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John Wick: Kapitel 4

Originaltitel: John Wick: Chapter 4

Herstellungsland:USA (2023)
Standard-Freigabe:FSK keine Jugendfreigabe
Genre:Action, Krimi, Thriller
Alternativtitel:John Wick 4
John Wick: Chapter Four
John Wick: Kapitel Vier
Bewertung unserer Besucher:
Note: 6,79 (44 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

John Wick (Keanu Reeves) entdeckt einen Weg, die Hohe Kammer zu besiegen. Doch bevor er sich seine Freiheit verdienen kann, muss Wick gegen einen neuen Feind antreten, der mächtigen Allianzen auf der ganzen Welt hat und über Kräfte verfügt, alte Freunde zu Feinden werden zu lassen. (LEONINE Distribution)

eine kritik von ghostfacelooker:

Verdammt man die Action in der Welt von John Wick, müsste man fast jedweden zweiten Hongkong-Actionfilm , der seit Iron Angels, mit ihren Shootouts, A Better Tomorrow, der traurig blutigen Gangsterballade, über die Serie Mission Impossible bis hin zur Kino-Reihe, über Matrix oder hin zum aktuellen Bullet Train, oder Gunpowder Milkshake, verdammen der bis hierhin gedreht wurde und weitere Beispiele gäbe es genug.

Da dies mein Review ist, wird alles, was ich darin schreibe, ausschließlich meine Empfindungen und Sichtweise widerspiegeln, so wie all meine Reviews dieser Seite es taten und tun werden, und da ich die Welt des Neo, oder John Wick und alle anderen welche mir erzählt werden und mich zu faszinieren schaffen akzeptiere, akzeptiere ich in diesem Film auch nun mal deren Gesetzmäßigkeiten.

In dieser Welt schafft es ein einzelner Mann nun mal, hunderte Angreifer auszuschalten und auf Ballett artig spektakuläre, aber eben nicht zwingend innovative Art und Weise ins Jenseits zu befördern.

Jeder, der sich diese Filme ansieht, wird dies entweder tun, weil er, wie ich, genau diese Unterhaltung sucht, oder eben, um kurzfristig darüber herablassend kommentieren zu können, wie wenig cineastisch und gekünstelt, vor allem zu computeranimiert all dies sei, und wie wenig gutes Schauspiel man doch bekommt.

Nun, ich für meinen Teil, der ja schon über Jahre hinweg Fan von Mr. Reeves ist, der zugegeben nicht in jedem Film, wie zum Beispiel Little Buddha oder Der Prinz von Pennsylvania, zu überzeugen weiß, an sich jedoch eine starke Ausstrahlung und Persönlichkeit in seine Rollen zu legen versteht und mir seit Bodycheck, Young Streetfighters, aber spätestens Bill und Ted, ein immer wieder gern gesehener Gast meines visuellen Vergnügens ist, finde seine Darbietung und Einstellung zu der Figur Wick, genau richtig, um nicht zu sagen treffend.

Vor allem ist es aber Keanu Reeves überhaupt erst zu verdanken, daß wir uns nicht nur die Welt von Neo nun nicht mehr anders vorstellen wollen, sondern daß John Wick, nicht wie im ursprünglichen Drehbuch, namens Scorn, von einem seit fünfundzwanzig Jahren pensionierten, und somit 75-Jährigen Mann a lá Harrison Ford oder Clint Eastwood gespielt wurde, denn es wäre einerseits kein tempobehaftet, sich Action mäßig selbst fast überschlagendes Gewaltfeuerwerk geworden, und man hätte andererseits, bestimmt keinen Gefallen an vier Teilen davon gefunden.

Gott sei Dank kam es anders und schon mit der ersten Minute, in der Lawrence Fishburne, einen unheilschwangeren Satz einläutet und man John, in guter alter Eastern-Martial Arts-Trainingsmanier auf einen mit Seilen gebundenen Stumpf seine Fingerknöchel blutig schlagen sieht, weiß man, daß die kommenden Filmminuten keinen Zweifel an sich überflügelnder Action lassen werden und das man seine Gehirnzellen für den restlichen Verlauf auf Goodfeel-Modus einstellen kann.

Die gesamte Action des Films ist, für mich eine einzige Hommage an das Hongkong-Actionfilmkino, aber vor allem dem asiatischen Kino vergangener Jahre.

Sei es Hiroyuki „Henry“ Sanada´s Mitwirken, als Leiter des Osaka Continental, dessen Schwertkampfkunst, wie alle Schwertkampfszenen eine Verbeugung vor dem Samurai-Genre ist, welche gleichsam durch die Figur des blinden Caine, nicht nur an die 80er Jahre Kung-Fu Serie, sondern auch an Zatoichi, den blinden Samurai erinnert, sondern zudem durch eine weitere lebende Legende des Hongkong-Actionfilms, Donnie Yen, verkörpert wird und deren Duell schon allein ein Highlight unter den fast unzähligen Highlights des Films darstellt.

Die Hommage von Keanu und seinen Nunchaku Sequenzen, mit denen er Gegner ähnlich kunstvoll auszuschalten sucht, wie einst der legendäre Bruce Lee selbst in seinen Werken, oder die Massenflut der Gegner, die auf Wick einstürmen, als wäre The Raid oder The Night comes for us, kein Maßstab dafür gewesen.

John Wick selbst, scheint auch eine eigene Hommage an sich selbst, in der Figur des Tracker, dargestellt von Shamier Anderson, zu erhalten, erinnert sie doch sehr an die Ursprünge der Figur und könnte somit auch gesondert einen Film erhalten, wie es ja schon mit einer gewissen Ballerina, welche weit weniger Screenzeit hatte, geschah.

Davon abgesehen, ist jedes Aufeinandertreffen von Sanada mit Yen, Yen und Reeves oder Keanu mit Adkins, allein schon ein Augenschmaus, sondern gleichen, daß die fast unglaubwürdigen Shootouts in maßgeschneiderten, Kevlarbesetzten-Anzügen, schon allein in den Schatten stellen.

Man kann dies alles sehen, oder aber leugnen und behaupten Chad Stahelski, hätte all dies neu erdacht und nicht unter Albert Pyun, als Second Unit Kameramann gelernt oder gar die legendäre Rolle von Brandon Lee in The Crow als Körperdouble zu Ende gespielt, als dieser wegen jenem Film den Tod fand.

Sei es wie es will und mag jeder denken was er über John Wick denken will. Für mich beginnt der Film stark, mit dem Anschluss an Teil 3 und der konstanten Weitererzählung der Geschichte um John in dessen Welt, die Ian McShane, wiedereinmal avantgardistisch in der Rolle des Winston bevölkert und dessen rechte Hand erneut von dem zu früh verstorbenen Lance Reddick, als Charon gegeben wird, welcher im Vorgänger John mehr als nur mit Worten unterstützte.

Die Handlung tritt natürlich ob der Action in den Hintergrund, aber bietet gerade genug roten Faden um eben neue Feinde und Freunde zu etablieren und die Geschichte drum herum nicht nur spannend , sondern auch amüsant zu erzählen.

Amüsant deshalb, weil mir die fast drei Stunden in keinem Moment langweilig erschienen, zudem einzelne Gastauftritte, des ewigen Highlander-Bösewichts, Clancy Brown, oder insbesonderen Scott Adkins, ein staunendes Schmunzeln ins Gesicht zauberten, oder aber weil es Showdowns über Showdowns gibt, und man im eigentlichen Finale auf dem Weg zu dessen fulminantem Schauplatz, Sacre Coeur, drei Minuten, mal wieder als eine Ewigkeit im Film erscheinen lässt und 237 Stufen, eben nicht gleich 237 Stufen sind.

Apropos Bösewicht. In einer Welt, in der jeder zweite Killer schon fast eine Besonderheit ist, sollten die Oberschurken meiner Meinung nach ein wenig mehr Schrecken erzeugen und nicht nur gecastet werden weil sie einen schrecklichen Clown spielen und sich selbst arrogant genug in Szene setzten können wie der gute Bill Skarsgård hier, dessen Darbietung für mich im Kontext der Welt in der er lebt, einfach marginal ist.

Dieser Film ist eine sich konstant selbst zu übertreffend suchende Superlative des Actionfilms, und Übertreibt es durchaus mit all seinen Ingredienzien, jedoch mit Recht und einem gewissen Stil, der zwar wie gesagt nicht neu erdacht, aber neu gemacht scheint und dürfte jedem gefallen, der sich eben auf die jeweilige Welt und ihre Gesetzmäßigkeit zwanglos einlassen kann.

 

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Kommentare

25.03.2023 13:12 Uhr - Schwachkopf79
Eine sehr schöne Rezi, die sich auch mit meinen Eindrücken vom Film deckt.

Aber natürlich war nicht Sanada nicht der Concierge in Osaka. Das war seine Tochter im Film. In New ist ja Winston auch nicht der Concierge, sondern Charon.

25.03.2023 13:18 Uhr - Ghostfacelooker
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25.03.2023 13:12 Uhr schrieb Schwachkopf79
Eine sehr schöne Rezi, die sich auch mit meinen Eindrücken vom Film deckt.

Aber natürlich war nicht Sanada nicht der Concierge in Osaka. Das war seine Tochter im Film. In New ist ja Winston auch nicht der Concierge, sondern Charon.

Dann schreib ich eben Leiter^^^^

25.03.2023 14:14 Uhr - Calahan
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Sehr schön, ich mag alle John Wick Filme. Danke für das feine Review.
Der steht schon auf meiner Wunschliste.

25.03.2023 14:59 Uhr - TheMovieStar
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Machst mich neugierig Ghost, für mich gehts heute Abed nach der Arbeit wahrscheinlich ins Kino. Danke für die tolle Kritik und für deine Einschätzung.


25.03.2023 15:34 Uhr - Ghostfacelooker
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Danke euch beiden für die Kommentare, MovieStar und Calahan

25.03.2023 16:58 Uhr - cecil b
Moderator
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Spitzenmäßige Review, Ghost!

25.03.2023 17:47 Uhr - Ghostfacelooker
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25.03.2023 16:58 Uhr schrieb cecil bSpitzenmäßige Review, Ghost!


Danke. Liest man gern

26.03.2023 11:47 Uhr - Thodde
2x
Ich kopiere meine Kurzkritik hier auch nochmal rein und formuliere sie noch etwas aus. Hatte sie gestern Nacht schon in den Kommentarstrang zur FSK-Freigabe-News gepostet, aber die war heute Morgen bereits in den Tiefen des News-Archivs verschwunden.

Die Reihe ist mit Teil 4 leider endgültig auf dem Niveau eines Videospiels angekommen, bei dem jemand den Unsterblichkeits-Cheat gefunden hat. Dachte man nach Teil 3 schon, dass es nicht mehr abgehobener geht ohne vollends lächerlich zu werden, knallt Teil 4 trotzdem einfach nochmal mehrere grobe Kellen obendrauf. Dank Kevlar-Anzügen und -Rüstungen dürfen hier nicht nur John Wick, sondern auch seine Gegner unzählig oft auch mit großkalibrigen Waffen aus nächster Nähe getroffen werden, mehrfach von Autos überfahren werden oder dutzende Meter in die Tiefe stürzen und immer wieder unverletzt aufstehen, als wäre nichts gewesen. Zwar ist die Action nach wie vor furios und in vielen Momenten toll inszeniert (meine Lieblingsszene: die aus der Vogelperspektive in einer Einstellung gefilmte Schießerei in der Altbau-Wohnung), aber so unfassbar extrem ausgewalzt, dass man den Film locker um 45 Minuten kürzen könnte und absolut nichts vermissen würde. Zumal der Plot wie üblich äußerst dünn ist. Allein die erste Schießerei im Continental in Osaka hätte halb so lang schon völlig gereicht. Zum Glück hat man sich dagegen entschieden, dieses auf reine Zweckmäßigkeit reduzierte Story-Gerüst auf zwei Filme aufzusplitten. Auch kommt CGI im Vergleich zu den Vorgängern gefühlt noch weit inflationärer zum Einsatz, was der Action viel von ihrer Wucht nimmt, da einem immer wieder die physikalische Unmöglichkeit der Bewegungsabläufe ins Auge sticht. Insgesamt zwar durchaus ein doch noch recht unterhaltsamer Eintrag in die Reihe, der einen emotional aber zu keiner Sekunde abholt und am Ende mit dem Gefühl zurücklässt, gerade eine unglaubliche Überdosis heiße Luft konsumiert zu haben.

26.03.2023 14:03 Uhr - Ghostfacelooker
3x
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26.03.2023 11:47 Uhr schrieb ThoddeIch kopiere meine Kurzkritik hier auch nochmal rein und formuliere sie noch etwas aus. Hatte sie gestern Nacht schon in den Kommentarstrang zur FSK-Freigabe-News gepostet, aber die war heute Morgen bereits in den Tiefen des News-Archivs verschwunden.

Die Reihe ist mit Teil 4 leider endgültig auf dem Niveau eines Videospiels angekommen, bei dem jemand den Unsterblichkeits-Cheat gefunden hat. Dachte man nach Teil 3 schon, dass es nicht mehr abgehobener geht ohne vollends lächerlich zu werden, knallt Teil 4 trotzdem einfach nochmal mehrere grobe Kellen obendrauf. Dank Kevlar-Anzügen und -Rüstungen dürfen hier nicht nur John Wick, sondern auch seine Gegner unzählig oft auch mit großkalibrigen Waffen aus nächster Nähe getroffen werden, mehrfach von Autos überfahren werden oder dutzende Meter in die Tiefe stürzen und immer wieder unverletzt aufstehen, als wäre nichts gewesen. Zwar ist die Action nach wie vor furios und in vielen Momenten toll inszeniert (meine Lieblingsszene: die aus der Vogelperspektive in einer Einstellung gefilmte Schießerei in der Altbau-Wohnung), aber so unfassbar extrem ausgewalzt, dass man den Film locker um 45 Minuten kürzen könnte und absolut nichts vermissen würde. Zumal der Plot wie üblich äußerst dünn ist. Allein die erste Schießerei im Continental in Osaka hätte halb so lang schon völlig gereicht. Zum Glück hat man sich dagegen entschieden, dieses auf reine Zweckmäßigkeit reduzierte Story-Gerüst auf zwei Filme aufzusplitten. Auch kommt CGI im Vergleich zu den Vorgängern gefühlt noch weit inflationärer zum Einsatz, was der Action viel von ihrer Wucht nimmt, da einem immer wieder die physikalische Unmöglichkeit der Bewegungsabläufe ins Auge sticht. Insgesamt zwar durchaus ein doch noch recht unterhaltsamer Eintrag in die Reihe, der einen emotional aber zu keiner Sekunde abholt und am Ende mit dem Gefühl zurücklässt, gerade eine unglaubliche Überdosis heiße Luft konsumiert zu haben.


Passender wäre deine Sichtweise direkt unter dem Film, sowie ZED es oft macht.

27.03.2023 10:38 Uhr - TheMovieStar
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Erfahrungspunkte von TheMovieStar 3.196
So am Wochenende gesehen. Fand vieles stark und manches hat mich auch gestört. Werde das mal sacken lassen und dann in aller Ruhe meine eigene Review schreiben.

27.03.2023 11:53 Uhr - Ghostfacelooker
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Erfahrungspunkte von Ghostfacelooker 8.681
27.03.2023 10:38 Uhr schrieb TheMovieStarSo am Wochenende gesehen. Fand vieles stark und manches hat mich auch gestört. Werde das mal sacken lassen und dann in aller Ruhe meine eigene Review schreiben.


Was du so alles sacken lassen musst^^^^^^^^be water my friend und schreibe aus dem Impuls heraus^^^^^^

02.04.2023 00:30 Uhr - jrtripper
da kann ich dir nur zustimmen, man findet jedemenge verweise auf vergangene filmperlen.
die kopie der radiosprecherin aus "the warriors" war das auffälligste.
was mir nicht gefallen hat, ist bei dem kampf in osaka, dass man die schutzpolster zu stark erkennen konnte unter dem edlen zwirn der herrn.

06.04.2023 11:21 Uhr - Ghostfacelooker
User-Level von Ghostfacelooker 20
Erfahrungspunkte von Ghostfacelooker 8.681
02.04.2023 00:30 Uhr schrieb jrtripperda kann ich dir nur zustimmen, man findet jedemenge verweise auf vergangene filmperlen.
die kopie der radiosprecherin aus "the warriors" war das auffälligste.
was mir nicht gefallen hat, ist bei dem kampf in osaka, dass man die schutzpolster zu stark erkennen konnte unter dem edlen zwirn der herrn.


Danke dir Miss Marple und schon mal schöne Ostertage

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