Dank der Fantasy Filmfest Nights konnte ich schon lange Zeit vor dem offiziellen Release in Amerika und Europa ein Auge auf den neuen Film von Eli Roth (Hostel 1 & 2, Cabin Fever) “The Green Inferno” werfen. Bis jetzt gab es in den Weiten des Internets nur einzelne Bilder oder Fake-Trailer. Dementsprechend bin ich jungfräulich in das Kino gestolpert.
Der Film beginnt mit schönen Naturaufnahmen des Amazonas. Obwohl ich nicht der größte Fan von Titeleinblendungen bin, störten die Credits hier keineswegs. Die Namen Flogen über den Dschungel und warfen wunderschöne Schatten. Der atmosphärische Soundtrack leistete seinen Teil dazu.
Nach diesem netten Intro wurden erst einmal die verschiedenen Figuren vorgestellt. Hier blieb kein Klischee verschont. Die junge Studentin Justine, gespielt von der wunderhübschen Lorenza Izzo, möchte etwas bewegen und schließt sich einer Studentenvereinigung an mit der sie dann in den Amazonas fliegt um ein Urvolk vor den bösen Bulldozern zu beschützen. Es kommt wie es kommen musste und nachdem die Studenten erfolgreich protestiert haben stürzen sie mit ihrem Flugzeug über dem Amazonas ab. Ironischerweise werden sie von dem Urvolk, das sie beschützen wollten, gefangen genommen und verspeist.
Die wichtigste Frage zuerst: Wird’s denn richtig brutal? Gute Frage, aber ja ich kann dich beruhigen Eli gibt dir was du erwartest. Der Anfang plätschert zwar ruhig dahin, doch geht der Film nach dem ersten Drittel richtig gut ab. Nacheinander werden die Studenten verspeist und tüfteln an Plänen zu entkommen. Die Gore-Szenen wissen zu gefallen, da sie so gut wie komplett auf CGI-Effekte verzichten. Zusätzlich zeigt die Kamera alles, wo sonst der Schwenk nach oben kommt. Leider gibt es für einen Kannibalen-Film viel zu wenig nackte Haut. Aber naja, der Film kommt aus Amerika.
Neben dem harten Stoff gibt es aber auch zwischendurch was zu lachen. Bekiffte Kannibalen, wichsende Zellengenossen oder auch vom Durchfall geplagte Mädels zaubern ein Lächeln in das ein oder andere perverse Gesicht. Trotzdem verliert der Film nicht an Spannung und man fiebert auf die Auflösung hin.
Das Ende des Films kommt mit einer kleinen Moral daher, bei der jeder für sich selbst entscheiden muss ob er sie nun super oder panne findet. Ich selbst war eher semi-begeistert.
Ich kann den Film uneingeschränkt empfehlen, wenn man auf Gewalt, Ekel und ein wenig Spaß steht. Für Fans von Captain America oder vierstündigen Kammerspielen ist dieser Film allerdings nichts. Interessant dürfte noch die Altersfreigabe werden. Denn in dieser Schnittfassung glaube ich nicht, dass der Film das 18er-Siegel bekommt. Hoffen wir auf einen Uncut-Release im Kino und für zuhause. Auch wenn die Chancen dafür nicht allzu gut stehen.