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Der Knochenjäger

Originaltitel: The Bone Collector

Herstellungsland:USA (1999)
Standard-Freigabe:FSK 16
Genre:Krimi, Thriller
Bewertung unserer Besucher:
Note: 7,37 (22 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

Ein wahnsinniger Serienkiller versetzt die Bewohner Manhattans in Angst und Schrecken. Um den grausamen Mörder zu fassen, muss sich die junge Polizistin Amelia Donaghy (Angelina Jolie) mit dem ehemaligen Detective Lincoln Rhyme (Denzel Washington) zusammentun. Einst einer der führenden Kriminologen des Landes, ist der Experte in Spurensicherung zwar seit einem Unfall bewegungsunfähig ans Bett gefesselt, gilt aber dennoch Dank seines legendären Spürsinns weiterhin als brillanter Ermittler. Amelia ersetzt Rhyme in der Außenwelt bald Augen, Ohren und Beine. In einem Wettlauf gegen die Zeit müssen die beiden versuchen, sich in den Killer hineinzuversetzen, um ihn zu schnappen, ehe er erneut zuschlagen kann. (Sony Pictures)

eine kritik von kassiopeia:

Der Knochenjäger, der im Original The Bone Collector genannt wird, ist ein ganz toller Thriller, der super spannend und ganz schön brutal ist, aber auch hervorragend besetzt worden ist. Entstanden ist dieser Film 1999 und zwar unter der Regie von Phillip Noyce, von dem ich auch Sliver kenne, der ebenfalls ein fesselnder Thriller ist. Das Drehbuch schrieben Jeffery Deaver und Jeremy Iacone. Deaver verfasste übrigens 1997 den Roman Die Assistentin, der wiederum im Original mit The Bone Collector betitelt wird und worauf auch der Film von Regisseur Noyce basiert. Für die Produktion stehen die Namen Martin Bregman und Michael Bregman.

 

Nun gibt es zwar schon so einige Filme über Serienmörder, die mal mehr oder mal weniger erfolgreich waren, häufig aber im Fahrwasser bekannter und beliebter Titel schwimmen, es aber dennoch schaffen, aus der Masse herauszustechen und dem Zuschauer tolle Unterhaltung zu bieten. Genau so ein Beispiel ist auch Der Knochenjäger, den ich zum ersten Mal im Kino gesehen habe und mir seitdem immer wieder sehr gerne anschaue. Denn obwohl ich den Ausgang mittlerweile kenne und um die Identität des Mörders weiß, gefällt es mir immer wieder gut, wie sehr man doch darüber im Unklaren gelassen und ganz bewusst auf eine falsche Fährte gelockt wird.

 

Getragen wird dieser fesselnde Thriller vor allem von seinen beiden enorm stark aufspielenden Hauptdarstellern. Zum einen wäre da Denzel Washington, den ich in Malcolm X, Die Akte oder Philadelphia sehr gut finde. Hier spielt er einen verdammt cleveren Experten der New Yorker Spurensicherung, der sich Lincoln Rhyme nennt. Trotz einer unfallbedingten Querschnittslähmung ist dieser Mann äußerst begabt und besitzt einen ganz besonderen Spürsinn. Zum anderen wäre da die noch recht junge Streifenpolizistin Amelia Donaghy, die mit großer Hingabe von Angelina Jolie verkörpert wird. Jolie habe ich mir zum Beispiel besonders gerne in Durchgeknallt, Alexander und The Tourist angeschaut. Aber auch die Nebenrollen sind mit bekannten Gesichtern wie Michael Rooker aus der Erfolgsserie The Walking Dead oder Ed O' Neill, dessen Name auf ewig mit Al Bundy aus der Sitcom Eine schrecklich nette Familie in Verbindung stehen wird, prima besetzt worden. 

 

Der Mörder ist in einem Taxi unterwegs und bringt seine Opfer an entlegene Orte, vornehmlich in verlassene Industriegebiete. Dabei tötet er nicht immer direkt, sondern scheint einen ganz bestimmten Plan zu verfolgen oder besser gesagt, er hinterlässt bewusst Hinweise, Puzzlestücke, wie etwa ein Stück herausgetrennten Knochens sowie einen Schnipsel eines alten Papiers. Nicht nur Lincoln und Amelia rätseln, was es damit auf sich hat, denn auch ich versuchte, mir darauf einen Reim zu bilden. Das Resultat der Morde ist aber immer ziemlich grausam und schrecklich anzusehen. Die Kulissen der abgelegenen, unheimlichen Orte passen sehr gut zu den Morden und mir war jedesmal ganz unbehaglich, wenn Amelia diese Orte allein aufsuchte, zwar die Kollegen im Hintergrund, doch Lincoln besteht darauf, dass Amelia den jeweiligen Tatort immer als erste betritt, um keine Spuren zu verwischen, sondern diese zu sammeln und auszuwerten, stets unter seiner fachkundiger Anleitung, die er ihr über ein Headset von zu Hause aus gibt. Als er aber fordert, einem der Opfer mit einer Säge die Hände abzutrennen, damit man an die Handschellen kommen und diese untersuchen kann, wird es Amelia dann doch zu viel und sie bricht den Einsatz ab.

 

Anfangs steht Amelia Lincoln noch etwas skeptisch gegenüber, doch Lincoln ist von ihrem Talent zur Spurensicherung absolut überzeugt und will sie bei den Ermittlungen unbedingt dabei haben. Nach und nach nähern sich beide einander an und beginnen sich immer mehr zu vertrauen. Ein Vorfall aus Amelias Vergangenheit, den Lincoln zur Sprache bringt, bricht schließlich das Eis endgültig. Ich finde es geradezu faszinierend, wie die beiden ein Team bilden und sich so wunderbar ergänzen. Obwohl Lincoln aufgrund der Querschnittslähmung an sein Bett gefesselt ist, ist er alles andere als untätig und leiht Amelia bei ihren Einsätzen seinen Verstand und all sein Wissen. Amelia hingegen stellt ihm Augen und Ohren. Sie scannt quasi die Umgebung, sichert Beweise und leitet alle relevanten Informationen an Lincoln weiter.

 

Wie schon erwähnt finde ich es ganz toll, wie bewusst eine Vielzahl der Beteiligten als der potenzielle Serienkiller dargestellt wird und ich muss gestehen, dass ich bis zum Ende nicht geahnt habe, wer es denn nun sein könnte. Da geraten selbst Polizisten ins Visier, was sich besonders durch die sehr gute Kameraarbeit von Dean Semler auszeichnet, der auch schon tolle Einstellungen bei Cocktail, Der mit dem Wolf tanzt oder Im Glanz der Sonne zeigte. Hier bietet er oft Nahaufnahmen verschiedener Personen, die immer dann in den Fokus rücken, wenn über die mutmaßliche Identität des Mörders spekuliert wird. Begleitet werden solche Aufnahmen dann gerne auch mal von einem Blitz und Donner, denn im Film regnet es meistens, es ist dunkel da draußen und die Wolkendecke zeugt da umso mehr von drohendem Unheil. Ich mag aber auch die Vogelperspektive sehr, die immer wieder mal über die Metropole New York gleitet, wodurch die Suche nach dem Killer der berühmten Nadel im Heuhaufen gleicht. Musikalisch wird von Craig Armstrong ebenfalls einiges geboten, denn seine Töne sind häufig von elektronischen Klängen geprägt, die dabei auf klassische Instrumente treffen, und diese Verbindung unterlegt gerade auch die Tatortbegehungen absolut perfekt.

 

Überaus gelungen finde ich auch den Spannungsbogen, der von Anfang bis Ende immer stärker gespannt wird, wobei der alles entscheidende Pfeil dann auch wirklich erst im packenden Finale losgeschossen wird. Da bin ich wirklich total überrascht gewesen, aber auch total erstaunt, wie Lincoln sich wehren kann, obwohl er doch nur noch zwei Finger, eine Schulter und den Kopf bewegen kann. Komplett hilflos ist der Mann also nicht. Ich finde Der Knochenjäger ist ein wirklich sehr guter Thriller, der mich top unterhalten kann, trotz mehrmaligem Ansehen, gerade aber auch durch das perfekte Zusammenspiel von Washington und Jolie. Der Film ist nun schon einige Jahre alt, aber immer noch wahnsinnig spannend und wirklich sehr gut gemacht. Ich bin nach wie vor begeistert. 

9/10
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