The Exorcism of God
Herstellungsland: | Mexiko, USA (2021) |
Standard-Freigabe: | FSK keine Jugendfreigabe |
Genre: | Horror, Drama |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 6,00 (4 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Ein amerikanischer Priester, der in Mexiko arbeitet, führt einen Exorzismus durch. Als er selbst Opfer dieser Besessenheit wird, hat dies schlimme Folgen, die auch Jahrzehnte später noch ihre Schatten werfen werden... ()
Der Grund, warum man sich Filme mit, respektive über Exorzismus ansieht, dürfte spätestens seit Der Exorzist, klar sein. Ja richtig, man will die Alte wenn sie nicht gerade wie ein Pferd auf den Marmorboden strullert, kotzen sehen.
Die meist weiblich besessene Hauptrolle, wurde durch Linda Blair, zum synonym für teuflische Begierden des Höllenfürsten, oder seinen stellvertretenden Dämonen.Will Beinbrink, gibt unter der Regie von Alejandro Hidalgo, hierbei einen in der Ausbildung im Exorzismus befindlichen Priester mit gar allzu menschlichen Schwächen, die ihm bereits zu Beginn, zum Verhängnis werden.
Pater Peter Williams, so Will Beinbrink´s Figur, ist dabei eine Mischung aus des naiven Luke, aus Von allen Geistern besessen und Jason Miller´s Paterfigur des Exorzist, dessen „Lehrmeister“ vom späteren Kingschen Teufel, Max von Sydow gegeben wurde, dessen Pendant in diesem Film wiederum kein geringerer als Joseph Marcell,der ehemalige Butler Jeffrey des Fresh Prince of Bel Air.
Obwohl alle Figuren mit wenig erzählerischen Können, fast schon dem Zuschauer ähnlich des schleimig grünen Vomitats serviert werden schafft Hidalgo durch die Handlung, die genug Originalität besitzt, um sich als kleine Perle dieses Genres zu etablieren, den Charakteren Tiefe zu verleihen, ohne jedoch den eigentlichen Fokus durch unwesentliche Sequenzen zu verwässern.
Hervorzuheben ist der gesamte weibliche Cast, welche den Film hier komplett aufwerten und nicht wie sonst als Mittel zum Zweck inszeniert werden, um maskuline Macht zu unterstreichen, während die Frau nur als naive Opferrolle zu verstehen ist.
Auch hier stilisiert der Regisseur und spielt mit religiösen Vorurteilen und Klischees, denn in ihrer gesamten Weiblichkeit stehen sie für die katholischen Männer Gottes ja nicht nur für die Ursünde Evas, sondern später in den einzelnen Phasen der Besessenheit, indirekt ja auch für die immer noch bestehende und kaum noch haltbare Doktrin, daß die Frau als solches sündhaft sei. Diese weibliche Besetzung versteht es den Männern als auch dem Zuschauer teuflisch einzuheizen
Zusätzlich versteht es der Regisseur, im Subtext seiner Verfilmung, gekonnt mit leider immer wieder aufkommenden, aber meist fruchtlos, totgeschwiegenen Vorwürfen des katholischen Kindesmissbrauchs, respektive seelisch, emotionalem Missbrauch an zuspielen, und prangert so nicht nur diese kirchliche Verfehlung ihrer eigentlichen Doktrin an, sondern auch indirekt auch Korruption der Kirchämter.
Das faszinierende an diesem Werk ist jedoch nicht die filmische Anklage, sondern das man im religiösen Kontext die Gewichtung auf einen richtigen Schlagabtausch zwischen Gut und Böse legt und die Quintessenz, also den Exorzismus umkehrt, was ja ebenso logisch erscheint, da das Böse oder der Teufel selbst, ja alles von Gott geschaffene ablehnt und mit seiner Schöpfung im Widerspruch existiert und diese am Besten umzukehren sucht.
Der Film ist ein visuelles Dante´s Inferno klerikaler Alpträume, denn die religiösen Obsessionen, schwingen hier in beide Richtungen und werden durch fast schon blasphemische Sequenzen unterstrichen.
Wer sich also mal auf einen gänzlich anders interpretierten Exorzismus-Film einlassen will, dürfte mit diesem Film, welcher für mich gern auch ein qualitativ gleichwertiges Sequel erhalten darf, richtig sein.
Kommentare
05.03.2023 12:57 Uhr - TheMovieStar |
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05.03.2023 13:13 Uhr - Ghostfacelooker |
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05.03.2023 13:28 Uhr - TheMovieStar |
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05.03.2023 13:58 Uhr - Ghostfacelooker |
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