Halloween 5: Die Rache des Michael Myers
Originaltitel: Halloween 5: The Revenge of Michael Myers
Herstellungsland: | USA (1989) |
Standard-Freigabe: | FSK 16 |
Genre: | Horror, Thriller |
Alternativtitel: | Halloween 5: Michael Myers' Revenge
Halloween V: Die Rache des Michael Myers |
Inhaltsangabe:
Das Grauen ist nicht aufzuhalten. Kurz vor Halloween wird die kleine Jamie, Michaels letzte lebende Verwandte, erneut von Alpträumen und epileptischen Anfällen gequält. Sie spürt, dass er zurückgekehrt ist, um seinen Rachefeldzug zu beenden. Auf der Suche nach Jamie tötet er viele ihrer Freunde. Der unnachgiebige Dr. Loomis stellt Myers eine Falle und benutzt dabei Jamie als Lockvogel. Die Falle schnappt zu, doch Michael Myers kann alle unschädlich machen und stürzt sich gnadenlos auf die hilflose Jamie... (84 Entertainment)
Ich verbeuge mich vor Halloween. Aber Teil 5 ist eher etwas für Hardcore Fans. Hardcore ist er aber schon ein bisschen.
Lauries Nichte hat den 4ten Teil überlebt. Hat jetzt aber nicht mehr alle Tassen im Schrank. Sie hat jetzt eine übernatürliche Verbindung zu Michael Myers. Der möchte nicht nur sie, sondern auch alle, die sie umgeben, platt machen. Er arbeitet sich langsam vor. Sein ehemaliger Psychotherapeut Dr. Loomis wandert verstört zwischen den Behörden herum, und versucht sie davon zu überzeugen, dass Michael unterwegs ist. Er versucht Lauries übersinnliche Verbindung zu Michael einzusetzen, um dem Massenmörder eine Falle zu stellen.
Allein schon die Erklärung davon, wie Michael den 4ten Teil überlebt hat, ist Trash hoch 10! Die Idee rund um Lauries Nichte ist akzeptabel hanebüchen und einigermaßen heftig. Diese Idee hat seine gelungenen Momente. Alles dazwischen entspricht dem Schema F. Es gibt schablonenhafte Figuren, die in einfallslose Problemsituationen geraten, und es wäre müssig, die austauschbaren Figuren oder Darsteller näher zu besprechen. Erwähnenswert ist vielleicht, dass Jamie wieder von der weniger talentierten Screamqueen Danielle Harris (Hatched 3, See no Evil 2) gespielt wird, die mit dem immer gleich besorgten Gesichtsausdruck herumschreit, und dass Donald Pleasence (Phenomena) wie schon im Original immer noch Dr. Loomis spielt, und eine saubere Präsenz bietet, die aufgrund der einfallslosen bis kitschigen Dramaturgie aber kaum punkten kann. Reihenweise Klischees treffen auf viel Blut.
Was den Film halbwegs unterhaltsam macht, sind die zahlreichen Bodycounts, die teilweise die Härte der Freitag der 13 Bodycounts haben. Der Slasherfan kann Halloween 5 sicher als ausreichend oder befriedigend empfinden, durch die Standard-Situationen baut sich aber leider kaum Spannung auf. Der Versuch Humor einzubauen (die Bullen) misslingt kläglich. Der Versuch Dramatik einzubauen, kann nicht wirklich ernst genommen werden (Zeig mir dein Gesicht). Die Bodycounts sind zwar hart, aber einfallslos. Ein, zwei Szenen wissen dann aber doch zu überzeugen. Da versteckt sich z. B. die Nichte im Wäscheschacht. Das ist famos heftig und spannend. Ein echtes Schockerhighlight! In einer anderen Szene sorgt eine Verfolgungsjagd mit einem Auto für etwas Action. Neben den Bodycounts und diesen halbwegs brauchbaren Szenen kann man auch durchaus sagen dass Regisseur Dominique Othenin-Girard (Die Heilige Hure) ein Paar wohlig gruselige Szenen inszeniert hat. Gerade am Anfang des Films sind die Kamerafahrten und ein Farbspiel wirklich gut gelungen. Warum dieser Stil dann allerdings völlig abhanden kommt, und dem Standard weicht, werden wohl nur die Produzenten wissen.
Für Slasherfans eventuell ein akzeptables Mittelmaß, für den Rest langweiliges Standard-Gedöns. Für Horror-unerfahrende vielleicht ein heftiger Streifen. 4 Punkte
4/10
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Kommentare
22.03.2021 09:49 Uhr - Rullep |
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Treffende Review cecil!
Zur damaligen Zeit habe ich mir (verbotenerweise :-) noch viele Fortsetzungen angeschaut, gerade beim Thema "Halloween". "H20" war ja noch mal ein unterhaltsamer Versuch, der nächsten Generation die Figur näher zu bringen, aber letztlich ist die Reihe für meinen Geschmack mehr als abgenutzt. Ich persönlich finde, das nach dem vierten Teil Schluss war. Der kam bei mir mit 7 Punkten weg und hatte noch sehr gute Momente.
Du hast recht: Das Überleben Myers´wirkt weit hergeholt und alles in allem erscheint "H5" wie eine Schnellschussproduktion, bei der es mehr um Quantität statt Qualität ging. Donald Pleasence´Charakter glich in diesem Teil auch immer mehr einem Irren und und die Schlachtszenen dienten lediglich zur reinen Befriedigung des Slasherfans.
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 Moderator  19  7.962 |
Danke Rullep! :)
Huch, eine Review aus meinen Anfängen, Cecil b in KInderschuhen. :)
Aber, ich sehe das mit dem Film immer noch so, das Wichtigste ist drin, die kann ich gerade noch so vertreten. ;)
Für Kritik bin ich aber offen, und ich scheue nicht davor, alte Reviews zu editieren oder gar zu löschen. :)
Halloween 5 ist so komisch, dass ich den fast schon wieder mag. Aber eine dramaturgische Katastrophe.
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22.03.2021 10:31 Uhr - Rullep |
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Ach was, Anfänge hin oder her: Ist alles drin was man wissen muß und darauf kommts an ;-)
Mir fällt es z.B. wesentlich schwerer mich kurz zu fassen :-D Die meisten Filme denen ich eine Review spendiere, haben ja etwas mehr Text, weil es mir eben wichtig ist viele Infos einzustreuen oder genau zu erklären, was mir an an eher ungeliebten Filmen missfällt.
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 Moderator  19  7.962 |
Ich finde dass es grundlegendst nur darauf ankommt, was man schreibt, und nicht wie viel.
Da könnte ich beispielhafte Reviews aus den letzten zehn Jahren nennen, aber aktuelle wären DAS WEIßE BAND oder SCHLOSS DES SCHRECKENS, die sehr lang sind, aber die Hintergründe sind für den Film entweder wesentlich oder nicht unbedingt uninteressant, weil sie auf das Gesamtprodukt einen großen Einfluss hatten. Die Review zu RED MOON ist kurz, weil es da keine breitgefächerten Einflüsse oder Inhalte gibt.
Mir persönlich machen die langen Reviews Spaß, weil ich dadurch einiges lerne, und die Bedeutung von Kunst für mich deutlicher wird.
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22.03.2021 11:23 Uhr - Rullep |
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22.03.2021 11:16 Uhr schrieb cecil bMir persönlich machen die langen Reviews Spaß, weil ich dadurch einiges lerne, und die Bedeutung von Kunst für mich deutlicher wird.
Treffend formuliert, da gehts mir ähnlich ;-)
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 Moderator  19  7.962 |
Man 'versteht' sich. ;)
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