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Destroying My Boss

Herstellungsland:USA (2011)
Genre:Erotik/Sex, Splatter, Kurzfilm
Bewertung unserer Besucher:
Note: 7,00 (1 Stimme) Details
Diese Kritik enthält Informationen über den späteren Handlungsverlauf der Geschichte.
eine kritik von dr. kinski:

Hach ja, wieder so ein kleines abartiges Kurzfilmchen, das konsequent die Perversions-Schiene fährt und dabei keine Gefangenen macht. Die Rede ist heute von dem 2011 entstandenen Destroying my Boss. Darin hat Ben Willis die Schnauze voll von seiner arroganten, aber sexy Chefin, entführt sie und misshandelt sie nicht gerade zimperlich in irgendeinem dunklen Kellerloch.   

Die „Story“ passt hier wieder auf einem Bierdeckel und große Unterschiede zu Titeln wie Deadly Interrogation oder Inner Depravity lassen sich nur schwer erkennen und sind bestenfalls von inszenatorischer Natur. Dieses Stück Filmchen mag vielleicht noch ein klein bisschen unbekannter als die genannten Titel sein, was hier aber nicht etwa mit der Qualität zusammenhängt. Über verwinkelte Beschaffungswege brauchen wir uns sowieso nicht unterhalten und etwas zu besitzen, was nicht jeder hat, macht ja sogar einen Teil des Reizes solcher Werke aus. Viel mehr liegt es vielleicht daran, dass dieser Titel bisweilen von einigen Leuten in die Nekro-Porno Ecke eingeordnet wird, was möglicherweise sogar so manchen hart gesottenen Filmfan abschreckt. Dieser Film hat aber weder was gemein mit der Ultimate Necro Competition, noch mit Spielfilmen, die sich nur thematisch diesem Thema widmen. Nekrophilie kommt hier schlicht nicht vor.

Somit ist diese Einordnung dann auch absoluter Quatsch, der vermutlich daraus resultiert, dass Hauptdarstellerin Nikki Kingston, sich auch schon einmal in ihren Filmen freizügig zeigt und eher im Zusammenhang mit pornografischem Material zu sehen ist. Darüber hinaus könnte es sich aber auch um eine Verwechslung mit Destroying my Slave handeln. Dieser Film deutet solche Elemente immerhin an und wurde neben der namentlichen Verwandtschaft ebenfalls von John Marshall produziert. Übrigens ist dieses Werk auch nicht völlig uninteressant und gleichermaßen empfehlenswert. Nun aber wieder zurück zum eigentlichen Titel.

 

Destroying my Boss beginnt mit unserem Hauptdarsteller, der gelangweilt im Büro sitzt und erotische Träume von seiner Chefin hat. Im Grunde haben diese Szenen auch keinen nennenswerten Mehrwert für den Film. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass diese Szenen nur gedreht worden sind, weil man ohnehin eine Pornodarstellerin für den ganzen Tag bezahlt hatte und dies auch bestmöglich ausnutzen wollte. Die folgenden Dialoge sind auch nicht gerade reif für den Oscar und nur mit Anstrengung zu ertragen. Ein großer Vorteil solcher Kurzfilme liegt aber darin, dass so ein steifes Schauspiel (hehehe) schnell wieder vorbei ist. Hier geht es dann auch schon nach 5 Minuten ordentlich zur Sache und nachdem die Dame überwältigt und in ihrem Kellerverlies angekettet wurde, bleibt ihr das Lachen buchstäblich im Hals stecken.

Qualitativ geht der Film von hier an auch deutlich nach oben. Die Darsteller agieren nicht mehr so peinlich wie vorher und wirken glaubhaft als Opfer bzw. Folterknecht. Es gibt anfänglich noch kurze Hardcore-Szenen, die in ihrer Kompromisslosigkeit durchaus an Sado Messiah Productions erinnern und so in einer Mainstream-Produktion nicht gezeigt werden könnten. Ben Willis kann als sadistischer Mörder durchaus überzeugen, schafft aber zu keiner Zeit ein Bedrohungspotenzial wie so mancher maskierter Schänder zu entfalten.

Insgesamt treten die Szenen sexueller Natur von nun an aber zugunsten der eigentlichen Gewalt in den Hintergrund. Was die praktische Effektarbeit angeht, hatte ich mich nach dem selbst für Amateur-Verhältnisse unterdurchschnittlichen Anfang auf das Schlimmste eingestellt. An dieser Stelle konnte der Film aber wirklich positiv überraschen. Die praktischen Effekte sind nicht perfekt gelöst, aber für diese Verhältnisse als überdurchschnittlich zu werten. Hinzu kommt, dass das Ausweiden und Enthaupten von Opfern nicht ganz einfach umzusetzen ist. Realistische Kopf-Attrappen sind durchaus nicht günstig und mit glaubhaftem CGI tut man sich mit diesen finanziellen Möglichkeiten auch sehr schwer. Von daher gilt mein Respekt Regisseur John Marshall, der trotz begrenzter Mittel hier einiges rausholen konnte.

Die Kameraführung wird schließlich auch etwas professioneller und zeigt die zugefügten Wunden in aller Deutlichkeit. Außerdem wurde geschickt weggeblendet, wenn Effekte nicht so umgesetzt werden konnten, wie es in den einzelnen Szenen notwendig gewesen wäre. Geschmälert wird das Filmerlebnis dadurch aber in keiner Weise, sondern eher Abwechslung geschaffen. Nahaufnahmen und eine hektische Kameraführung während der Gewalt-Szenen schaffen zusätzliches Tempo. Musikalisch wird dieses Tempo allerdings in keiner Weise unterstützt, da außer dezenter Ambient-Musik keine weiteren Klänge zu vernehmen sind. Die Geräusch-Kulisse setzt sich hier aus erstickendem Stöhnen und dem Geräusch von Messerstichen zusammen. Erwartungsgemäß beschränken sich die Dialog-Zeilen auch auf ein Minimum und außer der Bitte um Gnade seitens des Opfers, was stets mit entwürdigenden Kommentaren und Beleidigungen beantwortet wird, sollte hier niemand Tiefgang erwarten.

Gegen Ende habe ich mir zwar noch etwas Nekrophilie gewünscht und habe mich da auch ehrlich gesagt drauf eingestellt, die gab es aber wie schon erwähnt leider nicht. Durch diese Thematik hätte man dieses Werk noch etwas perverser und kompromissloser gestalten können, was für mich grundsätzlich einen Mehrwert darstellt. So wurde neben dem etwas holprigen Start aus meiner Sicht noch ein wenig Potenzial verschenkt. Es steht aber auch außer Frage, dass dieses Werk so auch für ein breiteres Publikum zugänglich wird, insofern man den Komparativ bei solchen Nischen-Filmen überhaupt gebrauchen möchte.

 


Abschließend kann ich dieses Werk grundsätzlich schon empfehlen, jedenfalls für die abgebrühte Gore-Bauer Fraktion falls sexuelle Gewalt toleriert werden kann. Letztlich haben wir hier nur einen weiteren kurzen Film über einen sadistischen Mord. Wer aber keinen Bock mehr hat sich ständig Flowers of Flesh and Blood reinzuziehen kann hier ruhig mal einen Blick riskieren. Auf künstlerische Ästhetik wird hier allerdings zugunsten von Holzhammer-Gewalt verzichtet. Für einen stumpfen und brutalen Filmabend reichts aber allemal. Wegen des schwachen Anfangs ziehe ich noch was ab, aber 7 Punkte kann ich da schon noch vergeben. Ich hatte jedenfalls meinen Spaß.

7/10
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Kommentare

09.06.2023 20:09 Uhr - cecil b
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Spitzenmäßige Review.


"...etwas zu besitzen, was nicht jeder hat, macht ja sogar einen Teil des Reizes solcher Werke aus... "

Hihi. Sowas von Underground.

Nun, der wäre nichts für mich. Glaube ich. Meine Neugierde wurde aber geweckt.

Nekrophilie hat was. ;) Solange ich weiß, dass kein Grabraub stattgefunden hat. Ich könnte verkraften, dass die im Film nicht vorkommt.

10.06.2023 09:57 Uhr - Dr. Kinski
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Danke dir :)

Der Film ist zwar sehenswert, aber abseits von Underground Sammelleidenschaften kein muss. Der Aufwand der Beschaffung würde sich für dich im Endeffekt nicht lohnen, denke ich :)

10.06.2023 10:07 Uhr - cecil b
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Moderator
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Aber gut, dass der nun zu unseren Infos gehört. In so feiner Sprache das vorzustellen, was schon beim Lesen ein mulmiges Gefühl aufruft, hat doch was. ;)

10.06.2023 11:16 Uhr - Cinema(rkus)
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Darf ich Dich auch mal beehren, am Keller-Verlies klopfen ?
Ich sag`/schreib` jetzt einfach mal Thanks.
Finde es Klasse, wie Du diese Mosaik-Ecke des filmischen Kaleidoskops immer wieder eloquent und locker vorstellst, damit auf mich einen total sympathischen Eindruck machst.
Nie, nie, wirklich nie, werde ich mir diesen Film anschauen. Von mir so manches mal versucht, sehe ich langsam ein, dass diese Werke nullonix für mich sind.
Trotzdem lese ich jedes mal Deine Reviews, möchte zumindest auf diese Weise an diesen Filmen teil nehmen. In cooler Sprache serviert, einen guten Eindruck vermittelnd, deckst Du hier einen wichtigen Review-Teil ab. Gratuliere!!
Es ist für mich wichtig, auch über diese Filme zu lesen, um einfach ein umfassendes Film-Welt-Bild zu erhalten. Ich möchte niemals im eigenem Saft bruzzeln, niemals meinen eigenen Tellerrand nicht erklimmen können...und darüber zu springen :-) . Nur so bleibt man (mental) jung, aufgeschlossen, verwehrt sich nicht gegen andere Meinungen. Und das ist immens wichtig. In diesem Forum, bei Diskussionen, eigentlich auf der gesamten Welt.
Deshalb schätze ich Deine Beiträge sehr, bin hier immer (meist) stiller Mitleser.
Bitte weiter so. Halte diese Ecke - neben Jichi - sauber am Laufen..... :-)

Gruß C.M.

Ach ja, eine Frage hätte ich noch.
Aufgrund Deinem Pseudonym nehme ich an, dass Du ein Kinski-Fan bist ?
Wenn ja, kann man auch mal Reviews von Dir erwarten, die die Kinski-Filme betreffen ?
Für mich war Kinski ein Jahrhundert-Schauspieler, der leider in vielen billigen Filmen etwas verheizt wurde.
Aber...bestehen bleiben natürlich auch einige Meisterwerke mit ihm, vor allem in der Zusammenarbeit mit Werner Herzog. Ich schau mir oftmals sehr gerne seine Auftritte in verschiedenen Talk-Shows auf youtube an.
Klasse, Talk-Shows, in denen noch geraucht wurde (ich selbst bin schon ein leben lang Nicht-Raucher, trotzdem "gefällt" es mir) und Wein und Bier getrunken wurde.
Und außerdem danke ich dem Klaus, dass er eine der schönsten Frauen der Welt zu Stande gebracht hat. Nasti.
Mann, was war das Mädel in den 70èrn und 80èrn wunderhübschwundervollwundersexy anzusehen .....:-))

10.06.2023 13:12 Uhr - Dr. Kinski
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@Cinema(rkus)

Zunächst freue ich mich, dass du dich für diese doch sehr spezielle Art von Film vielleicht nicht begeistern kannst, aber doch ein kleines Interesse besteht und du mit meinen Reviews und meiner Filmauswahl etwas anfangen kannst. Es ist auch mein Ziel ein paar Perlen aus dem Giftschrank zu suchen, mit denen der normale Filmfan für gewöhnlich nicht konfrontiert wird. Sei es auch nur um einen Eindruck zu bekommen und für sich zu wissen, dass man so etwas nicht braucht. Umso beeindruckender finde ich aber dein unvoreingenommenes Interesse, zumal diese Filme und die Fans sehr schnell vorverurteilt werden.

Deine Offenheit im filmischen Bereich und auch deine generelle Weltoffenheit finde ich sehr bewundernswert und auch vorbildlich. Es muss einem nicht alles gefallen, aber man kann durchaus viel entdecken, wenn man über den eigenen Tellerrand hinaus schaut. Ich halte es in jeder Hinsicht für wichtig, seinen Horizont stets zu erweitern und diese Einstellung sollte man sich auch immer versuchen zu erhalten.

Für mich alleine schaue ich eigentlich fast nur Filme dieser Art und kenne mich damit auch am besten aus, glücklicherweise habe ich aber einige Freunde und Bekannte, mit denen man so etwas überhaupt nicht sehen kann. Da bin ich dann auch mal ganz froh, wenn mir dort Filme präsentiert werden, die ich sonst vermutlich nicht kennen gelernt hätte.

Je nachdem stehen da auch schon einmal Klassiker auf dem Programm und auch wenn Kinski ein steitbarer Charakter ist, muss man ihn doch lassen, dass er sein Handwerk verstanden hat. Besonders die Werner Herzog Titel sind auch für mich etwas besonderes. Filme dieser Art gibt es heute in dieser Form leider nicht mehr. Eigentlich hatte ich in nächster Zeit nicht vor, darüber etwas zu schreiben, aber ich will auch nicht ausschließen, dass vielleicht mal was zu Nosferatu oder Aguirre kommt ;)

10.06.2023 13:43 Uhr - Cinema(rkus)
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Thanks Kinski.
Weltoffenheit ? Ist für mich ein ganz wichtiger Faktor, ohne den ich mich nicht selbst als mich identifizieren würde....
Wir sind ALLE ERDENBÜRGER; nur ein Roulette-Spiel hat uns auf die Erde gewürfelt, per Zufall wohin genau.

Mir gefallen ALLE DEINE REVIEWS, lese auch alle.
Umfassende Information ist wichtig, um sich einfach einen Überblick zu verschaffen.
Mich selbst interessiert ein Film nicht ? Egal, trotzdem möchte ich darüber etwas erfahren, um FILM im GESAMTEM einfach erfassen zu können.
Ich finde es jedenfalls toll, dass Du diese Filme hier vorstellst.
Würde es auch Klasse finden, wenn Du das eine oder andere mal einen "Schlenker" machen würdest und eben auch andere Filme vorstellen würdest.....Gerne.

Ähmmmmmm, nehmen wir mal die "normalen" Mainstream-Filme.
Welche schaust Du Dir überhaupt an, bei welchen Filmen gehst Du ins Kino ?
Würde mich echt mal interessieren......
Oder nix Kino, sondern Rolläden runter, ab ins Keller-Verlies und "nur" die von Dir vorgestellten Filme schauen ?

Was hältst Du z.Bsp. von einem meiner Lieblings-Filme "Bad Times at the El Royale" ?
Oder "Mad Max - Fury Road" ?
Oder ist Dir das einfach zu fernab Deiner persönlichen (Film-)Vorlieben ?

Egal wie, was, warum, wieso.......Mach weiter so, mich hast Du als treuen Leser an der Angel..... :-)))

10.06.2023 13:48 Uhr - cecil b
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Moderator
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Aguirre: War unglaublich. Herzog ist aber auch ein großes Kaliber. Jeder für sich und Gott gegen alle (Review vorhanden) gehört zu meinen Lieblingsfilmen.

Kinski: Mein liebster Feind ist ein Erlebnis. Seine Kunst konnte umwerfend sein. Der Mensch widerte mich an. Was er genau wirklich getan hat, werden wir wohl nie erfahren, aber es gibt ein Verhalten und Aussagen, die für sich stehen.
https://www.welt.de/vermischtes/article112648797/Tochter-beschuldigt-Klaus-Kinski-des-Missbrauchs.html


10.06.2023 18:11 Uhr - Dr. Kinski
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@Cinema(rkus)

Denke, da sind wir uns einig.
Ich denke drüber nach, vielleicht finde ich ja auch mal einen berichtenswerten Film, abseits des Underground :)

Natürlich schaue ich sehr gerne Horrofilme und da gehe ich dann auch am liebsten ins Kino. Grundsätzlich bin ich da aber sehr offen und richte mich da auch oft nach anderen Leuten. Habe mir kürzlich z.B. einer Freundin zuliebe den Miles Morales Spiderverse Film angesehen, was ich alleine niemals getan hätte. Da ich mich zum einen nur schwer für Marvel Filme begeistern kann, zum anderen aber auch nicht viel von animierten Filmen halte, aber was solls, letztlich hat mich der Film auch unterhalten. Ich bin auch niemand, der einen Film aus Prinzip ablehnt und würde mir auch alles erst einmal ansehen. Nur eben meistens nicht alleine, da schaue ich dann meinen Kram ;)

Daher gucke ich auch oft alleine in meinem Verlies Horror und Extrem Filme. Wie schon gesagt, kommt der Impuls für eine andere Art von Film dann auch meistens von außerhalb.  "Bad Times at the El Royale" sagt mir z.B. überhaupt nichts und "Mad Max - Fury Road" habe ich zwar mal vor einiger Zeit gesehen, ist mir aber nur als ganz vernünftiger Action Streifen in Erinnerung geblieben.

Im Allgemeinen kenne ich mich mit den moderneren Mainstream-Filmen auch nicht besonders gut aus. Treffe mich sonst noch regelmäßig mit einem Freund für einen Filmabend, da gibt's dann aber in der Regel immer Klassiker oder ältere unbekannte Kunstfilme oder irgendeine Art von Nischen-Film, der nicht so brutal ist.

@cecil b
Kinski ist schon ein außergewöhnlicher Typ gewesen. Es macht Spaß, sich die Interviews anzusehen und aus filmischer und künstlerischer Sicht hat er auch faszinierende Sachen geschaffen. Besonders in Zusammenarbeit mit Herzog, der ja auch mit einem so schwierigen Menschen umgehen konnte. Allgemein war Herzog wohl auch sehr wichtig, um mit seinem eigenen Talent und der Feinfühligkeit Kinski in die richtigen Bahnen zu lenken. Kinskis solo Projekte sind ja auch schon mal sehr merkwürdig geworden. Aber auch wenn Kinski zweifelsfrei Talent hatte, war das auch abseits von seinen Wutanfällen ein absolut kranker Typ, den ich nicht gerne in meinem Umfeld gehabt hätte. Was da genau vorgefallen ist, kann man zwar nicht mehr sagen, aber zuzutrauen wäre es ihm.

10.06.2023 19:10 Uhr - cecil b
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Ein Kommentar, so erfreulich wie deine Reviews. Kommunikation ist auch eine Kunst für sich, die immer neue Herausforderungen auf Lager hat. :)

Bezüglich Kinski und Herzog stimme ich dir zu. Ist nicht lange her, da habe ich ein Foto sehen dürfen, auf dem Buttgereit von Herzog ein Autogramm bekommen hat. Es geht ja weniger um den Zettel mit dem Namen drauf, aber ich habe mich gefreut, zu sehen, wie sich zwei außergewöhnliche Künstler die Hände reichen. Buttgereit hat schon echte Größen kennen lernen dürfen. Er ist auch eine, finde ich. Sein Buch ist übrigens draußen, was ich vermutlich bald hier erwähnen werde.

Huch, sorry, bin abgeschweift. Kunst, da blühe ich gerne mal auf. ;)

10.06.2023 22:53 Uhr - Jichi
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Ich schließe mich den Herren hier an - danke für die coole Review zu einem absoluten Underground Titel!
Mir kommt der Titel irgendwie so bekannt vor, obwohl ich den Film nicht kenne. Entweder verwechsle ich etwas oder der ist mir schon mal über den Weg gelaufen.

11.06.2023 10:02 Uhr - Dr. Kinski
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@cecil b
Buttgereit ist ebenfalls ein Ausnahmekünstler. Sein Buch habe ich bisher allerdings nicht gelesen.

@Jichi
Danke dir.
Es gibt ja einige Filme dieser Art, da besteht durchaus Verwechslungsgefahr. Letzten Monat wurde der Titel von mir ja auch schon einmal kurz auf unserem Server thematisiert. Vielleicht kommts daher :)

11.06.2023 13:17 Uhr - Jichi
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DB-Co-Admin
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Das kann natürlich gut sein.

11.06.2023 13:37 Uhr - Dissection78
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Interessante Vorstellung, schön beschrieben, Dr. Kinski! Ich bin dem Underground nie abgeneigt, habe dort allerdings seit geraumer Zeit nichts mehr wirklich Extremes gesehen und schaue heuer vor allem 'normale' Independent-Filme, wenn es um's US-Kino geht, weil mich der dortige Studio-Mainstream nur noch haarscharf peripher tangiert und eher langweilt. "Destroying my Boss" hört sich jedenfalls wie eine Sicko-Variante von "Horrible Bosses" aka "Kill the Boss" an, haha. Aufgrund der Laufzeit würde ich hier vielleicht sogar einen Blick riskieren :)

PS:
Wenn es um Mainstream-Kino aus den US of A geht: Den genannten "Bad Times at the El Royale" finde ich cool. Ist aber auch eine etwas kleinere Produktion.

11.06.2023 15:09 Uhr - Dr. Kinski
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@Dissection78
Danke dir.
Kann ich gut nachvollziehen, der aktuelle US-Underground liefert meist nur noch fetischbelastete Einfallslosigkeiten. "Destroying my Boss" kann immerhin noch mit ein paar netten Effekten punkten. An "Kill the Boss" habe ich tatsächlich auch zunächst gedacht, hier aber natürlich in einer völlig humorfreien Variante. Aufgrund der kurzen Laufzeit vermag dieser Film aber kurzweilig gut zu unterhalten, immerhin besser als aktuelle Vertreter seiner Zunft.

Na vielleicht muss ich mich dann doch einmal nach "Bas Times at the El Royale" umsehen :)

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