Power Rangers - Der Film
Originaltitel: Mighty Morphin Power Rangers: The Movie
Herstellungsland: | USA (1995) |
Genre: | Action, Fantasy, Science-Fiction, Trash |
Alternativtitel: | Power Rangers - The Movie |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 6,91 (11 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Die Erde schwebt in großer Gefahr! Der abgrundtief böse Magier Ivan Ooze will der alleinige Herrscher über die Welt werden. Gemeinsam mit seinen dunklen Helfershelfern schreckt er vor nichts zurück, um seinen dunklen Plan in die Tat umzusetzen. Die Lage scheint aussichtslos und doch besteht eine winzige Chance, den Fiesling noch zu stoppen. Die Power-Rangers müssen her! Die sechs unerschrockenen Helden sind die einzigen, die die Erde noch retten können. Doch Mut alleine genügt nicht. Um gegen Ivan Ooze bestehen zu können, muss man mit ganz anderen Mitteln arbeiten. Und so begeben sich die sechs Freunde auf die Suche nach einer geheimnisvollen Quelle der Kraft, denn nur die ultimative Power kann die Welt noch retten. (20th Century Fox)
Das erste offensichtliche Manko erlebt "Der Film" bereits dadurch, dass bei ihm schon die ersten Besetzungswechsel vollzogen wurden. Jason, Zack und Trini wurden durch Rocky, Adam und Aisha ersetzt und das nicht sehr gut. Jason war ein tapferer Kämpfer, der vorweg ging wenn's brenzlig wurde, Zack begeisterte mit Wortwitz und Tanzeinlagen und Trini mit speziellen, geschmeidigen Kampftechniken. Die Neuen... naja, die können... irgendwie nix.
Aber auch so hätten Jason, Zack und Trini wohl keine Möglichkeit gehabt, etwas aus ihren Rollen zu machen, denn das äußerst karge Drehbuch lässt Persönlichkeitsentwicklungen nicht zu. Alle sechs Ranger haben null, absolut null Charaktereigenschaften mit auf den Weg bekommen (dass Tommy der Kapitän an Bord ist, ist das einzige wirklich erkennbare Merkmal)! Da ist selbst das Kanonenfutter aus Slasherfilm Nummer 47189293 vielschichtiger! Das führt dazu, dass man mit keinem einzigen Ranger wirklich mitfiebert und sie völlig austauschbar bleiben. Sie sind halt da und kloppen sich mit bösen Viechern. Die Schauspieler können einem da wirklich leid tun...
Auf Seiten der Bösen sieht's auch nicht wirklich rund aus, aber immerhin ein Stück weit besser. Lord Zedd und Rita Repulsa tauchen nur kurz auf, der wuchtige und garstige Goldar verkommt zum Henchmen. Aber wenigstens ist da noch Paul Freeman als Ivan Ooze! Dieser ist das einzige, was wirklich von diesem Film hängen bleibt. Die Maske - top! Die schauspielerische Leistung - top! Die typisch unnahbar-übermächtige Aura des Evil Overlords - top! Ivan Ooze sieht klasse aus, hat gute Szenen, beweist Sinn für Humor und darf so richtig schön böse sein, wenn es darauf ankommt. Ein super Bösewicht!
Immerhin Höflichkeitsapplaus dürfen auch den Spezialeffekten, dem Setting und den Kostümen gewidmet werden. Wir sprechen hier zwar von 1995 und dem nicht fettesten Budget aller Zeiten, aber "PR - Der Film" sieht schon ganz schick aus. Wenn sich die Zords prügeln, kann man dies anerkennend abnicken, die vielen Masken und Kostüme wissen definitiv zu gefallen, ein Fallschirmsprung ist klasse eingefangen und die Kampfszenen sind gekonnt choreografiert.
Das alles täuscht jedoch über die vielen Mankos nicht weg. "PR - Der Film" ist gespickt mit horrenden Logiklöchern, Anschlussfehlern, peinlichen Zitaten und unfreiwilliger Komik. Kann mir bitte mal einer erklären, warum das Sextett jedes Mal, wenn es sich in Rangers verwandelt hat, seine Sprüche mit abgedrehten Moves unterlegen muss? Warum erschafft Ivan Ooze, der aus einem einzigen Klecks Rotze eine Bande von Flügelmonstern entstehen lassen kann (!), nicht ganze Armeen davon? Woher wissen die Ranger, fünf Sekunden nachdem sie ihre neuen Zords zum ersten Mal sehen, gleich wie sie funktionieren? Dummheiten wie diese findet man in diesem Film häufig und man muss sie nicht suchen: sie springen auch den teilnahmslosesten Zuschauer an.
Das Drehbuch erweist sich als komplett flach und gibt sich nicht einmal ansatzweise Mühe, vom Tellerrand zu blicken. Die Guten sind halt gut, die Bösen böse und am Ende gibt's das obligatorische Happyend. Keine Ausnahme. Gähn.
[Zum leidigen Thema Gewalt: ich kenne einige Leute, die im Kindsalter als Fan der "Power Rangers" unbedingt ihren Idolen nacheifern wollten und sich deshalb in den bekannten Kampfsportschulen anmeldeten. Und nicht weil sie unbedingt jemandem aufs Maul hauen wollten, sondern weil sie auch gerne durchtrainiert sein und einen Spagat machen wollten. Also gibt es an dieser Stelle nullkommanull Vorwurf an die Rangers.]
Fazit: Bemitleidenswerte Darsteller, infantile Dialoge, ein Nichts an Story und Vorhersehbarkeit an allen Ecken und Enden. Die guten Effekte, klasse gefilmten Fights, der stimmige Score und ein beinahe schon kultiger Paul Freeman als Ivan Ooze retten "Power Rangers: Der Film" gerade noch so in die Relegation.
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