King Kong und die weiße Frau
Originaltitel: King Kong
Herstellungsland: | USA (1933) |
Standard-Freigabe: | FSK 6 |
Genre: | Abenteuer, Drama, Fantasy |
Alternativtitel: | Beast, The Eighth Wonder of the World, The Eighth Wonder, The Fabel von King Kong - Ein amerikanischer Trick- und Sensationsfilm, Die King Ape King Kong und die weiße Frau Kong |
Bewertung unserer Besucher: |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Note: 9,15 (39 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Ein Regisseur aus Amerika ist mit seinem Team auf der Suche nach einer Kulisse für seinen Abenteuerfilm. Mit ihnen reist der Filmstar Ann Darrow. Sie entdecken eine einsame Insel, deren Dschungel die Heimat vieler riesiger Urwelttiere ist. King Kong, ein Riesenaffe ist der König dieser Welt und entführt die schöne Schauspielerin in sein Reich. Das behaarte Monstrum verliebt sich in die weiße Frau. Schließlich gelingt es ihr, ihrem unheimlichen Entführer zu entkommen. Nach einer atemberaubender Verfolgung kann das Filmteam den Affen betäuben. Sie wollen ihn nach Amerika mitnehmen um ihn dort als 8. Weltwunder vorzuführen. Bei der feierlichen Präsentation in einem Theater reißt sich King Kong los und flieht mit der Schauspielerin als Gefangene durch den Großstadtdschungel New Yorks... (Kinowelt)
„Kennen Sie die Legende von Kong?“
Der Riesenaffe King Kong gilt als erstes Ungeheuer, das extra für einen Film erfunden und nicht aus einer (Roman-)Vorlage entnommen wurde. Seit seines - in Deutschland lange Zeit geschnittenen - Leinwanddebüts anno 1933 kehrte das Wesen in diversen Titeln zurück bzw. (Forscher-)Teams kamen auf "seine" Insel Skull Island. Apropos Kino, eben dort hieß der besagte erste Abenteuerfilm noch
Die Fabel von King Kong
King Kong und die weiße Frau wird seit der Heimkinoauswertung genutzt und im Original heiß dieser schlicht King Kong. Die Regie führten Merian C. Cooper und Ernest B. Schoedsack. Worum gehts? Ein Film-Team reist für Dreharbeiten auf eine abgelegene Insel, treffen auf Eingeborene und das titelgebende Monster. Als Kong die schöne Ann in seine Fänge bekommt, beginnt ein waghalsiges Unterfangen.
Das Werk wurde in den 1930er-Jahren kurzzeitig in Deutschland nicht freigegeben, bevor Adolf Hitler dafür sorgte, dass die Erwachsenenfreigabe (Jugendverbot) erteilt wurde - allerdings in einer gekürzten (Kino-)Fassung. In der BRD war der Film erst ab 16, dann ab 12 und ist mittlerweile mit FSK 6 neugeprüft. Der Body Count liegt bei 40. Es existieren verschiedene Schnittfassungen, Synchros und Co, wie unser SB-Archiv aufzeigt:
- Deutsche Kinofassung (Blu-ray / HD) - Originalfassung (+ viele Infos im Intro!)
- SD-Kinorollenabtastung - Deutsche Kinofassung (Blu-ray / HD)
- alte TV-Fassung - neue TV-Fassung
Wie aus dem VÖ-Jahr ersichtlich, handelt es sich um einen Schwaz-Weiß-Film. Hierzu wurde nachtäglich eine Kolorierte Fassung erstellt. Seit 2022 ist King Kong (1933) in Deutschland uncut und mit weiteren Fassungen auf DVD & Blu-ray erschienen.
Ich bewerte die Farbfassung (also gekürzte KF), da S/W & ich einfach keine Freunde mehr werden (tatsächlich habe ich die SW-Fassung im TV vor zig Jahren geschaut) - wie bereits bei meinem Review zu Das Ding aus einer anderen Welt (1951) beschrieben. Somit verzichte ich leider auf die wieder eingefügten Szenen der Uncut-Version, einschließlich der Spinnengrubenszene.
„Ich glaube, dass die Legende auf Wahrheit beruht.“
Schaut man heute solch ein Werk längst vergangener Zeiten, muss man sich natürlich darauf "einstellen". Es sieht alles ganz anders aus als man es gewohnt ist. Laienhaft (Schauspiel, Optik, Effekte usw) wäre zu fies, aber man muss halt Abstriche in vielen Bereichen machen; zudem wird vieles so gezeigt, wie man es sich seinerzeit vorgestellt hat. Hier funktioniert dies aber recht gut, denn die Darsteller passen in ihre Rollen. Wenn sich etwa der harte Seemann (Bruce Cabot) in die schäne Blondine (Fay Wray) verguckt und plötzlich, aber auch nur, wenn die beiden zu zweit sind, gar nicht mehr so hart ist, oder der Regisseur (Robert Armstrong) zuvor eben jeden Frau dadurch geködert hat, dass er einer armen Person erst ein Abendessen ausgab und dann einen Job anbot, dann wirkt alles in sich plausibel. Vor allem Fay Wray zieht als einzige "hilflose" Frau unter all den Männern die Sympathien recht schnell auf sich.
Bei 99 Minuten Laufzeit wirds jedenfalls nicht langweilig. Wohin geht die Reise, um deren Ziel ein Geheimnis gemacht wird? Und spinnt man das Ganze weiter? Die Handlung ist schon recht geschickt dargeboten. Richtig spannend wird es ehrlich gesagt nie - der Film unterhält aber und ich wollte dann doch wissen, wie es weiter- & ausgehen wird. Vor allem die Tatsache, dass unterschiedliche Etappen / Orte (Hafen, Schiff, Insel, ...) nach und nach als Schauplatz dienen, sorgt für Abwechslung und bietet völlig andere Grundlagen des Handlungsverlaufs; eine gewisse Kritik an die rücksichtslose Gier der Menschen könnte man hier zuweilen unterstellen. Mitunter wurde sich bei den Schauplätzen auch an vorige Filmen orientiert. Es wurde teils das Set von Graf Zaroff - Genie des Bösen (1932) genutzt & Anspielungen auf Das Geheimnis des Dr. Mirakel (1932) sind am Ende zu erkennen.
„Du, was ist es eigentlich?“
„Es soll so eine Art Affe sein.“
„Gibts hier in New York nicht schon Affen genug?“
Während die fliegenden Vögel noch ziemlich nett eingebettet sind, ist King Kong selbst optisch nicht allzu gut gealtert. Der Riesenaffe gehört auch zu den Dingen in diesem Film (bzw. solchen alten Filmen generell), auf die man sich einlassen muss. Man kann jedenfalls die seinerzeit aufkommende Stop-Motion-Technik gut sehen. King Kong ist im Stil von Die verlorene Welt (1925) gemacht, unterlegte aber erstmals Dialogszenen mit Hintergrundmusik (von Max Steiner). In dem 20er-Jahre-Streifen wurden bereits Spezialeffekte eingeführt - somit ebenfalls ein Meilenstein der Filmgeschichte. Das Brüllen des Riesenaffens ist eine rückwärts abgespielte Mischung aus Löwen- & Tiger-Gebrüll, was schon ziemlich geschickt erdacht und umgesetzt wurde.
Übrigens stellte King Kong seinerzeit mit einem Einspiel von 90.000 US-Dollar am Eröffnungswochenende einen Rekord auf.
Fazit:
King Kong (1933) fand ich bei der Erstsichtung in der S/W-Fassung vor vielen Jahren schlecht (3/10), da mich ein solch "alter" Film einfach nicht packen konnte. Heute und dann auch noch in der Farbfassung fühlte ich mich wirklich gut unterhalten. Klar siehts hier und da etwas naja aus, aber in Anbetracht der Zeit ist dies zu verzeihen.
In Anbetracht der Einführung der Filmmusik (während Dialogszenen) ist dieser Meilenstein der Filmgeschichte durchaus einen Blick wert und bekommt unter Berücksichtigung aller Punkte
08 von 10 Punkten
Kommentare
22.03.2023 12:37 Uhr - christos73 |
|
22.03.2023 13:47 Uhr - Kaiser Soze |
|
22.03.2023 14:08 Uhr - Phyliinx |
|
![]() ![]() ![]() |
Ein Zeitalter, an das ich mich nicht so recht traue. Zu sehr leidet die Immersion für mich unter den veralteten Mitteln...
|
22.03.2023 15:49 Uhr - Schwachkopf79 |
|
![]() |
Mein liebster Edgar Wallace Film überhaupt. ;)
|
Um Kommentare auf Schnittberichte.com veröffentlichen zu können, müssen Sie sich bei uns registrieren.

