Gladiator
Herstellungsland: | USA, Großbritannien (2000) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Abenteuer, Action, Drama, Historie |
Alternativtitel: | The Gladiators |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 8,70 (112 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Im antiken Rom schreibt man das Jahr 180 nach Christus. Der siegreiche General Maximus ist der Liebling des Kaisers Marcus Aurelius, und der Herrscher will den mutigen Kriegsherren sogar zu seinem Nachfolger bestimmen. Seinem eigenen Sohn Commodus, der sich mit Vorliebe an grausamen Gladiatorenkämpfen ergötzt, traut der Kaiser das schwierige Amt nicht zu. Als der machtbesessene Commodus das erfährt, tötet er seinen Vater und lässt sich selbst zum Caesaren krönen. Er verstößt Maximus vom Hof und befiehlt seinen Tod. Maximus gelingt die Flucht, und er kann sich in seine Heimat durchschlagen, wo er nach Jahren blutiger Schlachten endlich seine Frau und seinen Sohn wiedersehen will. Doch Commodus Schergen kamen ihm zuvor und töteten seine Familie. Maximus selbst wird festgenommen und als Sklave verkauft. In einer Gladiatorenschule lernt er die grausame Kunst des Schwertkampfs, um schließlich als Gladiator nach Rom zurückzukehren. Er bleibt unerkannt und wird schnell zum Liebling der Massen. Allein der Wille zur Rache gibt ihm die Kraft, in der Arena Tag für Tag sein Leben aufs Spiel zu setzen. Der ungeschlagene Kämpfer kennt nur ein Ziel: Den Tod des Kaisers und seiner Familie zu rächen! (Universal Pictures)
"Gladiator" ist ein Film von Ridley Scott der 2000 mit einer FSK -Freigabe ab 16 Jahren veröffentlicht wurde. Die Hauptrollen tragen Russel Crowe und Joaquin Phoenix. Ihnen stehen Connie Nielsen, Richard Harris und Oliver Reed zur Seite.
Der Tribun Maximus ist ein exzellenter Schwertführer in zahllosen Schlachten. Grund genug für den scheidenden Kaiser Marcus Aurelius, ihn zu seinem Nachfolger ernennen zu wollen. Dessen Sohn Commodus reagiert auf diesen Plan verletzt und bringt seinen Vater zu Grabe. Obendrein ordert er die Exekution von Maximus und seiner Familie. Maximus kann den Klauen des Imperators entkommen, aber seine Geliebten nicht schützen. Verletzt, körperlich und in seiner Würde, gerät er unter die Gladiatoren und bestreicht seine Klinge von da an mit dem Blut jedes Kriegers, der zwischen ihm und Commodus steht.
Fast enttäuschend lammfromm, hält sich Ridley Scott an die altbekannten Gepflogenheiten des Rachegenres. Nichts Originelles oder gar Überraschendes ist in dem dreistündigen Epos, das Ruhm und Bekanntheit erlangen sollte, zu finden, wenn man es von der erzählerischen Seite betrachtet. Doch öfter spielt keine Rolle, was man erzählt, sondern wie man es vermittelt und da sammelt der altbekannte Film Punkte, denn seine Inszenierung befindet sich auf dauerhafter Höchstform, während er vom bezirzend wirkungsvollen Score Hans Zimmers, der die Brachialität des Gezeigten gekonnt wiederspiegelt, mühelos getragen wird.
Ladies and Gentleman, halten sie ihre Soundboxen fest, wenn Maximus erstmals das römische Kolosseum betritt. Die Menge brüllt ihnen die Trommelfelle weg, sie stampft Vibration in den Raum und ihre Blutgier läuft in Form dicker Sabberfäden auf den staubigen Grund dieser weltberühmten Arena. Dann folgt schon eines von ziemlich, ja ,gar überraschend vielen Gefechten, die Gladiator immer dann aufhellen, wenn er auch nur einen kleinen Funken von Langatmigkeit zu inhalieren droht. Wir erleben rasende Streitwagen, feurige Pferde, Schweiß, Blut, aufwirbelnden Staub, die pralle, fühlbar in die Haut der Kontrahenten brennende Sonne und nicht zuletzt Speere, die in den Händen feiger Schlächter immer wieder auf die Schilde gepeinigter Recken prallen. Russel Crowe verfällt aber nicht in Panik. Er kann nicht jeden Tod verhindern, diese Events leben von Verlusten, doch wie er mittig seiner Mitstreiter Kommandos brüllt, um der Menge die Unterhaltung des eigenen Todes zu verwehren, addiert ein zusätzliches Element zu seiner mitgeführten, felsenfesten Physis, die dann zur Geltung kommt, wenn er persönlich zur Tat schreitet und seine Feinde brutal richtet.
Gegenschnitt zu Joaquin Phoenix. Er thront über all diesen wahnsinnigen Spielen auf Leben und Tod, doch nur seine Hülle wirkt majestätisch, ist Commodus im Inneren doch ein gebrochener Mann, ein Jammerlappen, der Anerkennung vermisst, die Liebe seines Vaters nie gewonnen hat und nicht versteht, warum ein zu Unrecht geächteter, römischer Feldherr, der Schlamm, verbrannten Grund und eine einfache Obdacht sein Leben nennt, mehr Popularität im Volk gewinnt, als seine adelige Präsenz, die nur durch fließende Gelder und Pflichtbewusstsein Umstehender Boden gewinnt. Natürlich ist dieser verstörte Gestörte mit verschrobenen Emotionen aufgewachsen und sein Glied frönt dem Rock der eigenen Schwester. Anders, als 11 Jahre später die TV -Version der intriganten Cersei Lennister, erweist sich jene jedoch als durchaus kompetente Verbündete der Gerechtigkeit, die im Licht den Imperator stärkt, ehe sie im Schatten Dolche in das eh schon sehr vernarbte Fleisch seiner Reputation treibt.
Es sind die Spannungen zwischen den Figuren, ihre Darsteller und Gegensätze, welche das Interesse an Gladiator durchweg oben halten, während innere Konflikte zeitgleich zu jenen in den Arenen toben und jeder unter seiner Unzufriedenheit versucht einen kühlen Kopf zu bewahren, weil keiner so Recht weiß, was er von dem anderen erwarten kann. Dazu kommen die Kamerafahrten hinauf zu den Bauten Roms, hinein ins Getümmel, die fieberhaften Zwischenschnitte, der Fingerstreich durch's Kornfeld, welche Gladiator nebst seinen wahrhaft brachialen Momenten auch ganz gerne mal sinnlich erscheinen lassen und eine Rekapitulation des Erlebten erlauben, während zärtlich in den nächsten Akt übergegangen wird.
Handgemachtes Kino, das Landschaften auslebt, Orte erkundet und scharfe Zähne in den Panzer des Vergangenen stößt, um ihn aufzubrechen und seine höchst authentische, detailliert errichteten, sichtbar mühsam hochgezüchtete Atmosphäre an die Außenwelt zu tragen, wie ein Vampir den spürbaren Realismus heraussaugt und erst stoppt, wenn die Beute nichts mehr zu bieten weiß -beim Abspann. Die Story Gladiators mag eine oft aufgehängten Leinwand sein, allerdings erweist sich Ridley Scott als erhabener Künstler, der eine farbenfrohe, variable, hohe Kunst zu präsentieren weiß, welche in manch einem von vielen, vielmals gekonnt geschriebenen Dialogen auch mal ein Sandkorn zwischen seinen Zeilen findet, aber dieses mit dem Wind einer lange vergangenen Historie verweht.
Kommentare
22.03.2023 09:34 Uhr - <DooM> |
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Denzel Washington ?
ansonsten top review |
22.03.2023 11:01 Uhr - Phyliinx |
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22.03.2023 09:34 Uhr schrieb Denzel Washington ? ansonsten top review Dankeschön :) |
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