Das Letzte Opfer
Originaltitel: Klienten
Herstellungsland: | Dänemark (2022) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Thriller |
Alternativtitel: | Last Client, The |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 3,67 (3 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Nach einem langen Tag empfängt Star-Psychologin Susanne ihren letzten Klienten, einen Mann namens Mark. Schnell wird klar, dass dieser ein gesuchter Serienkiller ist. Er stellt Susanne ein Ultimatum: Entweder heilt sie ihn in der Therapiestunde, oder sie wird sein nächstes Opfer. Mit jedem Sandkorn, das durch Susannes Sanduhr fließt, zieht sich die Schlinge enger um ihren Hals in diesem Wettlauf um Leben und Tod, an dessen Ende sich ein dunkles Geheimnis offenbart. (Plaion Pictures)
Der auf dem deutschen Markt, gleichnamig erschienene Film, des belgischen Regisseurs, Jan Verheyen, von 2017 hat nichts mit diesem, in Norwegen spielenden aber dänisch inszeniertem Werk zu tun, auch wenn in beiden ein Serienkiller vorkommt.
Die kammerspielartige Inszenierung beginnt einerseits mit einem schockierenden Einstieg, und andererseits mit einer unscheinbaren Sitzung zwischen der Therapeutin Susanne Hartmann und ihrem Patienten Mark.
Diese beiden Figuren, dargestellt von Anton Hjejle und Signe Egholm Olsen, sind die Fixpunkte der Story und tragen den Film einerseits durch eindringliches, mentales, als auch emotional physisches Schauspiel vom ersten Moment an und zelebrieren dabei ein psychologisches Kräftemessen, während man allein durch ihren verbalen Konflikt in einen komplexen Handlungsaufbau hineingezogen wird, ohne dabei Spannung zu verlieren.
Jene fesselnd zu nennende Atmosphäre des Films, welche den Zuschauer kaum eine mentale Atempause gewährt,lebt von diesen beiden Schauspielern und insbesondere von der abwechselnd unterkühlt und anderseits unterschwellig emotional ambivalenten Figur Anton Hjejles`, während Olsen, in der Rolle der Therapeutin gleichsam dessen Ziel, aber auch mentale Katharsis verkörpert und jegliche eigene emotionale Reaktion dabei allein für den Zuschauer, nicht jedoch sich selbst spürbar macht.
Gekonnt schafft es Regisseur, Anders Rønnow Klarlund, allein durch einen minutenlangen Dialog zwischen Therapeut und Patient, den Zuschauer nicht nur schlagartig an sein Werk zu binden, sondern durch dessen Konsequenzen auch insofern zu faszinieren, daß man des Rätsels Lösung mit zu ergründen sucht, während visuelle Eindrücke die eigenen Gedankengänge gleichzeitig neu verknüpfen aber auch niederzureißen drohen.
Klarlund, behält dabei die Mischung zwischen der bereits erwähnt, schockierenden Einstiegssequenz, und dem konstant spannenden Verlauf der Handlung bei und versteht es die Spannung der Geschichte mit eigentlich eindrucksvoll, absolut minimalistischen Mitteln eindringlich weiter zu erzählen, während man sich dieser kaum entziehen kann und dabei genau wie die Darsteller selbst auf eine unausweichliche Spirale emotionaler Abgründe zusteuert.
Der Ausspruch, nichts ist wie es scheint, bekommt in diesem Film, einmal mehr auf mehrfacher Gefühlsebene Gewicht und wird durch das sich komplex verflochtene Band der Figuren, welche gerade wenn man denkt der Film könnte seine eigen geschaffene Intensität nicht noch mehr steigern, durch ihren fortschreitenden Dialog einige unerwartete Enthüllungen preisgeben, mit einem durch eben jene Konsequenzen ihrer Sitzung unerwarteten Finale unterstrichen.
Der perfide Schluss, und somit die eigentliche Aufschlüsselung des Ganzen, welche anders als in The Sixth Sense, nicht nur einen unvermuteten Schlag in die Magengrube bereithält, steigert die ohnehin schon intelligent inszenierte, aber doch morbid zu nennende Geschichte, und zeugt wiedereinmal davon, daß bei skandinavischen Filmen oft mit einer ungeahnt aber intensiven Schlußerzählung zu rechnen ist.
Auch wenn die Magie dieses Films, bei erneuter Sichtung verraten und somit vermutlich nicht mehr zu verzaubern wüsste, empfehle ich dieses Werk als One-Timer-Geheimtip.
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