Texas Chainsaw - The Legend Is Back
Originaltitel: Texas Chainsaw 3D
Herstellungsland: | USA (2013) |
Standard-Freigabe: | FSK keine Jugendfreigabe |
Genre: | Horror, Thriller |
Alternativtitel: | Texas Chainsaw Massacre 3D Texas Chainsaw Massacre 2D |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 6,48 (108 Stimmen) Details |
Allen Vorbehalten zum Trotz habe ich mir nun den neueseten Vertreter des "TCM"-Franchise angesehen - und wurde wider Erwarten doch sehr positiv überrascht.
(Anm.: Ab dem nächsten Absatz werde ich fleißig spoilern; wer das nicht haben möchte, dem empfehle ich jetzt nur noch den letzten Absatz zu lesen.)
Der Film ignoriert sämtliche Sequels oder Remakes und setzt exakt am Ende des ersten (Original-) Teils an. Wir erfahren, dass der Sawyer-Clan nach den Ereignissen des ersten Teils von einem wütenden Mob texanischer Rednecks ausgerottet wurde und nur ein Baby durch Zufall das Massaker überlebt hat - zumindest scheint es zunächst so. Dieses Baby wächst heran und wird zu Heather, der späteren Protagonistin. Im Twen-Alter erfährt sie, dass ihre Großmutter gestorben ist und ihr ein Herrenhaus vererbt hat - mitsamt einem düsteren Geheimnis im Keller: Natürlich hat auch der unkaputtbare Leatherface überlebt!
Nach all dem Blut, Dreck und der Düsternis der vorangegangenen Teile - des Remakes und des Prequels nämlich - ist dieser Film doch eher ein Vertreter des Popcorn-Slasher-Kinos geworden. So wirkt die Inszenierung an einigen Stellen schon übertrieben sauber, was vermutlich daran liegt, dass sie für das 3D-Kino konzipiert wurde. Davon abgesehen erwartet einen hier jedoch ein vergleichsweise sehr blutiges Machwerk, das zwar auch das Rad nicht neu erfindet, aber immerhin eine etwas andere Herangehensweise an die Storyline mitbringt. So ist Heather wie erwähnt neben Leatherface die letzte Überlebende der Kannibalenfamilie und verbündet sich schließlich sogar mit ihm - man kennt so was in ähnlicher Form zwar schon u.a. aus der "Halloween"-Reihe, aber das macht ja nichts, denn in dieser Reihe ist es tatsächlich mal ein neuer Ansatz. Dieser Twist am Ende überträgt sich durch die Erzählweise des Films auch auf den Zuschauer, der plötzlich vorrangig Sympathien für Leatherface empfindet, wohingegen ihm dessen Opfer weitgehend unsympathisch oder sogar egal sind.
Gebührend vor dem Original verneigt sich der Film dadurch, dass zu Beginn Szenen aus Tobe Hoopers Mutter der Terrorfilme eingeblendet werden, und ich muss sagen, dass sie durch Einsatz von Soundeffekten auf mich hier sogar besser wirkten als im Original (Anm.: Dieses hat mich u.a. durch das weitgehende Fehlen von Orchestrierung und Soundeffekten wirklich eher unbeeindruckt zurückgelassen - steinigt mich!). Zudem heißt der schwarze Sheriff ebenfalls "Hooper". Überhaupt sind einige witzige Seitenhiebe bzw. Remineszensen an andere Horror-Franchises sowie die Vorgänger eingeflochten, so z.B. auf "Saw": In der Szene, wo Leatherface Heather auf die Kirmes eines Stadtfestes jagt, kommt ein Schausteller besucherscheuchend aus dem "House of Horrors" gerannt, trägt dabei eine "Jigsaw"-Schweinemaske und eine Spielzeugkettensäge. Als er Leatherface mit der richtigen Kettensäge erblickt, ergreift er die Flucht. Nicht unbedingt sehr subtil, aber deutlich, diese Botschaft - und ebenso lustig. Desweiteren ist Leatherfaces richtiger Name in diesem Film "Jedediah", so wie der Name des kleinen Jungen im Remake.
Diese kleinen, eingestreuten Gags lockern das Ganze schon auf, denn wie erwähnt, wird nicht gerade mit Kunstblut gegeizt: U.a. wird ein Freund von Heather unterhalb des Brustkorbes in zwei Teile gesägt, ein Officer verliert sein Gesicht, ein Mann landet im Schweinehäcksler (allerdings CGI!) - alles On Screen! Damit ein Wort zur Freigabe: Für einen bei der FSK durchgekommenen Titel sind die Darstellungen wahrlich nicht ohne, selbst wenn es sich "nur" um die "R-Rated"-Fassung handelt. Die Kürzungen im Vergleich zur Unrated sind dabei minimal ausgefallen, bewegen sich weitgehend im Frame-Bereich und fallen daher überhaupt nicht auf.
Fazit: Wer einen verstörenden Terrorfilm wie das Original, das m.E. sehr gelungene Remake oder das bluttriefend-brutale, abgrundtief böse Prequel erwartet, sollte die Finger von "TC3D" lassen. Dieser Streifen ist eher tauglich als Unterhaltung für einen Slasher-Abend mit Bier und Kumpels, erinnerte er mich doch tatsächlich von der Athmosphäre her ein bisschen mehr an "Final Destination" oder "Scream", wenn auch etwas weniger teenie-mäßig. Wen das nicht stört und wer sich mit der "gekürzten" Fassung arrangieren kann, der wird hier bestimmt Spaß haben - wie gesagt war er für mich bedeutend besser als erwartet.
Kommentare
16.06.2017 17:10 Uhr - Horace Pinker |
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18.06.2017 12:46 Uhr - Fratze |
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