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Conan - Der Zerstörer

Originaltitel: Conan - The Destroyer

Herstellungsland:USA (1984)
Standard-Freigabe:FSK 16
Genre:Abenteuer, Action, Comicverfilmung,
Fantasy
Bewertung unserer Besucher:
Note: 7,11 (52 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

Im Auftrag der bösen Königin Taramis begibt sich Conan (Arnold Schwarzenegger) auf eine gefährliche Mission: Er soll ein juwelenbesetztes Zauberhorn erobern, das der Magier Toth-Amon in seiner Gewalt hat. Zusammen mit Jehnna, der schönen Nichte der Königin, der Banditin Zula (Grace Jones), dem Zauberer Akiro, dem Dieb Malak und dem Riesen Bombaata macht sich Conan auf den Weg - doch er ahnt nicht, dass er zum Opfer eines heimtückischen Verrats werden soll... (20th Century Fox)

eine kritik von clemens:
Nach dem überraschend großen Erfolg von "Conan der Barbar" war schnell klar, dass eine Fortsetzung kommen würde. Rund zwei Jahre nach dem Erstling wurde diese auch realisiert, erneut mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle und immerhin noch Mako Iwamatsu als Zauberer. Während Conan 1 hingegen bereits damals als kleiner Kultfilm angesehen wurde (heute noch ein gutes Stück mehr), hatte es sein Nachfolger merklich schwerer.

"Der Zerstörer" knüpft unmittelbar an "Der Barbar" an, das heißt, Conan ist nach dem Tod seiner geliebten Valeria weiterhin auf der Suche nach seinem Platz im Leben. Doch eben jenes Fehlen von Valeria hemmt den Film. Conan ist zwar gesprächiger als in Teil 1, aber auch uninteressanter. Er ist lediglich ein muskelbepackter Schwertkämpfer, der mutig gegen das Böse antritt - fernab sämtlicher Ecken und Kanten. Unter John Milius hatte er Rachegelüste, verspürte Liebe, zeigte sich im Kampf noch etwas unsicher, hatte Probleme im Umgang mit anderen Menschen oder ließ sich auch mal unachtsam übertölpeln - hier ist davon kaum noch etwas übrig. Dass er seine verstorbene große Liebe Valeria wieder zurückhaben möchte, ist verständlich und kein bemerkenswerter Wesenszug. Ansonsten ist Conan nur ein simpler Krieger, der seinen Gegnern stets überlegen ist. Das ist hinsichtlich der Charakterisierung schon ein kleiner Rückschritt.

Erschwerend kommt noch hinzu, dass Regisseur Richard Fleischer dem Film inhaltlich zu geringe Beachtung schenkt. Dabei war Fleischer ein durchaus fähiger Director, was große Filme wie "20.000 Meilen unter dem Meer", "Doctor Dolittle" oder "Tora! Tora! Tora!" beweisen. Doch hier bleibt er hinter den Erwartungen zurück. Seine Fortsetzung setzt vermehrt auf Fantasy-Elemente und driftet stetig in Richtung unglaubwürdiges, fantastisches Abenteuer ab. Natürlich hatte auch "Der Barbar" diese Züge (siehe Thulsa Dooms Schlangenverwandlung), zeigte sie aber nur sehr spärlich und wollte eher ein ernstes, düsteres Barbaren-Epos sein. Fleischers gewollte Leichtigkeit nimmt Conan ein Stück weit seines Mythos: die damalige Epoche ist nicht mehr kalt, dunkel und brutal, sondern bunt, fantastisch und teilweise sogar lustig. Das "Der Zerstörer" hinsichtlich der Härte deutlich seinem Vorgänger hinterherhinkt, überrascht wenig. Das passt nicht zu den Ambitionen, die ein Conan hat: aus dem Barbar wird ein Indiana Jones.

Die Figuren unterstreichen diesen Comic-Charme. Tracey Walter ("Repoman", "Batman") ist als Conans Sidekick viel zu hibbelig und soll mit drolligen Sprüchen für gute Laune sorgen - nervt aber lediglich. Wilt Chamberlain als Leibwächter Bombaata hat zwar eine imposante Statur, hinsichtlich der darstellerischen Fähigkeiten bleibt aber das alte Lied bestehen, dass Ex-Profisportler nicht zwangsläufig auch gute Schauspieler sind. Und Grace Jones..., naja, da sagt man wohl niemandem was neues.
Conans neue Gegner haben zwar mehr Power als Rexor und Thorgrim, sind dafür aber gewaltig dämlicher. Ein schuppiges Monster mit mechanischer Zunge und Wrestling-Moves - okay??!! Ein gehörntes Vieh, das zwar gewaltige Pranken hat, sich aber kaum zu bewegen vermag und widerstandslos von Conan besiegen lässt - natürlich. Hier wird aus dem Comic-Flair schnell unfreiwillige Komik - und von der Qualität von Teil 1 muss man gar nicht erst anfangen.

Was bleibt also übrig? Nicht besonders viel, denn "Der Zerstörer" kann in keinem, aber wirklich in keinem Punkt mit seinem legendären Vorgänger mithalten, geschweige denn, ihn irgendwo irgendwie überbieten. Der Film taugt allenfalls zu lockerer Nachmittagsunterhaltung, ist mehr Abenteuer- und Fantasyfilm als ein Barbaren-Streifen und nicht einmal ansatzweise bemüht, etwas aus der ohnehin schon schwachen Story zu machen. Erschreckend, dass Fleischer sein Karriereende damit und der ebenso miesen "Red Sonja" endgültig dem Ende entgegensteuerte.

Fazit: Indiana Jones und der drei Monate vorher veröffentlichte "Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten" stehen "Conan der Zerstörer" näher als sein herausragender Vorgänger. Blasse Schauspieler, inhaltliche Leere, deutlich schlechter choreografierte Schwertkämpfe und peinliche Monster-Attrappen als Gegenspieler - wären nicht die netten Landschaftsaufnahmen, die ansehnlichen Kostüme und der gewohnt eingängige Score von Basil Poledouris, "Conan 2" wäre noch weiter im Trash-Morast versunken.
3/10
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