Enemy
Herstellungsland: | Kanada, Spanien (2013) |
Standard-Freigabe: | FSK 12 |
Genre: | Drama, Thriller |
Bewertung unserer Besucher:
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Note: 7,25 (16 Stimmen)
Details
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Inhaltsangabe:
Dem Geschichtsprofessor Adam (Jake Gyllenhaal) erscheint das Leben wie ein endloser, nicht greifbarer Traum. Gelangweilt von seinem Alltag und seiner Beziehung lässt er Tag um Tag in Lethargie verstreichen - bis er in einem Film den Schauspieler Anthony (Jake Gyllenhaal) entdeckt, der ihm bis aufs Haar gleicht. Verstört aber auch fasziniert von dieser Entdeckung, beschließt er, seinen Doppelgänger aufzuspüren. Je tiefer Adam in Anthonys Welt eindringt und dabei auch dessen Frau (Sarah Gadon) näher kommt, desto mehr scheinen die Grenzen zwischen den beiden Personen zu verschwimmen. Die anfängliche Neugier steigert sich zur Besessenheit; ein bizarres und tödliches Spiel beginnt, an dessen Ende nur einer übrig bleiben kann … (Capelight)
Denis Villeneuves Enemy entstand noch vor Prisoners, mit dem der Regisseur nicht nur Kritiker, sondern auch das Publikum überzeugen konnte, wurde aber erst später veröffentlicht. Das verschafft Enemy natürlich einen Marketing-Vorsprung, da man auf den erfolgreichen Thriller mit Hugh Jackman und Jake Gyllenhaal verweisen kann, insbesondere auch, da Jake Gyllenhaal in beiden Filmen mitspielt. Weitere Gemeinsamkeiten halten sich aber in Grenzen.
Enemy ist ein deutlich kleinere Film, der auch mit einer wesentlich kürzeren Laufzeit auskommt. Konsequent in tristen Braun- und Gelbtönen gehalten, zeigt er zu Beginn sehr ökonomisch die Ziellosigkeit Adams und ein belangloses Dasein, dem offensichtlich vieles fehlt, was Leben ausmacht. Er hat zwar eine Freundin, aber ihre Beziehung scheint aus Sex und dem Warten auf Sex zu bestehen. Und häufig verschwindet sie gleich danach wieder. Das ist natürlich etwas, was man aus vielen anderen Filmen kennt. Man erwartet den Moment, in dem Adam aus seiner Lethargie erwacht und seinem Doppelgänger Anthony nachstellt.
Dem Film ist das bewusst, weshalb er schon in der ersten Szene anfängt, dem Zuschauer auch Dinge zu zeigen, die ihn davon abbringen sollen, sich zu sehr auf das Bekannte zu konzentrieren und mit früheren Erfahrungen zu vergleichen. Auch wenn der Regisseur einen an manchen Stellen immer wieder dazu verführt, es doch zu tun. Beispielsweise durch einen verdrehten Vertigo-Effekt oder die Szene, als die eine Frau das erste Mal auf den anderen Mann trifft.
Aber all das sind die Stärken des Films, die ihn interessant machen. Einerseits erwartet er vom Zuschauer Erfahrung mit dem Thema, anderseits ist es auch erforderlich, dass man sich nicht zu sehr darauf verlässt. Denn bei nur 90 Minuten Laufzeit ist alles von Bedeutung. Offensichtlich das Thema der Vorlesung in Adams Geschichtskurs, aber ebenso die Tatsache, dass sie sich wiederholt. Natürlich die unterschiedliche Wohnungseinrichtung von Adam und Anthony, aber genauso die zahlreichen Aufnahmen der Hochhäuser Torontos. Unverkennbar die Spinne, aber auch der Zeitpunkt ihres Auftretens. Wer hier dem Eindeutigen zu viel Beachtung schenkt, wird am Ende keine befriedigende Antwort auf die Frage finden, wer hier denn nun der Feind sein soll.
8/10
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Kommentare
03.10.2014 13:01 Uhr - Gorno |
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 DB-Helfer  13  2.739 |
Ist der schon im Verleih? Will den unbedingt sehen und dein gutes Review zwingt mich auch schon dazu ^^
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  13  2.596 |
03.10.2014 13:01 Uhr schrieb Static&Gorno
Ist der schon im Verleih? Will den unbedingt sehen und dein gutes Review zwingt mich auch schon dazu ^^
Kommt am 10. Oktober.
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 DB-Helfer  8  930 |
ab wieviel Jahren ist der Film?
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 DB-Helfer  4  265 |
Ab 12. Wieso fragst du?^^
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 DB-Helfer  8  930 |
Weil meine Cousine den unbedingt sehen wollte und erst vor wenigen Wochen 12 Jahre wurde.
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 DB-Helfer  4  265 |
Ich bezweifle, dass 12 jährige Was mit dem anfangen können :D
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  13  2.596 |
Es gibt sehr viele intelligente 12 Jährige, die sich Filme ansehen, Musik hören oder Bücher lesen, die du ihnen wohl nicht zutrauen würdest. Du darfst nicht nur von deinem Bekanntenkreis und deinen Erfahrungen ausgehen. Gibt viel da draußen, dass dich vielleicht verzweifeln lässt.
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 DB-Helfer  4  265 |
War nicht beleidigend oder so gemeint. Ich glaube aber, dass sie einfach Gyllenhaal gut findet und mit dem Film selbst nichts anfangen kann. Habe mit 12 mehr anspruchsvolle Filme gesehen als jetzt, ist halt nur nicht der Normalfall und den letzten Satz ignoriere ich jetzt einfach mal. Die meisten User hier können einen echt so unglaublich nerven.
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13.10.2014 14:38 Uhr - Mugatu |
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@Das Wiesel
Hast du "Enemy" tatsächlich gesehen???
Ich glaube, daß es zwölfjahrige gibt, die genug Erfahrung besitzen und mit Kafka und Sartre vertraut sind, um sich die hier gestellten existenzphilosophischen Fragen beantworten zu können, aber die meissten werden stattdessen lieber ne Runde auf dem Platz bolzen o.ä., was auch gut so ist.
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