Kinder des Zorns 5 - Feld des Terrors
Originaltitel: Children of the Corn 5 - Field of Screams
Herstellungsland: | USA (1998) |
Standard-Freigabe: | FSK 18 |
Genre: | Horror |
Alternativtitel: | Children of the Corn 5 Children of the Corn V: Fields of Terror Kinder des Zorns V Stephen King's Kinder des Zorns 5 - Feld des Terrors |
Bewertung unserer Besucher: |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Note: 5,49 (24 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
In einer verlassenen Kleinstadt nimmt das Grauen seinen Lauf... Auf einem harmlosen Landausflug geraten sechs College-Schüler vom Weg ab und verirren sich in das seltsam verschlafene Nest Divinity Falls. Als sie versuchen aus der trügerisch ruhigen Gegend wegzukommen, machen sie eine grauenhafte Entdeckung: Die Kinder des Städtchens sind von einer dämonischen Macht besessen, die einen mörderischen Kult mit ihnen treibt... (Highlight DVD Cover)
Es ist März. Der Frühling steht vor der Tür, noch friert er dort, und in einem amerikanischen Kaff tummeln sich ein weiteres Mal gemeingefährliche Kinder davor. Denn, wie BLADE41 am 15.02.2023 zur Geisterstunde berichtete, Stephen King's CHILDREN OF THE CORN wurde schon wieder verfilmt. Und, nach langer Zeit gelingt es den kleinen Bösen abermals im Kino aufzutreten. Die Nachricht verursachte gemischte Gefühle. Nicht ohne Grund. An Kings Kurzgeschichte aus dem Jahre 1977 versuchten sich schon viele, und das nicht gerade überzeugend. In Deutschland mussten Interessierte vorerst zur empfehlenswerten Kurzgeschichtensammlung NACHTSCHICHT greifen, um Kings mörderischen Kinder zu studieren.
1983 erschien die erste filmische Interpretation, in Form eines Kurzfilms mit dem Titel DISCIPLES OF THE CROW. Ein Fazit von Stephen Kings Dollar Baby -Projekt. Der wohl meist verfilmte Autor aller Zeiten gab Filmstudenten die Chance, ein paar seiner Kurzgeschichten zu verfilmen. Er verkaufte ihnen die Rechte dafür, und das für einen signitiven Dollar. NACHTSCHICHT bot sich an, daraus beispielsweise THE BOOGEYMAN und THE WOMAN IN THE ROOM, die ich beide bereits besprochen habe. Der Zweitgenannte war das Debüt des King -Verstehers Frank Darabont, der Die Verurteilten (Review vorhanden), Der Nebel und The Green Mile verfilmt hat ! Ein Jahr nach dem Dollar Baby -Erzeugnis mit den zornigen Blagen kamen die Sorgenkinder ins Kino, durch die -wohlwollend gesehen- mittelmäßige Spielfilmvariante KINDER DES ZORNS, 8 schlechte Direct-to-Video -Fortsetzungen sollten folgen. Da mir der Grundgedanke gefällt, war ich zum einen von diesen Filmen enttäuscht, zum anderen unterhielten mich der unfreiwillige Humor und Splatter -Szenen teilweise gut. 2009 gab es noch eine TV-Verfilmung (Review vorhanden). Manche, wie ich, sprachen von der bis dato besten Verfilmung des Sujets, andere, was ich durchaus verstehen kann, einen qualitativen Flop. Einige Kritiker sahen in Kings Geschichte eine unbewusste Verarbeitung des Vietnam-Traumas, und diese Idee wurde in der letztgenannten Variante aufgegriffen. Nun, es kommt immer auf die Perspektive an, wobei ich ohnehin keinen dieser blutigen Kinderfilme wirklich gut nennen würde. KINDER DES ZORNS 5 ist auch Schund, der aber immerhin kleine positive Aspekte umgesetzt hat.
Ich liebe Stephen King's kleinen Mitternachtssnack. Ein Pärchen fährt durch eine Gegend, deren Landschaftsbild weit und breit von Maisfeldern überwachsen ist, im Radio predigen Moderatoren, die Welt sei von Sündern befallen, bis plötzlich die Leiche eines Kindes den Weg versperrt. Im nächsten Kaff, Gatlin, möchte das Paar nötige Maßnahmen in die Wege leiten, aber, es ist erst kein Mensch in Sicht. Und, als sich das ändert, wendet sich das Blatt nicht zum Guten. Vor Ort hat eine Sekte bestehend aus Kindern und Jugendlichen die Macht übernommen. Die konnotieren Erwachsene aufgrund ihres Glaubens nur mit Schlechtigkeit, weshalb diese bei jeder Gelegenheit gewaltsam dahinscheiden. In den Maisfeldern haust "Der, der hinter den Reihen geht.", der Ansporn dafür, ein Geistwesen, das die Kinder für sich gewinnen konnte. Eigentlich ist die simple Geschichte gut für Parabeln geeignet, bezüglich Sekten, Religionen, Gehirnwäsche, Xenophobie und Diktaturen.
DER FÜNFTE VERSUCH
Langsam und erfolgversprechend sucht die subjektive Kameraführung (David Lewis: Night of the Demons) im Mais nach dem Bösen, das war schon immer richtig so. Blutrote Blüten in Zeitlupe sind ein schöner Kontrast zum satten Grün, der Synthesizer-Chor (Paul Rabjohns: Star Trek Bayond ) bemüht sich zuversichtlich um Theatralik, hier ist böses im Busch. Das ist sicher wie das Amen in der Kirche. Seitdem Mais angebaut wird, werden Kinder wissen, wie spannend es ist, sich in ein Feld dieser riesigen Pflanzen zu begeben, wo die Außenwelt verborgen bleibt. Ein Wettrennen lehrte so manchen Dreikäsehoch, dass dort Blätter schneiden können. Die nächste Annexion beginnt, monströse Geräusche werden laut, Strahlen des Grauens säen die grauenvolle Saat. Der überirdische Übeltäter hat etwas von seiner Macht an einen Buben namens Ezeekial weitergegeben, damit der die Sekte anleitet. Perspektiven in Schräglage untermauern die Konfusion des Landlebens, Farmer mit Schrotflinten können daran nichts ändern, und mordgierige Zöglinge sowie ein immaterieller Führer sehen davon ab, Gnade walten zu lassen. Die Qual der Wahl bedeutet hier, ob man lieber eine Axt, eine Sense oder eine Sichel anwenden möchte, um seine Überzeugung auszuleben. Nur der höllische Schützling hat diese Utensilien nicht nötig, sein erstes Opfer erleidet eine Verbrennung 10 Grades, böse Blicke können töten, man muss nur richtig wollen. Die fünfte Machtübernahme des satanischen Emporkömmlings geht etwas interessanter vonstatten als die seiner Altvorderen.
Nachdem Ethan Wiley die Drehbücher zu HOUSE und HOUSE 2 (Reviews vorhanden) verfasst hatte, tippte er für den fünften Teil der an Kings Geschichte angelehnte Reihe, und verfilmte sein Skript dann. Ansätze von guten Ideen sind vorhanden, aber, knapp daneben ist auch vorbei.
Diesmal wird ein Erwachsener nicht nur von den vielversprechenden Kindern akzeptiert, der Gleichgesinnte nimmt sie auf, kümmert sich um diejenigen, die es schwer haben. Adoptivkinder, welche, denen es kaum gelingt, in der Gesellschaft einen Platz zu erarbeiten, kriegen durch ihn eine neue Perspektive. Eine Subkultur, die mit Argusaugen von den ahnungslosen Nachbarn toleriert wird. Der damit einhergehende Vergleich mit religiösen Ideen hat mir gut gefallen. "Ich denke, da steckt jede Menge Wahrheit drin, und das macht es gefährlich." Der beste Satz aus diesem Film.
Luke, der Anführer der neuen Sekte, wird von David Carradine gespielt, der pubertierende Ezeekial (Adam Wylie), ist zuständig für die Anleitung auf dem Schlachtfeld, bzw. den Maisfeldern. Nun, mit Carradine († 2009) war es ein bisschen so wie mit Lance Henrikson, der aber noch lebt. Selbst in schlechten Filmen und Serien konnte die Präsenz nicht untergehen. Durch Quentin Tarantinos KILL BILL hatte er sich ein Denkmal gesetzt. Adam Wylie wird so etwas nie gelingen, aber er hat nicht umsonst ein paar Preise eingeheimst, unter anderem für die TV-Serie PICKET FENCES. Die Figuren, die die beiden in KINDER DES ZORN 5 darstellen, schränkten den Spielraum der Akteure enorm ein, dennoch, sie bekamen jeweils eine Szene, in der sie ganz kurz gut spielen konnten.
Das Böse kann sich durch Lukes Konzept zunächst wunderbar ausbreiten, und, die Teens, die anfänglich auf der Durchreise sind, zeigen auch Interesse. Allison (Stacy Galina: Disney-Land), Greg (Alexis Arquette, damals noch Robert, † 2016: Pulp Fiction), Kir (Eva Mendes: Irgendwann in Mexico) und Tyrus (Greg Vaughan: Zeit der Sehnsucht) geraten schrittweise in Gefahr. Einige von ihnen haben belastende Probleme, und spitzen daher ihre Ohren, wenn Sektenanhänger freundlich viel Gutes über ihren Glauben erzählen. Wie angestrengt konstruiert das Ganze jedoch ist. Zufälligerweise ist der Bruder von Allison (Davino Buzzotta: Eine wie keine) der Familie abtrünnig geworden, na, wo der wohl aufzufinden ist? Ein bisschen Drama, ein paar Tränen. Dazu geeignet ist noch ein Schicksalsschlag, den alle zusammen bewältigen müssen, und der sich gut in die Misere einfügt. Kir versucht das mit kompensatorischen Sex, Mendes schämte sich für ihr Spiel, und gelobte Besserung. Mit Erfolg. Allison nimmt das Ruder in die Hand, Galina spielte nicht schlecht. Der alberne Greg wehrt sich gegen das Erwachsenwerden, Arquette hielt sich an die überwiegend blasse Regieanweisung, mehr war nicht drin. Tyrus ist ein langweiliger Schönling, Vaughan auch. Erwähnenswert ist sonst kaum einer. Hat Wiley geglaubt, ein Kane Hodder alias Jason Voorhees als Barkeeper oder Fred Williamson (From Dusk Till Dawn) als törichter, unglaubwürdiger Cop, würden die Verkaufszahlen verbessern? Her mit dem Grauen.
Wiley verließ sich meistens auf den Standard, und das war keine schlechte Entscheidung. Manchmal reicht ein Bild aus, um problembehaftete Beziehungen darzustellen, das verhindert die typische, langatmige Narration der mangelhaften Kreativität. Die stumpfsinnigen Slasher -haften Teens samt schlechtem Metallica -Verschnitt aus den Auto-Lautsprechern sollen vermutlich geistig ebenbürtige ansprechen, oder den Wunsch des Publikums, danach, dass Blut fließt, steigern. Mein Wunsch wurde diesbezüglich ab und zu erfüllt, und zwischendurch nicht. Ein Schrei, ein schlechter Schnitt von Peter Devaney Flanagan (Scream), und einer durchs Gesicht, den man nur als Resultat sieht. Da ein Antlitz rot vor Scham werden kann, schlussfolgere ich, dass an dieser Stelle Adern ihren Platz haben. In KINDER DES ZORNS 5 umgeht ein Opfer diese Tatsache, da kein Blut aus der Wunde im Gesichtsbereich von diesem fließt. Nun ja, war auch ganz blass um die Nase. Mies vorgegaukelt. So wie die blauen Blitze. Huch, auf einmal gehen die Perspektiven in alle erdenklichen Richtungen, damit die Simplizität in ein besseres Gewand kommt. Finde ich toll. Der Versuch, Humor einzubauen, misslingt. Ein künftiger Toter starrt blutverschmiert auf den Ausgangspunkt seines Abdankens, und kommentiert, dass das nicht gut aussehe. Stimmt. Allison sitzt schaukelnd auf einem Schaukelstuhl, und blättert im Notizbuch des Bösen, die Kamera bewegt sich wie sie, toll ! Ihr daraus resultierender Aha-Effekt ist dann so bescheuert, dass es schon wieder lustig ist. "Der, der im Hintergrund steht", wirds richten. Er, oder es, ist einflussreich. Deswegen liegen viele Körperteile in den Maisfeldern. Ein Puzzle. "Passt zu dem anderen (Körperteil), denke ich." Die naturalistischen Farben und Lichter sind wirksamer als die schlechten Lichteffekte, das macht lächerliche Handgemenge nicht besser, aber etwas Folterei. Das Budget reichte dafür aus, dass welche aufgespießt werden, und ein extrem wichtiger Teil des Körpers auseinanderklafft. Dem vorhersehbaren, aber durchaus bluttriefenden Finale folgt ein Ende, das hinreißend altbacken ist. Ich fand es witzig.
Sie werden partout nicht erwachsen, diese Rotzlöffel. KINDER DES ZORNS 5 ist ziemlich blöd, billig und spaßig.
4 Punkte maximal, für jeden, dem so ein Schmu keinen Spaß macht.
Kommentare
10.03.2023 07:38 Uhr - Kassiopeia |
|
10.03.2023 19:57 Uhr - cecil b |
|
10.03.2023 20:58 Uhr - Kassiopeia |
|
10.03.2023 21:25 Uhr - Insanity667 |
|
10.03.2023 22:30 Uhr - TheMovieStar |
|
12.03.2023 14:32 Uhr - cecil b |
|
13.03.2023 08:42 Uhr - TheMovieStar |
|
Um Kommentare auf Schnittberichte.com veröffentlichen zu können, müssen Sie sich bei uns registrieren.

