The Veteran
Herstellungsland: | Großbritannien (2011) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Drama, Thriller |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 8,00 (3 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Als der Veteran Robert Miller (Toby Kebbell) aus Afghanistan heimkehrt, hat sich seine Nachbarschaft verändert. Brutale Drogenhändler kontrollieren seinen Wohnblock in Südlondon.
Auf der Suche nach einer Aufgabe bringt ihn sein alter Freund und Ex-Marine Danny (Tom Brooke) zum mysteriösen Geheimdienstler Langdon (Brian Cox). Dieser wirbt Miller für eine Undercover-Mission an: Er soll Terroristen observieren, die einen Anschlag vorbereiten.
Doch Miller findet viel mehr raus, als seinen Vorgesetzten lieb sein kann. Die Spuren führen von den Drogenhändlern seines Blocks in den britischen Geheimdienst. Der zunehmend paranoide Veteran wittert eine unfassbare Verschwörung. Miller sieht nur noch einen Weg: Er muss handeln ... (Pandastorm BD-Cover)
Passenderweise erhielt Hope Unterstützung vom Afghanistan-Veteranen Robert Henry Craft, der übrigens auch selbst an PTSD leidet. Er war als Co-Autor tätig. In einem Interview macht er zudem klar, dass der Film zu gewissen Teilen auf seinen Erlebnissen basiert.
Ich muss zugeben, dass ich mir unter dem Film etwas Anderes vorgestellt hatte. Ich rechnete mit einem zu großen Teilen aus Actionszenen bestehendem Film, der nicht viel Wert auf Charaktere legt und einfach kurzweilig ist und Spaß machen soll. Ganz, ganz weit gefehlt. Zum Glück eigentlich, denn was auf mich wartete, ging in eine weitaus ernstere Richtung, extrem nüchtern erzählt und sehr eindringlich.
Von Anfang an zeigt sich, dass mit Toby Kebbell's Charakter, Robert Miller, etwas nicht stimmt bzw. der Krieg offenbar nicht nur äußere Narben hinterlassen hat. Miller kommt zurück in seine Heimat, in seine alte Gegend, in der er zuvor lebte. Er wird schnell mit Veränderungen konfrontiert und es zwingt sich bereits nach kurzer Zeit der Gedanke "Hey, irgendwie erinnert mich das an 'Harry Brown' mit Michael Caine!" auf. Das ist nicht ganz abwegig, so ist die Inszenierung in gewissen Teilen ähnlich und man verfolgt vordergründig nur einem einzelnen Protagonisten, auch wenn er gelegentlich Unterstützung findet.
Darüberhinaus versucht man dem Charakter mehr Tiefe zu verleihen und sein psychisches Leiden weiter zu ergründen, was leider nur teilweise gelingt. In manchen Szenen wirkt es einfach nicht authentisch genug, wenn Kebbell bspw. vor dem Spiegel steht und fünf, sechs mal auf die Wand daneben eindrischt. Daneben gibt es wieder andere Szenen, die dies besser suggerieren können, aber von einer kaputten Seele, wie die des Travis Bickle in besagtem "Taxi Driver" ist man noch weit entfernt. Toby Kebbell, den man mittlerweile aus Filmen wie "Rock'n'Rolla" (hier war er ganz, ganz große Klasse!), "Prince of Persia" oder auch "Control" kennt, spielt die meiste Zeit bewusst sehr ausdruckslos um eine das Trauma und seine Distanz besser verdeutlichen zu können. Er schafft es den Film ohne Probleme vollkommen allein zu tragen.
Unterstützung wiederum findet das Leidwesen des Protagonisten und die allgemeine sehr kühle Stimmung ebenfalls durch die Tristesse, die durch Londons Vororte vermittelt wird. Alles ist eintönig, grau in grau, düster und wirkt äußerst schwermütig.
Die Verschwörung, die aufgedeckt wird, bietet an sich einige sehr interessante Aspekte, die in einem genialen Monolog von Brian Cox als vermeintlich böser Politiker (?), der im Hintergrund die Strippen zieht, ausgeführt. Leider hätte dies noch mehr Erwähnung finden können, auch wenn die Brisanz des Themas bereits sehr präsent ist.
Das Finale dreht actionmäßig nochmal auf, wenngleich die Action an sich nicht im Fokus steht, sondern viel mehr die Taten, die hier ungemein kompromisslos begangen werden - ganz zum Ende bleibt einem schlichtweg die Spucke weg und man verbleibt erstmal zwei Minuten lang starr vor dem Fernseher, während die Credits dahin flimmern. Ganz starker letzter Teil, der einem nochmal zeigt wie sinnlos Gewalt doch sein kann.
Fazit:
"The Veteran" ist kein Film, den man sich mal eben zwischendurch ansieht. Man muss für diesen pessimistischen, düsteren Film in Stimmung sein und ein wenig Geduld aufbringen, denn der Film hats, trotz kleinerer Macken, verdient! Von Toby Kebbell kann man in nächster Zeit vermutlich noch so einiges erwarten - hoffe ich zumindest. 7.5/10
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