrn (zusammen mit Mitläufer und Alex Bruder Shane; Tanner Zaganno) farbenfroh maskiert den Laden und richten unter den Kunden ein Blutbad an. Und man hat es auf den Inhalt des Tresors abgesehen… Auf Grund des Mangels an Fluchtfahrzeugen (is der Feigling der eigentliche vor dem Laden warten sollte abgehauen !) muss also wie erwähnt Grace herhalten. So weit, so gut, so wenig. In der recht kurzen Einleitung des Films hat man keine Zeit das Personal kennenzulernen. Innerhalb weniger Minuten sind zwar sämtliche wichtigen Akteure versammelt, aber mehr auch ned. Kurz darauf aber, man befindet sich in besagtem Fluchtauto mitten in der Wüste, daß Alex und Shane (seit dem Überfall mit nem hübschen Loch im Bein…dem Ladeninhaber sei Dank) Brüder sind, Alex ne kurze Zündschnur hat und gerne um sich ballert. Cody hingegen gibt den besonnenen Chef, hat alles im Griff und weiß immer was zu tun ist. Denkt er jedenfalls. Was es mit Grace auf sich hat bleibt aber vorerst im Dunkeln, denn bis auf ihre Herkunft wird nix ausgeplaudert. Na zumindest ist die junge Frau ziemlich mutig und nicht auf den Mund gefallen. A propos gefallen…Cody hat Probleme seinen Blick von ihr abzuwenden… Der wird doch nicht ? 

Trotz des rasanten Aufbaus zu Beginn war ich doch tatsächlich fast etwas gelangweilt. Die Inszenierung hatte für mich etwas amateurhaftes ! Kann mir nicht helfen, aber das ganze war echt öde. Was evtl. mitunter daran liegt, dass TIBERIUS ein weiteres Mal die deutsche Synchro völlig verhagelt hat ! Gleich hier der Tipp den Film wenn möglich im Original zu sehen. Also hangeln sich die ersten Minuten von einem Dialog zum anderen, bis man schließlich mit dem obligatorischen Motorschaden liegenbleibt. Na wenigstens wird langsam klar weshalb ausgerechnet DER Laden für nen Überfall ausgesucht wurde. Ein hohes Tier will wohl sein Geld zurück usw. Auch nix neues an der Filmfront, aber zumindest hat man einen kleinen Ansatz einer Hintergrundgeschichte. Lange Rede, weniger Sinn, mehr is da einfach nicht. Aber als man schließlich benannte Farm erblickt nimmt der Film endlich Fahrt auf ! Also…man hofft es. Der Zuschauer macht jetzt Bekanntschaft mit dem jungen Danny (Tyler Sanders) der in der Scheune werkelt. Dieser scheint wenig erfreut über den Besuch so spät in der Nacht. Ja, er versucht sogar die Herrschaften wieder loszuwerden. Onkel und Tante, welche gerade unterwegs sind, könnten nämlich darüber etwas ungehalten reagieren… Was diese Andeutungen sollen ? Man weiß es nicht. Allerdings scheinen Onkel und Tante des Nächtens einer sehr seltsamen Tätigkeit nachzugehen. Mittlerweile ist der Zuschauer (also Ich) über den Verlauf des Films ziemlich angesäuert. Es gibt so gut wie nix das ansatzweise spektakulär oder sonderlich brutal (Kitamura. Es ist schließlich ein Kitamura Werk !) wäre. Nur dusselige Dialoge, Machogehabe und eine Grace die sich in einer stets grimmigen Miene versucht. Doch angemerkt: Cody und besagte Grace scheinen eine militärische Vergangenheit zu haben ! Ouha ! Und als dann der mittlerweile relativ bockige Alex die Farm erkundet kommt endlich, nach knapp 1 Stunde Bewegung in den vor sich hindümpelnden Streifen. Ein gewisser Vernon Wells (Debt Collector 2, Death House, Fortress - Die Festung, Phantom Commando) hat seinen Auftritt als "Doktor", dessen Fachgebiet sich tief in die inneren Werte eines Menschen erstreckt (!) und Erika Ervin (AHS, Agents of S.H.I.E.L.D.), eine Frau die man auch in einer Basketball- Mannschaft vermuten könnte, als Tante Jodi mit dem Hang zum Sadismus. 

Endlich kommt nun der Bluthund auf seine Kosten ! Denn so nobel des Doktors streben auch sein mag, umso drastischer ist die optische Umsetzung ! Brustkörbe werden zwar fachmännisch geöffnet, aber die Betäubung ist eher örtlich, Augen entfernt man ebenso flink wie Herzen und andere Innereien und wenn ein Patient partout nicht mitspielen will, schneidet jemand kurzerhand seine Kehle durch oder zerschmettert den Schädel. Ja, es geht wirklich ans Eingemachte ! Und als ob das noch nicht genug wäre, setzt das eklig, schleimige Finale dem ganzen die Krone auf ! Die Effekte können sich wirklich sehen lassen und dürften Fans des handgemachten den Tag versüßen. Möchte man einzig und allein die Effekte herauspicken um den Film anhand dieser zu bewerten fliegt dieser durch die Schallmauer ! Doch da wäre noch der andere Teil der dagegen wie ein Fremdkörper wirkt. Die Darsteller mühen sich zwar redlich, aber alles wirkt wie eine billige Kopie eines FDTD. Gemischt mit oben genannten Anleihen diverser Horrorfilme und Thriller. 

"Das ist der Preis für das was wir tun."

Nach gut 80 Minuten ist die Geschichte schließlich beendet und man stellt sich die Frage, ob es das Geld wert war. Denn nach dem Abspann ist der Film seltsamerweise irgendwie schon wieder vergessen. Eigentlich der Todesstoß für einen Film… Vielleicht liegts daran daß man zu keiner Zeit eine Art Bindung zu jemanden der Akteure herstellen konnte (außer zu Danny vielleicht der im Grunde ne arme Sau is) ? Oder die Tatsache daß die Story ganz einfach…extrem lahm is ? Gepaart mit der miesen Synchro werden die grauen Haare des Konsumenten auch gefühlt immer mehr. Ausschließlich die gelungenen Effekte reißens raus und bewahren den Streifen vor dem Sturz ins Klo. Sorry, anders kann ich es ned ausdrücken. Natürlich ist das alles nur meine bescheidene Meinung, evtl. auch weil ich mir etwas anderes erwartet hatte. Bei DEN Voraussetzungen… Insgesamt komme ich auf 5,5 Points, wobei 2 Punkte für die FX bereits inbegriffen sind. Und Tiberius…irgendwann solltet ihr euch mal Gedanken über eure Synchronsprecher machen !

 

ses

6/10
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Kommentare

13.02.2023 16:44 Uhr - Founding Father
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Also gut 60min. Anlaufzeit, bei einer Gesamtspiellänge von 80min. ?!
Nee, da bin ich definitiv raus und hätte mich wirklich sehr geärgert, wenn ich hier Zeit investiert hätte.

Tolle Effekte reißen da leider auch nicht mehr viel raus, wenn die Handlung sich bis dahin zieht wie Kaugummi, und auch das schielende Auge zu bekannten Giganten dieses Genres, bei denen offensichtlich einiges abgekupfert worden ist, lassen mich dann doch äußerst skeptisch dreinblicken 🤨

Schade, denn ich habe mir im Vorfeld einen recht soliden Horrorfilm versprochen, zwar keinen Überflieger, aber zumindest geradlinige Unterhaltung.

Dank deiner toll verfassten Review, spare ich mir dieses Werk wohl lieber 😉

13.02.2023 18:42 Uhr - sonyericssohn
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Danke Father.
Ich sag da immer "Man bilde sich selbst ein Urteil.". War nur ziemlich enttäuscht weil ich mit ner ganz anderen Gedanken, auf Grund der genannten Werke von Kitamura, an den Film rangegangen bin als dann schlussendlich geboten wurde. Und wie man sieht fühlen sich 4 Personen ziemlich wohl mit dem Streifen ;-)

13.02.2023 19:05 Uhr - Founding Father
1x
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Kitamuras Werke schätze ich ebenfalls und auch der Trailer zu diesem Titel hier sah recht vielversprechend aus, doch die extrem lange Anlaufzeit und die miese Synchro schrecken mich ab 😒
Aber du hast natürlich recht, sich ein eigenes Urteil zu bilden, kann nicht verkehrt sein 😉

13.02.2023 20:19 Uhr - cecil b
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Verdammt gute Review, Sony, mit vielen Bezügen für Interessenten. Und unverkennbar von dir geschrieben. :)

By the Way: Midnight Meat Train: Ich gehöre zu denen, die Barkers Geschichte bevorzugen!

13.02.2023 20:34 Uhr - sonyericssohn
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Merci Cecil.
Von Barker kenn ich immer noch nur den Höllenrasierer als Roman. Außer King und Koontz hab ich eigentlich keine anderen Horrorautoren kennengelernt...bis auf den Barker eben. Mittlerweile lese ich so gut wie gar keine Romane mehr sondern nur noch Kochbücher 🤪😅

13.02.2023 21:39 Uhr - cecil b
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Wenn man selber schreibt, außerdem lesen wir hier doch so einiges.

14.02.2023 00:14 Uhr - Pantera
1x
Die Synchronisation ist selbst für Tiberius unter aller Kanone.

14.02.2023 10:15 Uhr - sonyericssohn
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14.02.2023 00:14 Uhr schrieb Pantera
Die Synchronisation ist selbst für Tiberius unter aller Kanone.


Das stimmt wohl.

15.02.2023 14:18 Uhr - Insanity667
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Ich weiß nicht warum aber bei mir setzt immer ein natürlicher Abwehrmechanismus ein, wenn ich "Tiberius" lese... Gleichzeitig klingeln bei mir aber auch alle goregelüstigen Alarmglocken, wenn ich Kitamura lese... Tja, was mach ich denn jetzt, Sony? Da haste wieder was angerichtet, eieieiei... :)

15.02.2023 18:46 Uhr - sonyericssohn
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Sorry, dafür fühl ich mich aber auch ganz doll schlecht... :-D

15.02.2023 21:37 Uhr - Insanity667
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15.02.2023 18:46 Uhr schrieb sonyericssohn
Sorry, dafür fühl ich mich aber auch ganz doll schlecht... :-D


Das will ich auch schwer hoffen! ;)

16.02.2023 10:42 Uhr - Lukas
Die Lösung ist ganz einfach, insanity: Nicht zu viel erwarten und im O-Ton schauen. :) Das Ende ist im besten Sinne herrlich dämlich over-the-top, der Rest leider bestenfalls medioker, insgesamt würde ich auch nur 6,5/10 vergeben.

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