Flucht aus Absolom
Originaltitel: No Escape
Herstellungsland: | USA (1994) |
Standard-Freigabe: | FSK 18 |
Genre: | Action, Science-Fiction, Thriller |
Alternativtitel: | Absolom 2022 Escape de Absolom Escape from Absolom Fuga da Absolom Penal Colony Sem Escape - Vencer ou morrer |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 8,15 (52 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Im Jahr 2022. John Robbins (RAY LIOTTA), wegen Mordes verurteilt, soll psychisch geknackt werden.
Er kommt in ein sadistisches Privatgefängnis. Wird gefoltert. Vergeblich. nun hat man ihn ausgesetzt, auf diesem gnadenlosen Archipel, mitten im Ozean. Die Gefangenen der Insel spalten sich in zwei Lager: Den wenigen Friedfertigen steht eine mordende Horde übelster Kreaturen gegenüber. Für John Robbins beginnt eine unvorstellbare Hetzjagd auf Leben und Tod ... (Columbia TriStar DVD-Cover)
eine kritik von clemens:
Diese kleine, feine Mischung aus Abenteuer-, Horror- und Action-Film erblickte 1994 das Licht der Welt und ist heutzutage leider ein wenig in Vergessenheit geraten. Was sehr schade ist, denn mit allerlei Genre-Größen wie Ray Liotta ("Good Fellas", "Born To Be Wild"), Lance Henriksen ("Millennium", "Harte Ziele"), Stuart Wilson ("The Rock", "Lethal Weapon 3"), Kevin Dillon ("Entourage", "The Doors") oder Ernie Hudson ("The Ghostbusters", "The Crow"), dazu James-Bond-Regisseur Martin Campbell ("Goldeneye", "Casino Royale") auf dem Chef-Sessel, hat "Flucht aus Absolom" bekannte Namen zu bieten und möchte mehr sein, als übliches 0/8/15-Gekloppe. Was er auch ist.
Die Story ist prinzipiell nicht neu. In der Zukunft wurden sämtliche Gefängnisse privatisiert. Der aufsässige Knasti Robbins wird auf die Insel Absolom verfrachtet, wo sich zwei Lager feindlich gegenüberstehen: die mehr oder minder zivilisierten Insider, sowie die kannibalischen Outsider. Robbins schließt sich (natürlich) ersteren an und kämpft gemeinsam mit ihnen gegen die grausigen Kontrahenten. Und nebenbei wird selbstverfreilich fleißig an der eigentlich unmöglichen Flucht gebastelt.
Etwaige Parallelen zu "Alien 3", "Papillon" und selbst "Indiana Jones" sind nicht zu leugnen. Innovationen hinsichtlich der Story sind rar und bezüglich der Ausgangslage bleibt "No Escape" (OT) ziemlich oberflächlich. Der Strafvollzug obliegt in der Zukunft also Privatpersonen und Konzernen - so weit so gut. Doch Campbell geht diesem Gerüst nicht entschieden genug nach und konzentriert sich nach Robbins' Ankunft auf Absolom vornehmlich auf die Auseinandersetzungen zwischen den Out- und Insidern, Robbins persönlicher Vergangenheitsbewältigung und seine Fluchtbestrebungen. Die naheliegende Kritik an einem solchen Modell, das Gefängnisinsassen zugunsten des Profits unter menschenunwürdigen Bedingungen ausbeutet, geht trotz einiger Ansatzpunkte ins Leere.
Doch hält sich "Absolom" nicht lange an den SciFi-Elementen auf und stürzt sich schnell ins Abenteuer. Robbins' Ankunft und Flucht aus dem Outsider-Lager ist spannend und gekonnt inszeniert, Campbell lässt den Film auch im Mittelteil nicht abflachen und sorgt im Finale für die nötigen optischen und auch inhaltlichen Aha-Effekte. Die Figuren - mit Ausnahme der Bösen, die stets als primitive, hirnlose Kannibalen dargestellt werden - sind alles andere als plump und klischeebeladen. Zwar geben sich die Insider als beinahe beschauliches Völkchen - und mit einigen von ihnen schließt Robbins auch echte Freundschaft -, doch verhehlt der Film nie, dass auch sie Verbrecher und sogar Mörder sind. Das macht die Figuren interessant und lässt den Zuschauer stets darüber grübeln, ob er jene mag oder verdammt.
Ray Liotta spielt die Figur des Robbins äußerst überzeugend. Man nimmt ihm ab, dass er ein hochdekorierter Soldat ist, der im Nah- wie Fernkampf seinesgleichen sucht. Zugleich ist Robbins auch ein gebrochener und in sich gekehrter Mann, der von den Dämonen seiner Vergangenheit heimgesucht wird und keine Ruhe findet. Lance Henriksen agiert als weises Oberhaupt der Insider und auch wenn man ihn vornehmlich aus Bösewichter-Rollen kennt, so meistert er seine Rolle mit Ruhe und Beharrlichkeit.
Ebenfalls zu loben ist Stuart Wilson, der als brutaler und sadistischer Anführer der Insider zwar etwas zu sehr dem Schema F entspricht, mit seiner hibbeligen Art und dem coolen Kostüm aber zu gefallen weiß.
Fazit: "Flucht aus Absolom" ist ein ungewöhnlicher Film, der aber dennoch aufgrund seiner starken Darsteller, dem gekonnten Wechselspiel aus Ruhe und Gewalt und seiner bemühten Charakterisierung der Figuren zu gefallen weiß. Ein paar Abzüge gibt es aufgrund einiger Längen und der etwas zu laschen Gesellschaftskritik.
Die Story ist prinzipiell nicht neu. In der Zukunft wurden sämtliche Gefängnisse privatisiert. Der aufsässige Knasti Robbins wird auf die Insel Absolom verfrachtet, wo sich zwei Lager feindlich gegenüberstehen: die mehr oder minder zivilisierten Insider, sowie die kannibalischen Outsider. Robbins schließt sich (natürlich) ersteren an und kämpft gemeinsam mit ihnen gegen die grausigen Kontrahenten. Und nebenbei wird selbstverfreilich fleißig an der eigentlich unmöglichen Flucht gebastelt.
Etwaige Parallelen zu "Alien 3", "Papillon" und selbst "Indiana Jones" sind nicht zu leugnen. Innovationen hinsichtlich der Story sind rar und bezüglich der Ausgangslage bleibt "No Escape" (OT) ziemlich oberflächlich. Der Strafvollzug obliegt in der Zukunft also Privatpersonen und Konzernen - so weit so gut. Doch Campbell geht diesem Gerüst nicht entschieden genug nach und konzentriert sich nach Robbins' Ankunft auf Absolom vornehmlich auf die Auseinandersetzungen zwischen den Out- und Insidern, Robbins persönlicher Vergangenheitsbewältigung und seine Fluchtbestrebungen. Die naheliegende Kritik an einem solchen Modell, das Gefängnisinsassen zugunsten des Profits unter menschenunwürdigen Bedingungen ausbeutet, geht trotz einiger Ansatzpunkte ins Leere.
Doch hält sich "Absolom" nicht lange an den SciFi-Elementen auf und stürzt sich schnell ins Abenteuer. Robbins' Ankunft und Flucht aus dem Outsider-Lager ist spannend und gekonnt inszeniert, Campbell lässt den Film auch im Mittelteil nicht abflachen und sorgt im Finale für die nötigen optischen und auch inhaltlichen Aha-Effekte. Die Figuren - mit Ausnahme der Bösen, die stets als primitive, hirnlose Kannibalen dargestellt werden - sind alles andere als plump und klischeebeladen. Zwar geben sich die Insider als beinahe beschauliches Völkchen - und mit einigen von ihnen schließt Robbins auch echte Freundschaft -, doch verhehlt der Film nie, dass auch sie Verbrecher und sogar Mörder sind. Das macht die Figuren interessant und lässt den Zuschauer stets darüber grübeln, ob er jene mag oder verdammt.
Ray Liotta spielt die Figur des Robbins äußerst überzeugend. Man nimmt ihm ab, dass er ein hochdekorierter Soldat ist, der im Nah- wie Fernkampf seinesgleichen sucht. Zugleich ist Robbins auch ein gebrochener und in sich gekehrter Mann, der von den Dämonen seiner Vergangenheit heimgesucht wird und keine Ruhe findet. Lance Henriksen agiert als weises Oberhaupt der Insider und auch wenn man ihn vornehmlich aus Bösewichter-Rollen kennt, so meistert er seine Rolle mit Ruhe und Beharrlichkeit.
Ebenfalls zu loben ist Stuart Wilson, der als brutaler und sadistischer Anführer der Insider zwar etwas zu sehr dem Schema F entspricht, mit seiner hibbeligen Art und dem coolen Kostüm aber zu gefallen weiß.
Fazit: "Flucht aus Absolom" ist ein ungewöhnlicher Film, der aber dennoch aufgrund seiner starken Darsteller, dem gekonnten Wechselspiel aus Ruhe und Gewalt und seiner bemühten Charakterisierung der Figuren zu gefallen weiß. Ein paar Abzüge gibt es aufgrund einiger Längen und der etwas zu laschen Gesellschaftskritik.
8/10
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Kommentare
01.09.2014 23:21 Uhr - sonyericssohn |
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Goil. Sagte ich ja schon ;-)
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