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Inferno

Herstellungsland:USA, Frankreich (1999)
Standard-Freigabe:FSK keine Jugendfreigabe
Genre:Action, Drama, Liebe/Romantik
Alternativtitel:Desert Heat
Coyote Moon
Bewertung unserer Besucher:
Note: 5,11 (28 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

Inferno - eine kleine Stadt in der Wüste Nevadas - steckt fest im Klammergriff der Gewalt. Die Ryker-Bande, die einen Falschgeldring betreibt, rivalisiert mit den Ravers, einer brutalen Gang von Drogenkurieren. Ausgerechnet hier, in der glühenden Wüstensonne am Rande der Stadt, bleibt Eddie Lomax mit seiner Harley liegen und macht auf schmerzhafte Art Bekanntschaft mit den Rykers. Er überlebt - und beschließt, in Inferno zu bleiben. Denn Eddie ist der Meinung, dass in dieser Stadt endlich einmal gründlich aufgeräumt werden muss... (WVG Medien)

eine kritik von kable tillman:

Einer flog über das Kuckucksnest

Ende der 1990er Jahre ging es rapide bergab mit der Karriere von Jean-Claude Van Damme. Sein Drogenproblem, die geringe Qualität seiner letzten Filme und der mangelnde Erfolg an den Kinokassen führten zu einer Talfahrt und "Inferno" (im Original "Desert Heat") war nur eine weitere Station. "Inferno" kam nämlich nicht mehr in die Kinos, sondern nur noch auf VHS bzw. später DVD und Blu-ray raus bei einem Budget von immerhin 15.000.000$. Für dieses Review zur meiner Verfügung nahm ich mir die Blu-ray aus der Splendid 'The Expendables Selection', bei welcher der Film die Nummer 1 trägt und in seiner ungeschnittenen Fassung vorliegt. Ziemlich streng nur mit keiner Jugendfreigabe freigegeben. Fast 11 Jahre lang war er in Deutschland sogar indiziert gewesen. Doch ist "Inferno" eine verkannte Perle oder gehört der Film in den Wüstensand verscharrt?

Eddie Lomax (Jean-Claude Van Damme) hat nach seinen Erfahrungen im Krieg und seiner fehlenden Perspektive im Leben nur noch ein Ziel: Er will sterben. Doch dafür muss er seinen Freund Johnny Six Toes (Danny Trejo) erst um Erlaubnis fragen. Die beiden verbindet nämlich seit dem Krieg ein indianischer Bund... ihr wisst schon, so Hokuspokus Zeugs. Jedenfalls wohnt dieser im Wüstenkaff Inferno. Auf dem Weg dahin wird er von den Hogan Brüdern überfallen und zum Sterben in der gleißenden Sonne zurückgelassen. Johnny Six Toes findet ihn, pflegt ihn und überzeugt ihn davon, sich den Hogan Brüdern entgegenzustellen und sein gestohlendes Motorrad zurückzuholen. Und Eddie Lomax hat auch schon eine Idee, wie er das anzustellen vermag.

Jean-Claude Van Damme hat sicherlich schon bessere Zeiten erlebt, als es sich am Set zu "Inferno" hat blicken lassen und das merkt man dem Film leider auch an. Wobei es auch an Regisseur John G. Avildsen (der u.a. beim grandiosen Klassiker "Rocky" auf dem Regiestuhl saß), Drehbuchautor Tom O'Rourke und wohl jeder anderen am Film beteiligten Personen liegen dürfte, dass am Ende nur ein recht halbgarer Mix aus Actionfilm, Neo-Western, Selbstfindungsdrama und schwarzer Komödie herauskam. Neben Van Damme spielen auch noch recht bekannte Gesichter wie Pat Morita, Danny Trejo, Jaime Pressly und Vincent Schiavelli in kleineren Nebenrollen mit. Vor allem Pat Moritas alter Ego Jubal Early sorgt für einige Lacher und schwarzhumorige Einlagen, wenn er beispielsweise Eddie Lomax hilft die Leichen beiseite zu schaffen. Die Bewohner des Kaffs Inferno sind durchgehend reichlich skurrile Gestalten und bieten deshalb immer wieder einen Grund zum Schmunzeln. Abseits dessen wird die recht dünne Handlung heruntergespult ohne dabei spürbare Spannung zu erzeugen. Wenn Eddie Lomax sich den Banden entgegenstellt bzw. sie gegeneinander auszuspielen versucht, dann wird es actionreicher und explosiver, aber die Van Damme typischen Martial-Arts-Einlagen kommen definitiv zu kurz. Während er in früheren Filmen noch mehrere Gegner gleichzeitig mit akrobatischer Leichtfüßigkeit zur Strecke gebracht hat, müht er sich diesmal schon im ersten Kampf mit wenigen Gegnern hoffnungslos ab. Das kennt man anders von ihm.

Das gleiche lässt sich über Van Dammes Schauspiel sagen, welches nur wenig überzeugend und phasenweise hölzern daher kommt. Auch der Rest vom Cast ist durchwachsen, denn zwischen hölzernen Darstellungen und überdrehtem Over-Acting ist nahezu alles dabei. Teilweise passt dies jedoch zu dem ohnehin nicht ernst zu nehmenden Grundton von "Inferno" und den verrückten Charakteren der Story. Die Handlung ist nicht neu, aber wurde bisweilen interessant verpackt und die Bildkompositionen sind John G. Avildsen  mitunter sehr gut gelungen. Dennoch ist das Drehbuch allenfalls durchschnittlich. 

Skurrile, doch sympathische Figuren, schwarzer Humor, ein paar solide Actionszenen und ein zumindest von der Idee her interessanter Genre-Mash-Up retten "Inferno" vor der Nichtigkeit des Seins, aber ein Glanzlicht in der Karriere des Belgiers ist der Film zu keiner Zeit. Für Van Damme Fans definitiv eine Enttäuschung, aber dennoch knapp überdurchschnittlich und deshalb 6 von 10 Punkten wert. Belangloser aber witziger Wüstentrip für die 'Muscles from Brussels'.

6/10
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Kommentare

29.03.2014 16:40 Uhr - sonyericssohn
1x
Moderator
User-Level von sonyericssohn 22
Erfahrungspunkte von sonyericssohn 10.085
So isses !

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