Serenity - Flucht in neue Welten
Originaltitel: Serenity
Herstellungsland: | USA (2005) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Abenteuer, Action, Science-Fiction |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 8,60 (41 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Vor Jahren kämpfte Captain Malcolm Reynolds im Galaktischen Bürgerkrieg gegen die Allianz und verlor. Nun - im Jahre 2507 - lebt er mit seiner kleinen, bunt zusammengewürfelten Crew seines Raumschiffs "Serenity" am Rande des Universums. Als Malcolm zwei Passagiere an Bord nimmt - einen jungen Arzt und dessen telepathische Schwester - handelt er sich riesige Probleme ein: Die allmächtige Allianz will das Geschwisterpaar in ihre Gewalt bringen. Doch nicht nur ein unaufhaltbarer Militärapparat und die grauenhaften kannibalischen Reavers bedrohen die "Serenity", sondern auch eine Gefahr, die im Raumschiff selbst lauert... (Universal Pictures)
Der Film der folgenden Review ist ein ziemlich außergewöhnlicher Fall. Bei den meisten Filmen (ach was, bei allen!), die auf TV-Serien basieren, war die Serie entweder sehr erfolgreich, und/oder hat im Laufe der Jahre einen respektablen Kultstatus erreicht („Mit Schirm, Charme und Melone“, „Starsky & Hutch“, „3 Engel für Charlie“ und, und, und…). Was aber, wenn die Serie bei ihrer Erstausstrahlung eine ordentliche Bauchlandung hingelegt hat und bereits nach 14 Folgen abgesetzt wurde? So geschehen bei Joss Whedon’s Serie „FIREFLY“. Denn 2 Jahre nach dem Ende der Serie, kam ein anderes Studio und produzierte den Film
SERENITY -Flucht In Neue Welten
Der Grund? Ganz einfach! Nachdem die Serie auf DVD erschienen war, und diesmal (anders als bei der US-Erstausstrahlung) komplett mit allen 14 Folgen und in der richtigen Reihenfolge (!), erwies sich die Box weltweit als Verkaufs-Knüller. Auch das hartnäckige Drängen der zahlreichen Firefly-Fans (den sog. „Browncoats“) auf eine Fortsetzung der Story, überzeugte die Firma „Universal“ sich die Rechte zu sichern und zwei Jahre nach Ende der Serie die Fortsetzung in’s Kino zu bringen. Diese entstand mit derselben Besetzung, und natürlich wieder unter der Ägide von Joss Whedon, basierend auf seinem eigenen Drehbuch.
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Hierin liegt natürlich auch ein kleiner Knackpunkt. Wer „FIREFLY“ nicht kennt, kann sich „SERENITY“ von vornherein ersparen! Auch wenn der Verleih natürlich etwas anderes erzählt, erschließt sich das volle Unterhaltungspotential nur demjenigen, der mit Vorgeschichte, dem Hintergrund und den Personen (bzw. ihren Beziehungen untereinander!!) vorab vertraut ist.. Wer die Serie nicht kennt, erlebt nur ein gut gemachtes Sci-Fi- Abenteuer, welches aber zu viele Fragen aufwirft.
Deshalb erspare ich mir auch, noch mal die Personen, die Vorgeschichte und die Darsteller zu nennen, sondern verweise auf meine Kritik zu „FIREFLY“.
Malcom Reynolds und seine zusammengewürfelte Crew von Außenseitern sind immer noch auf der Flucht vor den Häschern der „Alliance“. Insbesondere ist die Allianz darauf erpicht, die entflohene River Tam (die ja durch ihren Bruder aus deren Fängen befreit worden war) wieder einzufangen. Zu diesem Zweck engagiert sie einen ganz besonderen Kopfgeldjäger, den „Operative“ (Chiwetel Ejiofor), der mit emotionsloser Professionalität und eiskalter Brutalität sein Ziel verfolgt. Als River eines nachts in einer Kneipe auf ein versteckt ausgestrahltes TV-Signal reagiert und sich innerhalb von Sekunden in eine furiose Kampfmaschine verwandelt, dämmert es auch Malcolm, dass River noch für einige Überraschungen gut sein könnte. Wie wichtig und bedeutend ihr Wissen über die Allianz allerdings wirklich ist, kann er in diesem Moment noch nicht ahnen. Als wäre der Ärger mit dem Operative noch nicht genug, nähern sich die Konfrontationen mit den blutrünstigen, kannibalistischen Reavern ihrem dramatischen Höhepunkt. Die letzten Enthüllungen jedoch werden einen hohen Preis verlangen…..
"SERENITY" ist natürlich ein Geschenk an die "FIREFLY"-Fans. Der Film hält sich nicht lange mit einer Vorgeschichte auf, sondern gibt den "Browncoats" das, was sie sehen wollen.
Nach einem kurzen Rüchblick zu River's Befreiung geht der Film gleich in die Vollen und beginnt mit einem Banküberfall von Reynold's und seiner Crew, der allerdings durch das Auftauchen der gefürchteten Reaver-Kannibalen eine dramatische Wendung nimmt. "SERENITY" ist ein pralles Science Fiction-Western-Abenteuer mit rasant inszenierten Action-Szenen, wobei sich insbesondere Summer Glau hervor tut, als sie sich plötzlich (vielleicht sogar ein wenig ZU plötzlich) in eine Martial Arts- Kämpferin verwandelt, die mit traumwandlerischer Sicherheit ihre Gegner zerlegt. Eine dramatische Konfrontation im All darf natürlich ebenso wenig fehlen, wie das lang erwartete Auftauchen der berüchtigten Reaver. Auch die Special-Effects können sich sehen lassen, auch wenn manchmal ihre Entstehung im Computer relativ offensichtlich ist.
Trotz aller Action vergisst Whedon allerdings auch seine Haupfiguren nicht, und widmet sich ihnen mit der gebührenden Aufmerksamkeit. Auch wenn vielleicht die eine oder andere Figur in der Film-Version etwas zu kurz kommt, so sind doch die Charaktere, ihre Beziehungen und die hervorragend geschriebenen Dialoge seit jeher eine Stärke von Whedon's "FIREFLY"-Universum. Der typische Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz (Dialog zwischen Wash und Reynolds: "Das...öhm... könnte eine interessante Landung werden." "Definiere 'interessant'!" "Ogottogott, wie werden alle sterben?") Wer allerdings Whedon`s Serien kennt, weiß auch, daß er keine Probleme damit hat, hier oder da einen geliebten Charakter unverhofft ableben zu lassen. Eine Szene in "SERENITY" ist ein wirklicher Schock für den Zuschauer, passt aber dramaturgisch perfekt zur Story und zum etwas düstereren Grundton des Films. Die Entscheidung hierüber geht allerdings nur zum Teil auf Whedon zurück. Universal hat nämlich darauf gepocht, daß die Hauptdarsteller bei einem Erfolg des Films für eine weitere Fortsetzung zur Verfügung stehen müßten. Da dies jedoch nicht bei allen der Fall war, mußte eine bestimmte Person leider geopfert werden.
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Leider war auch "SERENITY" kein all zu grosser Erfolg an den Kinokassen beschieden, so daß eine weitere Fortsetzung von Whedon zwar nicht grundsätzlich ausgeschlossen wird, aber (u.a. durch seine Involvierung in das "Marvel-Universe") nicht besonders wahrscheinlich ist. Auch ist die Hauptgeschichte eigentlich zu Ende erzählt, so daß der Fan auch nicht, in der Luft hängend, händeringend auf eine Fortsetzung warten MÜSSTE.
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Unterm Strich bleibt "SERENITY"ein hervorragend geschriebenes und inszeniertes, spannendes wie auch ergreifendes Sci-Fi Abenteuer, daß aber die vorherige Sichtung von "FIREFLY" verlangt.
9 von 10 Punkten
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Kommentare
19.11.2014 19:14 Uhr - Gorno |
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Ich warte immernoch sehnsüchtig auf eine neue Firefly Staffel:(
Klasse Review wie immer, stimme dir auch in jeden Punkt zu. |
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