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Saw: Spiral

Originaltitel: Spiral: From the Book of Saw

Herstellungsland:USA (2021)
Standard-Freigabe:FSK keine Jugendfreigabe
Genre:Horror, Krimi, Thriller, Mystery
Alternativtitel:Saw 9
Bewertung unserer Besucher:
Note: 5,22 (52 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

SAW: SPIRAL eröffnet ein neues, perfides Kapitel der SAW-Saga, in dem ein kaltblütiger Serienmörder auf bestialische Weise für seine ganz eigene Form von Gerechtigkeit sorgt. Zusammen mit dem angesehenen Polizeiveteranen (Samuel L. Jackson) untersuchen der abgebrühte Detective Ezekiel “Zeke” Banks (Chris Rock) und sein noch unerfahrener Partner (Max Minghella) eine Anzahl abscheulicher Morde, die auf unheimliche Weise an die grausame Vergangenheit der Stadt erinnern. Ohne es zu ahnen, wird Zeke immer tiefer in das mörderische Geheimnis hineingezogen und findet sich plötzlich im Zentrum des morbiden Spiels eines bestialischen Killers wieder. (Studiocanal)

eine kritik von ghostfacelooker:

Darren Lynn Bousman, welcher bereits die ersten drei Sequels der Reihe inszenierte und dort den Fokus auf rätselhafte Zusammenhänge, zwischen den brutalen Mordspielchen zu setzen, die er dann in innovativer Konsequenz miteinander in Verbindung brachte, scheint in diesem Film ein gänzlich anders Rezept zu verfolgen, welches den Hauptdarsteller zum Mittelpunkt macht.

Ob Chris Rock, dieses Franchise dadurch zu rocken verstand, spaltete von Beginn an, sowohl Gemüter der Fans, als auch Kritiker. Wer bin ich dann schon, mir ein spezifisches Urteil darüber bilden zu wollen, weswegen ich lieber bei einem mir gewohnt besser stehenden, Subjektiven bleibe.

Rock´s Bühnenshow-Attitüde, des miesepetrig, belehrend aufklärenden Ankläger gesellschaftlicher Mißstände, nimmt der ehemalige Komödiengarant mit in die Rolle des Detektive Zeke Banks, um einerseits sicherzustellen, halbwegs ernstgenommen zu werden, während er sich mit seiner für mich schon zeitweise infam, kindlich trotzenden Nörgelei seiner Dialoge, welche,- in einer Mischung aus allgemeiner Verachtung und fehlender gesellschaftlicher Anerkennung, gepaart mit besserwisserisch, eingebildeter Lebensweißheiten-, vor Selbstmitleid nur so triefen.

Mit dieser Ausstrahlung, welche dem Zuschauer aller Wahrscheinlichkeit nach eine dem Film angemessene, morbide Grundstimmung suggerieren sollen, führt uns diese Figur durch die Welt, nach John Kramer und stößt dabei nicht nur bei Kollegen auf wenig Liebe.

Selbst der von, Samuel L. Jackson, gespielte Vater, zeigt kaum einen Funken Mitgefühl, was als solches schon mal wirklich Respekt abverlangt, überhaupt eine derart bei den beiden Figuren vorhandene, von allem angewiderte Grundstimmung aufzubauen.

Mir persönlich hätte der Gedanke, bei der Einführung, welche im Kern einen leichten Flair jener tarantinoschen Dialoge zu verströmen weiß, in denen man gleich nach dem philosophischen Aspekt Gehirnmaße, oder wenigstens einen ordentlich, unerwarteten Schußwechsel präsentiert zu bekommen, eben dies visuell weiterzuspinnen und Vater und Sohn nicht nur über ihre zwischenmenschliche Beziehung sprechen, sondern Senior Banks´ Worte, daß er den Sprößling hätte erschießen können, mit leichtem Vorwurf abwandelnd, in die Tat umzusetzen.

Ein Monolog nach dem Motto; Motherfucker. was schleichst du kleiner Wichser auch wie ein beschissener Geist durch die Wohnung, während draußen ein Irrer rumläuft, wäre Mr. Samuel L.“Pulp FictionJackson nicht nur angemessen, sondern hätte diesem Film zusätzlich unerwartete Kontroverse verliehen. Weiterführend hätte man dann 6 Monate oder 2 Jahre später, je nach Eintrittswunde einblenden können, und fröhlich weitermachen, aber gut, mich hat ja keiner gefragt.

Apropos. Wenn man mich fragt, ist Marisol Nichols´ Figur der Vorgesetzten, Captain Graza, der realitätsnahe, feuchte Traum jener Arbeitnehmer, die auch im wahren Leben unter Frauen arbeiten, die einerseits eine dermaßen sexuelle Ausstrahlung besitzen, daß du deine Erektion lieber im Stillen genießt, während sie dir mit ihren fünfzehn Zentimeterabsätzen gleichzeitig so tief mit Anlauf und Spitze ihrer Schuhe in den Hintern treten können, daß dein Proktologe dir zu der unfreiwilligen Entfernung der Hämorrhoiden gratuliert.

Die Handlung, welche sich jedoch zwischen diesen Figuren abspielt, ist als Ganzes und nach der zweiten Sichtung betrachtet, gar kein so schlechtes Konstrukt, denn durch die emotionale Zurschaustellung und Aversion der Hauptfigur gegen alles und jeden, welche der Zuschauer vielleicht sogar ihr selbst gegenüber empfinden könnte, oder bewusst soll, könnte man sich, wenn man sich damit zufrieden gibt, auf einen interessanten Kriminalfall einlassen und die morbide Grundstimmung mitsamt Morden auch eben nicht wie eine SAW-Streifen genießen.

Natürlich erwartet man eben gerade Gegenteiliges bei dem Titel, aber ich finde genau das unterscheidet diesen Film von den anderen und ist für mich eine nachvollziehbar logische Konsequenz, denn Jigsaw lebt schon lange nicht mehr, also warum zwanghaft irgendwelche hanebüchenen Verbindungen zu seinem Vermächtnis konstruieren, wenn man einen Fall in dessen Welt, nach seinen erdachten Regeln erschaffen kann, denn im eigentlichen Sinne, ist es genau daß, was der Antagonist, dessen Identität auch gerade durch alle anderen Figuren, für mein Empfinden gut bis zum Ende hin verborgen bleibt, unternimmt; er mordet sich unerkannt durch Jigsaw´s Welt.

Sein Motiv ist zwar nicht so rätselhaft und mit überraschenden Verbindungen durchzogen, wie in den vorhergehenden Filmen, aber daß ist meiner bescheidenen Meinung nach auch gar nicht nötig, denn dieser Film hat eine so bewusst, degoutant getränkte Ausstrahlung, daß er für mich als Film mit eigenständige Substanz überzeugt.

Vorausgesetzt natürlich, man hat eben jene gedankliche Flexibilität keinen SAW-Ableger, sondern einen SAW-Afterlegacy-Film zu sehen, der die weibliche, immer noch kaum der Rede werten Legacy , um bei Vermächtnissen und Vergleichen zu bleiben, gänzlich auszuradieren versteht.

Mein persönlicher Dank, geht nicht nur an die mir eventuell treuen Leser, sondern auch an meinen lieb, geschätzten Draven, ohne dessen Weckruf, dieses Werk keinesfalls entstanden wäre.

Weiter:

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Kommentare

04.06.2023 17:19 Uhr - Draven273
1x
User-Level von Draven273 6
Erfahrungspunkte von Draven273 514
Vorab, vielen Dank für die Erwähnung meiner Person. Hatte ich dir den tatsächlich empfohlen oder davon abgeraten??? Denn meiner einer fand den ja nicht sooo schlecht. Klar, der ist schon anders und teils etwas gewöhnungsbedürftig, doch es wurde ja auch langsam mal Zeit einen etwas anderen weg einzuschlagen. Ich weiß noch nicht so genau was ich von dem Ende halten soll, ansonsten find ich den aber unterhaltsam und mir hat der durchaus gefallen. Auch wenn ich mich an Chris Rock gewöhnen musste. Leider zu lange her das ich den gesehen habe, ich würde so zwischen 6 und 7 tendieren in diesem Fall. Deine Review ist wie gewohnt schön geschrieben :)

04.06.2023 20:23 Uhr - Tom Cody
1x
DB-Helfer
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Sehr gute, wirklich faire und äußerst lesenswerte Rezension zu "Spiral". Der Film, den ich witzigerweise erst vor ein paar Tagen zum ersten Mal gesehen habe, hat mir persönlich auch besser gefallen hat als vielen anderen.

Ich war jetzt auch nie so ein großer Fan der "Saw"-Reihe, die sich irgendwann nur noch von einer Folter- oder Mordszene zur nächsten hangelte und dabei krampfhaft eine Verbindung zu John Kramer herstellen musste.

Die Idee, dieses Schema aufzubrechen und das Ganze einfach mal als Cop-Krimi mit dem ermittelnden Beamten im Mittelpunkt zu erzählen, fand ich doch recht erfrischend.
Zugegeben, Chris Rock ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber bei weitem nicht so schlecht, wie viele geschrieben haben. Da wären z.B. ein Chris Tucker oder ein Kevin Hart absolut undenkbar.

Was die für "Saw"-Filme anscheinend so wichtigen Mordsequenzen angeht: Vielleicht bin ich ja auch ein Weichei, aber ich empfand sie doch schon als ziemlich fies. Da hat es mich auch nicht sonderlich gestört, dass der Film für das R-Rating Schnitte über sich ergehen lassen musste.

04.06.2023 20:36 Uhr - Ghostfacelooker
1x
User-Level von Ghostfacelooker 20
Erfahrungspunkte von Ghostfacelooker 8.808
04.06.2023 20:23 Uhr schrieb Tom CodySehr gute, wirklich faire und äußerst lesenswerte Rezension zu "Spiral". Der Film, den ich witzigerweise erst vor ein paar Tagen zum ersten Mal gesehen habe, hat mir persönlich auch besser gefallen hat als vielen anderen.

Ich war jetzt auch nie so ein großer Fan der "Saw"-Reihe, die sich irgendwann nur noch von einer Folter- oder Mordszene zur nächsten hangelte und dabei krampfhaft eine Verbindung zu John Kramer herstellen musste.

Die Idee, dieses Schema aufzubrechen und das Ganze einfach mal als Cop-Krimi mit dem ermittelnden Beamten im Mittelpunkt zu erzählen, fand ich doch recht erfrischend.
Zugegeben, Chris Rock ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber bei weitem nicht so schlecht, wie viele geschrieben haben. Da wären z.B. ein Chris Tucker oder ein Kevin Hart absolut undenkbar.

Was die für "Saw"-Filme anscheinend so wichtigen Mordsequenzen angeht: Vielleicht bin ich ja auch ein Weichei, aber ich empfand sie doch schon als ziemlich fies. Da hat es mich auch nicht sonderlich gestört, dass der Film für das R-Rating Schnitte über sich ergehen lassen musste.

Kevin Hart.... Gott bewahre, das man diese männliche Version von Melissa McCarthy, irgendwo außerhalb fragwürdiger Komödien einzusetzen sucht ^^^^^^^. Aber danke für deinen Kommentar. Auch schön, dich mal wieder zu lesen

04.06.2023 20:46 Uhr - cecil b
Moderator
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Da danke ich Draven auch für. Dafür, dass der nächste lesenswerte Eindruck hier entstanden ist!

"...aber gut, mich hat ja keiner gefragt..." Das Tüpfelchen auf dem I. :)

Mir Miesepeter ist aber was aufgefallen: ..." die auch im wahren Leben unter einer Frau arbeiten, die einerseits eine dermaßen sexuelle Ausstrahlung besitzen, daß du deine Erektion lieber im Stillen genießt, während sie dir mit ihren fünfzehn..."

Pfui! :) Nein, es geht mir darum, dass es "besitzt" heißen müsste, wenn ich mich nicht irre.

Lange Sätze, ich kenne das Problem. Korrigiert mich bitte immer, falls nötig!


04.06.2023 20:54 Uhr - Ghostfacelooker
User-Level von Ghostfacelooker 20
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Danke dir. Ist ausgebessert, respektieve steht der Satz nun so wie er gedanklich geschrieben war^^^^. Tja wenn man das Handy mal nicht lautlos hat, kommt ein Hai um die Ecke und beißt einen in den Allerwertesten. Durch dieses anfänglich miesepetriges Gefühl, fiel mir Mr. Rock's Figur ein ^^^^^^

05.06.2023 14:34 Uhr - cecil b
Moderator
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Danke dir. :)

12.06.2023 18:00 Uhr - Phyliinx
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Das Saw Franchise befindet sich derzeit für mich persönlich auf der Abwärtsspirale. Das scharfe Sägeblatt deiner Kritiken zirkuliert jedoch munter weiter. 😇

13.06.2023 00:21 Uhr - Ghostfacelooker
User-Level von Ghostfacelooker 20
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12.06.2023 18:00 Uhr schrieb PhyliinxDas Saw Franchise befindet sich derzeit für mich persönlich auf der Abwärtsspirale. Das scharfe Sägeblatt deiner Kritiken zirkuliert jedoch munter weiter. 😇

Danke für das doch recht unerwartete Lob. Schade, daß Du diesen Teil nicht vom Franchise zu trennen scheinst... Zumindest liest es sich nicht danach,sonst würde er dir evtl besser gefallen, aber bei mir war es auch erst die zweite Sichtung. Mittlerweile denke ich sogar dass er sich bei einer kostengünstigen Aktion bei mir einfinden könnte

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