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Thriller - Ein unbarmherziger Film

Originaltitel: Thriller - En grym film

Herstellungsland:Schweden (1974)
Standard-Freigabe:FSK keine Jugendfreigabe
Genre:Action, Erotik/Sex, Thriller
Alternativtitel:Hooker's Revenge, A
They Call Her One-Eye
Thriller
Thriller - A Cruel Picture
They Call Her One Eye
Bewertung unserer Besucher:
Note: 8,80 (20 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

Als Kind von einem verrückten alten Mann vergewaltigt, spricht Madeleine seither kein einziges Wort. Doch das Schicksal kennt für sie kein Erbarmen, als sie 15 Jahre später entführt und unter Drogen gesetzt wird, um als Prostituierte zu arbeiten. Als sie sich weigert, bekommt sie die volle Härte ihres Zuhälters zu spüren, indem er ihr das linke Auge mit einem Messer aussticht. Ihre treu sorgenden Eltern währenddessen begehen Selbstmord durch gefälschte verachtungswürdige Briefe ihres Kindes, die man ihnen zukommen ließ. Als sie davon erfährt, brennt Ihr Verlangen nach Vergeltung lichterloh und sie beginnt ihre Rache vorzubereiten, Stück für Stück. Einen Tag in der Woche darf sie sich frei bewegen und diese Zeit nutzt sie intensiv, um zu lernen, und sie lernt schnell. Das Schießen, Fahren und Kämpfen zu beherrschen, sind ihr Antrieb. Der Tag der Abrechnung rückt nähern, er wird erbarmungslos und seine Opfer zahlreich. Hier kommt keiner ungeschoren davon, nicht für das, was sie ihr angetan haben, nicht dafür... ()

eine kritik von phyliinx:

Thriller: Ein Unbarmherziger Film ist ein Film von Bo Arne Vibenius, der 1973 veröffentlicht und 2022 durch Mediacs mit einer FSK -Freigabe ab 18 Jahren in Deutschland vertrieben wurde. Die Hauptrolle bekleidet Christina Lindberg, den Antagonisten mimt Heinz Hopf.

Die kleine Frigga wird im Park Opfer einer Vergewaltigung und ist seitdem stumm. Viele Jahre später, entführt sie der Zuhälter Tony und eine neue Periode des Leidens beginnt. Doch Tony lässt Frigga an Montagen frei und so bekommt sie die Gelegenheit, sich für einen Rachefeldzug vorzubereiten.

Thriller: ein dümmlicher Film. So oder so ähnlich könnte der Alternativtitel des hier vorliegenden Werkes lauten. Unsere Protagonistin hat in jungen Jahren ein schweres Trauma erlitten und steigt trotzdem zu dem fremden Mann ins Auto. "Lass mich raten", sagt er. "Es gibt keinen Grund, warum du nicht mit mir in die Stadt fahren solltest." Doch, natürlich gäbe es den, doch Frigga ignoriert ihn trotz ihrer Vergangenheit. Eigentlich möchte sie auch nur zum Arzt, doch Tony bezirzt sie genug, um diesen Teil des Tagesplans im Austausch gegen einen Besuch im Restaurant und ein Rendezvous bei ihm daheim zu ändern. Das klingt nicht sehr sinnig sondern eher mittels Unlogik in eine Richtung gezwungen, doch wollen die Fragezeichen hier nicht aufhören, wenn Frigga an ihren freien Montagen, die ihr offensichtlich sogar Auslauf bieten, keine Anstalten macht, sich dank ihrer Fähigkeiten mit Stift und Papier nach Hilfe umzusehen. Begründen möchte man das relativ hirnrissig. Tatsächlich kommt nämlich eine Leidensgenossin in Friggas Zimmer. Sie hat es schon zurück zu ihren Eltern geschafft und ist dann wegen der Abhängigkeit vom Heroin wieder mit Tony zurück in die Hölle gegangen. In dieser kurzen Zeit haben ihre Eltern nichts von dem Ekel erfahren. Dem Schuft fallen viele Steine richtig, allein dass kein Elternpaar seine Fake-Abschiedsbriefe hinterfragt, grenzt an ein Wunder. Und wenn Frigga dann später den Spieß umdreht, wird auch nicht unbedingt ersichtlich, woher sie weiß, wo sich ihre ewigen Peiniger gerade aufhalten oder warum sie Tony aus dessen eigentlicher Klemme einfach entrinnen lässt.

Doch der drastische Minimalismus von "Thriller" hört nicht beim löchrigen Drehbuch auf. Hauptdarstellerin Lindberg spricht nämlich neunzig Minuten lang keine einzige Silbe und die Musik lässt sich mit ihrer extremen Rarität davon inspirieren. Zusammen mit auffallend grobkörnigen Bildern, die schwarze Kleidung und dunkle Umgebungen gerne vereinen, schafft dieses Vorgehen eine ganz besonders raue Atmosphäre. Frigga als starke Frau beim Training für Fahrt, Schuss und Kampf zu betrachten, bietet immer wieder einen extremen Kontrast zu ihrer bedingungslosen, aber eben bald schon taktischen Unterwürfigkeit gegenüber einem variablen Cast aus Klienten.

Da wäre einmal ein Fotofanatiker, der Frigga in unangenehme Posen zwängt und ihren nackenden Leib auf sein Polaroid brennt. Dann existiert eine homosexuelle Dame, die sich an ihrem Opfer ergötzt, bevor sie ihm Schmerzen zufügt. Außerdem geht auch ein recht stämmiger Herr bei Tony ein und aus, dessen Hände den Körper der wehrlosen Zwangsprostituierten unsanft erkunden. Lindberg muss eine Menge spielen und aushalten, um in "Thriller" zu bestehen. Stumm und still, ist es an ihr, Emotionen zu schildern, Gedanken in ihr Gesicht zu tragen und so mit dem Zuschauer zu kommunizieren. Ihre Entwicklung zur einäugigen Rächerin macht sich dann bezahlt. Leider fallen in den oft genutzten, an sich stilsicher gesetzten Zeitlupen einige Stuntdoubles sowie altbackene, wenn auch handgemachte Effekte ziemlich auf. Zudem wird nur ein Perverser kreativ gerichtet, das Mittel der Wahl ist primär eine Bleivergiftung, hinzugefügt aus dem abgesägten Lauf einer Doppel -Shotgun. Das, was da an Blut fließt, ist nicht vergleichbar mit einer exzellent umgesetzten Skalpellszene im ersten Akt des Werkes. Fast schon komödiantische Explosionen, in denen Autos nach bereits sehr leichten Kollisionen aufgehen, sind ebenso Teil des Racheparts.

Thriller mag vielleicht unbarmherzig sein, doch vorallem wirkt er stellenweise arg hölzern, wenn auch atmosphärisch interessant aufgeladen. Vielleicht wäre ein optimaler Titel "Thriller: Ein angestaubter Film ". Empfehlen würde ich ihn jedoch wegen seiner besonderen Atmosphäre, dem abgebrühten Ton und der knackigen Erzählgeschwindigkeit.

6/10
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Kommentare

23.03.2023 16:15 Uhr - dicker Hund
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Erfahrungspunkte von dicker Hund 5.435
Ein hilfreicher Kontrast zu den doch überwiegend superlativen Beiträgen zu diesem berüchtigten Werk. Meine Neugier bleibt dabei erhalten.

23.03.2023 16:25 Uhr - Phyliinx
1x
User-Level von Phyliinx 10
Erfahrungspunkte von Phyliinx 1.409
23.03.2023 16:15 Uhr schrieb dicker Hund
Ein hilfreicher Kontrast zu den doch überwiegend superlativen Beiträgen zu diesem berüchtigten Werk. Meine Neugier bleibt dabei erhalten.
tatsächlich verstehe ich, was an dem Film so gemocht wird, doch hat er in meinen Augen auch diverse Fehler . Danke für's Lesen

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