Hypnotic
Herstellungsland: | USA (2023) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Action, Thriller, Mystery |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 7,00 (4 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Nur ein kurzer Augenblick der Unachtsamkeit verändert sein Leben für immer. Seit der Entführung seiner Tochter versinkt Detective Danny Rourke (Ben Affleck) in Trauer und Verzweiflung. Halt findet er nur in seinem Job als Polizist. Als er bei seinen Ermittlungen zu mehreren Banküberfällen plötzlich eine Spur zu seiner vermissten Tochter erkennt, schöpft er wieder Hoffnung. Zusammen mit Diana Cruz (Alice Braga) macht er sich auf die Suche nach dem vermeintlichen Bankräuber (William Fichtner), der sein Umfeld auf mysteriöse Weise kontrollieren kann. Schon bald wird Rourkes Realität, wie er sie kannte, komplett auf den Kopf gestellt und er muss alles und jeden in seiner Welt in Frage stellen… (Telepool)
Es war einmal, eine Geschichte in einer Geschichte, der Geschichte. Nein, liebe Freunde, der zelluloidschen Visualität wir sind nicht in einem meiner Matrix oder Inception Reviews, denn Hypnotic ist der neuste Streich vom Meister der El Mariachi- Saga- Robert Rodriguez.
Oberflächlich könnte man diese Story nun wieder ganz schnell in eine Schublade mit der Aufschrift „Kennt man“ im mentalen Archiv seines Filmwissens stecken und sich sagen für einen Abend ging es schon.
Jedoch, da ein guter Freund mir mal, in einer Diskussion um eben jenem Themenbereich sagte, daß es seiner Ansicht nach wird im Kern eines Films eigentlich nichts mehr Neues zu erzählen gäbe, oder innovativ gedreht werden würde, weil irgendwie alles schon mal in der ein oder anderen Art zu sehen war, möchte ich auch hier einen mir eigenen Blick, mit lieben Grüßen an ihn richten und sein kürzliches Review zum selben Film ebenfalls mit der Prämisse beleuchten, daß er da ab und an nicht ganz Unrecht hat, aber eben nur ab und an.
Rodriguez, lässt uns mitten im Leben von Danny Rourkes Therapiesitzung platzen und teilt uns somit zeitgleich dessen tiefstes psychologisches Trauma, nämlich die Entführung seiner kleinen Tochter Minnie mit.
Bevor ich weiter ausführe, möchte ich allen Lesern die vierzehnjährige Darstellerin präsentieren, welche es mit einem einzigen Lächeln an ihren filmischen Vater, alias Ben Affleck geschafft hat, daß ich mir nicht nicht nur dachte, daß Hala Finley immense Ausstrahlung, sondern auch schauspielerisches Talent in sich tragen müsse, deren Potential es zu beobachten gilt, da sie es meiner Meinung in ihrer kurzen Screentime schafft, die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Entweder das, oder ich hab noch nie ein solch entwaffnend, vereinnahmendes Lächeln und Präsenz in einem Film gesehen, wie hier.
Bevor ich nun weiter Abschweife, sind Affleck und seine entführte Tochter, der Fixpunkt des emotionalen Aspekts und roter Faden der Handlung, welcher sich spätestens mit dem ersten Satz und der Einführungssequenz von des Teufels Buchmacher, alias William Fichtner, komplett in eine unvermutete Richtung weiterstrickt.
Während Affleck, seine ihm eigene stoisch, schauspielerische Mimik die er scheinbar seit The Accountant beizubehalten entschieden hat, durchsetzt und nur gelegentlich durch emotionale Anwandlungen auszubrechen scheint, ist Fichtner für mich erneut in der Rolle des Buchhalters aus Drive Angry eingetaucht und spielt mit gleicher unterkühlt lässigen Präsenz eines gefühlskalten Soziopathen mit einer Mission die Figur des Dellrayne.
Fichtner, dessen Darbietung eine ganze Staffel von Prison Break zu füllen vermochte und diese Serie somit auch mit getragen hat, bereichert auch diesen Film eben gerade durch seine Art und Weise eine Figur mit Leben und ausgeklügelter Antipathie zu füllen.
Man kann ihn zwar als Charakter nicht leiden, liebt ihn aber als Schauspieler gerade weil er einen Antagonisten nun mal so verkörpert, wie man ihn sich in diesem Genre vorstellt. Seine Figur ist nicht greifbar, rätselhaft und zwielichtig und somit das perfekte Pendant zu dem teilweise naiv und immer gleich dreinblickenden Affleck, den seit Good Will Hunting, respektive Daredevil, genau wie Fichtner seit Black Hawk Down, in dessen kurzer Screenzeit, und folgenden Werken wie beispielsweise genannter Werke, einfach als Schauspieler schätze.
Es mag sein, daß man unausgegorene Rollenaspekte oder Logiklöcher in diesem Werk entdecken will, doch Regisseur, Robert Rodriguez, blieb 2021 bei den Dreharbeiten unter pandemischen Sicherheitsbedingungen, laut eigener Aussage zufolge weniger als vierzig Drehtage Zeit, seinen Film, welchen er als Hommage zu Hitchcock-Werken wie Vertigo versteht, zu finalisieren.
Somit mag es diesem Umstand geschuldet sein, Alice Braga´s Figur nicht wirklich authentisch, oder stellenweise gar deplatziert empfindet, aber ehrlich hatte ich damals das selbe Gefühl über Rachel Ticotin, ja ihr wisst schon, der schwarzhaarigen aus Total Recall, wegen der man Sharon Stone einfach zu wenig Screenzeit gab.
Sie lotst mit ihrem Erscheinen, Affleck´s Figur durch den ersten Plot- Twist und hier beginnt für mich die Kunst dessen Rodriguez sich meiner ganz persönlichen Meinung nach bedient. Er ist sich dessen vollkommen bewusst, daß er Vergleich von Total Recall bis Inception und sonstigen Genre-ähnlichen Filmen stellen muss, und es ist ihm scheißegal, denn der Mexikaner, kann es nun mal auf seine Art, insbesondere mit indirekt erhobenem Mittelfinger.
Während einige die Wendungen konfus, oder mein Freund Draven, gar zudem schwachsinniger empfinden möchten, sind sie für mich gerade Rodriguez´s visuelles Puerco Pibil, also jener Genuss, weswegen Johnny Depp´s Figur, damals sogar den Koch in Once Upon a Time in Mexico tötete.
Gut, der Mord damals wurde zur Wiederherstellung der Balance deklariert, daß es eben nicht nur einen Meister irgendwo gibt. Für mich, ist es gerade das Verständnis des Regisseurs, sich nicht groß zu verbiegen, sondern seine Vision wahr werden zu lassen, und wenn es nur darum geht, das er sie gut findet.
Gerade den deutlichen Stilbruch im Visuellen und durch die zahlreichen Wendungen schlussendlich dargebotenen Settings, wirken für mich überzeugend, fast so als würde man Inception im Wachzustand der Figuren weitererzählen, während sie feststellen, daß alles was sie gedacht hatten erlebt und gekannt zu haben mehr als Phantasie war und die karge Realität einfach nur in ihrer sterilen Stumpfheit, nicht mehr als ein weiß getünchter Warteraum, oder ein klaustrophobisches Verhörzimmer ist.
Rodriguez, kopiert meiner Meinung nach hiermit nichts, er zeigt die Realität hinter den Spiegeln seiner Protagonisten und verflechtet deren Geschichte gekonnt in ihrem eigenen Verstand, schmückt sie aus und lässt sie ohne große Effekte und pointierter, oder marginaler Gewalt (welche durch monetäre Mittel vielleicht auch begrenzt waren) in sich zusammenfallen, während er es gleichzeitig schafft, eine konstant spannende Geschichte zu erzählen.
Das Hypnotic sich in sich selbst zu verlieren scheint, oder sein Potential nicht ausschöpft, möchte ich mit der Frage zurückweisen, das dies nur dann eventuell stimmig wäre, wenn der Regisseur keine erneute Trilogie planen würde, und wer weiß, ob dem nicht so ist, und man eben gerade durch die Pandemie, gezwungen war eine andere Richtung einzuschlagen, welche somit bewusst mit augenscheinlichen Lücken versehen wurde, um sie zu gegebener Zeit in den beiden möglichen anderen Filmen zu schließen.
Ich für meinen Teil, möchte dieser Hoffnung Ausdruck verleihen, aber selbst, wenn dies nicht eintreten sollte, funktioniert die Erzählung gerade wegen Affleck und Fichtner und deren visueller Jagd, wie Katz und Maus. nach dem eigentlichen Kern in der Geschichte.
Um welchen tatsächlichen Kern es sich dreht, und ob man nun Draven´s, meiner, oder gar einer anderen konträren Sichtweise unterliegt, muss jeder für sich bei einer, oder mehrfacher Sichtung, selbst entscheiden.
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Kommentare
04.09.2023 18:16 Uhr - Phyliinx |
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Je mehr er besprochen wird, desto mehr interessiert mich der Streifen, nicht zuletzt, weil er hier durchweg gut getextete Kritiken erhält, von denen diese hier keine Ausnahme ist
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04.09.2023 19:48 Uhr - Draven273 |
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04.09.2023 20:43 Uhr - Ghostfacelooker |
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Erneut danke euch 2^^^^^
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