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Malone

Herstellungsland:USA (1987)
Standard-Freigabe:FSK 18
Genre:Action, Thriller
Bewertung unserer Besucher:
Note: 6,90 (10 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

CIA-Killer Malone hat genug von seinem blutigen Handwerk. Er weigert sich seinen letzten Auftrag auszuführen und steigt aus! Auf der Suche nach Frieden reist er quer durch die USA. Als sein Wagen am Rande des verschlafenen Dorfes Comstock liegen bleibt, nehmen sich der dortige Mechaniker und dessen Tochter seiner an. Bald merkt Malone, dass der Ort in ernsten Schwierigkeiten steckt: der skrupellose Grundbesitzer Delaney und seine Söldnertruppe haben das Städtchen in ihrer Gewalt. Als Delaney versucht, Malone töten zu lassen, aus Angst dieser könnte seine Pläne durchkreuzen, schlägt der Agent zurück! (Ascot Elite)

Diese Kritik enthält Informationen über den späteren Handlungsverlauf der Geschichte.
eine kritik von tom cody:

"MALONE" ist ein Actionthriller mit Burt Reynolds aus dem Jahr 1987. Nachdem ca. Mitte der 80er Jahre sein Stern als Boxoffice-Superstar endgültig zu sinken begann, versuchte Reynold zunächst seinen Status als Star mit einer Reihe recht formelhafter Action-Filme wie z.B. "SHARKEY`S MACHINE"(81), "HEAT"(86), "STICK"(85) oder "RENT-A-COP" (87) aufrecht zu erhalten. Zu dieser Reihe zählt auch "MALONE". Der Film ist eine Romanverfilmung nach dem Buch von William Wingate "Die Rückkehr des Fremden" . Regie hatte Harley Cokeliss, dessen bekannteste Filme "DER KAMPFKOLOSS" (`82) und die John Carpenter-Produktion "BLACK MOON" sein dürften. Bei seinem Debüt kam "MALONE" wie auch andere Filme von Reynolds aus dieser Zeit, an der Kinokasse zunächst nicht so gut an, hat es aber doch im Laufe der Zeit geschafft, sich einen recht guten Ruf aufzubauen und einige überzeugte Anhänger für sich zu gewinnen (zu denen sich auch der Rezensent hier zählt)

Zur Story (Achtung-kann Spoiler enthalten):
Malone (Burt Reynolds) ist ein Profi-Killer in den Diensten der CIA. Doch er ist seines Jobs (und des Tötens) überdrüssig geworden, bricht alle Brücken zu seiner dunklen Vergangenheit ab und macht sich auf und davon. In der Nähe des kleinen, in einem Tal gelegenen Ortes Comstock verreckt ihm allerdings sein Auto. Malone findet Unterschlupf bei dem Besitzer der etwas außerhalb gelegenen Tankstelle/Werkstatt, Paul Barlow (Scott Wilson) und seiner 16-jährigen Tochter Jo (Cynthia Gibb). Schon bald merkt er, daß in Comstock nicht alles im Rechten liegt. Delaney (Cliff Robertson), ein mächtiger Großgrundbesitzer kauft aus ominösen Gründen nach und nach sämtlichen Grundbesitz auf und hält die Stadt in einem eisernen Griff. Wer seinen Grund und Boden nicht freiwillig verkauft, der wird dazu gezwungen. Zu diesem Zweck unterhält Delaney eine stattliche Anzahl bezahlter Handlanger, vom dumpfen Redneck-Schläger bis zum eiskalten Gangster. Barlow zählt zu den wenigen, die nicht an Delanes verkaufen wollen. Von der Polizei ist kein Hilfe zu erwarten, denn auch die hat Delaney in seiner Tasche. Es dauert natürlich nicht lange, bis Malone mit Delaney`s Leuten zusammenrasselt, insbesondere als er den Barlows zu Hilfe kommt. Nachdem alle Versuche ihn zu kaufen oder auszuschalten mißlungen sind, engagiert Delaney Profikiller (u.a. Malone`s ehemalige Partnerin Jamie (Lauren Hutton), die das Problem lösen sollen. Auch dieser Plan misslingt. Jamie, die sich auf Malone`s Seite schlägt, wird getötet und dieser schwer verletzt. Nach seiner Genesung beginnt Malone mit Delaney und seinen Leuten abzurechnen...

zum Film:
Die Story basiert, wie bereits erwähnt, zunächst auf dem Roman "Shotgun" (alternativ "Hardacre`s Way") von William Wingate. Allerdings ist die Geschichte prinzipiell nur eine Modernisierung des klassischen Edelwesterns "SHANE". Mitte der 80er Jahre kam es zu einer Reihe von Filmen, die sich alle mehr oder weniger auf "MEIN GROßER FREUND SHANE" beriefen. Den Anfang machte Clint Eastwood mit "PALE RIDER", es folgten u.a. Patrick Swayze in "STEEL DAWN" und "ROADHOUSE" oder auch Kurt Russell in dem Science Fiction- Film "SOLDIER". In den 90ern versucht sich auch J.C. van Damme noch mal als Witwenhelfer und großer Freund eines kleinen Jungen in "OHNE AUSWEG". 2007 folgte dann auch noch "MISSIONARY MAN" von und mit Dolph Lundgren, der sich vor allem an Eastwood anlehnte. Von Eastwood stammte beispielsweise noch die Idee, aus dem kleinen Jungen ein Teenager-Mädchen zu machen, daß den geheimnisvollen Fremden dann auch ein wenig anhimmeln darf. Das Schema (dem auch "MALONE" folgt) ist dabei stets gleichbleibend. Ein mysteriöser Unbekannter, der ein Profi im Töten ist, dies aber nicht mehr will, kommt in eine kleine abgeschlossene Gemeinschaft. Diese wird von einem skrupellosen "Bad Guy" unterdrückt, weshalb der Fremde gezwungen ist, das Recht in die eigene Hand zu nehmen.

Interessant ist im Fall von "Malone" der Vergleich zur Romanvorlage. Während es im Buch ein "simpler" Mafiagangster und seine "Truppe" im Exil ist, wurde im Film eine rechtsgerichtete, faschistoide Organisation amerikanischer "Überpatrioten" daraus, die überall im Land Stützpunkte aufbauen und Politiker korrumpieren, um letztendlich einen System-Umsturz herbei zu führen. Im amerikanischen Action-Kino sind rechtsgerichtete "Bad Guys" allerdings auch heute noch eine Seltenheit.

Der Film legt ein relativ gelassenes Tempo an den Tag, hat aber einige sehr schön pointierte (und auch durchaus ruppige) Action-Szenen zu bieten. Wie im klassischen Western läßt man sich halt ein wenig Zeit mit der Story, bis sich der Konflikt dann allmählich hochschaukelt und in einem explosiven Finale mündet. Die Geschichte ertrinkt also auch nicht in einer puren Abfolge krawalliger Actionszenen, wie es leider heute oft der Fall ist. Nach heutigen Sehgewohnheiten hätte das Finale zwar durchaus auch etwas länger und "knalliger" ausfallen können (auch im Roman ist es um einiges drastischer), aber dennoch ist es kompetent gemacht und erfüllt seinen Zweck.

Die Schauspieler sind durch die Bank gut besetzt. Burt Reynolds (mit obligatorischem Locken-Toupet) erledigt seinen Job sehr gut, Cynthia Gibb ist einfach extrem niedlich und Cliff Robertson gibt einen wirklich interessanten, auf den ersten Blick gar nicht mal so unsympathischen, Bösewicht ab.

Fazit:
Wer sich auf diesen modernen "Western", mit gelassener Erzählweise und gut getimten und präsentierten Action-Szenen einlässt, der wird mit einem wirklich gelungenen Stück Action-Kino der 80er-Jahre belohnt. Eine kleine aber feine (und unterschätzte) Genre-Perle!

7/10
7/10
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