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In einem Sattel mit dem Tod

Originaltitel: Hannie Caulder

Herstellungsland:Großbritannien (1971)
Standard-Freigabe:FSK 16
Genre:Western
Bewertung unserer Besucher:
Note: 7,75 (8 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

Die Clemens-Brüder Emmett (Ernest Borgnine), Frank (Jack Elam) und Rufus (Strother Martin) sind definitiv nicht die intelligentesten und erfolgreichsten Gauner des Westens, dafür gehören sie aber zu den blutrünstigsten. Als sie auf der Flucht nach einem Banküberfall auf einer Farm Pferde stehlen wollen, erschießen sie kurzerhand den Hausherren und vergewaltigen anschließend dessen Frau Hannie (Raquel Welch). Diese sinnt auf Rache und schließt sich dem Kopfgeldjäger Thomas Luther Price (Robert Culp) an, damit dieser ihr die Kunst des Schießens vermittelt. Price ist zu Beginn wenig begeistert von Hannies Idee, kann die dickköpfige Witwe jedoch nicht von ihrem Plan abbringen und nachdem sie von dem Büchsenmacher Bailey (Christopher Lee) ihren eigenen Colt geschenkt bekommt und das Schießen trainiert hat, ist es an der Zeit, Rache zu nehmen... ()

eine kritik von tom cody:
"IN EINEM SATTEL MIT DEM TOD" oder auch (etwas weniger platt:)
"HANNIE CAULDER"

Bei "IN EINEM SATTEL MIT DEM TOD" haben wir es mit dem sehr seltenen Fall eines britischen Westerns zu tun. Der Film entstand in in einer Zeit, als in England eher Horrorfilme aus der Hammer-Produktionsschmiede im Trend lagen und in Italien der (ernsthafte) Italowestern so allmählich im Todesröcheln lag und seine letzten gelungenen Werke zustande brachte. An englischen Western-(Co-)Produktionen fallen einem zunächst auch nur einige wenige Titel ein wie "Shalako" (mit Sean Connery & Brigitte Bardot") , Leise weht der Wind des Todes" (Gene Hackman, Candice Bergen), "Lawman" (Burt Lancaster) und "Catlow-Leben ums Verrecken" (Yul Brynner, Richard Crenna, Daliah Lavie)
Nun also der, auch wieder mit größtenteils amerikanischer Besetzung entstandene, "HANNIE CAULDER"
Zur Story:
Die drei Clemens-Brüder Emmet (Ernest Borgnine), Frank (Jack Elam) und Rufus (Strother Martin) sind vielleicht nicht die hellsten Bankräuber unter der Sonne, aber mit Sicherheit ein paar der kaltblütigsten. Mangelnde Intelligenz gleichen sie mit ungezügelter Brutalität aus. Nach einem verpatzten Überfall gelangen sie auf ihrer Flucht an die kleine Caulder-Farm. Sie töten den Besitzer, vergewaltigen seine Frau Hannie (Raquel Welch) und brennen das Haus nieder. Hannie Caulder überlebt und wird von einem vorbei kommenden, mysteriösen Fremden gerettet. Als Hannie irgendwann merkt, das Thomas Luther Price (Robert Culp) ein Kopfgeldjäger ist, hängt sie sich wie eine Klette an ihn und bittet ihn, ihr das Schießen beizubringen. Nachdem er ihr Angebot zunächst ablehnt, lässt er sich später doch widerstrebend darauf ein. Nachdem er ihr langwierig alles beigebracht hat und ihr sogar einen speziell für sie angefertigten Colt beschafft, ist Hannie bereit, sich den Clemens Brüdern an die Fersen zu heften. Und letztlich muß auch sie allein ihre Rache vollenden...
Zum Film
"IN EINEM SATTEL MIT DEM TOD" ist ein äußerst gelungener....ja was eigentlich? Briten-/ Euro-/Italo-Western? Wie gesagt, setzt sich die Besetzung dieser englisch/französisch/spanischen Co-Produktion hauptsächlich aus US-Stars zusammen. Lediglich Christopher Lee in einer prägnanten Nebenrolle und Diana Dors fallen als Briten auf. Gedreht wurde im spanischen Almeria, wo bereits unzählige Italo-Western entstanden. Überhaupt wirkt der ganze Film durch seine Machart, seinen "Look" und seine Figuren sehr "Italowesten-mäßig". Zudem nimmt die Story in ihren Grundzügen bereits die Topoi des sogenannten "Rape´n´Revenge"-Genres vorweg, das später eher in Horror- oder Actionfilmen behandelt wurde, mit Filmen wie "I Spit On Your Grave", "Ms.45" oder "Eine Frau sieht rot".
Ein wichtiger Pluspunkt des Film ist seine fantastische Besetzung. Allein die Galgenvogel-Gesichter von Ernest Borgnine, Jack Elam und Strother Martin als wirklich niederträchtige Clemens-Bande sind aus unzähligen Western und anderen Filmen als Bösewichter bekannt und lassen den Filmfreund anerkennend mit der Zunge schnalzen. Aber auch Raquel Welch macht in der Titelrolle eine gute Figur (und das kann man jetzt auch durchaus zweideutig verstehen). Und wie Robert Culp und Christopher Lee (als Büchsenmacher) gelassen ihre Parts absolvieren, bildet einen schönen Gegenpart zu den etwas überdrehten Clemens-Brüdern.
Neben der hervorragenden Kameraarbeit ist vor allem noch das musikalische Hauptthema des Films hervorzuheben. Im Vorspann noch als schmissiges Instrumentalstück verwendet, wandelt es sich zum Abspann zum melancholischen Vokal-Stück, welches dem Zuschauer noch lange im Gedächtnis bleibt.
Last not least hat natürlich auch der Regisseur des Films, Burt Kennedy, langjährige Erfahrung im Western-Genre mit Titeln wie "Dreckiges Gold", "Die Gewaltigen" oder der genialen Komödie "Auch ein Sheriff braucht `mal Hilfe".

Fazit:
"HANNIE CAULDER" ist ein sehr guter, atmosphärisch dichter Western mit einer 1A-Besetzung, tollen Aufnahmen, einer gekonnten Regie und einigen recht gewalttätigen Momenten.
8/10 Punkte
8/10
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