Veronica Mars
Herstellungsland: | USA (2014) |
Standard-Freigabe: | FSK 12 |
Genre: | Drama, Komödie, Krimi |
Bewertung unserer Besucher: |
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Note: 8,17 (6 Stimmen) Details |
Inhaltsangabe:
Veronica Mars steht kurz vor ihrem Jura-Abschluss und hat Neptune und ihre Amateur-Detektivarbeitstage hinter sich gelassen. Während sie sich bei einer hoch angesehenen New Yorker Anwaltsfirma bewirbt, erhält Veronica Mars einen Anruf von ihrem Exfreund Logan, der unter Mordverdacht steht. Veronica kehrt nach Neptune zurück, nur um Logan zu helfen, einen Anwalt zu finden - aber als Logans Fall nicht richtig gehandhabt wird, wird Veronica wieder in ein Leben zurückgeholt, das sie geglaubt hat, längst hinter sich gelassen zu haben. (Warner Home Video Homepage)
In den USA liefen von 2004 bis 2007 drei Staffeln der brillanten Serie „Veronica Mars“, in dem die Story der jungen Nachwuchsdetektivin Veronica (Kristin Bell) im kleinen Städtchen „Neptune“ erzählt wurde, einem Ort der Reichen, Elitären und Mächtigen. Veronica’s Vater, (Enrico Colantoni) war früher Sheriff von "Neptune", musste aber nach seiner Abwahl seinen Hut nehmen und auf Privatdetektiv umsatteln. Veronica, mit einem messerscharfen Verstand und einer unstillbaren Neugier ausgestattet, tritt nach und nach in die Fußstapfen ihres Vaters und klärt u.a. auch die mysteriöse Ermordung ihrer besten Schulfreundin auf. Die Serie war eine intelligente Mischung aus Highschool-Drama, Comedy, Krimis im Stil der „Schwarzen Serie“, „Twin Peaks“-Mystery und den Serien eines Joss Whedon (der selbst übrigens auch erklärter Fan dieser Serie war). Allerdings wurde die Serie nach der 3. Staffel relativ schnell, aufgrund sinkender Quoten, abgesetzt. Viele Fans haben jedoch immer wieder auf eine mögliche TV- oder Kino-Fortsetzung gedrängt. Und auch Kristen Bell hat immer wieder auf eine mögliche Kinoüberarbeitung der Figur, die sie bekannt gemacht hat, hingearbeitet. Und mit Hilfe vieler Fans und des 'Crowdfunding' wurde schließlich der Film
"Veronica Mars "
aus der Taufe gehoben. Bleibt die Frage, ob sich das Warten gelohnt hat, oder ob man es lieber bei der Serie belassen hätte.
Der Film spielt ungefähr 10 Jahre nach den ursprünglichen Ereignissen in „Neptune“. Veronica hat die Stadt schon lange verlassen, ist aber nicht (wie es ein Teaser zu einer geplanten 4. Staffel andeutete) zum FBI gegangen sondern ist eine aufstrebende Jung-Anwältin auf der Suche nach einer passenden Kanzlei. Da erreicht sie die Nachricht, dass ihr alter Freund Logan Echolls (Jason Dohring) Hauptverdächtiger in einem Mordfall ist. Auf Logans Bitte hin kehrt sie nach "Neptune" zurück , um ihn bei der Suche nach einem guten Anwalt zu unterstützen. Bald schon merkt sie, dass an dem Fall vieles nicht stimmt. Auch von der örtlichen Polizei, die sich eher von den Reichend und Schönen des Ortes bezahlen lässt, ist keine Hilfe zu erwarten. Überhaupt scheint in "Neptune so einiges im Argen zu liegen. Bald schon ist Veronicas Neugier und ihr Jagdinstinkt geweckt, und sie macht sich auf die Suche nach dem wahren Täter...
Auch wenn ich mich (als überzeugter Veronica Mars-Fan) sehr auf diesen Film gefreut habe, so wird doch relativ schnell klar, das die ganze Sache ein recht zweischneidiges Schwert ist. Zunächst muss ganz klar betont werden, dass dies ein Film für die wahren VM-Fans ist. Jeder Nichteingeweihte erlebt einen relativ ruhig erzählten, teils ganz amüsanten und nicht sonderlich spektakulären Krimi, und steht vor einem Wust an Personen, wo er die Hintergrundgeschichte nicht kennt und mit denen er nichts anfangen kann. Der Film ist weder sonderlich rasant oder aufregend, sondern bleibt ein relativ bieder gefilmter Krimi, der die Möglichkeiten der Kinoleinwand zu keiner Zeit wirklich nutzt. Dies wird wohl auch mit dem (sicher nicht all zu aufwendigen) Budget zusammenhägen, welches nur unter der Mitwirkung von ca. 92000 zahlenden Fans zustande kam. Auch das einige Neben-Erzählstränge (Stichwort 'Weevil'!) am Ende nicht wirklich zufriedenstellend aufgelöst werden, hinterlässt beim Zuschauer eher den Eindruck, eine Pilotfolge zu einem Serien-Reboot zu sehen. Oder aber, die Produzenten wollten sich einfach ein Hintertürchen offenhalten, um bei erhöhter Nachfrage einen zweiten Film oder eine TV-Mini-Serie hinterher schieben zu können! Ein wenig irritiert auch, dass der Film in Deutschland (ich glaube auch ähnlich wie in den USA) fast ohne grosse Vorabwerbung holterdipolter in die Kinos gebracht wurde, was natürlich ein wenig schade ist, sich aber wohl ebenfalls auf das geringe Budget zurückführen lässt.
Falls nun der Eindruck aufkommt, ich würde mich hier nur über die "Fehler" des Filmes mokieren, stimmt das natürlich nicht! Als Veronica Mars - Fan habe ich mich wirklich gut unterhalten. Man erlebt keinen Reißer, sondern eine bitter-süße, teils ein wenig melancholische Krimi-Komödie, in der es auch um erfüllte oder zerschlagene Zukunftsträume geht, um das Wiedersehen alter Freunde und der Tatsache, dass es nicht so einfach ist (wenn nicht sogar unmöglich), seine Vergangenheit komplett hinter sich zu lassen. Man hat bei dem Film beständig das Gefühl einem erneuten Zusammentreffen alter Freunde beizuwohnen, und es ist sicher kein Zufall, dass in "Veronica Mars " ein Klassentreffen eine zentrale Rolle spielt. Veronica selbst ist schlagfertig wie eh und jeh, ihre äußerst unkonventionelle Art und ihre wunderbar-sarkastischen Off-Kommentare sind (wie immer) ein echtes Highlight. Die kleinen Streitereien mit ihrem Vater sind sehr amüsant (Kristen Bell und Enrico Colantoni spielen sich die Bälle mit traumwandlerischer Sicherheit zu) und ebenso gelungen wie Veronica's erneutes Zusammentreffen mit Logan und ihrer mehr als komplizierte Beziehung zu diesem und zu Stash 'Piz' Piznarski. Zudem hat Autor und Regisseur Rob Thomas (übrigens auch der Schöpfer der Original-Serie!) den Film vollgepackt mit Zitaten, Anspielungen und Insider-Jokes, die einem bei einem ersten Sehen wahrscheinlich gar nicht alle bewusst werden! Letztendlich gibt der Film den Fans eigentlich GENAU das, was sie sehen wollten. Eine radikale Abkehr von den alten Formeln hätte viele Fans sicher abgeschreckt. So aber geht man mit einem wohligen Gefühl nach Hause und überlegt anschließend, gleich noch einmal mit Folge 1 der Serie zu beginnen.
Also...für alle Veronica Mars- Fans ist der Film (trotz "fehlender" Rasanz oder Action) sehr empfehlenswert. Wer die Serie nicht kennt, sollte stattdessen lieber direkt mit der Pilotfolge der ersten TV-Staffel anfangen.
Hmm...8 Punkte?...7 Punkte?...ich bin hin- und hergerissen...ach, was soll's : 7,5 Punkte ;-)
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Kommentare
18.03.2014 22:01 Uhr - Dissection78 |
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Als Fan der Serie freue ich mich auf den Film. Schönes Review. Jetzt bin ich noch gespannter. Danke dafür! :)
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