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Nachts, wenn Dracula erwacht

Originaltitel: El Conde Drácula

Herstellungsland:Deutschland, Italien, Großbritannien, Spanien (1970)
Standard-Freigabe:FSK 12
Genre:Horror
Alternativtitel:Bram Stoker's Count Dracula
El Conte Dracula
Count Dracula
Il Demone nero
Dracula 71
Nights of Dracula, The
Bewertung unserer Besucher:
Note: 8,80 (10 Stimmen) Details

Inhaltsangabe:

Graf Dracula begibt sich von seinem düsteren Karpatenschloss nach Budapest, um dort sein Unwesen zu treiben. Die beiden Engländerinnen Mina und Lucy geraten immer mehr in den Bann des Vampirs. Als er Lucy zu seinesgleichen macht, greift der berühmte Vampirjäger Professor Van Helsing ein... (Kinowelt)

Diese Kritik enthält Informationen über den späteren Handlungsverlauf der Geschichte.
eine kritik von burzel:

Mein dritter Dracula-Film in drei Monaten. Ich glaube, ich werde noch-Dracula-phil. Nicht, dass ich noch keinen Vampir-Film gesehen hätte, aber bis auf Nosferatu von Murnau, war Dracula nie "meine Welt". Es müssen wohl erst die "richtigen" Regisseure kommen, damit ich hier "Blut lecke". So war Argentos 2013/214-Version des Stoffes, Auslöser, mich mit dem Beitrag meines Lieblingsregisseures Jess Franco zu beschäftigen. Nun ist der Beitrag von Franco nicht neu, aber ich hatte ihn bis dato "nicht auf dem Schirm". Es auch ist nicht der erste "Vampir"-Film, den ich von Franco sehe, aber der erste aus seiner "Früh-Phase". Franco ist wohl der Regisseur, der die meisten Dracula/Vampir-Filme gedreht hat (in frühen 70er und dann wieder in den 90er-Jahren scheint es für in kaum ein anderes Thema als Vampire/Frankenstein gegeben zu haben), aber dann mit anderen Schwerpunkten als hier,

Während Argentos Beitrag nur so trieft vor Sleaze/Trash, überbilliger Optik und ebensolchen Effekten, geht Franco wider Erwarten (und wider Filmen, die er unmittelbar vor diesem gemacht hat) ganz anders an das Thema heran: Der Film ist weder übermäßig trashig, noch sleazig oder gorelastig

Was ist Francos Film?:
Er kann wohl in der Tat als am nähesten am Buch orientierte Verfilmung des Stoffes gesehen werden, In keiner anderen Verfilmung gibt es z.B. die Figur des Renfield (congenial gespielt vom Klaus Kinski, der das macht, was er am Besten kann: rumschreien und Leute schubsen (und das passenderweise in einer Gummizelle); man liest ja immer wieder, Wener Herzog sei der Einzige gewesen, der Kinski "zu nehmen wusste"; ich denke, Franco konnte es genauso gut, wenn nicht besser; immerhin war Dracula bereits dereren dritter gemeinsamer Film). Einige Orte wurden verlegt. Die Klinik ist in Bulgarien statt in London; nicht alle Personen des Romans kommen vor

Was ist Francos Film nicht?:
Er ist nicht gruselig. Darüber hinaus nicht blutlastig. Die Bisse geschehen komplett blutlos und von der Kamera abgewandt. Es erfolgt keine Spontan-Umwandlung der Gebissenen in Vampire. Dieser Vorgang wird eher als "langsames Dahinsiechen, welches mittels frühzeitiger Bluttransfusion gestoppt werden kann" dargestellt; so wird Harker dann, entgegen Argentos Version, nicht zum Vampir. Die wenigen gore-lastigen Szenen, ereignen sich, als die von Dracula gewandelten Personen gepfählt oder enthauptet werden.

Es scheint, als habe Franco für diesen Film ein echtes, umfangreiches Drehbuch und ein (für seine Verhältnisse) ernormes Budget gehabt. Nur so ist zu erklären, das bei dem Duo Franco/Trower ein solcher nahezu hochklassiger Film zustanden gekommen ist (das gleiche Duo, das zuvor z.B. Justine verfilmt hat). Kostüme, Makeup und Ausstattung sind absolut in sich geschlossen und gelungen. Einzig in der Darstellung der verschiedenen Verwandlungsformen des Grafen zeigen sich "Budget-Probleme"; diese sind durch ausgetopfte Tiere die überblendend aufgenommeen wurden und recht zusammenhanglos in eine Szene geklatscht" werden, dargestellt (Darstellung im Filme der Vollständigkeit halber, obwohl es nicht recht gepasst hat?). Ein weiteres ist die ed-wood-like-Darstellung fliegender Fledermäuse; hier sieht man auch die Schatten der Schnüre der (Gummi)-Fledermäuse.
Auch das verwendete Filmmaterial oder dessen Lagerung waren wohl nicht hochklassig; die DVD weist das auf ihr befindliche Filmmaterial als die remasterte deutsche Kinoversion aus. Gerade zu Anfang des Films ziehen sich sehr häufig Streifen durch das Bild und die Farben sind hin und wieder "verschoben". Da sieht das Bild des Gaumont-Films "Cartes sur la table", den Gaumont in einer "unbearbeitete Filme"-DVD-Reihe anbietet um Längen besser aus.

Dennoch kann Francos Film meines Erachtens als beste Literaturverfilmung von Stokers Roman gesehen werden und mithin als bester Film Francos überhaupt. Möglicherweise war es auch ein Versuch, hochbudgetierte Projekte zu bekommen (das ist aber wirklich nur eine Vermutung, für die ich keine Belege gefunden habe). Aber beim Versuch ist es wohl geblieben, denn schon sein nächster Film macht recht trashig/sleazig da weiter, wo er mit Justine augehört hat (und stellt eine weitere Zusammenarbeit mit Christopher Lee dar: Hexentöter von Blackmore)

10/10
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