300: Rise of an Empire
Herstellungsland: | USA (2014) |
Standard-Freigabe: | FSK keine Jugendfreigabe |
Genre: | Action, Comicverfilmung, Drama, Fantasy, Krieg |
Alternativtitel: | 300: Battle Of Artemisia 300: Part 2 Xerxes |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 7,94 (61 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Während König Leonidas mit seiner Leibgarde an den engen Felsschluchten der Thermopylen die erste große Welle der Perserarmee abwehrt, zieht auch General Themistocles seine Truppen zusammen, um die persische Invasion abzuwehren. (Warner)
Nun ist es also so weit. Gut acht Jahre, nachdem Zack Snyder seinen Erstling „300“, basierend auf einer Graphic Novel des legendären Comic-Autoren Frank Miller, mit einem völlig neuen und richtungweisenden Stil in die die Kinos brachte, erreicht jetzt die (zumindest von einigen) lang erwartete Fortsetzung
"300 – Rise Of An Empire“
unsere hiesigen Kino-Gestade. Wobei, „Fortsetzung“ ist eigentlich der falsche Begriff. Da in „300 – Rise Of An Empire“ Ereignisse stattfinden, die sowohl vor, während und nach der Schlacht der 300 Spartaner am Thermopylen-Pass einzuordnen sind, kann man den neuen Film am besten als „sidequel“ bezeichnen.
Der Film beginnt 10 Jahre vor den bekannten Ereignissen, als die Griechen den Persern bei der Schlacht von Marathon eine empfindliche Niederlage bereiten. Hier ist es auch, dass ihr Anführer Themistokles (Sullivan Stapleton) den persischen König Dareios tötet, und somit unbewusst die Saat für den späteren Krieg legt. In Parallelhandlungen erfährt man nun, wie dessen Sohn Xerxes (Rodrigo Santoro) zum Gottkaiser aufsteigt und wie die hasserfüllte Griechin Artemisia (Eva Green), die (aus durchaus nachvollziehbaren Gründen) ganz Griechenland vernichten will, zu seiner wichtigsten Heerführerin aufsteigt. Als Jahre später die Perser erneut angreifen, scheitert Themistokles mit dem Plan, alle Griechenvölker zu einer Streitmacht zu vereinigen. Während sich also Leonidas und seine Spartaner an den Thermopylen den persischen Horden entgegenstemmen, wählt Themistokles eine andere Taktik und greift die Perser direkt auf ihren Schiffen an. Nach dem Tod der Spartiaten kommt es im Sund von Salamis zur alles entscheidenden Schlacht und zur letzten Konfrontation zwischen Themistokles und Artemisia….
Zunächst einmal muss man ein wenig bemängeln, dass die Story von „300 – Rise Of An Empire“ nicht so stringent und klar durchstrukturiert wirkt, wie die ihres Vorgängers. Aufgrund der zahlreicheren Erzählstränge wirkt die Geschichte ein klein wenig zerfasert. Da wollte man dann doch vielleicht etwas zuviel auf einmal erzählen: Themistokles als politischer Taktierer zeigen, Beweggründe von Xerxes und Artemisia verdeutlichen etc. Man hat jetzt nicht so den Eindruck, der Bebilderung eines Mythos beizuwohnen. Auch manche Dialoge über Griechenland als ach so edlem Hort der Demokratie und das etwas einseitige Bild der Perser als brandschatzende, vergewaltigende und blutgierige Horde, ist manchmal vielleicht etwas arg dick aufgetragen. Allerdings sollte man bei einer Comic-Verfilmung nicht all zu sehr auf historische Genauigkeit achten, sondern das Ganze eher als martialisches Fantasy-Epos akzeptieren.
Kleine Schwächen im Erzählstil gleicht „300- Rise Of An Empire“ allerdings durch seine visuelle Wucht wieder aus. Der erste „300“ war ja mit seinem überzeichneten, bewusst künstlich gehaltenen Comic-Stil eine wirkliche Neuerung. Wie also sollte man dies noch toppen? Vor allem, weil zum Beispiel eine Serie wie „Spartacus“ diesen visuellen Stil bis zum Exzess kopiert und praktiziert hat. Insbesondere mit ihren extrem stilisierten und blutigen Gewaltszenen hat sie die Latte einerseits ziemlich hoch gelegt, andererseits aber ihr Publikum mit derartigen Splatter-Szenen FAST schon überfüttert. Dementsprechend hält sich dann auch „300 – Rise Of An Empire“ nicht lange mit Einzelheiten auf und schon nach 2 Minuten spritzt das Blut fontänenartig in extremer Zeitlupe über die Leinwand und die Verletzlichkeit des menschlichen Körpers wird in wuchtigen Action-Szenen eindrucksvoll demonstriert. Das Jugendverbot hierzulande ist durchaus gerechtfertigt. Zudem hatte ich das Glück, den Film in einer normalen 2D-Fassung schauen zu können, statt in einer gepimpten 3D-Version. Da "Rise Of An Empire" meines Wissens auch als 2D-Streifen gedreht wurde, blieben mir also die üblichen 3D-Mätzchen erspart. Diese Kritik bezieht sich dann auch explizit nur auf die 2D-Fassung!
Sullivan Stapleton (einigen vielleicht bekannt als „Damien Scott“ aus der hervorragenden britischen Action-Serie „Strike Back“ ) macht einen durchaus akzeptablen Job, wobei seine Performance jedoch zu keiner Zeit an die pure Energie und mythische Ausstrahlung von Gerard Butler’s „Leonidas“ heranreicht. Aber das große Plus hat der Film in der Person von Eva Green’s Artemisia. Eva Green liefert hier wirklich eine beeindruckende Leistung ab und ihre eindringliche Darstellung der hasserfüllten, rachsüchtigen und vor allem kampferprobten und schlagkräftigen Artemisia ist eine der faszinierensten Rollen (und einer der besten Bösewichter sowieso) seit langem. Bei Eva Green wird man sehr lange Zeit an dieses mehr als überzeugende, in schwarzes Leder gekleidete „Bad Girl“ erinnert werden.
Bei der Frage, für wen der Film jetzt eigenlich geeignet ist, lässt sich ein relativ einfaches Fazit ziehen: Wer den ersten Teil oder die Serie "Spartacus" mochte, wer sich nicht an der (gewollten) Künstlichkeit der CGI-lastigen Bilder oder einigen arg pathetischen Dialogen stört, für den ist dieser rauhe, blutige und visuell herausragende Film mit seinen eindrucksvollen Schlachtszenen ein absolutes "Muss"! Wer eher das klassische Hollywood-Abenteuer liebt und auch schon mit dem ersten "300" nicht viel anfangen konnte, der sollte sich diesen Film lieber auch ersparen. Von mir aber gibt's dennoch gute
8 von 10 Punkten.
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Kommentare
17.03.2014 19:07 Uhr - deNiro |
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Sehr schön geschriebene Kritik. Verdammt, ist das echt schon wieder 8 Jahre her?;))
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21.08.2014 22:58 Uhr - Entertainmentz |
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![]() DB-Helfer ![]() ![]() |
Wunderbar geschriebene Review! In der Tat ist 300 2 ein Film, der sich gut schauen lässt.
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