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Die Tribute von Panem - Catching Fire

Originaltitel: The Hunger Games: Catching Fire

Herstellungsland:USA (2013)
Standard-Freigabe:FSK 12
Genre:Action, Drama, Science-Fiction, Thriller
Alternativtitel:Hunger Games 2, The
Tribute von Panem 2, Die
Bewertung unserer Besucher:
Note: 7,51 (41 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

Katniss und Peeta haben die Hungerspiele überlebt. Doch viel mehr: Sie haben dem mächtigen Kapitol die Stirn geboten. Ihr Beispiel ermutigt die unterdrückte Bevölkerung in den Distrikten zur Rebellion gegen das Regime. Doch dann ändert Präsident Snow kurzerhand die Spielregeln und lässt alle bisherigen Gewinner bei den anstehenden Hungerspielen noch einmal gegeneinander antreten. Auch Katniss und Peeta werden in die Arena geschickt und müssen sich erneut dem Kampf ums Überleben stellen. Und langsam wird ihnen klar, dass sie in Wirklichkeit Teil eines viel größeren Plans sind... (Studiocanal Internetseite)

eine kritik von tom cody:
Endlich ist sie da. Ääh, wer denn? Na, die lang erwartete (und von nicht wenigen heiß ersehnte) Verfilmung des zweiten Teils der Suzanne Collins – Bestsellertrilogie „DIE TRIBUTE VON PANEM“ a.k.a. „THE HUNGER GAMES“. Nach dem unglaublichen Erfolg der Bücher und des ersten Films, war sehr schnell klar, dass noch 2 oder 3 Filme folgen MÜSSEN. Die wichtigste Frage aber ist, ob

„THE HUNGER GAMES - CATCHING FIRE“

die an ihn gestellten Erwartungen erfüllen kann. Nicht zuletzt auch, weil Regisseur Gary Ross (der das erste Buch RELATIV werkgetreu verfilmte) den Stab an Regisseur Francis Lawrence („Constantine“, „I Am Legend“) weitergereicht hat, der übrigens auch das zweiteilige Finale inszenieren wird.

(die nachfolgenden Ausführungen sind größtenteils spoilerfrei!)
Nach den Ereignissen in Teil 1 ist Katniss (Jennifer Lawrence) durch die Erfahrungen in der Arena traumatisiert. Doch nicht nur das. Sie und Peeta (Josh Hutchersen) werden als Propaganda Figuren missbraucht und müssen auf der “Tour der Sieger“ als Botschafter für die falsche Botschaft des „Capitols“ herhalten. Auch der ehemalige Spiele-Überlebende Haymitch (Woody Harrelson) gibt Katniss zu verstehen, dass sie und Peeta nie wieder Ruhe vor dem Capitol haben werden, und von nun an ständig die Fassade aufrecht erhalten müssen. Das macht u.a. auch Gale (Liam Hemsworth) schwer zu schaffen. Das größte Problem aber ist, daß Präsident Snow (Donald Sutherland) Katniss zu verstehen gibt, dass er ihr die „Lügengeschichte“ einer „wahren Liebe“ zu keinem Zeitpunkt abgenommen hat. Denn in den (vornehmlich ärmeren) Distrikten fängt es an zu brodeln. Unbeabsichtigt ist Katniss zu einer Hoffnungsfigur für viele geworden, die von Widerstand gegen das brutale Regime träumen. Das führt zu Momenten zivilen Ungehorsams und ersten kleineren Aufständen. Dies alles wird allerdings vom Capitol mit brutaler Hand niedergeschlagen. Als Snow und der neue oberste Spieleleiter, Plutarch Heavensbee, merken, dass das Volk sich so nicht mehr lange kontrollieren lässt, hecken sie einen besonders hinterhältigen Plan aus. Für die 75sten Jubiläums –Hungerspiele werden die Tribute nur aus den Siegern vergangener Hungerspiele ausgewählt. Das bedeutet für Katniss, dass sie automatisch wieder in die Arena muß (da sie ja die einzige Siegerin in der Geschichte von Distrikt 12 war). Auch bedeutet dies, daß die Gegner größtenteils Erwachsene sein werden, die alle schon einmal den mörderischen Auswahlkampf überstanden haben. Auch muß Katniss Verbündete finden, da sie unmöglich als einzelne Kämpferin überleben würde. Neuzugäne sind u.a. die toughe Johanna Mason (Jenna Malone), und der mysteriöse Finnick Odair (Sam Claflin), der als jüngster Tribut , der jemals die Spiele „gewonnen“ hat, in die Geschichte Panem`s einging. Man weiß allerdings auch nicht, ob er als möglicher Verbündeter oder hochgefährlicher Gegner einzustufen ist. Auch die raffinierten Technik- Tüftler Beetee (Jeffrey Wright / „Casino Royale“) und Wiress (Amanda Plummer/ „Pulp Fiction“) sind nicht zu unterschätzen. Es kommt also wie es kommen muß, und alle stehen sich ein einer neuen, ausgefeilteren und noch tödlicheren Arena gegenüber, in der nicht nur die gegnerischen Tribute Katniss das Überleben mehr als schwer machen…

Um es kurz zu machen, „CATCHING FIRE“ ist auf jeden Fall schon mal ein Volltreffer, und jeder der den ersten Film gesehen hat, kann sich diesen Teil beruhigt anschauen.
Fangen wir aber trotzdem zunächst mal an mit dem größten Problem von „CATCHING FIRE“. Der Film hat ähnliche Probleme, wie viele Trilogie- Mittelteile. Er ist von der Erwartungshaltung aus Teil 1 geprägt, muß aber auch versuchen mehr zu sein als eine Kopie des Vorgängers und gleichzeitig genug rote Fäden aufbauen, die den Zuschauer auf das Finale verweisen. Auch (und das ist jetzt KEIN Spoiler!) das relativ plötzliche Ende, welches einige Fragen offen lässt, könnte auf den uninformierten Zuschauer befremdlich wirken. Wobei man trotzdem nicht von einem direkten Cliffhanger“- Finale sprechen kann (Ich fürchte, das wird im ersten Teil von „MOCKINGJAY“ auf den Zuschauer zukommen).
Schade eigentlich auch, dass die „Avox“ der Romanvorlagen weiterhin unerwähnt bleiben, d.h. Unglückselige, denen man für ein Vergehen die Zunge herausgeschnitten (!) und sie zu stummen Dienern des Capitols gemacht hat. Man sieht zwar in Bankettszenen mal eine Avox im Hintergrund, dies erschließt sich aber auch nur Lesern der Vorlage.

Positiv ist anzumerken, dass man sehr viel mehr vom Capitol zu sehen bekommt. Gerade bei der pompösen Parade der Tribute schießen einem Gedanken an den bombastischen Baustil eines Albert Speer und die Propaganda- Inszenierungen einer Leni Riefenstahl durch den Kopf. Das ist aber auch durchaus beabsichtigt, da ja „Panem“ ebenfalls eine faschistische Diktatur ist. Und die Parallelen zum römischen Imperium (zu dem Motto „panem et circenses“ und den Namen wie Seneca, Flavius, Caesar, Octavia etc. habe ich mich ja auch schon in der Kritik zu Teil 1 ausgelassen) werden ebenfalls wieder mehr als deutlich.

Besonders eindrucksvoll ist „CATCHING FIRE“ während der ersten Hälfte, wenn gezeigt wird, mit welch brutalen Methoden das Capitol versucht. jeglichen Gedanken an Aufruhr oder gar Widerstand, bereits in Keim zu ersticken! Hier merkt man dann auch, worauf die Geschichte der „Hungerspiele“ hinauslaufen wird und dass tatsächlich mehr dahinter steckt als nur eine neue „Love-Triangle-Story“ zu schaffen oder, wie von einigen Uneinsichtigen immer wieder fälschlicherweise behauptet, nur eine Kopie von Filmen wie „Battle Royale“ zu präsentieren! Überhaupt nimmt die Liebesgeschichte von Katniss, die sich zwischen Peeta und Gale entscheiden muß, keine herausragende Position ein.

Ein ganz kurzer Einschub: Es liegt mir ja eigentlich nicht, auf andere Kritiker einzudreschen, aber wer einmal herzlich lachen will (oder sich aufregen möchte), der lese sich einmal durch, was der berüchtigte Filmkritiker und Sofa-Choleriker Hans-Ulrich Pönack auf seiner Seite "Pönis Filmclub" über die beiden "Hunger Games" Filme verbrochen hat! Unglaublich, aber (leider) wahr. Unter anderem hat der Mann bis heute nicht kapiert, daß das Capitol die Spiele NICHT veranstaltet, um "die Leute bei Laune zu halten"! (*heftiges Kopfschütteln*) . Wer sonst gerne mehrere Meinungen einholt und lieber noch eine herrvorragend gemachte Kritik zum Film braucht (von jemandem, der sich auskennt), den verweise ich auf Chris Stuckmann`s Review auf Youtube!

Die Actionszenen in "CATCHING FIRE" sind zudem dynamischer, rasanter und aufwändiger inszeniert als im ersten Teil, wobei ein großer Teil auch auf Konfrontationen mit der *beep* und den *beep* zurückzuführen sind (Ich will ja nicht spoilern ;-)). Auch die neue, gefährlichere Arena, die nach einem äußerst perfiden und bösartigem System aufgebaut ist, erhöht den Spannungsanteil um einiges.

Ebenfalls sehr positiv ins Auge fällt die, bis hin zu kleinen Nebenrollen, perfekte Besetzung der Charaktere. Als „Neuzugänge“ stechen insbesondere Phillip Seymour Hoffmann (als ausgefuchster oberster Spieleleiter), Sam Claflin (Finnick) und Jenna Malone (Johanna Mason) hervor. Johanna, die aus ihrer Verachtung und Wut auf das Capitol keinen Hehl macht und trotzdem als eine gefährliche, weil unberechenbare Gegnerin betrachtet werden muß! Auch Sam Claflin, dem man aus Filmen wie „Snowwhite & The Huntsman“ oder „Pirates Of The Caribbean IV” als extrem blass in Erinnerung hat, macht aus seinem Finnick“ einen hoch interessanten und schwer einzuschätzenden Charakter. Aber auch die „Veteranen“ des ersten Teils sind hervorragend! Jennifer Lawrence ist über jeden Zweifel erhaben (sie IST einfach Katniss), Woody Harrelson eindrucksvoll wie immer, Stanley Tucci (als eitler Moderatorenpfau „Caesar Flickerman“) gibt dem Affen ordentlich Zucker und auch Elizabeth Banks überzeugt den Zuschauer und man erkennt, dass sich hinter der grell geschminkten Visage von „Effie Trinket“ langsam anfangen, die Räder zu drehen und Effie erkennt, daß hinter den Kulissen des Systems etwas völlig falsch läuft.
Am eindrucksvollsten, neben Jennifer Lawrence, fand ich aber Altmeister Donald Sutherland als bösartigen Präsidenten Snow. Hier sitzt jede Geste und jeder (böse) Blick. Drohungen gegen Katniss, ihre Familie und Freunde müssen gar nicht mal detailliert ausgesprochen werden, kleine Anspielungen von Snow reichen, dass der Zuschauer sich unwohl fühlt. Auch beim ersten Teil erfuhr man, dass sich Sutherland viele Gedanken über die Gestaltung seiner Figur gemacht hat, so dass sie in der Verfilmung sogar noch eine höhere Gewichtung bekam.
Die einzigen, die immer mir immer noch ein wenig blaß erscheinen, sind Josh Hutcherson und Liam Hemsworth, obwohl auch hier eine Steigerung gegenüber "The Hunger Games" auszumachen ist.

Unterm Strich ist „CATCHING FIRE“ also eine durchaus gelungene, spannende und zeitweilig aufwühlende Fortsetzung, die ich jedem, der den ersten Teil mochte, nur empfehlen kann (Das Kennen des ersten Films ist unabdingbare Vorraussetzung). Ein kleiner Wermutstropfen bleibt aber, dass Fragen offen bleiben wie „Was geschah mit *beep*?“, „Was wurde aus *beep*?" und „wieso war *beep* auf einmal mit im *beep*?“ und natürlich die schockierende Nachricht, daß ein *beep* auf *beep* geschah! (wie gesagt…keine Spoiler! ;-)) Man bekommt wirklich Lust auf Teil 3 und 4 und kann sich ja schon mal sicherheitshalber den 27.11. 2014 und den 26.11. 2015 rot markieren!

8 von 10 Punkten
8/10
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