Sniper 3
Herstellungsland: | USA (2004) |
Standard-Freigabe: | FSK keine Jugendfreigabe |
Genre: | Action, Drama, Krieg |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 5,33 (6 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Der begnadete Scharfschütze Tom Beckett bekommt einen besonderen Auftrag: er soll Paul Finnegan, seinen totgegblaubten besten Freund, ausschalten. Er hat sich im Dschungel Vietnams verschanzt und ist gefährlicher denn je. Nur Beckett kann ihn noch aufhalten, doch wird er seinen besten Freund töten wollen? ()
SNIPER 3
Sniper 2 (2002), die verspätete und überraschende Fortsetzung eines Scharfschützen-Actionthrillers mit Tom Berenger, der nicht gerade zu den Großverdienern des Filmjahres 1993 gehörte, schien ihr Publikum gefunden zu haben, denn bereits zwei Jahre später kam Sniper 3 auf den Heimkinomarkt. Wie in den beiden Vorgängern griff auch hier Tom Berenger als Master Gunnery Sergeant Tom Beckett zum Scharfschützengewehr, diesmal unterstützt von Byron Mann, der in Filmen wie Crying Freeman (1995) The Corruptor (1999) und Belly Of The Beast (2003, mit Steven Seagal, bitte keine Anspielungen auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Titel und Hauptdarsteller… ;-) ) bereits reichlich Actionfilmerfahrung gesammelt hatte. Weitere Sniper 3-Darsteller sind Denis Arndt (Basic Instinct, 1992), John Doman (Mystic River, 2003), Troy Winbush (Der Prinzipal, 1987) und Jeanette Arnette (Head Of Class, 1986-1991). Auf dem Regiestuhl nahm diesmal P.J. Pesce (The Desperate Trail, 1994) Platz. Gedreht wurde sechs Wochen lang in Thailand.
Die Zeit ist nicht spurlos an Scharfschützenkönig Tom Beckett (Tom Berenger) vorbeigegangen. Die Ausbildung findet nun per Videosimulation statt und auch altersbedingte, gesundheitliche Probleme machen dem sturen Elitesoldaten mehr und mehr zu schaffen. Trotzdem hält ihn sein Befehlshaber Captain Laraby (Troy Winbush) für den geeigneten Kandidaten, um einen abtrünnigen CIA-Agenten in Vietnam zu liquidieren, dem irgendwann die Sicherungen durchgebrannt sind und der sich daraufhin einen Namen als Drogen – und Waffenhändler gemacht hat. Das Problem: Der totgeglaubte Abweichler ist ein Freund von Beckett, der ihm einst in Vietnam das Leben rettete…
Das Sniper-Franchise beweist einmal mehr Abwechslungsreichtum, da man mit Vietnam, das von Thailand gedoubelt wird, wieder einen neuen Schauplatz präsentiert und die Handlung wird diesmal persönlich und reicht bis tief in Becketts Vergangenheit. Dabei hat das Drehbuchautorenduo Ron Mita und Jim McClain darauf geachtet, dem Zuschauer einen Plot zu präsentieren, der erst nach und nach alle Geheimnisse enthüllt, so dass man die ganze Spieldauer von knapp anderthalb Stunden über am Ball bleibt. Somit muss sich auch Sniper 3 nicht den Vorwurf gefallen lassen, seine Vorgänger billig zu kopieren. Aber macht das Sniper 3 auch zu einem guten Film?
Was die Handlung angeht, kann man „Ja, aber auch nein“ sagen. Die Sniper 3-Story ist solide und dass wichtige Details nach und nach serviert werden, ist ein cleverer Schachzug. Allerdings beschleicht einen spätestens nach dem Abspann das Gefühl, dass man das emotionale Potenzial, das eine solche Geschichte wie die von Sniper 3 bietet, nicht vollends ausgeschöpft hat. Hier hätte man noch etwas mehr in die Tiefe gehen sollen.
Der erneute Ortswechsel ist dagegen ein Pluspunkt, zumal Regisseur P.J. Pesce die ihm zur Verfügung stehenden Schauplätze – zumindest im Rahmen einer Direct-to-Video-Produktion – adäquat in Szene setzte, so dass sich Sniper 3 auch optisch von den ersten beiden Teilen unterscheidet. So werden die nächtlichen Straßen und Märkte von Hoh Chi Minh City optisch ebenso ansprechend von Kameramann Michael Bonvillain ins Bild gesetzt wie der Dschungel oder das unterirdische Höhlensystem, in dem der Showdown stattfindet.
Dafür wurde – im Vergleich zu seinem Vorgänger – der Actionanteil ein wenig heruntergeschraubt. Zwar ist auch das Original kein Film, der ausschließlich auf Dauerfeuer setzt, aber wer eine Steigerung zu Teil 2 erwartet hat, wird möglicherweise enttäuscht sein, zumal der Showdown ruhig etwas explosiver hätte ausfallen können. Dafür sind die Actionsequenzen, wie z.B. die Schießerei im Nachtclub, solide inszeniert und auch etwas blutiger ausgefallen, weshalb Teil 3 diesmal das rote 18er-Siegel trägt.
Tom Berenger gibt erneut eine ordentliche darstellerische Leistung in seiner Paraderolle. Wie bereits zuvor hat man auch hier Berengers Alter mit einfließen lassen, was sich in seinem allmählichem körperlichen Verfall widerspiegelt und in Alpträumen, die den Elite-Sniper heimsuchen, so dass ihm durch diese posttraumatische Belastungsstörung auch eine gewisse Schwäche zugesteht. Mental ist Berenger alias Beckett aber immer noch der alte Sturkopf, der kein Verständnis dafür hat, das Einsatzübungen per Videosimulator stattfinden. Aber am Gewehr macht ihm nach wie vor keiner was vor.
Da es aber auch Situationen gibt, in denen einem ein Scharfschützengewehr auch nichts nützt, hat man der Hauptfigur mit Byron Mann einen Actionfilmdarsteller zur Seite gestellt, der glaubhaft in den Nahkampf gehen kann. Er und Berenger geben ein solide agierendes Team ab. Auf der Gegenseite wartet Sniper 3 mit einem zweckmäßig agierenden John Doman als Schurke und Becketts Ex-Kumpel auf. Er ist der einzige Darsteller neben Berenger und Mann, der aus der Sniper 3-Besetzung heraussticht; den Rest hat man nach dem Ende des Abspanns fast schon wieder vergessen, auch wenn es in der Besetzungsliste keine Totalausfälle gibt.
Sniper 3 kommt nicht an seine Vorgänger heran, bietet aber dennoch ganz passable Unterhaltung für Actionfans, die sich auch gern mal auf dem Direct-to-Video-Sektor umschauen...und auf dem gibt es eine Menge schlechtere Filme als diesen hier.
Mit Sniper 3 schien eine Trilogie um Tom Beckett zu Ende gegangen zu sein und es schien so, dass es das war mit dem Sniper. Doch 2011 folgte mit Sniper: Reloaded ein weiterer Sniper-Film, allerdings ohne Tom Berenger. Doch das ist eine andere Geschichte …
Kommentare
06.05.2023 10:06 Uhr - TheMovieStar |
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06.05.2023 10:19 Uhr - beebop251 |
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07.05.2023 19:23 Uhr - Punisher77 |
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Vielen Dank,ihr beiden.
@beebop251 Soweit bin ich leider noch nicht. Bin gespannt,wie mir der Teil gefällt. |
08.05.2023 21:05 Uhr - cecil b |
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Die Filme sind so gar nicht meins. Um so besser, dass du die wie gewohnt großartig besprochen hast! :)
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11.05.2023 19:42 Uhr - Punisher77 |
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Vielen Dank, Cecil.
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